Mit den Pfingstrosen (Päonien) und ihren prächtigen, schönen weißen bis rosa farbigen Blüten wird bei uns überall der Frühsommer angekündigt. Die in unseren Gefilden am meisten vorkommende Art ist die Gemeine Pfingstrose. Sie ist auch unter dem Namen Bauern-Pfingstrose bekannt. Allerdings hat sich in letzter Zeit auch immer häufiger die Chinesische Pfingstrose aufgetan. Eine Pfingstrose kann sowohl als Gehölz, also als Strauch, als auch in Form einer Staude vorkommen. Bei den Staudenpfingstrosen sollte der Zuschnitt im Herbst erfolgen, während die Sträucher, deren Triebe verholzen, keinem Schnitt bedürfen. Darüber hinaus sind Pfingstrosen äußerst widerstandsfähige Pflanzen, die über einen langen Zeitraum leben können. Um dies jedoch zu gewährleisten, sind einige Punkte unbedingt zu beachten.
Allgemeines zur Pflanzung der Päonien
Die Pfingstrose kann in zweierlei Form gepflanzt werden. Zum einen besteht die Möglichkeit, den Samen der Pflanze zu säen, zum anderen kann man die fertige Pfingstrose pflanzen oder aber durch Teilung neu setzen. Die Pfingstrosen benötigen einen Standort, den sie über eine lange Zeit inne haben sollten. Somit kann sich die Pflanze optimal entwickeln. Dieser sollte etwas windgeschützt sein und das Sonnenlicht in gefilterter Form durchlassen, also in der Nähe eines Baumes, dessen Laub nicht zu stark und dicht ist.
Aussaat
Der Samen dieser Pflanze kann sehr schnell austrocknen. Daher sollte man den Samen im Herbst beziehen und diesen sofort in die Erde einbringen. Damit die Päonie keimen kann, bedarf es einer frostigen Zeit. Oft ist ein Winter hierfür nicht ausreichend. Die Saat in tiefen Saatschalen mit einem sandigem Lehmboden oder in Kakteenerde anbauen. Diese dann im Halbschatten stehen lassen und immer etwas feucht halten. Wenn es zu feucht gehalten wird besteht die Gefahr der Fäulnis. Wenn die Sämlinge im Frühjahr aufkommen, so muss man umgehend pikieren. Die Keimblätter bleiben jedoch unter der Erde, um so den frischen Trieb zu schützen. Oberirdisch sind somit nur die Laubblätter zu sehen. In kürzester Zeit entwickeln die Päonien ein üppiges Wurzelwerk, so dass es ratsam ist, den Pflanzen ausreichend Platz zu lassen.
Staudenpfingstrosen
Bei der Staudenpfingstrose sollte man bei hoch gewachsenen Sorten eine Pflanzfläche von ca 80 x 80 cm bis etwa 100 x 100 cm berücksichtigen. Bei den anderen Sorten ist eine Fläche von etwa 60 x 60 cm bis hin zu 80 x 80 cm vollkommen ausreichend. Nur wenn diese Mindestabmessungen eingehalten werden, kann die Päonie ungestört wachsen. Die Erde muss man zur Pflanzung jedoch sehr gut auflockern und die gesamte Pflanzgrube ausreichend groß ausheben. Hierfür gelten in der Regel zwei Spatenstiche als Maß. Wenn die Staudenpfingstrose gepflanzt wird, sollten die Knospen etwa drei cm mit Erde bedeckt sein. Bei mehr als drei cm Erde auf die Knospen besteht die Gefahr, dass die Pflanze nicht blüht. Nun gilt es die Pflanze gut anzugießen. Bitte unbedingt darauf achten, dass ein durchlässiger Boden vorliegt. Sollte dies nicht der Fall sein, so muss eine Drainage in die Pflanzgrube eingelassen werden.
