Petersilie (Petroselinum crispum) ist ein beliebtes, allerdings auch recht empfindliches Küchenkraut. Auf diese fünf Ursachen reagiert die Pflanze im Beet mit Gelbfärbung und geht ein. So verhindern Sie, dass Petersilie gelb wird.
Staunässe
Der wahrscheinlich häufigste Grund für die unappetitliche Gelbfärbung ist schlicht zu häufiges Gießen. Daraus resultiert Staunässe, weswegen die Pflanzenwurzeln dauerhaft in nasser Erde stehen. Die Folgen sind gravierend:
- mangelhafte Sauerstoffversorgung der Wurzeln
- Wurzelfäule
- keine ausreichende Versorgung der Blätter mehr möglich
- Nährstoff- und Wassermangel der oberirdischen Pflanzenteile
Legen Sie die Wurzeln der betroffenen Pflanzen frei und überprüfen Sie Erdreich und Wurzeln: Ist die Erde nass und riechen die Wurzeln muffig, so liegt wahrscheinlich eine Wurzelfäule vor. In diesem Fall hilft nur noch ein Umpflanzen der Petersilie an einen neuen Standort, wobei Sie schon bei der Pflanzung eine Drainage anlegen sollten. Besser ist es aber, das Küchenkraut an einem anderen Platz neu auszusäen.
Schädlingsbefall
Auch ein Schädlingsbefall sorgt im Beet häufig dafür, dass die Petersilie gelb wird. In vielen Fällen stecken so genannte Wurzelläuse hinter dem Phänomen. Die nur wenige Millimeter kleinen, weißen Tierchen befallen die Petersilienwurzeln und saugen an diesen. So entziehen sie der Pflanze wichtige Nährstoffe, was zu einer Mangelversorgung führt.
Das hilft gegen Wurzelläuse:
- Boden gleichmäßig leicht feucht halten (nicht nass!)
- Pflanze mit Rainfarn- oder Brennnesselsud gießen
- dem Gießwasser Kaffee oder Schwarztee zusetzen
- Erde regelmäßig mit Harke oder Hacke auflockern
Neben Wurzelläusen können aber auch andere Schädlinge, wie etwa Wühlmäuse, die Gelbfärbung der Petersilienblätter verursachen.
Fruchtfolge
Wird das Küchenkraut im Beet kultiviert, ist eine falsche Fruchtfolge bzw. das Zusammenpflanzen miteinander nicht harmonierender Pflanzenarten ebenfalls ein häufiger Grund für die Gelbfärbung. Petersilie wird gelb, wenn Sie sie neben oder nach anderen Doldenblütlern setzen. Auch mit sich selbst ist das Küchenkraut unverträglich. Sofern an einem Standort schon
- Petersilie
- Dill
- Fenchel
- Liebstöckel
- Möhren
- Pastinaken
- oder Sellerie
standen, sollten etwa drei bis fünf Jahre lang andere Pflanzenfamilien dort angebaut werden. Als Folgekulturen eignen sich beispielsweise Gurken, Tomaten, Knoblauch, Lauch, Grünkohl, Radieschen oder Rettich sehr gut.
Falscher Standort
Viele Kräuter, vor allem die Arten mediterranen Ursprungs, brauchen einen warmen und sonnigen Standort. Kraus- oder auch Glattpetersilie setzen Sie hingegen am besten in ein halbschattig bis lichtschattig gelegenes Beet. Pralle Sonne führt hingegen oft dazu, dass sich die Blätter gelb färben.
Das gilt übrigens auch, wenn der Boden in seiner Zusammensetzung schwer und wenig durchlässig ist: Insbesondere Lehmböden fördern die Entstehung von Staunässe, die wiederum für das Küchenkraut schädlich ist. Lockern Sie den Boden im Beet daher mit Sand und reifem Kompost auf. Zudem sollte eine Drainage (z. B. in Form einer Kiesschicht) bei der Pflanzung angelegt werden.
Nährstoffmangel
In manchen Fällen wird Petersilie jedoch auch gelb, weil ihm wichtige Nährstoffe fehlen. Um einem Nährstoffmangel vorzubeugen, sollten Sie bei der Pflanzung reifen Kompost und eine Handvoll Hornspäne unterheben. Das Gießen mit Brennnesselsud versorgt das Küchenkraut mit wertvollen Nährstoffen und Spurenelementen. Verwenden Sie für dessen Herstellung am besten kalkhaltiges Leitungswasser bzw. wässern Sie das Petersilienbeet vorzugsweise mit frischem Leitungswasser: Die Pflanze hat einen hohen Kalkbedarf.
Häufig gestellte Fragen
Topfpetersilie wird meist aus zwei Gründen gelb: Entweder gießen Sie zu viel, was bei Topfpflanzen schädlicher ist als bei Gartenpflanzen – besonders, wenn der Pflanztopf kein Abflussloch am Boden hat und die Drainageschicht (z. B. aus Blähton oder Tonscherben) fehlt. Oder Sie haben die Petersilie nach dem Kauf nicht gleich in einen größeren Topf umgetopft. Das Umtopfen ist wichtig, weil die Kräuter meist in viel zu kleinen Töpfen stehen.
Besonders gut verträglich mit Petersilie sind Grünkohl, Brokkoli, Zwiebeln, Lauch und Knoblauch, außerdem Bohnen, Zucchini, Gurken, Radieschen, Tomaten und Erdbeeren. An Kräutern können Sie Gartenkresse, Borretsch oder Basilikum hinzupflanzen. Eine Vergesellschaftung mit Ringelblumen wiederum hält Erdflöhe und Nematoden fern, die ebenfalls gern die Petersilienwurzeln anknabbern. Ringelblumen sehen nicht nur hübsch aus, ihre Blüten sind essbar und können für selbst hergestellte Heilsalben verwendet werden.