Gehölze - Zier- und Formgehölze Nadelgehölze und Koniferen

Nadelbäume im Garten – Nadelbaumarten & Pflege-Anleitung

grün Fichte

Nadelbäume haben im Garten einen Vorteil, zumindest die meisten, sie sind immergrün und bereichern den Garten so auch im Winter und geben ihm Struktur. Aus diesem Grund sollten immer einige dieser Gewächse angepflanzt werden. Bei der Auswahl kommt es auf einige Dinge an, beispielsweise die Endgröße, die Wachstumsgeschwindigkeit, das Wurzelsystem (wegen Abstand zur Bebauung und zu Leitungen im Boden), dem Lichtbedarf und ob es sich um einheimische Arten handelt, die in der Regel am besten gedeihen. Wenn all diese Kriterien passen, kann man bei der Auswahl des Nadelgehölzes sicher sein.  Dann muss nur noch die Pflege stimmen.

Nadelbäume im Garten – Nadelbaumarten

In der Regel wachsen einheimische Pflanzen und Bäume am besten in unseren Gärten. Sie haben sich lange Zeit anzupassen gelernt, kommen mit den Sommern und Wintern klar und auch mit den meisten Böden. Wenn an dem Substrat etwas nicht passt, kann es passend gemacht werden. Wichtig ist auch die Wuchsgeschwindigkeit, damit man weiß, wie schnell so ein Baum heranwächst. Für den Kauf oft ausschlaggebend ist die zu erwartende Endgröße, zumindest sollte sie das sein. In vielen Gärten sieht man aber enorme Baumriesen, die den halben Garten und das Haus verdunkeln und in deren Schatten nichts mehr wächst. Hier wurde fehlgeplant. Man lässt sich von der Kaufgröße blenden und vergisst, wie schnell so ein Baum das Dach des Hauses überwächst. Damit Haus, Leitungen, Wege und Zäune keinen Schaden nehmen, muss auch die Art und Größe der Wurzel bekannt sein. Schnell werden Weg- und Terrassenplatten angehoben oder unterirdische Hausleitungen beschädigt, weil keiner an die Größe der Baumwurzel gedacht hat. Letztendlich muss auch der Standort passen. Einige Nadelbäume brauchen Sonne, zumindest viel Licht und das möglichst von allen Seiten, einige kommen mit Halbschatten klar und einige sogar mit Schatten. Bei falschen Bedingungen können die Gehölze nicht gedeihen. Es gilt also, an einiges zu denken, bevor man sich einen oder gar mehrere Nadelbäume in den Garten holt.

Einheimische Nadelbäume

  • Tanne – 51 Arten – bei uns heimisch Weißtanne
  • Fichte – etwa 40 Arten – Gemeine Fichte – auch Rottanne genannt und Serbische Fichte
  • Kiefer – Waldkiefer
  • Lärche
  • Eibe
  • Zypressengewächse – über 100 Arten – Thuja, Wacholder und Mammutbaum

Langsam wachsende Nadelbäume

  • Eibe Eibe
  • Korea-Tanne
  • Nobilis-Tanne
  • Nordmann-Tanne
  • Grannen-Kiefer

Schnell wachsende Nadelbäume

  • Waldkiefer
  • Gemeine Fichte
  • Lärche
  • Weymouthskiefer
  • Atlas-Zeder
  • Konifere
  • Leyland-Zypresse
  • Thuja

Kleinbäume (2 bis 8 m), können auch als Großstrauch wachsen

  • Zuckerhut-Fichte
  • Korea-Tanne
  • Blaue Mädchenkiefer
  • Säulen-Lebensbaum
  • Smaragd-Lebensbaum
  • Säulen-Wacholder
  • Schirmtanne
  • Gelbe Scheinzypresse
  • Schlangenhaut-Kiefer
  • Lawsons Scheinzypresse
  • Kugel-Scheinzypresse

Mittelgroße Nadelbäume (10 bis 15 m)

  • Schmuck-Tanne
  • Gemeine Eibe
  • Abendländischer Lebensbaum
  • Kiefern ( z.B. Bergkiefer)
  • Fichten (z.B. Blau-Fichte)
  • Himalaya-Zeder
  • Japanische Eibe
  • Kanadische Helmlockstanne

Großbäume (über 20m)

  • Tannen
  • Mammutbaum
  • Europäische Lärche
  • Blaue Atlaszeder
  • Fichten (z.B. Gemeine Fichte)
  • Kiefern (z.B. Schwarzkiefer)
  • NordmanntanneNordmann-Tanne
  • Douglasie

