Wenn sich die Beetbepflanzung im Winter zurückzieht und die Bäume und Sträucher kein Laub mehr tragen, muntern immergrüne Heckenpflanzen die triste Gartenlandschaft auf. Auch im Sommer besitzen pflegeleichte Stauden viele Vorteile. Als Sichtschutz ermöglichen Sie das ungestörte Sonnenbaden auf der Terrasse oder locken Insekten an. Jedoch sollten etwaige Nachteile ebenfalls in die Planung einbezogen werden. Hier eine Auswahl an anspruchslosen Sorten.
Pflegeleichte Heckenpflanzen für sonnige Standorte
- Buchsbaum
- Scheinzypresse
Der Buchsbaum
Buchsbäume gelten als Klassiker für pflegeleichte Gartenhecken. Ihr Laub ist nicht nur immergrün, sondern sieht zudem auch recht edel aus. Obgleich der Buchsbaum sich auf feuchten, leicht basischen Böden am wohlsten fühlt, ist er dank seiner Anpassungsfähigkeit an das Substrat vergleichsweise anspruchslos. Als Heckenpflanze überzeugt er vor allem mit dichtem Wuchs und seiner umfangreichen Gestaltungsmöglichkeit. Mal dient er als kleine Einfassung, mal ragt Buxus sempervirens als immergrüner Sichtschutz in die Höhe. Auch Formen wie beispielsweise Burgmauern lassen sich aus seinen Ästen schneiden. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist für eine gepflegte Optik jedoch erforderlich. Das Wachstum des Buchsbaums beträgt etwa 20-30 cm pro Jahr. Buxus semppervirens erreicht eine maximale Höhe von bis zu acht Metern.
Vorteil:
- dichter Wuchs
- vielfältige Gestaltung
- edle Optik
- immergrün
- anspruchslos
- winter- und frosthart
- schnittfest
Nachteil:
- kostenintensiv
- regelmäßiger Formschnitt erforderlich
- leicht giftig
- anfällig für Krankheiten
Die Scheinzypresse
Ebenfalls sonnig sollte die Scheinzypresse gepflanzt werden, wobei diese überhaupt keine Ansprüche an den Boden stellt. Genau wie der Buchsbaum nimmt ihre Größe jährlich um 20-30 cm zu. Ihre natürliche Wuchshöhe reicht sogar bis zu 25 Metern. Hierzulande bietet sie sich dennoch problemlos als Heckenpflanze an, da das europäische Klima dem südländischen Bäumchen zu kalt ist. Hat die Konifere aber ihr relativ hohes Wachstum erreicht, bietet sie auch im Winter einen optimalen Sichtschutz. Zudem duften ihre Zweige herrlich nach harzigem Nadelgehölz. Die aus Amerika stammende Heckenpflanze ist in zahlreiche Sorten erhältlich. Mit wahlweise blau- grünem oder gelbem Laub stellt sie einen Hingucker in jedem Garten dar.
Vorteil:
- immergrün
- anspruchslos an den Boden
- winter- und frostfest
- windfest
- artenvielfältig
- niedriger Anschaffungspreis
Nachteil:
- verholzen von innen
- giftig
Pflegeleichte Heckenpflanzen für den Schatten/Halbschatten
- Eibe
Die Eibe
In schattigen Gärten fühlt sich die Eibe besonders wohl. Weist der Boden zudem einen hohen Kalkgehalt auf, wird sich die Heckenpflanze prächtig entwickeln. Allerdings verlangt ihr eher langsames Wachstum dem Gärtner etwas Geduld ab. Dieses Manko gleicht sie mit ihrer hohen Schnitttoleranz jedoch wieder aus. Wer sich künstlerisch gerne ausprobiert, kann aus der Eibe kreative Formen schneiden, wobei mögliche Fehler dabei schnell wieder verwachsen. Wird nicht in das Wachstum der Eibe eigegriffen, erreicht die Konifere eine stattliche Höhe von rund vier Metern.
Vorteil:
- bestens geeignet für schattige Standorte
- sehr schnittverträglich
- ermöglicht schöne Formen
- winter- und frostfest
- immergrün
Nachteil:
- giftig
- langsames Wachstum
Schnellwachsende pflegeleichte Heckenpflanzen
- Liguster
- Kirschlorbeer
- Thuja
Der Liguster
Der Liguster mag sonnige bis halbschattige Standorte. Seine Anspruchslosigkeit macht ihn bestens geeignet für unterschiedliche Lichtverhältnisse. Darüber hinaus erfreut Ligustrum vulgare im Frühsommer mir seinen weißen Blüten, aus denen sich im Herbst kleine schwarze Beeren bilden. Auch Insekten und Vögel freuen sich an dem Laubschmuck. Die glänzenden, weichen Blätter wirken im Gegensatz zu Nadelgehölzen freundlich und aufhellend. Jedoch muss der Gärtner hier öfter zur Schere greifen, da Ligustrum vulgare mit seinem schnellen Wachstum bis zu drei Metern hoch werden kann.
