Peperoni-Pflanzen werden je nach Sorte zwischen 40 und 100 cm hoch. Die meisten im heimischen Garten angebauten Arten wachsen niedrig und buschig. Die Pflanze bildet zahlreiche dünne Zweige, die an der Basis leicht verholzt sind. Aus ihren Blüten entwickeln sich fleischige, unterschiedlich lange, dünne, dicke oder runde Früchte. Diese können grün, rot, gelb oder orangefarben sein. Sie erscheinen sehr reichlich und können dann zum Würzen der verschiedensten Gerichte sowohl frisch als auch in getrockneter Form verwendet werden. Scharf sind die meisten Früchte bereits in noch grünem Zustand. Ihre letztendliche Schärfe erreichen sie im voll ausgereiften Zustand.
Pflanzen
Jungpflanzen sind etwa ab Februar/ März im Gartenfachhandel erhältlich. Man kann die Pflanzen aber auch aus entsprechenden Samen selber ziehen. Sowohl selbst gezogene als auch gekaufte Jungpflanzen können nach den Eisheiligen, also nach dem 15. Mai ins Freie gepflanzt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, da die Pflänzchen sehr frostempfindlich sind. Die Temperaturen sollten nachts nicht mehr unter 5 Grad fallen.
Am vorteilhaftesten ist der Anbau in einem Gewächshaus, möglich ist aber auch eine Kultur im Freiland. Dann sollte jedoch auf einen sonnigen und windgeschützten Standort geachtet werden. Optimal wäre ein geschützter Platz vor der Südwand eines Gebäudes, die nicht nur vor Regen schützt, sondern auch Wärme speichert.
Zum Schutz vor Unkräutern und Austrocknung ist es ratsam, zum Pflanzen Mulchfolie zu verwenden. Unter dieser Folie kann sich zudem der Boden gut erwärmen. Die betreffende Fläche wird zunächst von sämtlichen Unkräutern befreit und gut aufgelockert. Dann bedeckt man die Erde mit dieser Mulchfolie.
Dort wo die Pflanzen stehen sollen, werden Schlitze in die Folie geschnitten, in die dann die Pflanzen eingesetzt werden, und zwar so tief, wie sie zuvor im Topf gestanden haben. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollten Abstände zwischen 40 und 50 cm und zwischen den Reihen Abstände von 50-60 cm eingehalten werden. Beim Pflanzen ist es ratsam, die Pflänzchen mit einer Stütze zu versehen, damit sie bei Wind nicht so leicht umknicken. Nun wird das Ganze gut angegossen.
Die Pflanzung kann allerdings auch ohne Mulchfolie erfolgen, dann ist jedoch regelmäßiges Unkraut jäten angesagt. Auch eine Pflanzung in Blumenkübeln auf dem Balkon in handelsübliche Gemüseerde ist möglich. Sind die Pflanzen dann gut angewachsen und bildet sich irgendwann die erste Blüte, die sogenannte Königsblüte, sollte diese vorsichtig herausgebrochen werden. Das führt zu einem buschigeren Wachstum und wesentlich höheren Erträgen. Die Königsblüte bildet sich in der Gabelung zwischen erstem Seitentrieb und dem Haupttrieb.
Standort und Substrat
- Der optimale Standort für Peperoni sollte hell, sonnig und luftig sein.
- Zugluft sollte jedoch vermieden werden.
- Ist der Standort zu dunkel, welken die Blätter und fallen frühzeitig ab.
- Die Bildung sowohl von Blüten als auch Früchten bleibt aus.
- Als Substrat eignet sich feuchte, nährstoffreiche Gartenerde.
- Diese sollte vor der Pflanzung mit Hornmehl und Kompost angereichert werden.
- Peperoni bevorzugen leicht saure bis neutrale Böden.
- Auch ein pH-Wert zwischen 0,3 und 4,6 wird gut vertragen.
- Ein zu hoher pH-Wert würde dazu führen, dass sich die Blattränder gelblich verfärben.
- Die Pflanzen würden einen nur geringen Wuchs aufweisen.
Gießen und Düngen
Entsprechend des sehr hohen Wasserbedarfs sollten Peperoni regelmäßig und reichlich gegossen werden. Der Wurzelballen sollte stets feucht sein. Trotz allem sollte Staunässe vermieden werden.
Beim Gießen sollte man darauf achten, immer nur auf den Wurzelbereich und nicht auf die Blätter zu gießen. Ebenso wie bei Tomaten sollte man auch Paprika- oder Peperonipflanzen vor Regen schützen, beispielsweise mit lichtdurchlässiger Folie.
