Puderquastensträucher haben nicht nur schöne Blüten zu bieten, auch ihre Blätter sind sehenswert. Sie öffnen und schließen sich im Tages- bzw. Nachtrhythmus. Die Pflanzen mögen es warm und hell, knallige Mittagssonne aber nicht so sehr. Wichtig ist, dass sie Pflanzerde nie austrocknet, das bekommt den Wurzeln nicht. Zu viel Nässe ist allerdings auch nicht günstig. Etwas Fingerspitzengefühl kann beim Gießen nicht schaden. Ansonsten ist nicht viel zu beachten. Empfehlenswert ist ein Schnitt, der für dichteres Wachstum sorgt. Was sonst noch zu beachten ist, lesen Sie im folgenden Text.
Steckbrief
- Gehört zu den Mimosengewächsen innerhalb der Familie der Hülsenfruchtgewächse
- Stammt aus Mexiko
- Es gibt etwa 200 Arten Calliandra
- Großer, immergrüner Strauch, der 3 bis 6 m hoch werden kann
- Bei uns nur als Kübelpflanze kultivierbar
- Immergrün
- Blätter öffnen und schließen sich im Tag- und Nachtrhythmus
- Auffällige rote Blütenstände, die an Puderquasten erinnern
- Sitzen an den Zweigspitzen
- Rispige Blütenstände, die köpfchenförmige Teilblütenstände bilden
- Die Blüten selbst sind unscheinbar, die Staubblätter sorgen für das tolle Aussehen
- Blütezeit ganzjährig, bei uns von Mai bis Oktober
- Hülsenfrüchte reifen bis Februar
- Die Pflanze wurde früher von den Azteken als Narkotikum genutzt
- Auch heute noch Anwendung in der mexikanischen Volksmedizin
Pflege
Der Puderquastenstrauch ist eine schöne Kübelpflanze. Sie ist perfekt für warme Gewächshäuser oder Wintergärten, kann aber auch im normalen Zimmer kultiviert werden. Im Sommer stehen die Pflanzen gern im Freien, allerdings nicht in der knalligen Sonne.
Wichtig ist ein heller, windgeschützter Platz. Die Pflanzen brauchen Wärme, auch im Winter, wenn die Temperaturen auch nicht mehr ganz so hoch sein müssen. 10 bis 15°c sind dann genug. Als Pflanzsubstrat tut es Kübelpflanzenerde, die mit Sand oder Perlite noch durchlässiger gemacht werden sollte. Beim Pflanzen ist zu beachten, dass man ein etwas dickwandigeres und schwereres Gefäß nutzt und eine Drainage einbaut. Außerdem muss mit der Wurzel sehr vorsichtig umgegangen werden. Verletzungen nimmt sie übel. Wasser und Nährstoffe sind wichtig, allerdings nicht in Massen, sondern wohldosiert. Schneiden sollte man vor allem in jungen Jahren reichlich, damit sich der Strauch gut verzweigt. Die Überwinterung erfolgt bei 10 bis 15°C und viel Licht. Gegossen wird wenig, gedüngt gar nicht. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat, Stecklinge oder Ableger. Krankheiten sind eher selten, es sei denn, es werden grobe Pflegefehler begangen. Schädlinge sind selten, können aber auftreten.
Standort
Der Puderquastenstrauch steht im Sommer gern im Freien, den Winter muss er aber warm verbringen. Die Pflanzen brauchen viel Licht, mögen aber keine knallige Mittagssonne. Im Freien stehen sie besser halbschattig und geschützt und im Raum hell bis vollsonnig.
- Im Freiland hell und sonnig, jedoch vor knalliger Mittagssonne geschützt
- Windgeschützt
- Keine Temperaturen unter +1°C
- Warm ist deutlich besser
- Mag hohe Luftfeuchte, deshalb öfters mit Wasser besprühen
- Im Schatten lässt die Blüte deutlich nach
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat ist wichtig, dass es weder zu trocken, noch zu nass ist. Kübelpflanzenerde ist meist ausreichend. Zur Sicherheit sollte sie mit Perlite oder Sand noch etwas durchlässiger gemacht werden.
- Frische Böden
- Sandig-lehmig, kiesig-lehmig oder sandig-tonig
- Meist kommen die Pflanzen gut mit Kübelpflanzenerde aus, die mit Sand oder Perlite gemischt wird
- Man sollte in qualitativ hochwertige Erde investieren, das zahlt sich meist aus.