Tiefwurzelnde Nadelbäume

  • Eibe
  • Kiefer
  • Lärche
  • Tanne
  • Wacholder
  • Zeder

Flachwurzelnde Nadelbäume

  • Fichte
  • Thuja

Wurzeltypen

  • Herzwurzler – Lärche
  • Pfahlwurzler – Kiefer und Tanne
  • Senkrechtwurzler – Fichte und Zirbelkiefer

Lichtbedarf

  • Sonne – Kiefer und Lärche
  • Halbschatten – Fichte und Tanne
  • Schatten – Eibe

Pflege der meistgenutzten Nadelbäume 

Obwohl heute viele Gärten nur recht klein ausfallen, werden immer noch zahlreiche Nadelbäume darin angepflanzt. Vor allem Fichten, Tannen, Kiefer, Eiben und Zypressengewächse sieht man häufig, gern auch in Vorgärten, wo sie nach einigen Jahren alles überwachsen und die Fenster kein Licht mehr bekommen. Die Größe der Bäume wird beim Kauf gern unterschätzt, man sieht nur, dass der Baum immergrün ist und damit rund ums Jahr einen schönen Anblick bietet. Spätestens nach 15 bis 20 Jahren haben viele Hausbesitzer ein Problem mit ihrem Hausbaum. Er liefert so viel Schatten, stört die Nachbarn und verhindert, dass im Garten etwas blüht oder der Rasen wächst. Wichtig ist also von Anfang an die richtige Auswahl der Bäume, vor allem der Nadelbäume. Laubbäume lassen sich meist schneiden, bei Nadelbäumen sieht das bis auf wenige Ausnahmen anders aus.

Eibe (Taxus)
Eibe Eiben bilden eine Ausnahme. Sie sind gut schnittverträglich und treiben auch aus altem Holz wieder aus. Dadurch sind sie auf jeder Höhe zu halten. Es gibt unterschiedliche Eibenarten. Die Gemeine Eibe ist die einzige europäische Art. Sie ist ausgezeichnet schnittverträglich und wächst sehr dicht. Sie wird gern als Heckenpflanze oder für Formschnitte genutzt. Wem das Grün der Nadeln zu düster ist, kann es mit Taxus ’Fastigiata Aurea’ probieren. Diese hat gelbgrüne Nadeln.

Eiben können große Bäume werden, 15 m und mehr sind keine Seltenheit. Allerdings werden sie durch Schnitt meist kleiner gehalten. Ihre Nadeln sind weich, oben dunkelgrün, unten etwas heller. Die Bäume blühen im Mai. Später entwickeln sich kleine hellrote Beeren. Diese sind giftig!!! Eiben können sehr alt werden, Hunderte und sogar Tausende Jahre.

  • Sonnig bis schattiger Standort, wobei knallige Sonne nicht so günstig ist
  • Pflanzen im Frühjahr oder Herbst
  • Leicht kalkhaltiger und nährstoffreicher Boden
  • Sandige Böden mit Kompost anreichern
  • Von April bis August wöchentlich wässern
  • Je sonniger, um so mehr Wasser
  • Im Frühjahr mit Kompost düngen
  • Möglichst zweimal im Jahr schneiden, zumindest so lange noch Höhenwachstum gewünscht ist
  • Treibt auch aus altem Holz wieder aus – selten bei Nadelgehölzen
  • Gut winterhart, braucht aber bei Trockenheit Wasser
  • Vermehrung – Stecklinge und Samen

Weißtanne
Die Weißtanne wird auch die Königin der Nadelhölzer genannt. In guten Lagen können die Bäume bis 50 m hoch werden, außerdem einige Hundert Jahre alt. Weißtannen wachsen sehr regelmäßig verzweigt, sehen vom Wuchs her sehr harmonisch aus. Die Zapfen stehen aufrecht, wodurch die Bäume gut von Fichten zu unterscheiden sind. Weißtannen haben die tiefsten Wurzeln unter den Nadelbäumen, nicht selten erriechen diese 3 m. Auch in der Breite nehmen sie viel Platz ein, weit über den Kronendurchmesser hinaus, bis zu 10 m. Dort wächst nicht wirklich etwas. Die Nadeln von Weißtannen sind auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, auf der Unterseite simpel grün. Blüten erscheinen nach etwa 30 Jahren und damit auch Zapfen. Diese fallen nicht wie bei Fichten und Kiefern herunter, sondern lösen sich förmlich auf.

