Mit leuchtend gelben Farben und einer exotischen Note: So präsentiert sich die Paradiesvogelblume, die auch als „Papageienblume“ bekannt ist. Das dekorative Gewächs mit seinem bizarren Aussehen, das vor allem in Madaira und auf den Kanarischen Inseln gedeiht, wird als Schnittblume für den Export gezüchtet. Die Namensgebung der Papageienblume lässt sich mit den besonders geformten Blüten erklären, die das Gewächs ausbildet. So treten die Blütenblätter aus einer Hülle hervor, die Ähnlichkeit mit einem Schnabel aufweist. Als Paradiesvogelblume wird die Pflanze bezeichnet, weil sie durch ihre leuchtenden Farben sehr exotisch wirkt; die Farbpalette der Blüten reicht von gelben und hellroten Tönen bis hin zu blauen Nuancen. Zusammen mit den länglichen Blättern wirkt die Pflanze sehr dekorativ und wird deshalb mittlerweile auch in deutschen Gärten von zahlreichen Pflanzenfreunden kultiviert.
Optimaler Standort
Je nach Jahreszeit bevorzugt die Paradiesvogelblume unterschiedliche Standorte. Vom Frühling bis in den Sommer steht die Pflanze am liebsten an einem luftigen und sonnigen Platz; auch mäßiger Halbschatten wird noch vertragen. Die Pflanze gedeiht bei Temperaturen zwischen 10 und 25°C. In der Zeit zwischen Anfang Juni bis Ende September kann das Gewächs im Freien kultiviert werden, zum Beispiel auf dem Balkon oder der Terrasse.
Es sollte vor allem darauf geachtet werden, dass die Pflanze ausreichend hell steht. Besonders gut geeignet sind Standorte mit Ausrichtung nach Süden oder Westen. Während der ersten Tage sollte die Paradiesvogelblume zunächst an einem schattigen Ort stehen; diese Vorgehensweise bewirkt eine gewisse Abhärtung, mit der die Pflanze den Aufenthalt im Freien im Laufe der Sommermonate besser verträgt. Allerdings sollte man den Standort nach einigen Tagen wechseln und einen sonnigen Platz für die Paradiesvogelblume wählen, da der anhaltende Aufenthalt an schattigen Standorten zu einer verminderten Blütenbildung führen kann.
Außerdem wird auf diese Weise verhindert, dass die Blätter zu schnell welken. Wird die Pflanze hingegen im Haus gehalten, muss zusätzlich auch auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit geachtet werden; außerdem ist dann eine kurze und kräftige Lüftung in regelmäßigen Abständen erforderlich. Die Paradiesvogelblume ist nicht winterfest und verträgt keinen Frost; zu Beginn des Herbstes muss das Gewächs deshalb ins Haus geholt werden. Als Winterquartier wird dann ein kühler und heller Raum gewählt.
Boden
Neben dem optimalen Standort ist auch die Wahl des Substrats für ein gutes Wachstum der Paradiesvogelblume wichtig. Die Erde sollte bestimmte Eigenschaften aufweisen:
- feuchte Konsistenz
- gut durchlässig für Wasser und Luft
- lehmige, kiesige Eigenschaften
Als Substrat eignen sich herkömmliche Blumenerden ebenso wie spezielle Mischungen. Hierzu zählt ein Mix aus Laub, vermullter Gartenerde und grobem Kies. Alle Bestandteile werden zu gleichen Teilen miteinander gemischt. Die Zugabe von 10% Holzkohle hat sich ebenfalls bewährt. Damit sich keine Staunässe bildet, hat es sich als sinnvoll erwiesen, das Substrat zusätzlich auf einen sandigen Untergrund zu geben.
Gießen und Düngung
Während der Sommermonate muss die Paradiesvogelblume regelmäßig gegossen werden. Vor allem große Gewächse benötigen ausreichend Feuchtigkeit. Die Bewässerung muss so erfolgen, dass die Erde stets leicht feucht gehalten wird. Die nächste Bewässerung erfolgt jedoch erst, wenn die oberste Erdschicht schon etwas angetrocknet ist. Besonders bei starker Hitze wird die Paradiesvogelblume während der Sommermonate täglich gegossen. Niemals sollte hierfür kaltes Leitungswasser verwendet werden; außerdem wird das Wasser vor dem Gießen stets temperiert.
Während im Sommer großzügig gegossen wird, darf die Bewässerung in der kalten Jahreszeit nur mäßig erfolgen. Wenn sich die Pflanze in der Phase der Winterruhe befindet, kann die Erde gut trocknen, bevor die nächste Bewässerung erfolgt. Das zurückhaltende Gießverhalten im Winter ist besonders wichtig für die frühzeitige Ausbildung neuer Blüten. Allerdings darf die Pflanze nicht vollständig austrocknen; anhaltende Trockenheit schadet dem Gewächs ebenso wie Staunässe. Aus diesem Grund muss überschüssiges Wasser, das sich noch im Untersetzer befindet, stets verworfen werden.
