Eine Natursteinmauer ist für jedes Grundstück genau das Richtige, auf dem Sie eine lange haltbare, natürlich wirkende und optisch höchst attraktive Mauer gestalten möchten. Hier erfahren Sie, welche Kosten auf Sie zukommen und welche Vorbereitung sich empfiehlt und bekommen eine Anleitung, um Ihre eigene Natursteinmauer zu bauen.
Die echte Natursteinmauer ist eine Trockenmauer
Die echte Natursteinmauer besteht aus dem natürlichsten Material, das man sich für einen Garten denken kann, aus einheimischem Gestein und vielleicht Erde, die ohne weitere Zutaten zur Mauer aufgetürmt werden. Diese Natürlichkeit einer Natursteinmauer ist gerade das Besondere an ihr und sorgt neben hohem ökologischem Wert auch gleich dafür, dass sich die Natursteinmauer harmonisch in ihr Umfeld einfügt.
Eine Natursteinmauer ist lange haltbar, wenn dieses Auftürmen richtig gemacht wird, es gibt viele Natursteinmauern, die schon etliche Jahrhunderte „auf dem Buckel haben“. Ein solches Trockenmauerwerk eignet sich als Stützmauer zur Befestigung von Hängen, als Begrenzungsmauer und als Gartenmauer, es kann jedoch keine statischen Lasten aufnehmen.
Standfläche vorbereiten ist wichtig
Wenn Sie eine der schönsten und natürlichsten Mauern der Welt in ihren Garten aufstellen möchten, empfiehlt es sich, auch unter dieser Natursteinmauer eine standsichere und gerade Fläche herzustellen. Das sorgt nämlich dafür, dass Ihre Natursteinmauer so bleibt, wie Sie sie einmal aufgestapelt haben, und hilft Ihnen außerdem beim Stapeln der Natursteine.
Was Sie für die Herstellung einer solchen Fläche tun müssen, hängt von dem Boden auf ihrem Grundstück ab:
- Glatter, fester Boden muss nur mit Schnurgerüst und Wasserwaage begradigt werden.
- Eher nachgiebiges Erdreich, von der Zusammensetzung her oder weil es sich um frisch aufgeschütteten Neubauboden handelt, sollte vor dem Mauerbau verfestigt werden.
- Wie diese Befestigung aussehen sollte, hängt von der Größe Ihres geplanten Bauwerks ab:
- Trockenmauern bis zu einer Höhe von 1,20 m können ohne Fundament gebaut werden, der Boden sollte dann aber gut festgerammt werden.
- Wenn die Trockenmauer zwischen 1,20 m und 1,50 m hoch werden soll, sollten Sie unter die Mauer ein Fundament aus Kies oder Schotter anlegen, 30 bis 40 cm tief und an den Seiten ca. je 10 cm breiter als die Mauer sein.
- Wenn die Trockenmauer höher als 1,50 m werden soll, werden Sie um die Beauftragung eines Statikers nicht herumkommen, der Geländebeschaffenheit und Bodenverhältnisse in seinen statischen Berechnungen berücksichtigt.
Die Breite des verfestigten Bodens bzw. des Fundaments richtet sich nach den Maßen der Mauer. Bei einer Trockenmauer sollten die Gesamthöhe und die Breite am Boden in einem Verhältnis 3 zu 1 stehen, eine Mauer von 1,20 m Höhe sollte unten also mindestens 40 cm breit sein.
Wenn der Boden vorbereitet ist, können Sie mit dem Aufschichten bzw. mit den Vorbereitungen dazu beginnen:
Gute Vorbereitung hilft beim Bau der Natursteinmauer
Bei einer Natursteinmauer geht es darum, Steine möglichst gut ineinander passend aufzustapeln, unten beginnend mit den größten Steinen. Ein ungeschriebenes Gesetz der Natursteinmauer ist, dass immer nur Steine verwendet werden, die in der jeweiligen Region natürlich vorkommen. Dabei haben Sie je nach deutscher Heimatregion die Wahl zwischen verschiedensten Steinen, Sandstein und Kalkstein, Granit und Basalt, Schiefer und Gneis, um nur einige zu nennen. All diese Steine werden in den für die jeweiligen Abbauorte typischen Erscheinungsformen verkauft, mal kantige Bruchsteine aus Felsmassiven, mal rundgeschliffene Findlinge aus vergangenen oder aktuell existierenden Gewässern.