Gedüngt wird alle zwei Wochen mit einem organischen Gemüsedünger. Der jeweilige Dünger sollte vor allem Phosphor, Stickstoff und Kalium enthalten. Ein sehr guter Dünger ist Brennnesseljauche, die man problemlos selber herstellen kann, sofern man ausreichend Brennnesseln im Garten hat. Geeignet sind aber auch handelsüblicher Gemüse- oder Tomatendünger. Bilden sich die ersten Blüten, sollte das Düngen eingestellt werden.
Vermehrung
Vermehrung durch Aussaat
Im Haus, auf der Fensterbank vorziehen kann man Peperoni bereits ab Januar. Entsprechende Samen kann man aus eigener Ernte vom Vorjahr gewinnen oder käuflich erwerben. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Samen nicht älter als drei Jahre sind.
Für die Aussaat wird ein entsprechendes Aussaatgefäß (Zimmergewächshaus) mit Aussaaterde befüllt. In dieses Substrat werden dann die Samen gelegt und etwa 0,5 bis 1 cm mit Substrat bedeckt.
Dann wird das Substrat angefeuchtet, wenn möglich mit einer feinen Brause, mit Klarsichtfolie bedeckt und an einen 20 – 25 Grad warmen und hellen Platz gestellt. Um ein Schimmeln des Substrats zu vermeiden, sollte die Folie ab und zu kurzzeitig abgenommen und das Ganze gut belüftet werden. Die ersten Keimlinge zeigen sich dann nach etwa 15-20 Tagen.
Sobald die jungen Pflänzchen mindestens drei Blätter gebildet haben, können sie einzeln in kleine Töpfe pikiert bzw. vereinzelt werden. Dort verbleiben sie dann bis Mitte Mai, bis sie im Garten ausgepflanzt werden. Im Gewächshaus können Peperoni gegebenenfalls schon ab Mitte Februar ausgesät werden, vorausgesetzt, die Bodentemperatur liegt über 20 Grad.
Vermehrung durch Stecklinge
- Zur Stecklingsvermehrung werden im Sommer Stecklinge geschnitten.
- Diese sollten etwa 5-10 cm groß sein.
- Dann werden die meisten Blätter entfernt.
- Nun werden die Stecklinge in Anzuchterde gesteckt.
- Die Bodentemperatur sollte etwa 25 Grad betragen.
- Abschließend das Ganze angießen und gut feucht halten.
Ernten
Geerntet werden können Peperoni in der Regel von August bis Ende Oktober. Sie können in noch grünem Zustand oder voll ausgereift, je nach Art als rote oder gelbe Peperoni geerntet werden. Je länger die Peperoni reifen, desto intensiver ist der Geschmack bzw. Schärfegrad. Demzufolge entscheidet jeder Hobbygärtner selbst, wann er die scharfen Früchtchen ernten möchte.
Je nach Witterung kann es allerdings vorkommen, dass im Freiland kultivierte Früchte nicht zeitig genug reifen. Deshalb ist es ratsam, wenn möglich, die Pflanzen ab Mitte oder Ende September ins Haus zu holen und an einen hellen und warmen Platz, beispielsweise auf der Fensterbank weiter zu kultivieren. So können die Früchte vollständig ausreifen und schließlich geerntet werden.
Überwintern
Während einige Peperoniarten einjährig sind, sind die meisten mehrjährig, vorausgesetzt, die Überwinterung ist dementsprechend. Schaden nehmen können diese Pflanzen bereits bei Temperaturen unter 5 Grad. Pflanzen, die im Kübel im Freien kultiviert wurden, sollten also rechtzeitig ins Haus geholt werden.
Peperonipflanzen, die direkt im Garten ausgepflanzt wurden und überwintert werden sollen, müssen bei entsprechenden Außentemperaturen vorsichtig ausgegraben, in ein passendes Pflanzgefäß eingepflanzt und auch nach drinnen geholt werden.
Bevor man die Pflanzen ins Haus holt, sollte man sie unbedingt auf einen möglichen Schädlingsbefall kontrollieren. Wird ein Befall festgestellt, sollte die betreffende Pflanze separat gestellt und der Befall entsprechend behandelt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Die dabei verwendeten Spritzmittel sollten unbedingt für den Innenbereich zugelassen sein.