Damit die Paradiesvogelblume optimal gedeihen kann, sollte im Sommer zusätzlich einmal in der Woche ein Dünger verwendet werden. Für eine gezielte Düngung sind bestimmte Aspekte zu beachten:
- Flüssigdünger eignet sich am besten
- Alternative: Düngestäbchen
- Düngemenge insgesamt klein halten
- Düngung im Winter aussetzen
Eine Überdüngung ist unbedingt zu vermeiden; zwar führt die Zufuhr von zusätzlichen Nährstoffen zu einem verbesserten Wachstum der Blätter. – Allerdings geht dies auf Kosten der Blütenbildung, die dann umso zurückhaltender erfolgt.
Umtopfen
Um die Paradiesvogelblume optimal zu pflegen, sollte das Gewächs im Abstand von etwa drei Jahren umgetopft werden. Der richtige Zeitpunkt für diese Maßnahme kann in vielen Fällen an der Pflanze selbst abgelesen werden; Exemplare, die sich schlecht entwickeln, sitzen meist in einem stark durchwurzelten Topf. Der geringe Platz führt dazu, dass die Pflanze anfängt zu kümmern. Deshalb wird das Gewächs dann in einen größeren Blumentopf oder in einen Kübel gesetzt. Das Umtopfen sollte im Idealfall nach der Blüte erfolgen, also im Frühling oder im Sommer. Wenn jedoch zeitnah erhöhter Platzbedarf besteht, ist der Umzug in einen anderen Topf auch vor der Blüte möglich. Allerdings sollte das Umtopfen insgesamt nicht zu häufig erfolgen, da die fleischigen Wurzeln der Paradiesvogelblume sehr empfindlich sind und schnell brechen. Es hat sich zusätzlich als sinnvoll erwiesen, in der Zwischenzeit die oberste Erdschicht im Blumentopf zu erneuern.
Das Gewächs muss nicht geschnitten werden. Allerdings kann es notwendig sein, die Blätter von unten heraus auszudünnen. Besonders, wenn der Topf zu eng wird, kann mit dieser Maßnahme Erste Hilfe geleistet werden. Darüber hinaus sollte man regelmäßig welkende Blätter und Blüten von der Pflanze und dem Blumentopf oder dem Kübel entfernen. Auf gar keinen Fall darf das Gewächs radikal zurück geschnitten werden.
Überwintern – so funktioniert es
Während der kalten Jahreszeit befindet sich die Paradiesvogelblume in Winterruhe. Da die Pflanze nicht winterfest ist und keinen Frost verträgt, sollte man sie ins Haus holen, wenn die Temperaturen zu sinken beginnen. Die Überwinterung erfolgt bei Temperaturen zwischen 10 und 15°C; besonders wohl fühlt sich das Gewächs während der kalten Jahreszeit im Treppenhaus oder an anderen schattigen Plätzen. Bei einer Überwinterung um 14°C kann bereits gegen Ende des Winters mit der Blüte der Paradiesvogelblume gerechnet werden. Alternativ kann die Pflanze jedoch in einem nicht zu warmen Wohnzimmer überwintern. Allerdings wird die Pflanze bei einer derartigen Überwinterung im Laufe der Jahre empfindlicher. Dann muss besonders gut auf einen Befall mit Schädlingen geachtet werden. Bei geringer Bewässerung verbleibt die Paradiesvogelblume bis zum Frühling in ihrem Winterquartier.
Vermehrung und Aussaat
Die Vermehrung der Paradiesvogelblume kann sehr einfach über Samen erfolgen. Allerdings erfordert diese Vermehrungsart Geduld, da die Blüte der aus den Samen entstehenden Pflanze bis zu sechs Jahre auf sich warten lässt. Die aus der Pflanze gewonnenen Samen sollte man zügig verarbeiten und nicht zu lange lagern, da ihre Keimfähigkeit rasch nachlässt. Darüber hinaus sollte man beachten, dass älteres Saatgut schlecht keimt. Wenn die Anzucht der Samen im Haus erfolgt, ist die Vermehrung ganzjährig möglich. Um die Samen optimal auf die Anzucht vorzubereiten, sollten diese zunächst gut abgewaschen werden. Hierfür eignet sich am besten Seifenwasser. Durch diesen Prozess wird die Wachsschicht, die sich auf der Oberfläche der Samen befindet, abgelöst. Anschließend überbrüht man die Samen mit heißem Wasser, um den Keim anzuregen, und etwa zwölf Stunden in Wasser einzuweichen. Derart vorbehandelt, können die Samen verwendet werden. Für eine optimale Anzucht sollten bestimmte Kriterien beachtet werden:
- Anzuchtmedium: Mischung aus Saaterde oder Sand mit Blumenerde im Verhältnis 1:1
- Temperaturen: 24-25°C
- Wärme und Feuchtigkeit gleichmäßig halten
Die Samen werden auf die feuchte Anzuchterde gestreut und mit einer dünnen Schicht Substrat bedeckt. Die Keimdauer beträgt bis zu sechs Wochen. Während dieser Zeit muss auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden. Allerdings ist eine gute Drainage notwendig, um Staunässe zu vermeiden. Nach dem Keimen werden die Pflänzchen umgesetzt. Jetzt gedeiht das Gewächs am besten in einer Mischung aus kräftiger Mullerde, Laubkompost und groben Kies.
