Zimmerpflanzen Orchideen

Häufige Krankheiten an Orchideen behandeln

Orchidaceae cambria, Orchidee

Pflegefehler führen häufig zu Krankheiten bei Orchideenpflanzen. Die meisten der schönen Exemplare werden schlicht ersäuft. Faulende Wurzeln durch zu viel Gießwasser sind die Todesursache Nummer 1 bei Orchideen. Blattfall deutet auf eine Erkrankung hin, aber auch Blattflecken, Ziehharmonikawuchs,  klebrige Blätter, Blühfaulheit oder eine steckengebliebene Blüte zeigen, dass etwas mit der Orchidee nicht stimmen kann. Woran man Krankheiten erkennt und was man dagegen tun kann, lesen Sie im folgenden Text. Informieren Sie sich!

Häufige Symptome

  • Abfallende Blätter
  • Abfallende oder vorzeitig verblühte Blüten
  • Fäulnis
  • Schwarze Flecken auf den Blättern
  • Braune Flecken auf den Blüten
  • Gelbe, braune oder schwärzliche Flecken auf den Blättern
  • Ziehharmonikawuchs
  • Klebrige Tropfen auf den Blättern oder Blütenstielen
  • Steckengebliebene Blüten
  • Blühfaulheit
  • Schimmel

Krankheiten bei Orchideen

Trotz guter Pflege können Krankheiten bei Orchideen auftreten. Häufig schleppt man die Erreger schon beim Kauf ein. Grundsätzlich sollte man deshalb die Finger von Pflanzen in Kunststofffolien lassen, denn sie sind häufig von Grauschimmelpilzen befallen, auch wenn das noch gar nicht zu sehen ist.
Ansonsten ist es wichtig, die Orchideen regelmäßig nach Krankheitszeichen abzusuchen. Je früher man erste Symptome entdeckt, umso einfacher ist es, etwas dagegen zu tun. Hat sich die Krankheit erst ausgebreitet und die gesamte Pflanze befallen, wird es schwierig und häufig ist die Orchidee auch nicht mehr zu retten.

Blattabfall

Orchidaceae cambria, Orchidee, Schildlaus Das Blätter abfallen, ist durchaus normal. Hin und wieder ein Blatt, das gelb wird und dann abfällt, ist kein Grund zur Sorge. Gerade bei der Gattung Dendrobium und Calanthe ist es so, dass sie vor oder nach der Blüte sämtliche Blätter verlieren. Auch Phalaenopsis und Vanda trennen sich regelmäßig von Blättern, allerdings einzelnen, selten einmal zwei auf einmal. Dass Blätter in der dunklen Zeit des Jahres abfallen ist meist lichtbedingt und nicht zu ändern, es sei denn, man verwendet Pflanzenlampen.

Pilzbefall
Häufig sind es Pilze, die zu einem Blattfall führen. Sie verstopfen die Leiterbahnen. Es kann kein Transport innerhalb der Pflanze mehr erfolgen. Sie stirbt ab. Als erstes fallen die Blätter ab. Gegen Pilzerkrankungen gibt es Fungizide.

Lichtmangel
Besonders im Winter fehlt den Pflanzen Licht. Sie kommen eine gewisse Zeit damit klar, manchmal sogar mehr als ein oder zwei Jahre, aber dann beginnen sie zu kränkeln und werfen die Blätter ab. Heller stellen kann die Pflanze retten, wenn sie noch nicht zu geschwächt ist.

Verdichtetes Substrat
Wenn eine Orchidee zu lange im gleichen Substrat steht, kommt es häufig zu Wurzelschäden und in der Folge zu Blattabwurf. Besonders Moose oder Algen im Substrat sorgen für eine Verdichtung. Es gelangt nur noch wenig Sauerstoff an die Wurzeln. Deshalb sollte regelmäßig umgetopft werden, mindestens alle zwei Jahre.

