Laden Sie Ihre Pflanzen ab und zu auf eine Tasse Kaffee ein! Denn könnten die grünen Gewächse Menschenworte sprechen, wäre ihre Antwort auf das braune Lieblingsgetränk ein klares Ja. Ebenso wenn es um Tee geht. Sie schauen ungläubig? Nun, heiß dürfen ihnen die beiden Getränke nicht serviert werden. Aber abgekühlt löschen sie ihren Wasserdurst und sind zudem eine ausgezeichnete Nährstoffquelle.
Nährstoffe im Kaffeebecher
Die braune Flüssigkeit schmeckt uns nicht nur gut und macht munter. Sie kann auch Pflanzen mit Flüssigkeit versorgen und ihnen zudem einige Stoffe bieten, die für ein gesundes Pflanzenwachstum unentbehrlich sind. Die drei wichtigsten Elemente sind:
- Stickstoff
- Kalium
- Phosphor
Aber auch andere nützliche Elemente wie Magnesium und Schwefel sind in der braunen Flüssigkeit enthalten. Dagegen sind keine Stoffe enthalten, die den Gewächsen oder der Bodengesundheit schaden. Kaffee ist daher ein guter biologischer Dünger, der oft nebenbei und kostenlos anfällt.
Zimmerpflanzen und Freilandexemplare
Die Mineralien, die im Kaffeegetränk stecken, werden von allen grünen und blühenden Gewächsen verwertet, auch wenn der Bedarf im Einzelnen abweichen kann. Dabei gibt es keine Unterschiede, ob eine Pflanze im Topf wächst oder ihre Wurzeln im Gartenbeet ausstreckt. Für Zimmerpflanzen ist das aufgebrühte Getränk sogar besserer als Dünger geeignet als Kaffeesatz, der im Topf nur schwer zersetzt werden kann und deswegen schnell schimmelt. Es ist allerdings wichtig, dass das Getränk zuvor vollständig abkühlt. Auch sollte der Tasseninhalt keine Zusätze wie Milch und Zucker enthalten.
Senkung des pH-Werts
Kaffee ist nur schwach sauer, daher hat der Inhalt einer Tasse in einem größeren Blumentopf keinen nennenswerten Einfluss auf den pH-Wert der Erde. Doch wird die Pflanze regelmäßig damit gegossen, kann diese Aussage nicht mehr so bestehen bleiben. Bekanntlich macht die Dosis die Wirkung aus. So wird eine regemäßig mit Kaffeegetränken gedüngte Erde zunehmend sauer, der pH-Wert sinkt. Für manche Gewächse wird sie dadurch zu einer lebensfeindlichen Umgebung. Deswegen muss vor dem Gießen mit diesem Haushaltsdünger in Erfahrung gebracht werden, welchen pH-Wert die kultivierten Pflanzenarten benötigen.
Ideale Dosis
Die Wirkung einer Kaffeemenge hängt immer auch davon ab, in welchem Mengenverhältnis sie zu der Erde im Topf steht. Um eine Versauerung bei Zimmerpflanzen zu verhindern, sollten Sie für mittelgroße Töpfe folgende Empfehlungen beachten:
- zuvor 1:1 mit Wasser verdünnen
- nicht öfter als einmal pro Woche damit gießen
- höchstens eine halbe Tasse pro Pflanze
Diese Pflanzen mögen Kaffee
Angesichts der Pflanzenvielfalt auf diesem Planeten kann die folgende Auflistung niemals den Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Sollte Ihre Lieblingspflanze nicht aufgeführt sein, muss kalter Kaffee dennoch nicht im Ausguss landen. Informieren Sie sich gezielt über ihre Bodenansprüche, gern auch auf unserer Website. Hier sind nun die Pflanzen, die gern Kaffee „trinken“:
- Alpenveilchen
- Amaryllis
- Azaleen
- Begonien
- Blaubeeren
- Bromelien
- Farne
- Hortensien
- Gardenien
- Orchideen
- Rhododendren
Verträglichkeit antesten
Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, ob eine Pflanze den Kaffeerest verträgt, können Sie das vorsichtig austesten. Beginnen Sie mit einer kleinen Dosis, die Sie stufenweise steigern. Natürlich sofern die Pflanze daraufhin keine nachteiligen Veränderungen wie Blattwelken oder Verfärbungen zeigt. Anderenfalls, beenden Sie die Gabe dieses Mittels sofort.
Mit schwarzem Tee gießen
Schwarzer Tee wird ähnlich wie Kaffeegetränk angewendet, denn auch er kommt eher Pflanzen zugute, die saure Böden bevorzugen. Bei seinem Einsatz liegt der Fokus auf Nährstoffversorgung bzw. lassen sich Reste sinnvoll verwenden. Das Tein soll zudem desinfizierend wirken. Einige Anwender berichten von einer verlängerten Blütezeit der damit gegossenen Blumen. Der Tee sollte nicht lange ziehen oder verdünnt werden. Zusätze wie Zucker, Milch oder Zitrone sind auch hier unerwünscht.
Anderen Teesorten
Eine Sorte, die aus Kräutern besteht, kann sich ebenfalls zum Gießen von Pflanzen eignen. Die Wirkstoffe einiger Kräutertees vermögen sogar einiges mehr zu tun, als nur Nährstoffe zu liefern. Die meisten dieser Tees haben eine stärkende Wirkung, die eine oder andere Sorte eignet sind gar als biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel.
- Kamillentee hat antibakterielle Wirkung
- kann bei Pilzbefall im Topf eingesetzt werden
- Brennnesseltee wirkt gegen Läuse
- Brennnesselblätter lange ziehen lassen
- Pflanze damit gießen und besprühen
Wenn Sie gerne verschiedene Teesorten trinken und Ihre Pflanzen ohne einen bestimmten Grund mit erkalteten Resten verwöhnen möchten, spricht nichts dagegen. Beginnen Sie mit einer kleinen Dosis, um herauszufinden, welche der verwendetet Sorten von den Pflanzen vertragen wird.
Teebeutel im Gießwasser
Statt gezielt Tee zu kochen oder auf Reste zu warten, können Sie ein paar Teebeutel in die Gießkanne hängen. Es macht nichts, dass das Wasser kalt ist. Die Teebeutel dürfen lange darin verweilen. So werden mit der Zeit immer mehr Inhaltsstoffe an das Wasser abgegeben.