Die Kaktusfeige ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Kakteengewächse gehört. Innerhalb dieser Familie gehört sie zur Gattung der Opuntia. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird diese Pflanze auch als Feigenkaktus bezeichnet. Die Kaktusfeige erreicht Größen zwischen 1 m und 6 m, wobei sie eine strauchige oder baumartige Form annimmt. In der Regel ist ein etwa 35 cm hoher Stamm vorhanden. Die Triebe sind recht unterschiedlich geformt. Sie sind entweder lang und schmal mit einer Länge von bis zu 60 cm oder sie wachsen eiförmig bis zu einer Breite von 25 cm.
Sonniger Standort für eine erfolgreiche Pflege
Die Kaktusfeige benötigt viel Sonnenschein. Daher ist ein sonniger Standort ideal für ein üppiges Wachstum und eine reiche Ernte. Den Sommer kann die Pflanze daher auch problemlos auf der Terrasse, dem Balkon oder einem anderen sonnigen Platz im Garten verbringen. Folgende Pflegehinweise sollte der Hobbygärtner beherzigen:
- der ideale Boden ist mager und mit Steinen und Sand angereichert;
- Feigenkaktus bevorzugt trockene Luft;
- bei Regen nicht im Freien stehen lassen;
- im Gewächshaus fühlt die Pflanze sich wohl;
- auf dem Fensterbrett im Zimmer gedeiht die Kaktusfeige ebenfalls;
- regelmäßig Wässern, aber in großen Zeitabständen;
- im Laufe einer Vegetationsphase alle 14 Tage mit Kakteendünger versorgen;
- Opuntia bevorzugen kalihaltigen Dünger;
- geerntet werden die Früchte im Herbst, wenn sie sich weich anfühlen;
- während der Winterruhe bei maximal 6° Celsius kein Wasser geben;
- zu Beginn der Blütenbildung im Frühling einmal kräftig gießen.
Für die Ernte der Früchte ist es ratsam, geeignete Handschuhe zu tragen, denn einige Arten der Opuntia haben recht scharfe Dornen. Vor dem Verzehr werden die Früchte geschält.
Samenanzucht der Kaktusfeige
Aus den Samen der Kaktusfeige können auf einfache Art und Weise selbst Pflanzen gezogen werden. Zu diesem Zweck wird eine Frucht geöffnet und die Samen vom Fruchtfleisch mit warmem Wasser gereinigt. Nun müssen die Samen in den nächsten Tagen trocknen, bevor sie in Wasser gelegt werden, um vorzuquellen. Daraufhin nimmt der Hobbygärtner einen kleinen Blumentopf zur Hand, der mit Torf gefüllt ist. Die Samen werden auf dieses Substrat gestreut, aber nicht damit bedeckt. Die folgenden Wochen verbringt das Torftöpfchen an einem schattigen Platz bei einer Temperatur zwischen 20° und 25° Celsius. Wer das regelmäßige Gießen nicht vergisst, kann sich nach dieser Zeit an den ersten Vorkeimblättern erfreuen. Nun ist die Zeit gekommen, das Anzuchtgefäß an einen sonnigen Standort zu stellen, wo sich die Kakteenblätter voll entwickeln können.
Alternativ ist es möglich, den Feigenkaktus vegetativ zu vermehren. Dies geschieht, indem ein Trieb von der Pflanze abgeschnitten und in Kakteenerde eingepflanzt wird. In diesem Fall bilden sich bereits innerhalb weniger Tage neue Wurzeln.