Während der Überwinterung sollten die Pflanzen dann hell stehen, damit mögliche Früchte noch nachreifen können und möglichst kühl, bei Temperaturen um die 10 Grad. Wärmere Temperaturen können zu einem Befall mit Blattläusen führen. Was auch vermieden werden sollte, ist Zugluft. Wichtig im Winterquartier ist auch eine ausreichende Luftfeuchtigkeit. Dementsprechend ist es ratsam die Pflanzen ab und zu mit Wasser zu besprühen.
Gegossen wird im Winter nur sehr spärlich aber trotz allem regelmäßig. Im Februar werden die Pflanzen dann kräftig zurückgeschnitten und in frische Erde getopft. In der Regel ist es ausreichend, wenn die Seitenäste nach dem Rückschnitt noch etwa 3 cm lang sind. Nach dem Rückschnitt können die Pflanzen dann etwas wärmer gestellt und wieder etwas mehr gegossen werden. Dann treiben sie relativ schnell wieder aus. Nach draußen können sie dann ab Mitte Mai, sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind.
Besonderheiten
Peperoni wird häufig auch als Chili bezeichnet bzw. damit verwechselt. Chilis und Peperoni unterschieden sich sowohl in Form als auch Farbe. Für die Schärfe der Früchte ist das sogenannte Capsaicin verantwortlich, dessen Konzentration von Sorte zu Sorte aber auch von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich sein kann. Die weißen Samenkörner im Innern der Schoten und die Samenscheidewände sind die eigentlichen Scharfmacher und sollten immer entfernt werden. Der Grad der Schärfe wird in Scoville angegeben.
Den Unterschied zwischen Peperoni und Chili erkennt man auch an den Gewürzen, die daraus hergestellt werden. Während aus Chilischoten Chiligewürz und Cayennepfeffer hergestellt werden, sind Peperoni die Basis für mildes, edelsüßes, mild-pikantes oder scharfes Paprikapulver.
Beliebte Sorten
- ‚Thai Yellow‘ – Diese Sorte ist sehr ertragreich. Die bis zu 10 cm langen gelben Früchte sind feurig scharf und aromatisch. Sie können bei Zimmertemperatur getrocknet werden.
- ‚Türkenkugel‘ – Die Früchte dieser außergewöhnlichen Sorte sind nicht länglich, sondern rund, kirsch- bis mirabellengroß, rot und dickwandig. Sie sind mittelscharf und zugleich süß-aromatisch.
- ‚Joe’s Long‘ – Diese ertragreiche Sorte bringt die weltweit längsten Früchte hervor. Diese sind bis zu 30 cm lang, rot und würzig scharf. Die Pflanzen werden bis zu einem Meter hoch und sind sehr dekorativ.
- ‚Lombardo‘ – Die Sorte ‚Lombardo‘ eignet sich sehr gut zur Kübelhaltung. Die dünnwandigen, leicht gedrehten Früchte sind anfangs grünen, später gelbgrün und im voll ausgereiften Zustand rot. Der Geschmack dieser ertragreichen Sorte ist mild würzig.
- ‚Orange Thai‘ – Die Früchte dieser äußerst ertragreichen Sorte sind orangefarben, dünn und etwa 6 cm lang und eignen sich sehr gut zum Trocknen. Der Geschmack ist feurig scharf und aromatisch. Die Pflanzen erreichen Wuchshöhen von bis zu 1 m.
- ‚Elefantenrüssel‘ -Die Sorte ‚Elefantenrüssel‘ ist ebenfalls sehr ertragreich und zudem für den Freilandanbau geeignet. Die zunächst grünen Früchte sind im vollreifen Zustand leuchtend gelb, dünn und zwischen 8 und 15 cm lang. Der Geschmack ist mittelscharf.
- ‚Georgia White Pepper‘ – Die Sorte ‚Georgia White Pepper‘ ist eine sehr frühe und auch ertragreiche Sorte. Es ist grundsätzlich eine weiße Peperonisorte, die jedoch auch mit gelben und roten Früchten erhältlich ist. Die Schärfe der Früchte ist noch erträglich.
Fazit
Die Peperoni ist ein Gewürzpaprika, der zum Würzen vieler Speisen verwendet wird. Es gibt zahlreiche Sorten in den verschiedensten Formen, Farben und Geschmacksrichtungen bzw. Schärfegraden. Sie sind relativ anspruchslos in der Pflege und können je nach Sorte und unter optimalen Bedingungen viele Jahre alt werden und viele aromatische Früchtchen hervorbringen.