  • weiß Tanne Heller Standort
  • Um gleichmäßig zu wachsen, brauchen sie von allen Seiten Licht
  • Außerdem ist Platz einzuplanen, auch nach allen Seiten
  • Nicht zu nah an Häuser, Bäume und Hecken setzen
  • Im Herbst pflanzen
  • Gedeihen auf lockeren, tiefgründigen und fruchtbaren Böden
  • Mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit, günstig also in Wassernähe
  • Reagiert empfindlich auf Bodentrockenheit
  • Muss auch im Winter gegossen werden
  • Gut frosthart, aber in der Jugend spätfrostgefährdet
  • Vermehrung durch Aussaat – Kaltkeimer
  • Nicht schneiden, sonst verliert der Baum seinen gleichmäßigen Wuchs
  • Treibt auch nicht mehr aus altem Holz aus

Blaufichte
Die Blaufichte wird gern als Blautanne bezeichnet, was aber nicht ganz richtig ist. Beliebt als Weihnachtsbaum, wird sie auch gern in den Garten gepflanzt. Blaufichten sind recht anspruchslos und genügsam. Sie können reichlich 30 m hoch werden. Alternativ gibt es aber Zwergformen, die sich deutlich besser für den Hausgarten eignen. Außerdem erhältlich sind blaunadelige und schlankwüchsige Koniferen. Die stacheligen, vierkantigen Nadeln sind von blauer Farbe, was diesen Baum so einzigartig macht. Blaufichten sind Flachwurzler. Freistehende Exemplare sind meist bis nahe zum Boden beastet, das ist eher selten bei Nadelbäumen. Die Zapfen hängen

  • Sonniger Standort, am besten ringsum
  • Ausreichend Platz nach allen Seiten
  • Jahreszuwachs 25 bis 60 cm
  • Humoser, sandiger, wenn möglich nährstoffreicher Lehmboden
  • Regelmäßig gießen, besonders bis zum Anwachsen
  • Mag allerdings keinerlei Staunässe
  • Düngung mit Volldünger
  • Absolut frostverträglich
  • Vermehrung durch Veredlung
  • Jungpflanzen anstäben, damit sie gerade wachsen
  • Schnitt nicht nötig
  • Wird recht häufig von Sitkafichtenläusen befallen – Spritzungen nötig

Gemeine Fichte
Gemeine Fichte Unsere heimische Fichte wird auch Rottanne genannt, obwohl sie nicht zu den Tannen gehört. Durch die rötliche Rinde ist der Baum aber gut von der sehr ähnlichen Weißtanne zu unterscheiden. Fichten werden bis 40 m hoch und Hunderte Jahre alt. Die Zapfen hängen nach unten, auch das ist ein typisches Merkmal des Baumes. Die Nadeln sind spitz und laufen rundherum um den Zweig. Typisch sind die kegelige Wuchsform und die sehr biegsamen Äste. Die Fichte ist ein Flachwurzler, weshalb sie auch windanfällig ist. Bei einem optimalen Boden bildet sie aber auch zusätzliche Senkerwurzeln, die mehr Halt geben. Fichten sind pflegeleichter als Tannen, haben aber höhere Ansprüche an Boden und Standort.

  • Sonniger bis maximal halbschattiger Standort
  • Am besten gleichmäßig Licht von allen Seiten
  • Pflanzen im Herbst
  • Gut durchlüfteter, nicht zu trockener Boden
  • Junge und frisch gepflanzte Bäume regelmäßig wässern
  • Ansonsten nur bei längeren Trockenperioden
  • Auf Magnesium und Kalium im Boden achten
  • Bei Bedarf düngen
  • Benötigt keinen Schnitt
  • Nur bei Heckenerziehung Schnitt unumgänglich
  • Ausreichend winterhart
  • Nicht schneebruchgefährdet durch die biegsamen Äste

Kiefer
Waldkiefern werden nicht so häufig in Gärten angepflanzt, da sie viel „Dreck“ machen. Die langen Nadeln und die Zapfen machen viel Arbeit. Die Bäume können bis 35 m hoch und Jahrhunderte alt werden, bis an 1.000 Jahre. Sie bilden große Wurzeln, je nach Bodenbeschaffenheit in die Tiefe oder auch breit. Besser sind da kleine Kiefern, wie die Zwerg-Kiefer oder aber die bis zu 6 m hohe und damit überschaubare Bergkiefer. Ideal sind sie für Heidegärten. Auch für Japangärten machen sich bestimmte Kiefersorten gut. Was ihnen allen eigen ist, sie mögen keinen Schatten. Man sollte sie auch nicht in den Schlagschatten eines Hauses oder anderer Bäume pflanzen, die werden schief wachsen und sich nicht nach allen Seiten gleichmäßig entwickeln. Für jeden Gartentyp und jede Gartengröße gibt es die richtige Kiefer.