- Nicht zu nass und nicht zu trocken
Pflanzen
Ein frisch gekaufter Puderquastenstrauch sollte am besten schnellstmöglich umgetopft werden. Man nutzt dazu ein etwas größeres Gefäß, dass nach Möglichkeit auch schwer genug ist, damit der Strauch im Sommer im Freien bei Wind nicht gleich umfällt. Ansonsten ist nicht viel zu beachten.
- Umpflanzen, wenn das Gefäß zu klein geworden ist
- Wurzelballen einige Zeit ins Wasser stellen
- Am besten ein dickwandiges Gefäß wählen, dadurch verdunstet weniger Wasser
- Eine Drainage im Topfboden sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser gut und schnell abfließen kann
Mit der Wurzel sehr vorsichtig umgehen. Sie reagiert empfindlich auf Verletzungen. Oft folgt Laubabwurf.
- Substrat gut andrücken
- Ausreichend wässern, auch die nächsten Wochen, bis die Pflanze die Erde gut durchwurzelt hat
Gießen und Düngen
Gießen ist sehr wichtig für einen Puderquastenstrauch. Der Boden sollte niemals austrocknen, auch wenn im Winter deutlich weniger gegossen wird. Trockenheit und Nässe sind absolut ungünstig für die Pflanze. Kommt es häufig zu den beiden Extremen, schwächt das den Strauch. Er wird anfällig für Krankheiten und Schädlinge.
- Im Sommer reichlich wässern
- Das Substrat stets feucht halten
- Es sollte nie austrocknen
- Allerdings ist stehende Nässe absolut schädlich
- Am besten Regenwasser verwenden
- In der Wachstumsperiode von April bis September alle drei Wochen mit Kübelpflanzendünger versorgen
- Phosphor erhöht die Blühfreudigkeit
Schneiden
Das Schneiden eines Puderquastenstrauches ist einfach. Theoretisch muss gar nicht geschnitten werden, außer man entfernt kranke oder tote Triebe. Allerdings fördert ein Schnitt, gerade in jungen Jahren, die Verzweigung. Der Strauch wird dichter, es gibt mehr Blüten.
- Jungpflanzen kräftig schneiden, damit sich der Strauch gut verzweigt. Am besten entspitzt man sie regelmäßig, dann werden sie schön buschig.
- Nach der Blüte schneiden
- Alle zwei bis drei Jahre ältere Triebe herausschneiden, damit sich neue bilden können. So wird die Pflanze verjüngt.
Überwintern
Die Überwinterung ist in der Regel ohne Probleme möglich. Der Puderquastenstrauch muss beizeiten eingeräumt werden, denn er mag keine tiefen Temperaturen. Auch ist sonst der Temperaturunterschied zu krass. Langsames Umgewöhnen funktioniert deutlich besser. Die Überwinterung im warmen Wohnzimmer ist nicht ideal, aber machbar. Besser ist ein heller Raum, bei dem die Temperaturen etwas niedriger sind.
- Hell und frostfrei stellen
- Ideal sind Temperaturen zwischen 10 und 15°C
- Häufig wird empfohlen, die Temperaturen nicht tiefer absinken zu lassen.
- Wenig gießen, aber nicht vollständig austrocknen lassen
- Nicht über einer Heizung platzieren!
- Auf eine Luftfeuchte von etwa 50% achten, das heißt, die Pflanze häufig besprühen
Vermehren
Der Puderquastenstrauch wird am besten durch Aussaat der Samen vermehrt. Die beste Zeit dafür ist im März/April. Allerdings ist auch die Vermehrung durch Absenker und Stecklinge möglich.
Aussaat
- Samen einige Stunden in lauwarmem Wasser vorquellen lassen
- Samen auf Anzuchterde oder Kokosfasersubstrat verteilen
- Manchmal reicht, die Samen auf feuchte Küchenpapiertücher zu legen
- Nur ganz dünn mit Erde bedecken – Lichtkeimer
- Feucht halten, aber nicht nass
- Anzuchtgefäß mit Glas oder lichtdurchlässiger Folie abdecken
- Temperaturen zwischen 20 und 25°C
- Keimdauer 10 bis 14 Tage
- Wichtig ist, alle zwei bis drei Tage zu Lüften, also die Abdeckung abzunehmen. Das beugt Schimmel vor.
- Keine Sonnenbestrahlung
- Nach etwa 5 bis 8 Wochen können die Sämlinge pikiert werden. Dabei muss sehr vorsichtig gearbeitet werden, um die jungen Wurzeln nicht zu beschädigen.
Kopfstecklinge
- Eine 5 bis 15 cm lange Triebspitze mit mehreren Blättern schneiden.
- Am besten direkt unter einem Blattknoten schneiden.
