Mit ihren leuchtend grünen Blättern und den kräftig gelben Blüten stellen Felberichsorten (Gattung: Lysimachia) in jeder Grünanlage einen echten Blickfang dar. Als besonders dekorativ präsentiert sich das Pfennigkraut (Lysimachia nummularia), dessen Blätter eine runde, münzähnliche Form aufweisen. Das Kraut erreicht eine Höhe von 5cm und bietet Ausläufer von einer Länge bis zu 50cm, so dass die Pflanze sehr gut als Rasenersatz und Bodendecker verwendet werden kann. Im Teich gehalten, filtert das Pfennigkraut Nährstoffe aus dem Wasser und verhindert auf diese Weise ein ungehemmtes Wachstum. Da das Gewächs recht robust ist und wenig Pflege benötigt, eignet sich die Anzucht auch für Pflanzenfreunde ohne spezielle Vorkenntnisse.
Standort und Boden wählen
Das Pfennigkraut gedeiht an unterschiedlichen Orten. Besonders wohl fühlt sich das Gewächs im Halbschatten; kompletter Schatten wird jedoch ebenfalls vertragen. Wenn für eine ausreichend Bewässerung gesorgt wird, kann Pfennigkraut sogar an sonnige Standorte verbracht werden. Grundsätzlich kann das Kultivieren sowohl im Freiland als auch im Kübel erfolgen. Im Freiland bieten sich unterschiedliche Standorte an. Da die Staude mit zahlreichen Ausläufen wächst und eine beträchtliche Fläche einnehmen kann, wird das Pfennigkraut besonders gerne als Bodendecker eingesetzt. Sehr dekorativ erscheint die Pflanze dabei vor oder unter Gehölzen. Aber auch innerhalb von Randzonen an Teichen oder Wasserläufen wird das Gewächs gerne gepflanzt. Pfennigkraut eignet sich dabei hervorragend, um unschöne Teichränder zu kaschieren. So können beispielsweise unansehnliche Übergänge von Teicheinsätzen und Folien mit einer Kombination aus Pfennigkraut und dekorativen Steinen überdeckt werden.
Lange Ausläufer, die sich in Teichnähe herausbilden, wachsen auch im Wasser problemlos weiter. Sobald die Wurzeln einen ausreichenden Grund und genügend Licht vorfinden, wächst die Pflanze ungehemmt. Aus diesem Grund ist auch das Kultivieren als Sumpfpflanze leicht möglich. Ein ganz besonderer Standort für das Pfennigkraut bietet das Aquarium. Bei Temperaturen bis 25°C kann hier das Gewächs ebenfalls optimal gedeihen, allerdings weicht in diesem Fall die Wuchsform leicht ab; diese erfolgt im Wasser in vertikaler Richtung und bildet nur wenige verzweigte Stängel aus.
Neben der Möglichkeit, das Pfennigkraut im Freiland zu kultivieren, kann auch die Pflanzung im Kübel erfolgen. Dann hängen die Triebe dekorativ am Rand des Gefäßes herab. Entsprechend eignet sich die Pflanze auch für Balkonkästen; auch hier muss jedoch auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden.
Genauso variabel wie der Standort gewählt werden kann, gestaltet sich auch die Zusammensetzung des Substrats, das für das Pfennigkraut verwendet wird. Besonders gut gedeiht das Gewächs jedoch auf Erden, die folgende Kriterien erfüllen:
- reich an Nährstoffen
- frische Beschaffenheit
- hoher Anteil an Feuchtigkeit
- kräftig
- lehmhaltig
Pflege
Das Pfennigkraut benötigt grundsätzlich recht wenig Pflege. Allerdings muss auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden. Dies gilt insbesondere für Exemplare, die an einem sonnigen Standort gedeihen. Bei lang anhaltender Trockenheit färben sich die Blätter der Pflanze braun. In späteren Stadien des Vertrocknens kommt es zum Absterben der gesamten Pflanze. Eine gezielte Düngung ist nicht erforderlich. Es hat sich jedoch bewährt, das Gewächs jeweils im Frühjahr mit Kompost zu bestreuen. Da das Pfennigkraut zu den mäßig wuchernden Pflanzen gehört und sich bei guter Verträglichkeit mit anderen Pflanzen rasch ausbreitet, hat es sich in vielen Fällen als sinnvoll erwiesen, das Wachstum entsprechend einzuschränken. Zu diesem Zweck sollte nach Bedarf ein gezielter Rückschnitt vorgenommen werden. Als bester Zeitpunkt für diese Maßnahme präsentiert sich der Herbst oder Spätherbst. Durch einfaches Zurückschneiden einzelner Stängel wird das Pflanzenwachstum effektiv eingedämmt.