Vorteil:
- gedeiht auf allen nährstoffreichen Böden
- bildet weiße Blüten, die Vögel und Insekten anlocken
- blickdicht
- schneller Wuchs (40-50 cm im Jahr)
Nachteil:
- regelmäßiger Rückschnitt erforderlich
- giftige Beeren
Der Kirschlorbeer
Um ganze 40 cm nimmt der Kirschlorbeer jährlich an Wachstum zu, wobei er abhängig von der Sorte nicht nur drei bis sechs Meter hoch wird, sondern sich auch stark in die Breite ausbildet. An den Boden stellt Prunus laurocerasus dagegen keine Ansprüche. Am besten eignet sich ein halbschattiger Standort in großen Gärten. Weiterhin überzeugt der Kirschlorbeer mit extremer Frosthärte (bis zu -20°C) und einer robusten Erscheinung. Zwar ist der Anschaffungspreis etwas höher angesiedelt, dank der rapiden Ausbreitung sind aber nur wenige Pflanzen erforderlich.
Vorteil:
- immergrün
- schnelles Wachstum
- robust
- winter- und frostfest
- anspruchslos an den Boden
Nachteil:
- giftig
- aufgrund der starken Ausbreitung nicht für kleine Gärten geeignet
- hoher Anschaffungspreis
Die Thuja
Die Thuja ist auch als Lebensbaum bekannt und bevorzugt die Sonne oder den Halbschatten. Optimal gedeiht die Konifere auf sandig- lehmigen Böden mit hohem Nährstoffgehalt. Unter passenden Standortbedingungen wir die Konifere bis zu drei Meter hoch. Ihre Robustheit, die Anspruchslosigkeit, die gute Schnittverträglichkeit sowie der niedrige Kostenpunkt machen Thuja occidentalis zu der wohl beliebtesten pflegeleichten Heckenpflanze. Ihre Erscheinung ähnelt der Eibe, jedoch ist die Thuja sehr viel artenreicher vorhanden. Die geringe Anfälligkeit für Krankheiten macht den Lebensbaum ausgesprochen pflegeleicht.
Vorteil:
- schnelles Wachstum (40 cm im Jahr)
- blickdicht und immergrün
- winter- und frostfest
- krankheitsresistent
- günstig in der Anschaffung
- windfest
- artenreich
Nachteil:
- verträgt keine Staunässe
- verträgt keine radikalen Rückschnitte
- giftig
Exotische pflegeleichte Heckenpflanzen
- Stechpalme
- Feuerdorn
- Glanzmispel
- Japanische Lavendelheide
Die Stechpalme
Stechpalmen sind nicht nur äußerst robust, sondern besitzen auch den Ruf, mit ihren stacheligen, immergrünen Blättern unerwünschte Gäste abzuschrecken. Das gilt gleichermaßen für Mensch und Tier, denn die Ilex ist besonders resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Somit eignet sie sich als optimaler Ersatz für Buchsbäume in Regionen, in denen sich Schädlinge schnell verbreiten. Ihr maximales Wachstum beträgt ebenfalls vier bis fünf Meter.
Vorteil:
- immergrün
- resistent
- winterfest
Nachteil:
- stacheliges Laub (Vorsicht beim Schneiden)
Der Feuerdorn
Mit einem Wachstum von 20-40 cm pro Jahr eignet sich auch der Feuerdorn als immergrüne, pflegeleichte Heckenpflanze. Er benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort sowie einen lockeren, nicht zu nassen Boden. Im Mai zieren kleine, weiße Blüten die dornigen Blätter. Farbenintensiv erweist sich die Pflanze im Herbst mit orange leuchtenden Beeren. Das Gewächs kann bis zu sechs Meter groß werden.
Vorteil:
- farbenfroh
- schnittfest
- immergrün
- anspruchslos
- winterfest
- schnellwachsend
Nachteil:
- geringfügig giftig
- dornige Blätter
Die Glanzmispel
Ein einziger Schnitt im Jahr ist bei der Pflege der Glanzmispel ausreichend, um die maximale Wuchshöhe von vier Metern in Schach zu halten. Steht die Heckenpflanze dann geschützt auf feuchtem Boden im Halbschatten, belohnt sie den Gärtner mit einer bunten Laubfärbung und kleinen Beerenfrüchten.
Vorteil:
- sehr pflegeleicht
- schöne Laubfärbung
Nachteil:
- muss geschützt stehen
Die Japanische Lavendelheide
Auch bei der Japanischen Lavendelheide fällt kaum Pflegeaufwand an. Es genügt ein Rückschnitt im Frühjahr sowie die regelmäßige Wässerung und Nährstoffgabe. Als Dankeschön trägt das immergrüne Gewächs von März bis Mai eine wunderschöne weiße Blüte. Die Japanische Lavendelheide wächst für gewöhnlich zwei bis drei Meter in die Höhe und breitet sich im selben Maße waagerecht aus.
Vorteil:
- schöne Blüte
- immergrün
- pflegeleicht
Nachteil:
- regelmäßiges Gießen und Nährstoffe notwendig
Fazit
Eine immergrüne Gartenhecke muss nicht aufwendig sein. Mit der Wahl der richtigen Heckenpflanzen ergeben sich viele Vorteile. Um die Pflege so gering wie möglich zu halten, ist eine gute Planung hinsichtlich des Standorts und des Wachstums wichtig. Außerdem müssen Nachteile wie die Giftigkeit mancher Sträucher berücksichtigt werden. Dank großer Artenvielfalt haben „faule Gärtner“ viele Vorteile bei der Wahl ihrer immergrünen, pflegeleichten Heckenpflanze.