Schädlinge
Auch Schädlinge wie die Spinnmilben können Ursache für Blattfall sein. Mehr Informationen dazu unter: Schädlinge an Orchideen – Schildläuse, Wollläuse & Co

Braune Flecken auf den Blüten

Orchidaceae phalaenopsis, Orchideen Diese Flecken werden durch einen Pilz hervorgerufen. Botrytis wird durch Sprühen oder zu hohe Luftfeuchte bei geringer Luftbewegung gefördert. Wichtig ist, die Luftfeuchte zu senken, das Sprühen einzustellen. Außerdem muss regelmäßig für Frischluft gesorgt werden. Bei Bedarf kann abends ein Papiertaschentuch auf die Blüten gelegt werden. Wenn sich der Pilz auf die Blüten beschränkt, droht der Orchidee selbst keine Gefahr, es ist lediglich ein optisches Problem. Breitet sich der Pilz dagegen aus, muss eingeschritten werden. Passende Fungizide gibt es im Handel.

Abfallende Blüten
Wenn die Blüten vor dem Öffnen oder kurz danach abfallen, kann das verschiedene Ursachen haben. Hier muss eine genaue Ursachenforschung betrieben werden. Häufig sind es Standortfragen, die geklärt werden müssen.

Zu warmer Standort
Ein zu warmer Standort oder ein Platz über der Heizung bekommt Orchideen nicht. Sie schwächeln und kränkeln. Zuerst fallen die Blüten, später meist auch die Blätter.  Auch Schädlingsbefall lässt meist nicht lange auf sich warten. Hohe Temperaturen sind generell nicht gut für die Blüten. Sie halten nur kurze Zeit.

Zugluft
Beim Lüften muss immer darauf geachtet werden, dass Orchideen nicht im Zug stehen. Das bekommt ihnen gar nicht.

Lichtmangel oder direktes Sonnenlicht
Zu wenig Licht ist häufig die Ursache für vorzeitigen Blütenabwurf. Hier hilft ein heller Standort. Direktes Sonnenlicht um die Mittagszeit vertragen Orchideen nicht, weder im Sommer, noch im Winter.

Standortwechsel
Häufig fallen Knospen oder Blüten nach einem Standortwechsel ab. Das kommt auch oft nach dem Kauf vor. Beim Händler sind die Gegebenheiten ganz anders, als im neuen Zuhause.

Tipp: Auch Obst, welches in der Nähe der Orchideen lagert, kann zum Abwurf der Knospen oder Blüten führen. Das gilt vor allem für Äpfel, Tomaten und Nüsse, aber auch für andere Sorten. Aus den Früchten entweichen Gase, welche die Blüten beeinflussen.

Flecken auf den Blättern

Orchideen Flecken auf den Blättern oder der gesamten Pflanze sind häufig ein Zeichen für eine Pilzinfektion. Dann sind die Flecken braun oder schwarz und etwas eingesunken. Sie breiten sich aus. Allerdings können es ebenfalls Verbrennungen durch zu viel Sonne sein. Auch Bakterien- und Virusinfektionen sind möglich und sehr gefährlich.

Pilzinfektion
Bei Pilzinfektionen, auch Schwarzfleckenkrankheit genannt, finden sich braune oder schwarze Flecken, hauptsächlich auf den Blättern. Sie sind häufig etwas eingesunken, trocken und breiten sich immer weiter aus. Die Infektion wird durch das Besprühen der Blätter oder auch durch zu hohe Wassergaben in der Trockenzeit gefördert. Mögliche Ursachen sind auch zu viel Nässe, verbunden mit Lichtmangel und Kälte oder zu hohe Luftfeuchte bei zu geringer Luftbewegung.