Die Vermehrung der Paradiesvogelblume kann auch ganz einfach über Teilung einer Pflanze erfolgen. Der Frühling eignet sich hierfür besonders gut, wenn das Gewächs ohnehin umgetopft wird. Für eine optimale Teilung stehen kleine Sägen zur Verfügung. Besonders Pflanzenfreunde, die nicht mehrere Jahre auf die Blüte der Paradiesvogelblume warten möchten, bevorzugen diese Vermehrungsart.
Krankheiten
Zahlreiche Erkrankungen, von denen die Paradiesvogelblume betroffen ist, entstehen aufgrund von Pflegefehlern. So rollen sich beispielsweise die Blätter ein, wenn das Gewächs im Sommer nicht ausreichend bewässert wird. Auf der anderen Seite kann ausgiebiges Gießen im Winter zu Wurzelfäule führen. Zeigen sich solche Symptome an der Pflanze, muss man das Gießverhalten sofort anpassen. Zahlreiche Hobbygärtner beklagen zudem das Ausbleiben der Blüte. Für dieses Phänomen können unterschiedliche Gründe verantwortlich gemacht werden:
- Standort zu dunkel
- Standort während der Überwinterung zu kalt
- Düngung zu intensiv (besonders bei älteren Pflanzen); nur das Blattwachstum wird gefördert
- Verletzen der Wurzel beim Umtopfen
Falls die Wurzeln beim Umtopfen beschädigt wurden, sollten die geknickten Stellen abgeschnitten werden. Hierfür eignet sich am besten ein scharfes Messer, mit dem man einen sauberen Schnitt ausführt. Anschließend behandelt man die Schnittstellen mit Holzkohlepulver.
Schädlinge
Neben Erkrankungen, die hauptsächlich durch Pflegefehler verursacht werden, kann die Entwicklung der Pflanze auch aufgrund von Pilzen und Schädlingen beeinträchtigt werden. Hierzu zählt vor allem der Befall der Schildlaus. Besonders schnell verbreitet sich der Schädling, wenn die Pflanze an einem Standort mit geringer Luftfeuchtigkeit steht und wenn zudem eine regelmäßige Lüftungsphase ausbleibt. Das Schadbild zeichnet sich durch deckel- oder napfförmige kreisrunde Schilde aus, die auf den Blättern zwischen klebrigem Honigtau zu erkennen sind. Die Weibchen der Schildlaus saugen den Pflanzensaft des Gewächses, wobei diese zu Schaden kommen kann. Um die Schädlinge abzuwehren, sollten die Schilde mit einer Zahnbürste entfernt werden. Auch Spritzungen mit bestimmten Ölen (zum Beispiel Paraffinöl oder Rapsöl) sind empfehlenswert. Vorbeugend helfen natürliche Feinde wie Schlupfwespen oder Marienkäfer.
Neben dem Schildlausbefall leidet die Paradiesvogelblume besonders häufig unter den Schäden, die der Schadpilz Botrytis cinerea verursacht. Als Schadpilz präsentieren sich unterschiedliche Symptome, die unter dem Phänomen des Grauschimmels zusammengefasst werden können. So bildet sich vor allem auf den Blättern ein mausgrauer, stark stäubender Pilzrasen, der die Blätter weicher werden lässt. Abhilfe kann durch ein gezieltes Fungizid geschaffen werden. Betroffene Pflanzenteile müssen umgehend entfernt werden. Besser ist jedoch die gezielte Prävention, die beispielsweise durch die Gabe von Auszügen aus Schachtelhalm erfolgen kann. Darüber hinaus sollte auf optimale Pflegebedingungen geachtet werden; ein luftiger Standort und ein durchlässiger Standort minimieren die Gefahr, dass der Schadpilz auftritt.