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Orangenblume, Choisya ternata – Sorten, Pflege und Vermehrung

Orangenblume

Eine edle Sortenschar hat sich versammelt innerhalb der handverlesenen Pflanzenart namens Orangenblume. Allen gemeinsam ist ein betörender Duft, der nicht nur den grazilen, weißen Frühlingsblüten entströmt, sondern zugleich dem glänzend-grünen Laub. Als immergrüne Sträucher zieren Choisya ternata im Kübel den Wintergarten und die sommerliche Terrasse. In wintermilden Regionen verleihen sie als frühlingsblühende Hecke oder opulenter Solitär dem Staudenbeet eine elegante Note. Mit welchen Sorten die Mexikanische Orangenblume aufwarten kann, wie sie gepflegt und vermehrt werden, erläutern die folgenden Zeilen in Detail.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie der Rautengewächse (Rutaceae)
  • Gattung: Orangenblumen (Choisya)
  • Art: Mexikanische Orangenblume (Choisya ternata)
  • Immergrüner Blütenstrauch
  • Wuchshöhen von 100 bis 300 Zentimeter
  • Weiße Blüten in Schirmtrauben von Mai bis Juni
  • Frisch-grüne, später glänzende, dreiteilige Blätter
  • Blüten und Laub verströmen intensiven Duft
  • Beliebte Bienen- und Schmetterlingsweide

Während die Orangenblume in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet, dem Süden Nordamerikas und in Mexiko, durchaus Höhen von 3 Metern erreicht, beschränkt sich ihre Wuchshöhe in Kultur auf 80 bis 100 Zentimeter.

Hinweis: Uns wurde von einem Leser berichtet, dass die Choisya ternata in Südhessen (Klimazone 7b/8a) im Freiland überwintert eine Höhe von über 2 Metern erreicht. Wichtig ist: der Standort muss geschützt sein.

Populäre Sorten

Orangenblume Strauch Die Gattung Choisya ist mit 8 Arten bereits sehr dünn besetzt. Im Rahmen der weiteren Systematisierung, reduziert sich die Anzahl an Sorten innerhalb der reinen Art Chiosya ternata auf vier Exemplare. Dieser Umstand beeinträchtigt die Faszination von Orangenblumen nicht im Geringsten. Die überschaubare Anzahl an Züchtungen unterstreicht vielmehr den elitären Charakter der Ziersträucher.

Orangenblume ‚Aztec Pearl‘ (Choisya ternata ‚Aztec Pearl‘)
Das Schmuckstück punktet mit besonders schmalen Blättern, was die verschwenderische Fülle im Erscheinungsbild unterstreicht. Wird ihr der richtige Standort zuteil, lässt Aztec Pearl sich mit angemessener Pflege zu einer zweiten Blüte im Sommer bewegen. Darüber hinaus sind sich erfahrene Hobbygärtner einig, dass diese Sorte über die beste Winterhärte verfügt.

  • Wuchshöhe 80 bis 100 cm
  • Wuchsbreite 50 bis 60 cm

Orangenblume ‚Brica‘ (Choisya ternata ‚Brica‘)
Diese Sorte punktet mit gelbfarbenem Laub den ganzen Sommer hindurch. In der Regel bleibt Brica ein wenig kleiner im Wuchs, sodass sie sich perfekt eignet für den kleinen Garten.

  • Wuchshöhe 50 bis 80 cm
  • Wuchsbreite 40 bis 70 cm

Orangenblume ‚Sundance‘ (Choisya ternata ‚Sundance‘)
Ihr hellgrünes bis gelbliches Laub unterstreicht die weißen Blüten mit hübschem Kontrast. Zur Geltung kommt Sundance mit geradezu dramatischer Ausstrahlung vor der Kulisse dunkler Gehölze.

  • Wuchshöhe 80 bis 100 cm
  • Wuchsbreite 60 bis 70 cm

Orangenblume ‚White Dazzler‘ (Choisya ternata ‚White Dazzler‘)
Dieser neue Hybride wurde gezielt daraufhin gezüchtet, eine robustere Winterhärte sowie eine zweite Blüte im Herbst zu entwickeln. Da White Dazzler zugleich höher wächst, als die anderen Sorten, eignet sich die Orangenblume ausgezeichnet für die Kultivierung als Zierhecke.