  • Befallene Blätter ab- oder ausschneiden
  • Schnittwerkzeuge vorher gründlich reinigen und desinfizieren.
  • Auch danach desinfizieren, damit sich die Erkrankung nicht durch die Werkzeuge auf andere Pflanzen ausbreitet.
  • Befallene Pflanzen streng isolieren
  • Kulturbedingungen verbessern
  • Sprühen zunächst einstellen
  • Luftfeuchte senken
  • Für mehr Frischluft sorgen
  • Bei starker Ausbreitung Breitbandfungizid sprühen, allerdings gibt es viele Pilze und nicht alle Mittel helfen gegen genau diesen
  • Als Hausmittel – Zimt. Dazu einen Teelöffel gemahlenen Zimt in einer kleinen Tasse mit Wasser mischen. Kräftig rühren, bis eine Verbindung entsteht. Die Suspension mit einem Pinsel auf die Blätter auftragen. Am besten die gesamte Pflanze einpinseln. Zimt nach der Heilung abspülen.
  • Hilfreich ist auch, die Flecken mit Holzkohlepulver zu bestreuen.

Sonnenbrand

Orchidee Frauenschuh Cypripedium phragmipedium Bei Sonnenbrand sind es recht großflächige trockene Flecken in braun-schwarz, manchmal auch etwas weiß in der Mitte. Diese Flecken breiten sich nicht aus und sind ein deutliches Zeichen für zu viel Sonneneinstrahlung. Dagegen kann man nichts mehr tun. Die Flecken sind dauerhaft. Es muss verhindert werden, dass die Pflanzen zu sonnig stehen. Gerade nach dem langen Winter müssen Orchideen erst langsam wieder an mehr Licht und Sonne gewöhnt werden. Für die Pflanzen besteht nur dann eine Gefahr, wenn zu großflächige Verbrennungen entstanden sind.

Bakterien
Bakterien haben besonders bei weichlaubigen Phalaenopsen leichtes Spiel. Zuerst erscheinen kleine, braune, etwas eingesunkene, aber scharf abgegrenzte Flecken. Typisch ist, dass das Gewebe in und um die Flecken feucht oder schleimig ist, allerdings ist das nicht immer der Fall. Die Flecken werden größer. Das Blatt wird gelb und fällt ab.

  • Pflanze sofort isolieren, Krankheit ist hochgradig ansteckend
  • Auftreten vor allem in den Wintermonaten
  • Es wird ein extra Raum benötigt. Alles muss desinfiziert werden
  • Pflanzen (auch Nachbarpflanzen) müssen mehrmals getrennt voneinander in ein geeignetes Desinfektionsmittel getaucht werden (keinesfalls Spritzen!!!)
  • Alle Gefäße desinfizieren oder wegwerfen
  • Schadstellen großzügig wegschneiden. Werkzeug nach jedem Schnitt abflammen.
  • Ständig Hände desinfizieren
  • Wem das alles zu aufwändig ist, entsorgt die Pflanze lieber, bevor noch mehr infiziert werden

Viren
Viele kleine Flecken die streifen-, ring- oder pfeilförmig angeordnet auf den Blättern zu sehen sind, deuten auf eine Virusinfektion hin. Viren zu identifizieren ist nur mit einem besonderen Mikroskop beim Fachmann möglich. Zu helfen ist ihnen trotzdem nicht. Zum Glück sind solche Infektionen selten, weil bei der Vermehrung schon darauf geachtet wird. Allerdings können Viren durch saugende Insekten übertragen werden.

Fäulnis

Orchidaceae Orchideen Vanda Fäulnis kommt durch zu viel Wasser. Das kann den Wurzelbereich betreffen oder aber Wasser läuft zwischen die Blätter, genau ins Zentrum der Pflanze. Dort stehendes Wasser bietet ideale Bedingungen für Bakterien, die sich in kurzer Zeit massenhaft vermehren. Wichtig ist deshalb, immer darauf zu achten, dass es kein stehendes Wasser gibt, weder im Gefäß, noch direkt an der Orchidee.