- Die unteren Blätter entfernen.
- Schnittstelle in Bewurzlungspulver tauchen
- In Substrat stecken.
- Am besten eignet sich eine Mischung aus Hochmoortorf und gewaschenem Sand, der noch ein paar mineralische Anteile zugesetzt werden sollten.
- Glas überstülpen oder Plastiktüte darüber stülpen – Verdunstungsschutz
- Substrat gleichmäßig leicht feucht halten
- Keine stehende Nässe
- Am besten sind warme Temperaturen, über 20°C, gern auch höher
Absenker
- Einen jungen Spross auswählen, der unten am Strauch wächst und lang genug ist.
- Zur Erde biegen und dort das Ende einige Zentimeter mit Erde bedecken und am Boden fixieren. Das eigentliche Sprossende schaut dabei heraus.
- Regelmäßig wässern.
- Das sich Wurzeln gebildet haben merkt man daran, dass sich aus der Erde ein Pflänzchen entwickelt.
- Wenn dieses groß genug ist, kann die Verbindung zur Mutterpflanze gekappt werden.
- Die kleine Pflanze wird vorsichtig umgepflanzt.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind selten und haben meist Pflegefehler als Ursache. Schädlinge sind ebenfalls selten, denn die Blätter des Puderquastenstrauches enthalten ein Insektizid, dass sich fraßabschreckend auf Schadinsekten auswirkt. Allerdings klappt das nicht immer. Schädlinge treten häufig bei warmer Überwinterung auf.
- Blattläuse – sind meist mit bloßem Auge zu erkennen. Sie sitzen an den Triebspitzen. Hinweise auf Läusebefall sind schlechtes Wachstum, abfallende Knospen und verkrüppelte Blätter. Beim Standort im Haus sind klebrige Spuren auf dem Boden rund um das Pflanzgefäß zu finden. Das ist Honigtau, die Ausscheidungen der Blattläuse. Die Plagegeister können vorsichtig mit einem scharfen Wasserstrahl abgespült werden. Meist muss der Vorgang mehrmals im Abstand einiger Tage wiederholt werden.
- Weiße Fliege – sitzt meist an den Unterseiten der Blätter. Wenn man diese berührt, fliegen meist Dutzende der Insekten auf. Es sieht aus, als springen sie davon. Indizien für das Vorhandensein der Schädlinge sind fleckige Blätter, die gelb werden und abfallen. An den Blattunterseiten finden sich feine Netze. Auch hier sind klebrige Flecken zu erkennen. Am besten entfernt man befallene Blätter sofort und verpackt sie. Sie gehören nicht auf den Kompost, sondern in den Hausmüll. Gelbsticker helfen gegen die Plagegeister. Auch hilft das Einsprühen mit Schmierseifenlauge.
- Schildläuse – sind häufig gut getarnt und schwer zu erkennen. Am deutlichsten ist wieder der Honigtau, der auf dem Boden um den Strauch durch glänzende, kleine, unregelmäßige Flecken auf dem Boden auszumachen ist. Der Befall äußert sich durch Deformierungen bei Blüten und Blättern, Verfärbungen und vorzeitiger Blattabwurf, verkrustet wirkende Triebe. Die Pflanzen müssen schnell isoliert werden, damit nicht noch andere befallen werden. Meist helfen nur chemische Mittel, allen voran systemisch wirkende. Die werden von der Pflanze aufgenommen. Wenn die Läuse den Pflanzensaft aussaugen, nehmen sie das Gift mit auf und verenden. Oft bilden sich aber schnell Resistenzen gegen die Insektizide.
Häufige Fragen
Kann der Puderquastenstrauch auch als Bonsai kultiviert werden?
Das ist möglich, aber nicht einfach. Für Anfänger ist der Strauch sicher nicht geeignet, für Experten sollte es kein Problem sein. Anfänger sollten es erst einmal mit einheimischen Gewächsen versuchen. Eine Anleitung findet man unter: http://www.bonsaipflege.ch/264.html
Der Puderquastenstrauch blüht nicht. Woran kann das liegen?
Das kann verschiedenste Ursachen haben. Zum einen sind die Pflanzen eben Mimosen, sie sind etwas launisch. Zum anderen stimmt meist irgendetwas bei der Pflege nicht. Oft ist es fehlende Feuchtigkeit oder auch zuviel Wasser. Ganz oft ist es Licht, was fehlt. Die Pflanzen benötigen richtig viel Licht. Es kann an fehlender Luftfeuchte liegen oder an Nährstoffmangel. Es gibt viele Gründe, woran es hapern kann.