Gartengestaltung Kräutergarten

Pfefferminze ernten und trocknen – Minze einfach haltbar machen

Pfefferminze ernten

Pfefferminze ist ein außergewöhnliches und faszinierendes Kraut. Der Geschmack der aromatischen Blätter wärmt von innen heraus und vermittelt gleichzeitig ein Gefühl von Geborgenheit. Bereits seit Jahrtausenden wird die Minze wegen ihrer Heilkraft geschätzt. Die erst im 19. Jahrhundert entdeckte Sorte Mentha piperita kann durch ein intensives Aroma bestechen. Eine Kultivierung der Pflanze ist einfach. Mit den richtigen Tipps und Trick ist es möglich, Pfefferminze zu ernten und zu trocknen. Auf diese Weise legen Sie sich einen eigenen Minze-Vorrat für schmackhafte Tees und Soßen an.

Steckbrief

  • Pfefferminzen gehören zur Familie der Lippenblütler.
  • Die ausdauernd krautigen Pflanzen können eine Höhe von bis zu 90 cm erreichen.
  • Das Gewächs kann keine keimfähigen Samen ausbilden.
  • Pfefferminzen sind winterhart.
  • Die Sorte Mentha piperita wurde im 19. Jahrhundert zufällig entdeckt.
  • Ungefähr 4 bis 9 cm sind die dunkelgrünen, spitzen Laubblätter lang.
  • Im Herbst sterben die oberirdischen Triebe ab.

Minze – vielseitig und lecker

Zu den bekanntesten und beliebtesten Heil- und Nutzkräutern gehört ohne Zweifel die Pfefferminze. Die vielseitigen und heilkräftigen Gewächse kommen mit den Wintern in unseren Breitengraten problemlos zurecht. Nur wenig Aufwand ist notwendig, um die bekannten Gewächse zu kultivieren. Ob im Kübel auf der Fensterbank oder direkt im Freiland spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Ob alle Anforderungen und Bedürfnisse von Mentha piperita erfüllt werden, zeigt die Pflanze durch ihr eindrucksvolles Wachstum. In vielen Fällen ist es aus diesem Grund sinnvoll, die Ausbreitung der Triebe einzudämmen. Das kann beispielsweise durch eine Abgrenzung der Beetfläche bzw. durch einen regelmäßigen Rückschnitt bzw. eine Ernte erfolgen. Die richtigen Standort- und Pflegebedingungen wirken sich zudem unmittelbar auf den Geschmack und die Qualität der Ernte aus. Zur Ausbildung der ätherischen Inhaltsstoffe beispielsweise benötigen Minzen viel Sonnenlicht. Folgende Maßnahmen haben sich bei der Kultivierung bewährt:

  • Das Heilkraut braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
  • Der Lippenblütler braucht ein feuchtes Substrat.
  • Regelmäßig gießen, die Wurzeln dürfen nicht austrocknen.
  • Das Substrat muss humusreich und durchlässig sein.
  • Ungefähr alle 3 bis 4 Jahre die Pflanze an einen neuen Platz umsiedeln.
  • Im Winter wärmt Kompost oder Reisig den Boden rings um die Minzen.

Mentha piperita ist vielseitig und entfaltet seine Wirkung nicht nur in Form von Erkältungs- und Entspannungs-Tees. Pfefferminze wirkt magenberuhigend und anregend. Mit Zucker oder Honig versetzt lässt sich im Sommer ein erfrischend-kühlendes Getränk für Groß und Klein zubereiten. Der ätherische Geschmack der Blätter entfaltet sich als Gewürz in Soßen und Salaten. Und mit Schokolade überzogen, erfreut es den Gaumen auf eine besondere Art und Weise.

Tipp: Im Garten vertreibt Mentha piperita Schädlinge, wie beispielsweise Erdflöhe und Ameisen.