Pflanzung der Staudenpfingstrose kurz zusammengefasst
- Pflanzfläche ausreichend groß halten
- Pflanzgrube tief genug ausheben
- Erde hier in dem Bereich sehr gut auflockern
- Knospen 3 cm mit Erde bedecken
- mehr als 3 cm und Pflanze kann eventuell nicht blühen
- gut angießen
- Böden beachten, eventuell Drainage anlegen oder Boden anreichern
Strauchpfingstrose pflanzen
- Pflanzfläche von 120 x 120 cm bis 150 x 150 cm
- bei sehr jungen Pflanzen oder Veredlung 80 x 80 cm bis etwa 100 x 100 cm, Durchmesser 60 cm
- Erde im Pflanzbereich sehr gut auflockern
- Tiefe etwa zwei Spatenstiche
- bei größeren Sträuchern: Pflanzgrube ein Drittel mehr Wurzelteller im Durchmesser
- bei Veredlung Veredlungsstelle muss etwa 5 bis 10 cm unter der Erde sein
- Pflanze kann absterben, wenn Mindesttiefe nicht eingehalten wird
- Wurzeln etwa 5 bis 10 cm tiefer pflanzen als Wurzeln der Staudenpfingstrose
- gut angießen
- Böden beachten, eventuell Drainage anlegen oder Boden anreichern
Arten der Strauchpfingstrose
Die Strauchpäonie wird dabei in insgesamt drei Arten unterteilt. Diese sind die Wildarten, die Edelpfingstrosen und die Hybrid-Pfingstrose. Bei den Edelpfingstrosen besteht je nach Art die Möglichkeit, dass sich die Staubblätter in Blütenblätter umwandeln. Somit kann sich durchaus eine Blüte in der Blüte ergeben. Bei der Hybrid-Pfingstrose handelt es sich um Kreuzungen zwischen verschiedenen Wildarten oder aber auch Kreuzungen zwischen Wildarten und der Chinesischen Pfingstrose. Die Hybrid-Päonien haben den Ruf, dass sie äußerst standfest und widerstandsfähig zu sein.
Veredlung der Strauchpfingstrose
Die Veredlung der Päonien kann auf insgesamt fünf unterschiedliche Weisen durchgeführt werden. Diese sind die Ammen-Veredlung, die Schrägschnitt-Veredlung, die Okulation, die Chip-Veredlung und die althergebrachte Keilmethode.
Ammen-Veredlung
Hierbei befindet sich in der Regel nur wenig Vermehtungsgut, der sogenannte Edelreiser. Neben der Möglichkeit, entsprechende Sämlinge zu nutzen, kann man auch die Wurzeln der Staudenpäonie heranziehen. Diese Wurzeln ernähren dann nach der Verwachsung die Edelreiser, bis das Reis eigene Wurzeln gebildet hat. Die beste Zeit für diese Veredlungsmethode liegt im Spätsommer, der Zeit zwischen August und September. Wenn das Reis nun eigene Wurzeln gebildet hat, werden die Ammenwurzeln abgestoßen.
- Ammenveredlung: Veredlung auf Wurzeln der Staudenpäoie
- Ammen werden nach eigener Wurzelbildung abgestoßen
- beste Zeit August / September
Schrägschnittveredlung
Die Schrägschnittveredlung nennt man auch Kopulation. Man setzt dabei einen Reis mit etwa 3 – 5 Augen auf eine Unterlage bestehend aus dem Strauch. Der optimale Zeitpunkt hierfür ist ebenfalls die Zeit um August/September, wenn die Pflanzen neue Wurzeln bilden. Hierbei werden sowohl das Reis als auch die Unterlage schräg angeschnitten und mittels eines elastischen Veredlungsbandes aufeinander gepresst. Es wird so aufeinander gepresst, dass die beiden Teile miteinander verwachsen können. Bei dieser Art kann man verschiedene Blütenformen und Farben auf die Strauchpäonie übertragen.
- Reis mit 3 – 5 Augen auf Strauchunterlage pressen, damit diese verwachsen können
- beide Teile schräg anschneiden
- Zeit August / September
- verschiedene Farben und Blütenformen so möglich
Okulation
Hierfür muss die Unterlage für das Reis im vollen Saft sein. Das bedeutet die Veredlung muss bereits früher stattfinden. Die Zeit um Juli und August ist dafür passend. Der genaue Zeitpunkt ist dann, wenn sich die Rinde ganz einfach lösen lässt. Die Rindenlappen müssen dann zu den Seiten hin abgelöst werden. Dann wird ein Auge ohne Blätter der gewünschten Sorte ohne Holz entnommen, unter die Rindenlappen der Unterlage gelegt und anschließend mit einem Veredlungsgummi fest angepresst.
- Auge ohne Blätter und ohne Holz aus der gewünschten Pflanze entnehmen
- unter die Rindenlappen der Unterlage schieben und anpressen
- günstige Zeit Juli / August, wenn sich Rinde leicht entfernen lässt
Die Chip Veredlung ist ähnlich der Okulation. Sie bietet den Vorteil, dass eine Vermehrung auch abweichend der Zeiten der Okulation durchgeführt werden kann. Aus der Rinde der Pflanzen – Unterlage entnimmt man einen dünnen Span, den man in voller Länge stehen lassen, aber auch einkürzen kann. Ein ruhendes Auge der Edelsorte (nicht ausgetrieben, Blätter entfernt) wird hinter diesen gesetzt und mit einem Veredlungsgummi angepresst. Nach Möglichkeit keine Wurzeln der Pfingstrose als Unterlage verwenden.