Je nachdem, welche Steine aus Ihrer Region Sie einsetzen, verändert sich die Gestalt Ihrer Natursteinmauer: Schieferplatten können sehr genau und fast ohne Lücken aufeinander gestapelt werden, eine solche Mauer kann also unten wirklich mit der Mindestbreite auskommen, erfordert aber sehr viel Puzzlearbeit, um die jeweils am besten passenden Steine zu gruppieren. Rundliche Feldsteine werden zur Natursteinmauer, indem Sie sie pyramidenförmig aufstapeln und die Lücken mit Erde füllen, eine solche Natursteinmauer ist umso einfacher zu bauen, je breiter und flacher sie gestaltet wird.
Beim Design Ihrer Mauer sollte auch noch die Überlegung eine Rolle spielen, dass Sie jeden Stein in der Mauer an seinen Platz bewegen müssen. Aus dieser Überlegung können sich mehrere Konsequenzen ergeben: Sie könnten nur Steine in einer Größe kaufen, die Sie selbst (mit einem Rollwagen oder einer Art Zugschlitten) transportieren können, Sie könnten sich vorher beim Lieferanten versichern, dass er die größten Feldsteine entlang der Grundstücksgrenze mit einem Greifer abladen kann, Sie könnten die Steine in mehreren Einheiten liefern lassen, von groß bis klein. Je nach Aussehen der Steine und geplantem Aussehen der Mauer werden Sie Steine sortieren müssen, nach gut zusammenpassenden Exemplaren … Und Sie werden sich Gedanken darüber machen müssen, wie Sie die Steine bewegen, sich z. B. einen Zugschlitten oder eine Art Wagen mit Rollen besorgen oder selbst bauen.
Abschließend sollten Sie sich noch entscheiden, ob Sie mit einem Schnurgerüst aus Hölzern und Maurerschnur arbeiten möchten oder ob Sie eher freihändig schichten möchten. Wenn Sie frei arbeiten, wird es etwas schwieriger werden, eine gleichmäßige Mauer mit exakt geradem Verlauf und gleicher Höhe und Neigung hinzubekommen, aber der eigentliche Reiz einer Trockenmauer liegt anderseits auch gerade in ihrem natürlichen Aussehen, und dazu gehört eine gewisse Unregelmäßigkeit.
So bauen Sie die Natursteinmauer
Wenn alles bedacht und vorbereitet ist, können Sie loslegen:
- Sie legen die erste, breite Schicht Steine auf dem Boden aus, so dass jeder einzelne Stein optimal auf dem Boden aufliegt.
- Für diese unterste Schicht werden die größten Steine verwendet, sie ist ja auch breiter als die Mauerkrone.
- Die Lücken zwischen den Steinen werden so gut wie möglich mit kleineren Steinen aufgefüllt.
- Je nach geplantem Aussehen Ihrer Natursteinmauer werden die Lücken eventuell zusätzlich mit Erde befüllt.
- Wenn Sie mit Erdfüllung arbeiten, sollte die Erde jeweils fest angedrückt oder festgestampft werden.
- un kommen die nächsten Schichten an die Reihe, wobei sich die Seiten Ihrer Steinmauer immer mehr nach innen neigen sollten.
- Sie müssen darauf achten, jeden Naturstein richtig herum aufzulegen, jeder Stein hat eine schöne und eine nicht so dekorative Seite.
- Außerdem ist wichtig, dass jede Schicht stabil ist, Kreuzfugen sollten Sie z. B. aus diesem Grund vermeiden.
- Wenn es irgendwo wackelt, können kleine Steine wie Keile eingesetzt werden, oder Sie befüllen die Leerräume mit Erde.
- Wenn kein Stein so richtig passen will, können Sie einen ungefähr passenden Stein mit einem Meißel etwas in Form schlagen.
- Dabei sollten Sie auf jeden Fall eine Schutzbrille tragen, sonst könnte der Steinschlag ins Auge gehen“.
- Messen Sie gelegentlich nach, ob Sie die von Ihnen geplante Neigung einhalten, am besten bauen Sie sich dazu ein einfaches „U“ aus Kanthölzern.
- Wenn dieses „U“ genau die Breite der Mauer in Bodenhöhe hat, können Sie leicht ausrechnen, wie viel Neigung Sie in einer bestimmten Höhe haben.
- Dieses „U“ wird mit Maßbändern beklebt oder mit Maßeinheiten bemalt und umgekehrt über die Mauer gestülpt.