Die Überwinterung der Staude gestaltet sich problemlos; da das Gewächs ihren Ursprung in den gemäßigten Zonen Asiens und Europas hat, kann ihr die winterliche Kälte in unseren Bereiten nicht viel anhaben. Absolut winterfest, übersteht die immergrüne Pflanze die kalte Jahreszeit ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen.
Pflanzen und Vermehren
Die Vermehrung des Pfennigkrautes erfolgt über Teilung und Abtrennen der Ausläufer. Zu diesem Zweck wird die Pflanze in einem ersten Schritt vorsichtig ausgegraben oder mit der Grabgabel vorsichtig aus der Erde gehoben. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass das Wurzelwerk so wenig wie möglich Schaden nimmt. Anschließend kann die Pflanze in eine oder auch mehrere Teilstücke getrennt werden. Jedes Teilstück sollte über folgende Bestandteile verfügen:
- eine ausreichende Anzahl an Blättern
- wenigstens eine Triebknopse
- ausreichend Wurzelmasse
Die Abtrennung erfolgt vorzugsweise aus dem jüngeren Zuwachsbereich der Wurzeln. Die Trennung kann durch einfaches Auseinanderziehen erfolgen. Ist die Pflanze besonders fest zusammen gewachsen, kann auch ein scharfes Messer oder ein Spaten für die Abtrennung verwendet werden. Nach der Teilung werden die Einzelteile in die Erde gepflanzt. Viel einfacher als die Vermehrung durch Teilung funktioniert das Kultivieren von Ausläufern, die sich beim Pfennigkraut vielfältig als lange Stiele präsentieren. Die Ausläufer können einfach abgeschnitten werden. Anschließend erfolgt die Bepflanzung in das vorbereitete Substrat.
Der optimale Zeitpunkt zum Pflanzen des Pfennigkrautes ist der Herbst oder das Frühjahr. Die Pflanzen werden so tief in die Erde eingesetzt, wie sie zuvor standen. Als Bodendecker sollten 8 bis 10 Pflanzen pro Quadratmeter Fläche veranschlagt werden. Bei der Pflanzung ist zu berücksichtigen, dass sich die Erde nach Andrücken und Angießen noch ein wenig setzt. Vor dem Wiedereinfüllen des Aushubs hat sich zudem die Zugabe von reifem Kompost als sinnvoll erweisen. Wenn sich nach dem Andrücken und Angießen noch Mulden ergeben, sollten diese ebenfalls mit Substrat aufgefüllt werden.
Krankheiten und Schädlinge des Pfennigkrautes
Da sich Pfennigkraut insgesamt als sehr robust und pflegeleicht präsentiert, sind insgesamt keine besonderen Krankheiten zu erwarten. Wird die Pflanze allerdings an einem sehr sonnigen Standort kultiviert und gleichzeitig nicht ausreichend bewässert, kann die Pflanze typische Vertrocknungssysmptome zeigen. Hierzu gehört vor allem das Verfärben der Blätter, die braun und brüchig werden. Bei anhaltender Trockenheit kann das komplette Absterben der Pflanze erfolgen. Besondere Schädlinge, die das Pfennigkraut befallen, sind hingegen nicht bekannt.
Verwendung des Pfennigkrautes in der Volksmedizin
Pfennigkraut wird in der Volksheilkunde aufgrund seiner Wirkstoffe (zum Beispiel Gerbstoffe, Saponine und Kieselsäure) in getrockneter Form bei zahlreichen Erkrankungen eingesetzt. Hierzu gehören vor allem Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, starke Durchfälle, Rheuma und Gliederschmerzen. Für die Wirkung wird der zusammenziehende Effekt der Inhaltsstoffe verantwortlich gemacht. Konzentrierte Abkochungen werden darüber hinaus zu einem Umschlag verarbeitet und bei schlecht heilenden Wunden verabreicht.
Sorten des Pfennigkrautes
Im Freiland wird vor allem die Sorte „Goldilocks“ kultiviert, die trichterförmige goldgelbe Blüten präsentiert.