  • Wuchshöhe 100 bis 150 cm
  • Wuchsbreite 80 cm bis 100 cm

Standort und Bodenbeschaffenheit

Choisya Blüte Die Orangenblume gedeiht bestens an sonnigen bis halbschattigen Plätzen. Wenngleich sie in den warmen Regionen Mexikos beheimatet ist, mag sie nicht in einen sommerlichen Hitzestau vor der Südwand des Hauses geraten. Somit darf am gewählten Standort gerne ab und zu ein laues Lüftchen wehen, wie beispielsweise an einem Gehölzrand.

  • Nährstoffreiches Erdreich, humos und locker
  • Frisch, feucht und gut durchlässig
  • Leicht sauer, mit einem pH-Wert von 4,5 bis 6,5

Im Pflanzgefäß gedeiht eine Choisya ternata ausgezeichnet in hochwertiger Kübelpflanzenerde, die mit Rhododendronerde an den niedrigen pH-Wert angepasst wird. Die gewünschte Durchlässigkeit schaffen einige Handvoll Perlite, Blähton oder Sand.

Tipp: Den pH-Wert des Gartenbodens können Sie ganz unkompliziert selbst feststellen. In Gartencentern und Baumärkten stehen einfache Test-Sets bereit, die mittels Färbereaktion das Ergebnis anzeigen.

Gießen

Ein ausgewogener Wasserhaushalt ist von signifikanter Bedeutung für prächtiges Wachstum einer Choisya ternata. Die Erde sollte konstant leicht feucht gehalten werden, ohne Staunässe zu verursachen. Idealerweise prüfen Sie während warmer Sommerperioden täglich das Substrat. Gegossen wird genau so viel, dass die Erde bis zu den Wurzelspitzen durchfeuchtet. Es genügt nicht, die obere Substratschicht zu begießen, während die darunter liegenden Ebenen leer ausgehen. Orangenblumen im Beet finden sich somit nicht ab mit einem leichten Sommerschauer. Zusätzlich werden die Ziersträucher ein bis zwei Mal pro Woche durchdringend gegossen, weil andernfalls die Wurzeln vertrocknen und absterben.

Tipp: Eine Mulchschicht aus Grasschnitt, Laub oder Kompost hält das Erdreich länger warm und feucht.

Düngen

Damit eine Orangenblume die zauberhaften Blüten, das glänzende Laub und den verführerischen Duft entwickeln kann, benötigt sie eine reichliche Portion Energie. Das bedeutet, dass die Nährstoffversorgung ähnlich relevant für eine erfolgreiche Pflege ist, wie ausreichendes Gießen.

  • Von März bis August alle 14 Tage Flüssigdünger ins Gießwasser geben
  • Im Beet regelmäßig mit reifem Kompost und Hornspänen düngen
  • Alternativ im März einen Langzeitdünger verabreichen

Spätestens im August sollte die Gabe von Dünger enden. Ab diesem Zeitpunkt hat die Orangenblume genügend Zeit, um vor dem Winter auszureifen. Das gilt insbesondere für Exemplare, die während der kalten Jahreszeit im Freiland verweilen.

Überwintern

Orangenblume Orangenblumen im Kübel überwintern idealerweise im hellen, kühlen Raum, wie einer frostfreien Garage oder einem ungeheizten Treppenhaus. Steht eine solche Unterkunft nicht zur Verfügung, sind indes folgende Maßnahmen zu treffen:

  • Den Kübel in eine geschützte Mauerecke verbringen
  • Dort auf einen Holz- oder Styroporblock stellen zum Schutz vor Bodenfrost
  • Das Pflanzgefäß mit Luftpolsterfolie umwickeln
  • Den Zweigen einen Jutesack überstülpen

In milden Weinbauregionen übersteht die Orangenblume den Winter im Freiland, wenn die Temperaturen nicht über längere Zeit tiefer fallen, als – 10 Grad Celsius. Empfehlenswert ist ein Schutz vor frostiger Kälte in Form von Jute oder Gartenvlies. Der Wurzelbereich sollte angehäufelt werden mit Erde, Laub und Stroh.