- Wenn die Mauer z. B. unten 1 Meter breit ist und in 50 cm Höhe nur noch 80 cm, haben Sie auf jeder Seite 10 cm weniger, also 10 % Neigung.
- Für die obere Abdeckung der Mauer brauchen Sie besonders schöne, große und flache Steine.
Kosten-Übersicht für Ihre Natursteinmauer
Die Kosten der Natursteinmauer hängen zunächst von den eingesetzten Steinen ab. Die Natursteine werden im Baustoffhandel und im Naturstein-Fachhandel verkauft, zu ziemlich unterschiedlichen Preisen je nach Gesteinsmaterial.
Sandstein in den ersten brauchbaren Größen gibt es ab etwa 90,- Euro die Tonne, Kalkstein auch, Muschelkalkstein unbearbeitet kostet dann schon rund 130,- Euro pro Tonne, Granit gibt es unbearbeitet von 100,- bis 250,- Euro, für 100,- Euro handelt es sich aber um ziemlich kleinen Plattenbruch zum Aufschichten. Basalt kostet schon in winzigen Steinchen in Größen von 6 bis 8 cm 330,- Euro die Tonne, in brauchbaren Steingrößen für eine Natursteinmauer dann wohl über 500,- Euro, mit Schiefer sieht es ähnlich aus, und bei jedem einzelnen Stein variieren die Preise mit der Färbung, mit der Größe der einzelnen Steine sowieso.
Da Sie für eine Natursteinmauer je nach Gesamtlänge der Mauer ganz verschiedene Steingrößen einsetzen können und außerdem auch häufig verschiedene Steingrößen einsetzen werden, wäre jede genauere Preisangabe für eine Natursteinmauer hier im Artikel einfach unseriös.
Sie werden sich im Vorfeld umhören müssen, welches Unternehmen in Ihrem Umkreis überhaupt mit unbearbeitetem Naturstein handelt. Viele Naturstein-Handel sind reine Verarbeitungsbetriebe, die Steine schneiden und schleifen und polieren, der Verkauf wirklich naturbelassener Steine wäre für diese Firmen eher ein Verlustgeschäft, das preiswerteste Angebot werden Sie wahrscheinlich dort nicht erhalten. Im Baumarkt wahrscheinlich auch nicht, hier wird eher der Findling als Gartendekor verkauft, und das zu ziemlich erstaunlichen Preisen. Und einige Steine werden in bestimmten Größen dann auch einfach richtig teuer … So werden Sie vielleicht feststellen, dass Sie sich Ihre Traum-Mauer aus großen, geschichteten Schiefersteinen zwar sofort und ohne Probleme leisten können, aber nur, wenn Sie Ihr Haus verkaufen, und dann brauchen Sie auch keine Mauer mehr … Es könnte Ihnen aber auch passieren, dass Sie einen freundlichen und fachkundigen Natursteinhändler finden, der Ihnen anstatt Schiefer Porphyr-Mosaik-Bruchplatten anbietet, sehr ähnlich im Aussehen und mit einer Dicke von 6 bis 9 cm gut zu händeln und gut zu stapeln, für nur 185,- Euro pro Tonne. Wie weit Sie mit dieser Tonne kommen, hängt natürlich auch komplett von der genauen Bauweise Ihrer Natursteinmauer ab, bei einem hohen Friesenwall rechnet man mit etwa einer halben Tonne Steine pro Quadratmeter Mauer.
Wie viel Sie der Arbeitseinsatz kosten wird, wenn Sie Ihre Natursteinmauer bauen lassen wollen, ahnen Sie nach dem bisher Geschriebenen sicher bereits. Eine Natursteinmauer errichten ist und bleibt Schwerstarbeit, und die lässt sich ein Fachbetrieb mit 100,- bis 150,- Euro pro Quadratmeter bezahlen. Dazu kommen teils wirklich erhebliche Kosten, wenn Ihr Grundstück so liegt, dass die Fläche, an der die Mauer entstehen soll, nicht gut zugänglich ist.
Insgesamt wird Ihre Natursteinmauer wahrscheinlich ein wenig teurer werden als eine Mauer aus billigen Betonsteinen, und sicher teurer werden als eine Umzäunung mit einem Drahtgitterzaun. Aber mit einer Natursteinmauer erschaffen Sie eine wunderschöne Mauer „für die Ewigkeit“.
Fazit