Obstbäume sind Flachwurzler und hier liegt die Herausforderung eine geeignete Bepflanzung zu finden. Durch die oberflächlich verlaufenden Wurzeln bilden sie zu vielen Pflanzen eine direkte Konkurrenz. Vor allem Tiefwurzler haben um die Baumscheibe von einem Apfelbaum oder einer Kirsche kaum eine Chance. Kahl muss die Baumscheibe nicht bleiben, denn es gibt viele Pflanzen, die mit dem schwierigen Umfeld zurechtkommen.
Keine Konkurrenz schaffen
Wer Obstbäume unterpflanzen möchte, der muss in erster Linie darauf achten, keine Konkurrenz zu schaffen. Eine Konkurrenz ist natürlich der Baum selbst. Er bildet im Frühjahr ein dichtes Blätterdach und sorgt für viel Schatten, was nicht sehr viele Pflanzen schätzen. Daher ist es wichtig vorwiegend Pflanzen zu wählen, die sich auch bei mäßigen Lichtverhältnissen gut entwickeln.
Beim Unterpflanzen von Obstbäumen dürfen die ausgewählten Pflanzen ebenfalls keine Konkurrenz zum Baum bilden. Hier ist vor allem auf die Wurzelform zu achten und wie schnell bzw. stark die Pflanzen sich entwickeln. Stark wachsende Pflanzen oder Kletterpflanzen sind nicht dafür geeignet, um sie unter Bäume zu pflanzen. Sie können dem Baum sogar schaden etwa in dem sie sehr viele Nährstoffe für sich beanspruchen, wodurch nicht ausreichend für die Bäume vorhanden sind.
Unterstürzende Pflanzen wählen
Apfel- und Kirschbaum werden von unterschiedlichen Krankheiten und Schädlingen befallen. Sie schmälern nicht nur die Ernte, im schlimmsten Fall können sie sogar den Tod der Bäume bedeuten. Ähnlich wie bei der Mischkultur im Gemüsegarten gibt es auch Pflanzen die Bäume unterstützen und sogar helfen können Schädlinge und Krankheiten fernzuhalten. Wer bereits wiederholt mit solchen Problemen zu kämpfen hatte, sollte vermehrt auf Pflanzen achten, die dem Baum im Kampf gegen solche Bedrohungen unterstützen.
Das hat auch den Vorteil, dass weniger Pflanzenschutzmittel verwendet werden müssen. Gerade bei Obstbäumen ist der Kampf gegen Schädlinge und Krankheiten oft sehr aufwendig. Das Unterpflanzen von helfenden Pflanzen kann ein wichtiger Baustein im Kampf gegen diese Probleme sein.
Aufwendigere Ernte
Was zu bedenken ist, wenn Gärtner sich für das Unterpflanzen von Obstbäumen entscheiden, ist die Ernte meist auch etwas aufwendiger. Vor allem beim Apfelbaum landen dann die Äpfel nicht selten auch unmittelbar auf der Baumscheibe, die bepflanzt wurde. Eine Möglichkeit ist, die Bepflanzung so zu wählen, dass sie zum Zeitpunkt der Ernte ebenfalls entfernt oder stark zurück geschnitten wird oder alternativ ebenfalls parallel geerntet wird.
Zier- und Nutzpflanzen
Beim Unterpflanzen von Obstbäumen wird vorwiegend an Zierpflanzen gedacht. Zwar bilden diese in jedem Fall eine schöne Optik und wirken begrenzt auch unterstützend für die Bäume, wer jedoch auch einen Nutzen aus der Bepflanzung ziehen will, sollte Gemüse oder Kräuter als Unterpflanzung wählen. Es gibt zahlreiche Gemüsearten, die im Schatten oder Halbschatten sehr gut wachsen. Das gilt auch für einige Kräuter, denn auch hier gibt es Arten, die nicht die pralle Sonne schätzen.
5 Pflanzen für Apfelbäume
Diese Pflanzen eignen sich für Apfelbäume:
- Schnittlauch
- Knoblauch
- Kapuzinerkresse
- Eisenhut
- Löwenzahn
Schnittlauch und Knoblauch sind ideale Partner für Apfelbäume. Die Bäume leiden häufig an Apfelschorf, einer Pilzerkrankung, die mit verschiedenen Laucharten bekämpft werden kann. Schnittlauch schätzt zudem einen leicht feuchten Standort und das Blätterdach der Apfelbäume sorgt dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet. Der Schnittlauch eignet sich als mehrjährige Pflanze auch für eine dauerhafte Bepflanzung. Der Vorteil ist, dass der Schnittlauch auch sehr schöne Blüten ausbildet und damit ein optischer Blickfang ist.
Wer Obstbäume mit der Kapuzinerkresse unterpflanzen möchte, kann nicht nur aromatische Blüten und Blätter ernten, die Pflanze vertreibt auch den Apfelblattsauger, der den Baum schwächen kann.
Der Eisenhut als Zierpflanze ist ebenfalls eine gute Gesellschaft für den Apfelbaum. Er ist vor allem an schattige Standorte sehr gut angepasst und belohnt das Auge dennoch mit einer imposanten Blütenpracht.
Der Löwenzahn schätzt vor allem das an Nährstoffen reiche Umfeld von Obstbäumen. Durch das Laub, das oft an Ort und Stelle kompostiert, ist der Boden sehr nährstoffreich, wo der Löwenzahn sehr gut gedeiht. Er nutzt zudem das Fenster im Frühjahr, wo noch keine Blätter sind, zum Blühen. Der Löwenzahn ist nicht nur schön, er kann auch in der Küche verwendet werden. Zudem hilft er dem Baum im Kampf gegen die Blattchlorose.
5 Pflanzen für Kirschbäume
Diese Pflanzen eignen sich für Kirschbäume:
- Roter Fingerhut
- Maiglöckchen
- Melisse
- Pfefferminze
- Schnittlauch
Der Rote Fingerhut begünstigt beim Kirschbaum den Gummifluss. Der sogenannte Kirschgummi wird vom Baum gebildet um Wunden zu schließen. Der Obstbaum kann sich durch den vermehrten Gummifluss aber auch vor Schädlingen schützen, die vermehrt die Rinde angreifen.
Maiglöckchen sind vor allem zur Blüte schön anzusehen. Sie blühen oft zeitgleich oder etwas vor den Kirschbäumen, wodurch gegenseitig Bestäuber angelockt werden. Ein angenehmer Nebeneffekt vom Maiglöckchen ist, dass es die Monila verhindert, die bei jedem Besitzer von einem Kirschbaum gefürchtet ist.
Melisse und Pfefferminze wirken stärkend für den Kirschbaum. Die Kräuter haben den Vorteil, dass sie gemeinsam mit den Kirschen geerntet und beispielsweise zu Säften verarbeitet werden können.
Wie beim Apfelbaum hat der Schnittlauch auch auf den Kirschbaum eine positive Wirkung. Er schützt in diesem Fall auch vor einigen Pilzerkrankungen, vor allem hilft er bei Kirschen die Blattläuse fernzuhalten.
Fazit
Eine Baumscheibe muss nicht leer bleiben. Es gibt viele Pflanzen, die sich problemlos mit den Bäumen vertragen und sie sogar unterstützen können. Wenn Gärtner unterpflanzen möchten, sollte man immer darauf achteten, ob und wie man die Bepflanzung nutzen will. Vorteile bringt es, wenn Gärtner jährlich nur unterpflanzen, denn so können sie auf unterschiedliche Krankheiten und Schädlinge, die Obstbäume befallen, dynamisch reagieren.