Der optimale Zeitpunkt der Ernte

frisch geschnittene Minze Die Blätter der ausdauernd krautigen Pflanze lassen sich in der Hauptvegetationszeit nach Bedarf ernten. Ungefähr ab Mitte Mai zeigt sich das vielseitige Gewürz- und Teekraut von seiner schnellwüchsigen Seite. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um die Pflanze mit einem regelmäßigen Rückschnitt im Zaum zu halten. Wer den Geschmack von aromatischem Pfefferminztee schätzt, sollte große, ältere Blätter ernten. Der Mentholgehalt in diesem Laub ist sehr hoch. Pfefferminze kann zwischen Mai und Ende September nach Bedarf und Belieben geerntet werden. Sammeln Sie beispielsweise die Blätter für Ihren Frühstückstee bei einem morgendlichen Spaziergang durch Ihren Garten. Fügen Sie Ihrem wöchentlichen Entspannungsbad eine Handvoll frischer Teeblätter hinzu und lassen Sie sich von den aromatischen Dämpfen des Nutzkrauts einhüllen. Wenn Sie die Minze einfach haltbar machen möchten, sollten Sie folgende Tipps berücksichtigen:

  • Im Mai vor der Blüte erfolgt die Haupternte.
  • Der ideale Zeitpunkt ist die Mittagszeit.
  • Die Triebe werden bis auf 5 bis 8 cm über den Boden geschnitten.
  • Verwenden Sie eine geschärfte Schere, um Schäden an der Pflanze vorzubeugen.
  • Schneiden Sie nur gesunde Blätter.

Wie bei vielen Gewächsen ist zwischen Vormittag und Mittag die optimale Gelegenheit, um Pfefferminzblätter zu ernten. Erst nach den heißen Mittagsstunden ist das Gewächs von der Wärme und direkten Sonneneinstrahlung geschwächt. Der intensive Geschmack der Blätter baut sich langsam ab. Um Schwitzwasser zu vermeiden, sollten Sie während der Ernte die geschnittenen Pflanzenteile in einem Stoffbeutel bzw. einem Weidenkorb aufbewahren.

Tipp: Zum Trocknen der Pfefferminze können komplette Triebe geschnitten werden.

Das Wetter spielt bei der Haupternte der Pfefferminze ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Pflanze muss komplett von Tau- und Regenwasser abgetrocknet sein. Das erleichtert die Konservierung der aromatischen Laubblätter und beugt einer Schimmelbildung vor. Warten Sie nach einem heftigen Regenschauer ein paar Tage, ehe Sie mit der Ernte beginnen. Ein wichtiger Hinweis für die Pflege der Pflanzen: Gießen Sie nicht über die Blätter der Gewächse. Das setzt der Pfefferminze unnötig zu und kann zu irreparablen Schäden an der vielseitigen Teepflanze führen. War der Sommer sonnenreich und warm, können Sie ab Anfang bis Mitte September eine zweite große Ernte vornehmen. Der radikale Rückschnitt um diese schädigt die Pfefferminze nicht. Lassen Sie die Triebe auf ungefähr 6 cm Höhe stehen, damit das Gewächs genügend Reserven für die kalte Jahreszeit sammeln kann.

Pfefferminze richtig trocknen

Ihre Pfefferminz-Ernte können Sie auf zwei verschiedene Arten haltbar machen: Durch Einfrieren und Trocknen. Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile, zuvor ist einiges an Vorbereitung notwendig. Gewürz- und Teepflanzen werden nach der Ernte nicht gewaschen. Das trifft auch auf Mentha piperita zu. Viele der aromatischen Inhaltsstoffe sind wasserlöslich und „verschwinden“ bei der ausgiebigen Reinigung mit Wasser. Es gibt andere Möglichkeiten, um Verunreinigungen an der Pfefferminze zu beseitigen:

  • Schneiden Sie keine Blätter in Bodennähe.
  • Stark beschädigte und verunreinigte Pflanzenteile über den Kompost entsorgen.
  • Keine mit Schädlingen befallene Blätter verwenden.
  • Groben Schmutz mit einer weichen Bürste entfernen.