- Auge der Edelsorte hinter die Rinde des Spans setzen
- anpressen
- keine Pfingstrose als Unterlage verwenden
- zeitlich unabhängig
Keilmethode
Die Keilmethode gehört zu den Veredelungsmethoden, die man schon vor Jahrhunderten entdeckt und angewandt hat. Das Edelreis wird hier keilförmig zugespitzt und in einen vorbereiteten schmalen Spalt am Kopf der Unterlagenwurzel eingepresst. Das bewirkt, dass das Reis sehr fest sitzt und kaum bzw. gar nicht angepresst werden muss. Allerdings sollte man das Reis vor Feuchtigkeit schützen, hierzu kann man beispielsweise Harz nutzen. Allerdings bietet diese Methode eine sehr kleine Anwachsrate, so dass sie heutzutage kaum nicht mehr von Bedeutung ist.
- traditionelle Methode
- Reis keilförmig zugespitzt und am Kopf der Unterlage eingepresst
- vor Feuchtigkeit schützen
- schlechte Anwachsrate
- Teilung der Päonie
Im Gegensatz zu vielen anderen Studenpflanzen ollte man die Pfingstrose wenn überhaupt nur ganz selten teilen und umpflanzen. Durch diese „Heimatverbundenheit“ an ein und dem selben Standort über Jahrzehnte hinweg bieten sich für die Staudenpfingstrosen optimale Voraussetzungen, sich bestens zu entwickeln. Sollte jedoch einmal eine Teilung vorgenommen werden, so empfiehlt es sich, diese im Herbst durchzuführen. Eine Teilung ist auf jeden Fall zu machen, sollte eine Pflanze doch irgendwann einmal umgepflanzt werden müssen. Auch hierfür ist der Herbst der beste Zeitpunkt, denn zu dieser Zeit beginnt die Ruhephase für den Winter.
Blütezeit der Strauchpfingstrose
Die Blütezeit liegt bei den meisten Arten im Zeitraum April und Mai. Dabei beginnt sie häufig Mitte des Monats April und reicht dann bis in den Mai hinein. Bei einigen Arten beginnt die Blüte erst Anfang Mai.
Tipps für den Winter
Die meisten bei uns vorkommenden Arten der Päomie sind winterhart. Grund hierfür sind die tiefsitzenden Wurzeln. Die Knospen können dabei Temperaturen von minus zehn Grad aushalten, die Blüten verkraften immer noch Temperaturen von minus fünf Grad. Aus diesem Grund können zusätzliche Sicherungsmaßnahmen gegen Frost durchaus entfallen. Jedoch besteht die Möglichkeit, die Pflanzen mit Tannen und Fichtenreisig abzudecken, um so ein Hochfrieren zu verhindern. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass diese Abdeckung rechtzeitig vor dem Austrieb wieder entfernt wird.
Düngen
- zwei Mal jährlich, während Austrieb und nach Blütezeit
- schwach phosphor- und kaliumbetonter Mehrnährstoffdünger
Krankheiten
Die größte Gefahr für die Päonien geht von dem Grauschimmel aus. Dieser Pilz kann der Pflanze sehr großen Schaden zufügen. Der Grauschimmel tritt am häufigsten im Frühjahr auf. Also dann, wenn die Luft feucht-warm ist. Anzeichen für einen Befall sind bei der Strauchpfingstrose ganze verwelkte Triebe und bei der Staudenpäonie faulende Stiele oder vertrocknete Knospen. Sollte die Pflanze befallen sein, so muss man die kranken Pflanzenteile entfernen und mit dem Hausmüll entsorgen. Die Pflanzenteile auf keinen Fall zum kompost geben. Dadurch kann sich der Pilz mit der Komposterde nur weiter vermehren und weitere Pflanzen angreifen. Entfernt wird der befallene Teil, in dem man diesen bei den Sträuchern soweit zurück schneidet, bis man das gesunde Holz erreicht. Bei den Stauden ist der ganze Stängel zu entfernen. Um dem Grauschimel vorzubeugen, kann man die Päonien mit im Fachhandel erhältlichen Mitteln bespritzen.
Fazit
Die Pfingstrose ist eine Pflanze, die sehr pflegeleicht ist. Im Vergleich zu vielen anderen bedarf es bei ihr lediglich einer gelegentlichen Düngung so wie einen Säuberungsschnitt zum Herbst hin. Allerdings sollte für die Päonie der richtige Standort gewählt werden, damit sie lange Freude bereitet.