Der Feuchtigkeitsbedarf einer Orangenblume besteht im Winter weiterhin; dann auf reduziertem Niveau. Somit haben erfahrene Gärtner stets ein wachsames Auge auf ihren Zierstrauch und gießen ihn bei offensichtlicher Trockenheit an einem frostfreien Tag. Schenken Sie diesem Pflegeaspekt insbesondere dann Ihre Aufmerksamkeit, wenn es friert, ohne dass Schnee fällt. Als Flachwurzler gelangt die Choisya ternata bereits bei oberflächlich gefrorenem Boden nicht mehr an tieferliegende Wasservorräte. Sie gerät rasch unter Trockenstress, weil die Lieferung von Feuchtigkeit von oben bei Kahlfrost ebenfalls ausbleibt. Auf die Gabe von Dünger wird zu dieser Jahreszeit verzichtet.

Umtopfen

Mit einem jährlichen Zuwachs von 10 bis 20 Zentimetern, nimmt eine Choisya ternata nur langsam an Höhe und Umfang zu. Daraus folgt, dass nur alle paar Jahre ein Umtopfen auf dem Pflegeplan steht. Sollte ein Pflanzgefäß vollkommen durchwurzelt sein, ist im Frühjahr die beste Zeit, eine Orangenblume umzupflanzen. Der neue Kübel sollte im Durchmesser maximal 3-5 Zentimeter größer sein und über eine Öffnung im Boden verfügen als Wasserablauf. Darüber kommt eine Drainage aus einem groben, mineralischen Material, wie Kieselsteinen oder zerkleinerten Tonscherben. Damit sie durch feinkrümeliges Substrat nicht gleich wieder verstopft, breiten geübte Hobbygärtner ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies darüber aus. In folgenden Schritten setzt sich die Arbeit fort:

  • Den Kübel zu einem Drittel mit Substrat füllen
  • Mittig die Orangenblume einsetzen
  • Mit der restlichen Erde umgeben, andrücken und gießen
  • Einen Gießrand freilassen von einigen Zentimetern

Orangenblumen Bevor Sie die ausgetopfte Choisya ternata in das frische Substrat einpflanzen, gibt ein Blick auf den Wurzelballen Aufschluss über den Zustand. Sollten Sie vertrocknete oder faulige Wurzelstücke entdecken, werden diese mit einem scharfen, desinfizierten Messer herausgeschnitten.

Schneiden

Die Orangenblume verzweigt von Natur aus zu einem kompakten, dichten Habitus. Ein regelmäßiger Formschnitt erübrigt sich somit. Streben Sie hingegen eine zweite Blüte im Spätsommer an, ist ein Schnitt gleich im Anschluss an die erste Blüte im Frühling empfehlenswert. Die abgeblühten Zweige kürzen Sie in diesem Fall um ein Drittel ein. Sollten sich vertrocknete oder erfrorene Triebe zeigen, werden diese indes vollständige herausgeschnitten. Achten Sie bei der Schnittführung darauf, die Schere knapp über einem nach außen gerichteten Auge anzusetzen in leichter Schräghaltung. In diesem Fall läuft Regen- und Gießwasser schneller ab.

Fällt die Choisya ternata einem unerwartet harten Winter zum Opfer, kann ein radikaler Rückschnitt den Blütenstrauch eventuell noch retten. Kürzen Sie im Frühjahr alle Zweige bis auf 15 oder 20 Zentimeter über dem Boden ein. Die Blüte für diese Saison fällt dann zwar aus; es bestehen hingegen gute Aussichten, dass die Orangenblume erneut austreibt, um im darauf folgenden Jahr in gewohnter Pracht zu erblühen.