Das Trocknen der Pfefferminze nimmt einige Zeit in Anspruch. Binden Sie komplette Triebe zu kleinen Sträußchen zusammen und hängen Sie diese frei in einem warmen, luftigen Raum auf. Einzelne Blätter und Pflanzenteile, die zu klein zum Zusammenbinden sind, können Sie auf Rosten oder Zeitungen trocknen. Legen Sie die Pfefferminz-Stücke auf die Unterlage, sodass die einzelnen Blätter und Triebe sich nicht berühren können. Alle 2 bis 3 Tage wenden. Folgende Anforderungen sollte die Umgebung beim Trocknen der Pfefferminze erfüllen:

  • Direktes Sonnenlicht vermeiden.
  • Keine hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Temperaturen zwischen 20° – 25°C sind optimal.

Kontrollieren Sie die Pflanzenteile regelmäßig auf Schimmel oder Fäulnis und mustern Sie diese Stücke unverzüglich aus. Nach ungefähr 2 bis 3 Wochen ist die geerntete Pfefferminze komplett trocken. Wenn Ihnen die Zeit oder der Platz für diese Prozedur fehlt, können Sie die Blätter und Triebe im Backofen trocknen.

  • Legen Sie ein Backblech mit Backpapier aus.
  • Die einzelnen Blätter und Triebe großzügig verteilen.
  • Backofen auf 60°C vorheizen.
  • Klemmen Sie einen Kochlöffel in die Backofentür.
  • Backblech in das obere Drittel des Backofens schieben.
  • Stündlich die Pfefferminze wenden.

Bei einer gleichbleibenden Temperatur von 60°C ist Ihre Pfefferminz-Ernte nach ungefähr 6 Stunden komplett trocken. Damit der Wasserdampf schneller abziehen kann, muss die Backofentür während des gesamten Vorgangs einige Zentimeter offen stehen. Ob Sie Umluft oder Ober- und Unterhitze verwenden, spielt beim Trocknen der Blätter eine untergeordnete Rolle. Wichtig sind nur konstante und niedrige Temperaturen. Diese sorgt dafür, dass die Minze haltbar gemacht wird.

Wann genau die Trocknung abgeschlossen ist, lässt sich schwer auf einen Tag genau festlegen. Sie können aber selbst den Feuchtigkeitsgehalt Ihrer Ernte testen: Sobald die Triebe ihre Flexibilität verloren haben und die Blätter zwischen den Fingern zerbröseln, ist die Minze trocken. Die Aufbewahrung sollte in luftdicht verschlossenen Behältnissen erfolgen. Unter Einfluss von Licht und Luft können sich die Aromastoffe der Pfefferminze verflüchtigen.

Tipp: Im getrockneten Zustand können Sie die Blätter leicht von den Trieben trennen. Letztere sind zur Weiterverwendung als Tee oder Gewürz ungeeignet.

Praktisch und clever

Intensiv aromatische Blätter bleiben Ihnen nach der Ernte erhalten, wenn Sie diese unverzüglich einfrieren. Es lohnt sich, die Pfefferminze bei diesem Vorgang portionsweise einzufrieren. Trennen Sie für diesen Zweck die Blätter von den Zweigen. Füllen Sie Gefrierdosen oder verschließbare Beutel mit kleineren Mengen der Pfefferminze ab und geben Sie diese in die Gefriertruhe. Die Blätter behalten ihr volles, intensives Aroma und lassen sich in einzelnen Portionen zur Zubereitung von Tee oder Soßen entnehmen. Wenn es der Platz in Ihrer Tiefkühltruhe erlaubt, können Sie den Vorgang vereinfachen: Legen Sie alle frisch geernteten Blätter der Minze auf ein kleines Blech und legen Sie dieses komplett in den Froster. Nach ungefähr 2 bis 3 Stunden können Sie die angefrorenen Blätter zerteilen und einzeln einfrieren. Sie behalten die Übersicht, wenn Sie den Zeitpunkt der Ernte vorher auf den Behältnissen vermerken.

Fazit

Der aromatische Geschmack von Pfefferminze und die heilkräftige Wirkung bei einer Vielzahl von Beschwerden machen die Pflanze im Alltag unverzichtbar. Die Ernte und das Trocknen sind simple Arbeitsschritte. Wer dabei mit Sorgfalt vorgeht, kann das intensive Aroma der Blätter bewahren und Schimmel- und Fäulnisbildung beim Trocknen und bei der Lagerung vermeiden.