Generell gilt Cortaderia Selloana, das Pampasgras, als sehr spät austreibende Pflanze. Je nachdem, welche der über 600 existierenden Sorten kultiviert wird, können die Neutriebe nach der winterlichen Ruhe erst im Mai oder sogar Juni hervortreten. Ist dies erst einmal geschehen, überrascht Cortaderia Selloana allerdings mit einem rasanten Wachstum, das in vielen Fällen erst bei einer Höhe von rund einem bis maximal zwei Metern endet. Noch später als die Blätter sind die wegen ihrer opulenten Pracht beliebten Blütenstände dran. Bis sie die Blatthorste schließlich um bis zu einen Meter überragen, vergehen nochmals etliche Wochen, denn die Hauptblütezeit der Gräser liegt erst im Spätsommer und frühen Herbst, kann sich dafür allerdings bis in den November hinein ziehen.
Pampasgras treibt nicht aus – Warum?
Stellt man nun fest, dass das beliebte Gras auch zu diesem späten Wachstumszeitpunkt keine Triebe hervorbringt, sollte man sich mit möglichen Ursachen befassen. Denn einige Dinge lassen sich verändern, während andere Ursachen ganz natürlichen Ursprungs sind. Je nach Ursache, lassen sich dann mehr oder minder wirksame Maßnahmen ergreifen, so dass das Gras ab diesem Zeitpunkt wieder zu üppigem Wachstum angeregt wird.
Falscher Standort
Wie alle Pflanzen, stellt auch das Cortaderia Selloana bestimmte Anforderungen an seine Umgebung, um zu gedeihen und den Gärtner mit einem üppigen Wachstum zu erfreuen. Werden diese Anforderungen nicht erfüllt, kann es mit einem gehemmten, Wachstum reagieren. In extremem Fällen kann die Entwicklung der Pflanze sogar völlig zum Erliegen kommen und das Pampasgras treibt nicht mehr aus. Die wesentlichen Ansprüche hinsichtlich des Standortes sind:
Belichtung
- Optimal: Vollsonniger Standort
- Wachstumshemmend: halbschattiger oder sogar schattiger Standort ohne ausreichende Sonneneinstrahlung für erforderliche Photosyntheseleistung
- Abhilfe: Standort ohne Schatten wählen, bei Bedarf im Laufe des Jahres entstehenden Bewuchs der Schatten bildet zurückschneiden oder entfernen
Feuchtigkeit
- Optimal: Ausreichend Feuchtigkeit, jedoch ohne Staunässe – stark durchlässige Böden bevorzugt
- Nachteilig: zu feuchte Böden mit Neigung zur Staunässe
- Abhilfe: Boden vor Einpflanzung mit Sand oder Tonbruch durchlässig machen
Nährstoffe
- Optimal: Hoher Nährstoffgehalt, um bekannte Höhe von zwei Metern und mehr zu erreichen
- Wachstumshemmend: ausgelaugte Böden ohne Mineralien und Nährstoffe
- Abhilfe: Boden vor Einpflanzung mit Kompost aufbereiten, über Lebensdauer der Pflanze entsprechende Pflegemaßnahmen (Düngung)
Mangelnde bzw. falsche Pflege
Entspricht der Standort allen Anforderungen von Pampasgras, können die Ursachen auch in der Pflege zu finden sein. In der Folge falscher oder mangelnder Pflege kommt es zu verzögerten Blattneubildungen und die Pflanze treibt nicht oder nur verzögert und in geringerem Maße aus. Bei der Pflege von Cortaderia Selloana kommt es vor allem auf zwei Aspekte an:
Bewässerung
- Anzustreben: dauerhaft mäßig feuchte Böden, aber selbst vorübergehende Trockenheit kein Problem bzw. Wachstumshemmnis
- Zu vermeiden: zu intensive Wassergaben auf wenig durchlässigen Boden
- Abhilfe: Gießverhalten an Boden anpassen, gegebenenfalls Einzelmengen reduzieren, dafür Intervalle erhöhen
Nährstoffversorgung
- Ideal: Universelle und gleichbleibende Versorgung mit üblichen Nährstoffen, wie Stickstoff, Kalium und Phosphor
- Zu vermeiden: Auslaugung des Bodens, da ansonsten reduziertes Wachstum und Ausbleiben von Blüten
- Abhilfe: regelmäßige Düngergaben, z.B. durch in den Boden einzuarbeitenden Kompost; alternativ fertige Präparate, dann Dosierungsanweisung beachten
Pampasgras neupflanzen
- braucht Zeit bis zu mehrere Jahre bis erste Blütenbildung
Stimmen Standort und Pflegeaufwand, sollte man berücksichtigen, dass auch der Zeitpunkt einen entscheidenden Einfluss auf das Wachstum haben kann. So benötigt die Staude nach der Neupflanzung zunächst eine Saison, um sich zu akklimatisieren und die nötigen Wurzeln auszubilden. Erst in der Folgesaison ist mit einem opulenten Wachstum und insbesondere der Bildung von Blüten zu rechnen.
Sonderfall: Blattwachstum ja, aber ohne Wedel
Einen gewissen Sonderfall stellt ein selektiv ausbleibendes Wachstum dar. Immer wieder kann es vorkommen, dass das Pampasgras zwar einen buschigen Horst ausbildet, es treibt aber nicht die ersehnten Blütenstände aus. Hierfür gibt es zwei hauptsächliche Gründe, auf die sich die meisten Fälle zurückführen lassen:
Das Geschlecht des Pampasgras
Üppige Blüten bilden lediglich die weiblichen Pflanzen aus. Handelt es sich bei dem eigenen Exemplar nun um eine männliche Pflanze, treibt sie nicht in dem Maße Blüten, wie man es von den gängigen Abbildungen her kennt. Gegen diesen Umstand lassen sich außer einer Neupflanzung keine Maßnahmen ergreifen, da das Geschlecht des Pampasgrases nicht veränderbar ist.
Geschädigte Blütenstände
Häufig wird Pampasgras erst im Frühjahr zurückgeschnitten, da die Vorjahresblätter einen guten winterlichen Schutz für den Wurzelballen darstellen. Beschädigt man beim Rückschnitt jedoch die bereits angelegten und möglicherweise aus dem Boden gesprossenen späteren Blütenstände, werden sie nicht weiter entwickelt und die spätere Blüte treibt nicht mehr vollständig aus. Hier kommt es zur Vermeidung unbeabsichtigter Schäden sehr auf den richtigen Zeitpunkt für den Rückschnitt an. Idealerweise erfolgt er vor der Bildung der ersten Triebe im Frühjahr.