Vermehrung

Ein Rückschnitt nach der Blüte liefert im gleichen Zug eine Fülle an wertvollem Vermehrungsmaterial in Form von Stecklingen. Da fertig herangezogene Sträucher aus dem Fachhandel das Budget nicht unbeträchtlich belasten, stellt die Stecklingsvermehrung eine attraktive Alternative dar. Ein perfekter Ableger ist 15 Zentimeter lang und halb verholzt. Der Schnitt wird knapp unter einer Knospe ausgeführt, weil die Orangenblume hier im weiteren Verlauf ein neues Wurzelsystem entwickeln soll. Darüber hinaus sollten alle Blätter und Blüten entfernt werden, bis auf das obere Blattpaar.  Verwenden Sie als Substrat eine nährstoffarme Zusammensetzung, wie Torf-Sand, Perlite oder Kokosfasern. Die Stecklinge werden durch diesen gärtnerischen Kniff dazu animiert, sich emsig auf die Suche zu begeben nach Nahrung. Im Resultat treiben sie zu diesem Zweck intensiv neue Wurzelstränge aus. So gehen Sie vor:

  • Blüten Das Substrat einfüllen in kleine Anzuchttöpfe und anfeuchten
  • Jeweils einen Steckling zu zwei Drittel einsetzen
  • Aufstellen am halbschattigen, warmen Platz auf dem Balkon
  • Wahlweise im Zimmer auf der Fensterbank platzieren

Die Bewurzelung wird forciert, wenn die Ableger in einem feucht-warmen Mikroklima gedeihen. Stülpen Sie daher über jeden Topf eine Plastiktüte, die mittels kleiner Holzstäbchen gestützt wird. Das Material darf den Steckling nicht berühren, weil sich Schimmel oder Fäulnis bilden könnte. Im Verlauf des Sommers darf das Substrat zu keiner Zeit austrocknen, während sich unterirdisch die Bewurzelung vollzieht. Sobald die Anzuchttöpfe vollkommen mit Wurzeln durchzogen sind, topfen Sie die kleinen Orangenblumen um in leicht gedüngte Erde.

Tipp: Breiten Sie auf dem Boden des Anzuchttopfes eine dünne Schicht reifen Kompost aus. Die kleinen Orangenblumen werden sich noch mehr anstrengen, ihre Wurzeln bis dorthin auszustrecken.

Krankheiten und Schädlinge

Gegenüber Krankheiten erweist sich die Mexikanische Orangenblume als erfreulich resistent. Kommt es in dieser Hinsicht zu Problemen, liegen in der Regel Versäumnisse in der Pflege vor. So verursacht Staunässe innerhalb kurzer Zeit eine destruktive Wurzelfäule. Kontrollieren Sie folglich insbesondere an Kübelpflanzen nach jedem Gießdurchgang den Untersetzer und entfernen nach spätestens 30 Minuten das darin gesammelte Wasser.

Innerhalb der Schädlinge, sind es vor allem Blattläuse, die einer Choisya ternata zu schaffen machen. Pünktlich im Frühjahr sind sie zur Stelle und besiedeln die Unterseiten der Blätter. Verbinden Sie daher jedes Wässern mit einer genauen Kontrolle des Laubs sowie der Blattachseln. Sichten Sie hier kleine grüne, braune oder schwarze Insekten, halten Sie den Befall durch sofortige Gegenmaßnahmen unter Kontrolle:

  • Befallene Kübelpflanzen kopfüber mit einem scharfen Wasserstrahl behandeln
  • Infizierte Orangenblumen wiederholt einsprühen mit einer Schmierseifenlösung
  • Alternativ alle 2-3 Tage einnebeln mit einem Milch-Wasser-Gemisch im Verhältnis 1:1

Fazit
Möchten Hobbygärtner ihre Pflanzenkombination im Ziergarten mit einer duftenden Komponente erweitern, sind sie mit einer Orangenblume gut beraten. Wenngleich der Name eine krautige Pflanze vermuten lässt, handelt es sich tatsächlich um einen immergrünen Blütenstrauch. Nicht nur während der bezaubernden, weißen Blüte im Frühling verströmt die Choisya ternata einen betörenden Duft. Ihr glänzend-grünes Laub verwandelt sich ebenfalls in ein natürliches Parfüm, wenn es zwischen den Fingern verrieben wird. An Sorten hat die seltene Pflanzenart nur einige wenige, dafür exzellente Exemplare zu bieten. Das reduziert zugleich die Qual der Wahl, indem Sie kurzerhand alle Züchtungen kultivieren. Angesichts der kinderleichten Vermehrung mittels Stecklingen, verfügen Sie rasch über einen ausreichenden Bestand.