  • Am besten morgens gießen, damit überschüssiges Wasser im Laufe des Tages verdunsten kann
  • Keine zu hohe Luftfeuchte
  • Viel Frischluft
  • Besonders geschwächte Pflanzen sind anfällig und außerdem frisch umgetopfte Exemplare
  • Ist das Herz von Fäulnis betroffen, ist die Orchidee nicht zu retten
  • Sind Einzelteile betroffen, sind diese herauszuschneiden
  • Schnittstellen mit Kohle- oder Schwefelpulver behandeln
  • Danach Pflanze trocken halten. Sie braucht viel Frischluft. Nur vorsichtig gießen

Ziehharmonikawuchs

Ziehharmonikawuchs ist deutlich erkennbar. Man kann auch Knitterwuchs sagen. Die Blätter haben Knicke, sehen aus wie eine Ziehharmonika. Ursache sind längere Wachstumspausen, die meist durch unregelmäßiges Gießverhalten bedingt sind.  Auch zu hohe Temperaturen oder zu geringe Temperaturabsenkungen können Auslöser sein. Manchmal lässt sich der Knitterwuchs auch bei idealen Bedingungen nicht verhindern, allerdings ist es nur ein Schönheitsmakel, keine Krankheit.

  • Kein pauschales Heilmittel
  • Ursache suchen
  • Gießverhalten ändern
  • Tiefere Temperaturen

Keine Blütenbildung

Orchidaceae phalaenopsis Orchideen Wenn eine Orchidee gut wächst, sich entwickelt, aber nicht blühen will, kann das mehrere Ursachen haben. Meist wurde allerdings die Ruhephase nicht eingehalten, die bei den meisten Arten vor der Blüte einfach dazugehört.  In dieser Zeit ruht die Pflanze, wird wenig gegossen und nicht gedüngt. Die Temperaturen müssen abgesenkt werden.  Damit die Orchideen richtig gepflegt werden, sollte man sich gleich bei der Anschaffung nach den richtigen Kulturmaßnahmen erkundigen, das hilft, Fehler bei der Pflege zu vermeiden.

Tipp: Wer seinen Orchideen etwas Gutes tun möchte, sollte Orchideen-Elixier verwenden. Dieses homöopathische Mittel ist ein Pflanzenstärkungsmittel und soll die Widerstandskraft fördern. Vorbeugend hilft es zur Gesunderhaltung. Außerdem fördert es die Blätter und die Blütenbildung. Die Orchidee sollte etwa alle zwei Wochen bespritzt werden.
Häufige Fragen

Deuten klebrige Tropfen an Orchideen auf eine Krankheit hin?
Bei Phalaenopsis und Cattleya treten diese Tropfen häufig auf und sind auch fast normal. Bei Stress verstärkt sich das aber. Oft sieht man die Tropfen, wenn der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht zu groß ist.  Häufig sind es auch Schädlinge, welche die Schuld tragen.
Auch wenn nichts gefunden wird, sollten die Tropfen mit einem weichen Tuch und etwas warmen Wasser abgespült werden. Sie locken Läuse und Ameisen an und die will man ja nicht im Haus haben. Außerdem sollten die Kulturbedingungen verbessert werden.

Wodurch kommt es zu schlaffen Blättern bei der Orchidee?
Sind die Orchideenblätter schlaff, weich oder auch ledrig und rillig, stimmt meist etwas mit der Wasserversorgung der Pflanze nicht. Das kann durch zuviel oder zu wenig Wasser verursacht sein. Hier muss zuerst die Wurzel geprüft werden. Sie muss grün und fest sein. Sind einige Wurzeln braun und/oder matschig, ist zu viel Wasser Schuld. Die matschigen Wurzeln entfernen und die Pflanze umtopfen. Weniger gießen. Hellgrüne oder fast weiße Wurzeln sind ein Zeichen von Trockenheit. Dann hilft, den Topf in Wasser zu stellen, damit sich die Wurzeln voll saugen können. Luftfeuchte erhöhen.