  • Kiefer Vollsonniger Standort mit Licht von allen Seiten
  • Pflanzen zwischen Herbst- und Frühjahrsanfang
  • Nährstoffreicher, nicht zu feuchter Boden
  • Benötigt reichlich Wasser
  • Düngen mit Spezialdünger für Nadelbäume
  • Ganzjährig mulchen
  • Vertragen keinen starken Schnitt
  • Bei Zwergformen frische Triebe regelmäßig ausbrechen
  • Bei zu schnellem Wachstum den Jahrestrieb im Juli um die Hälfte bis 2/3 einkürzen
  • Der Baum verändert dadurch seinen Wuchs, verzweigt sich stärker
  • Es kann passieren, dass er dann jährlich geschnitten werden muss
  • Vermehren durch Aussaat

Thuja – Lebensbaum
Besonders als immergrüne schnellwachsende Hecke sind Thujen sehr beliebt. Es gibt verschiedene Sorten, die sich hauptsächlich durch ihre Farben unterscheiden. Die meisten Lebensbäume, wie sie häufig genannt werden, sind ausgesprochen anspruchslos, robust und anpassungsfähig. Bei Thuja als Heckenpflanzen muss regelmäßig geschnitten werden, ansonsten kommt nicht genug Licht ins Innere des Gehölzes und dort werden die Nadeln braun und fallen mit der Zeit ab. Die Thuja verkahlt. Das sieht man auch von außen und das Dumme ist, auch durch einen Schnitt kann man da nichts mehr retten, denn aus altem Holz treiben die Pflanzen nicht mehr aus. Zweigspitzen, Holz und Zapfen sind stark giftig. Berührungen können zu Hautreizungen führen. Am besten beim Schneiden Handschuhe tragen.

  • Standort vollsonnig, maximal halbschattig, aber immer so hell wie möglich
  • Wasserdurchlässiger Boden, mit Torfmull und Kompost angereichert
  • Zeitig im Frühjahr (März/April) oder im Spätsommer (August/September) pflanzen
  • Pflanzabstand bei Heckenpflanzung 50 cm
  • Boden mulchen, dann trocknet er nicht so aus.
  • Regelmäßig wässern, besonders im ersten Jahr nach der Pflanzung
  • Später benötigen sie nicht mehr viel Wasser, wachsen aber einfach besser, wenn sie welches bekommen
  • Thuja Für ausreichend Nährstoffe sorgen, zwei- bis dreimal im Jahr
  • Organisch-mineralischen Koniferendünger verwenden
  • Ab August keinen Stickstoff mehr düngen
  • Für einen dichten Wuchs muss regelmäßig geschnitten werden
  • Im Frühjahr vor Austriebsbeginn schneiden
  • Nicht zu tief schneiden
  • Treibt aus altem Holz nicht mehr aus
  • Vermehren durch Aussaat oder Stecklinge – beides nicht einfach

Häufige Fragen

Welches sind die beliebtesten immergrünen Nadelbäume für den Garten?
Das ist etwas Ansichtssache. Für mich ist die Eibe die Nummer eins und bei meiner Recherche habe ich festgestellt, dass das bei vielen Pflanzenfreunden ähnlich ist. Die Eibe ist einfach extrem anpassungsfähig. Eine Art bzw. Sorte eignet sich für jeden Standort und jedes Substrat. Außerdem kann sie in jede Form gebracht werden und braucht doch nur wenig Schnitt. Das Beste ist wohl, dass sie auch aus altem Holz wieder austreiben. Einziger Minuspunkt – die Giftigkeit. Besonders die Früchte sind gefährlich. Sie verlocken Kinder zum Naschen. Alternativ können aber ausschließlich männliche Pflanzen genutzt werden. Die bilden keine Beeren. Es gibt da spezielle Sorten, bei denen ist das Geschlecht beizeiten zu erkennen. Die Nummer Zwei laut vieler Statistiken ist die Kiefer. Hier sind allerdings nicht die Großbäume beliebt, sondern eher die kleineren Arten und Sorten. Die Vielfalt ist groß, sodass man den zweiten Platz stattgeben kann. Die Zypressen liegen auf dem 3. Platz. Sie sind wirklich schön anzusehen, aber leider sind sie nicht so ganz winterhart und daher nicht für jeden Standort geeignet. Nicht so schön, aber für ihren schnellen Wuchs, ihre Robustheit und Pflegeleichtigkeit berüchtigt, sind Lebensbäume auf dem 4. Platz.

Kann man Nadelbäume im eigenen Garten ohne Genehmigung fällen, wenn sie zu groß geworden sind?
Das kommt auf die Baumschutzsatzung der Kommune oder des Bundeslandes an. Auskunft über örtliche Baumschutzsatzungen erteilen die Kommunalbehörden, also das örtliche Gartenamt bzw. das Amt für öffentliche Ordnung oder auch die Naturschutzstelle der Kreisbehörde.