Für die Kultivierung in Aquarien eignet sich hingegen die Sorte Lysimachia nummularia Aurea. Diese Sorte gehört mit einem Wachstum von bis zu 4cm in der Woche zu den schnell wachsenden Pflanzen und sieht aufgrund seines gelbgrünen Stängels und der gelbgrünen Blätter im Aquarium sehr dekorativ aus. Hier eignet sich die Sorte zur Erstbepflanzung und sorgt dafür, dass das biologische Gleichgewicht des kleinen Biotops nicht verschoben wird, indem es den Algen Nährstoffe entzieht. Das Gewächs entfaltet zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten im Aquarium:
- aufgrund des aufrechten Wuches in Hollandaquarien einsetzbar
- zur Ausbildung von kontrastreichen Pflanzenstraßen
- als Gruppe zu Ausbildung eines buschigen Bestandes in Naturaquarien
Das im Aquarium gezogene Pfennigkraut benötigt insgesamt wenig Pflege. Allerdings hat sich die regelmäßige Zufuhr von Mikronährstoffen und Nitrat als sinnvoll erweisen, da Mangelzustände zu einem Verblassen der Blätter und eventuell auch zu Kümmerwuchs führen können. Mit einer Endhöhe von 40cm ist der Einsatz auch in kleineren Aquarien möglich; falls die Pflanze die Wasseroberfläche durchstößt, sollten die Triebspitzen gekürzt werden. Solche abgeschnittenen Triebe kann man anschließend leicht als Stecklinge zur Vermehrung nutzen. In nährstoffreichem feinkörnigen Substrat angezüchtet, bilden sich rasch Wurzeln aus. Das Pfennigkraut verträgt sich sehr gut mit anderen Aquarienpflanzen. Allerdings kann eine Beeinträchtigung der Blätter durch Anfressen von Pflanzenfressern erfolgen, da die Blätter und Stängel recht zart beschaffen sind. In diesem Fall hat es sich als sinnvoll erwiesen, vor dem Kultivieren des Gewächses die Bewohner des Aquariums sorgfältig auszuwählen.
Weitere Arten des Felberichs
Neben dem bekannten Pfennigkraut finden sich in heimischen Gärten noch weitere Arten der Gattung Lysimachia. Hierzu gehört vor allem der Goldfelberich (Lysimachai punctata), der auch „Tüpfelstern“ genannt wird. Die aufrecht und dicht buschig wachsende Staude erreicht eine Gesamtgröße von bis zu 100cm und bildet zahlreiche Ausläufer. Besonders dekorativ erscheint der Felberich aufgrund seiner schalenförmigen Blüten, die in goldgelber Färbung leuchten und einen zarten Duft entfalten. Die Blüten sind dekorativ in quirligen Etagen um die grünen lanzettlichen Blätter angeordnet. Der Standort und das geeignete Substrat werden nach den gleichen Kriterien wie beim Pfennigkraut ausgewählt. Wie beim Pfennigkraut, erfolgt der Einsatz der Pflanze häufig in Form von kleinen Gruppen am Teichrand. In diesen Bereichen ist eine zusätzliche Bewässerung in der Regel nicht notwendig. Ein regelmäßiger Rückschnitt bewahrt die Pflanze vor einer zu raschen Ausbreitung.
Der Tüpfelstern muss bei einem sonnigen Standort und anhaltender Trockenheit kräftig gegossen werden. Für eine ausreichend Pflege ist außerdem sowohl eine Kompostgabe im Frühjahr als auch das regelmäßige Abtrennen von Ausläuferpflanzen erforderlich. Die Pflanzung und Vermehrung funktioniert ähnlich wie beim Pfennigkraut:
- Vermehrung durch Teilung im Frühjahr und im Herbst
- Aussaat möglich, aber langwierig
- Pflanzung im Herbst mit einem Abstand von 50-80cm
In Wuchshöhe und Verwendung dem Goldfelberich sehr ähnlich, bringt der Schneefelberich (Lysimachia clethroides) kleinblütige, dicht besetzte Blütentrauben von weißer Farbe hervor. Es handelt sich hierbei um eine ostasiatische Art, die bis in den September hinein blüht. Dieselben bescheidenen Ansprüche wie seine europäischen Verwandten, sollte diese Art jedoch im Winter einen zusätzlichen Frostschutz erhalten.
Zu den beliebten Sorten, die in heimischen Gärten anzutreffen sind, gehört außerdem der Straußfelberich. Die Staude wird nur bis zu 50cm hoch und präsentiert besonders kleine gelbe Blüten in federbuschigen Trauben. Besonders gerne wird die leicht zu pflegende Art, bei der die gleichen Standort- und Pflegebedingungen zu beachten sind wie beim Pfennigkraut, in feuchten bis sumpfigen Böden oder in feuchten Naturgartenbereichen kultiviert.
Fazit
Das Pfennigkraut bietet gerade Gärtnern, die nicht viel Zeit für ihre Pflanzen aufwenden können, eine optimale Möglichkeit, bestimmte Bereiche im Garten gezielt mit farbenfrohen Blättern und leuchtenden Blüten auszukleiden. Äußerst wandlungsfähig, stellt die für das Aquarium geeignete Sorte ein wichtiger Bestandteil in der Aquakultur dar. Um für Abwechslung zu sorgen, können im Garten auch andere Felberichsorten, zum Beispiel der dekorative Goldfelberich, zum Einsatz kommen.