Erfolgreiche Pflege hängt auch vom Substrat ab
Wie bei allen Wüstenkakteen, bedarf es eines speziell auf die Bedürfnisse der Pflanze abgestimmten Substrats, damit die Pflege erfolgreich durchgeführt wird. Idealerweise besteht die Pflanzerde aus:
- Sand
- Perlit
- Kompost
- Torf
Perlit ist ein vulkanisches Gestein, das vor allem im Baugewerbe eingesetzt wird. Im Gartenbau dient es als Zusatz für Blumenerde, um diese aufzulockern und damit die Luftdurchlässigkeit zu verbessern. Die ideale Mischung des Substrats für Kakteen besteht aus einem Teil Sand oder Perlit, zwei Teilen Kompost und etwas Torf. Dabei ist darauf zu achten, dass der Sand auf keinen Fall kalkhaltig sein darf. Dieses Substrat kann auch bedenkenlos eingesetzt werden, falls es erforderlich ist, den Feigenkaktus umzutopfen. Sollten die Wurzeln der Pflanze das Gefäß vollkommen ausfüllen, ist es an der Zeit, in einen größeren Topf umzupflanzen. Das Frühjahr ist der beste Zeitpunkt für diese Pflegemaßnahme. Dabei ist darauf zu achten, dass das Pflanzgefäß über ein Ablaufloch verfügt, damit sich keine Staunässe bilden kann. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang auch, eine Drainage auf dem Boden des Topfes zu platzieren, eventuell aus kleinen Tonscherben oder Kieselsteinen.
Pflege bei Krankheiten und Schädlingen
Alle Arten der Opuntia, also auch die Kaktusfeige, sind anfällig für den Befall mit Schmierläusen, auch Wollläuse genannt. Die Läuse saugen den Pflanzensaft aus und geben gleichzeitig ein Gift in den Feigenkaktus ab. Die Folge ist, dass die Pflanze immer mehr an Vitalität verliert, sich gelb verfärbt und verschrumpelt. Zu erkennen ist der Befall zudem an den wattebauschähnlichen Gespinsten, die sich über die Pflanze ausbreiten. Sobald sich Schmierläuse auf einer Kaktusfeige zeigen, ist diese Pflanze zu isolieren, damit sich die Schädlinge nicht noch weiter ausbreiten.
Als wirkungsvolle Behandlungsmethode haben sich Pflanzenschutzmittel erwiesen, die Niem-Öl enthalten. Dieses wird aus den Samen des Niembaumes gewonnen und unterbindet die Fortpflanzung der Läuse. Wichtig bei der Behandlung der Pflanze ist die Wiederholung nach 10 bis 14 Tagen, damit auch wirklich restlos alle Larven vernichtet werden.
Junge Feigenkakteen können durch den Befall mit Trauermücken Schaden erleiden. Diese 1 mm bis 6 mm kleinen Mücken vermehren sich schnell und ernähren sich zunächst vom Substrat. Da dieses bei Keimlingen und jungen Pflanzen schnell zur Neige geht, machen die Mücken sich dann über den kleinen Kaktus und seine kleinen Wurzeln her. Wenn das Substrat mit einer fingerdicken Schicht Sand abgedeckt wird, hindert dies die Mücken an der weiteren Eiablage und sie sterben aus. Einer ausgewachsenen Kaktusfeige kann die Trauermücke nichts anhaben.
Überwintern in kühler Umgebung
So sehr die Kaktusfeige während der Wachstumsphase bis zur Ernte im Herbst die Wärme liebt, so gerne verbringt sie den Winter in einem kühlen Raum bei maximal 6° Celsius. Dieser Kaktus legt eine echte Winterruhe ein, während der er auch so gut wie kein Wasser benötigt. Nur dann, wenn sich das Substrat sehr trocken anfühlt, sollte der Feigenkaktus ein paar Tropfen Wasser erhalten. Frostige Temperaturen bekommen dieser Pflanze ebenfalls nicht, daher ist ein nicht beheiztes Gartenhaus kein geeignetes Winterquartier. Ein Wintergarten, den Sie nicht als Wohnraum nutzen und der daher auch unbeheizt ist, ist schon angebrachter, ebenso, wie ein kühler Kellerraum. So sonnenhungrig die Kaktusfeige im Frühling und Sommer auch ist; im Winter benötigt sie nur wenig davon, denn sie fährt alle Lebensfunktionen deutlich herunter.
Blüten und frische Früchte
Die Kaktusfeige erfreut ihre Züchter zuerst mit gelben und roten Blüten, die einen Durchmesser von 5 bis 10 cm erreichen. Sie entwickeln sich innerhalb von etwa 21 Tagen aus den Knospen. Die Blüten stehen am Ende der Sprossen, wo sich auch die roten, grünen oder orangefarbenen Früchte entwickeln. Aus jeder Sprosse wachsen mehrere neue Sprossen, sodass eine verzweigte Struktur entsteht. Obwohl bei einem Kakteengewächs, wie den Opuntia, scharfe Dornenzu erwarten sind, fehlen diese bei einigen Arten gänzlich. Wenn überhaupt, erscheinen auf den Pflanzen die harmlosen Glochidien, die zwar spitz sind, bei Berührung aber von selbst abfallen.
Genießbar ist das Innere der Frucht einschließlich der Kerne mit einem süß-säuerlichen Aroma. Aufgrund des sehr niedrigen Säuregehaltes der Früchte des Feigenkaktus, sind diese maximal 3 bis 4 Wochen haltbar. Daher sind sie im Handel nur selten zu entdecken. Wer die Früchte frisch genießen möchte, sollte sie selbst anbauen, denn die Pflege erfordert nicht viel Aufwand.
Weitere Arten der Opuntia
Neben der Kaktusfeige, zählen noch mehr als 190 weitere Kakteenarten zur Gattung der Opuntia, die allerdings nicht so bekannt und weit verbreitet sind. In ihrer Heimat Mexiko ist die Opuntia bis heute Teil der Nationalflagge.
Zu den zahlreichen weiteren Arten gehören beispielsweise die Opuntia basilaris. Das ist eine sehr langsam wachsende Sorte, die bis zu 5 Jahre benötigt, um eine Größe von 20 cm zu erreichen. Sie besitzt keine Dornen, nur einige rotbraune Glochidien. Ihre Blütezeit beträgt höchstens 2 Tage bei Zimmertemperatur, sodass sie bisher noch keine große Anhängerschaft gewinnen konnte.
Andere Arten der Opuntia wachsen säulenartig in die Höhe oder entwickeln sich breit verzweigt. Mittlerweile wurden verschiedene Arten gezüchtet, die über keinerlei Dornen verfügen.
Andere Arten, wie die Opuntia stricta, werden viele Jahre alt. Alleine ihre Samen sind bis zu 15 Jahre keimfähig. So vielfältig die Kakteenart Opuntia sich auch präsentiert, ihre Pflege und das Überwintern erfolgen bei den Pflanzen sehr ähnlich: Während der Wachstumsphase im Frühling und Sommer benötigen sie viel Licht und Sonne, warme Temperaturen und regelmäßiges Gießen.
Im Gegensatz zu anderen Wüstenkakteen benötigen Opuntia sogar ausgesprochen viel Wasser und welken, wenn sie im Sommer zu trocken werden. Während sie Überwintern erfordern sie kaum Aufmerksamkeit; Hauptsache sie befinden sich in einem Raum, der nicht wärmer und nicht kälter ist, als 6° Celsius.
Fazit
Sie blickt zurück auf eine jahrtausendealte Geschichte und liefert nicht nur attraktive Blüten, sondern auch essbare Früchte. In Mexiko hat sie einen festen Platz in der Historie des Landes und ist bis heute im Nationalwappen vertreten. In der mexikanischen Standardküche ist sie als Zutat in zahlreichen Speisen zu finden. Die Kaktusfeige erfreut sich auch hierzulande unter den Hobbygärtnern großer Beliebtheit, weil sie keine großen Ansprüche stellt hinsichtlich ihrer Pflege. Den Sommer verbringt sie gerne im Freien auf Terrasse oder Balkon. Zum Überwintern kommt sie einfach in ein kühles Zimmer und ruht, bis im Frühling die ersten Sonnenstrahlen neue Triebe hervorlocken. Wer ihr nur ein wenig Aufmerksamkeit schenkt, nicht zu häufig gießt und ab und zu etwas mit Dünger verwöhnt, hat viele Jahre Freude an diesem stacheligen Freund mit den süßen Früchten.