Für die Funktion der Zisterne spielt die Pumpe eine wesentliche Rolle. Sie ist das Herzstück der Regenwasseranlage. Welche Anforderungen müssen Pumpen für Zisternen erfüllen? Wir haben 12 Tipps zur Pumpenwahl zusammengestellt.
Zisternen einbauen
Vor dem Einbau einer Zisterne sollten Sie die individuellen Anforderungen prüfen und klären, wie das Wasser zum Verbraucher gelangen kann. Grundsätzlich ist dies auf zwei Arten möglich:
- mit einer Tauchpumpe
- mit einer Saugpumpe
Tauchpumpen werden in das Wasserbecken abgesenkt. Sie sind also von dem Wasser umgeben, welches sie befördern sollen. Um das Wasser an den Ort der Verwendung zu bringen, wird deshalb ein Schlauch nach draußen gelegt.
Saugpumpen installiert man außerhalb des Wasserbeckens. Sie sind mit einem Saugschlauch versehen, der in das Wasser hineingelegt wird. Auf diese Weise wird das Wasser befördert.
12 Hinweise zur Pumpenwahl
1. Anforderungen prüfen
Prüfen Sie vor der Pumpenauswahl
- die erforderliche Förderleistung
Die Förderleistung beschreibt, wieviel Liter Wasser pro Stunde durch die Zisternenpumpe befördert werden kann.
- die zu überwindende Förderhöhe
Die Förderhöhe ist der maximale Höhenunterschied zwischen der Wasseroberfläche und dem Verbraucher.
- den benötigten Förderdruck
Pro zehn Meter Höhe kann die Pumpe 1 bar Druck erzeugen. Je geringer die Förderhöhe ist, umso mehr Druck steht an der Verbrauchsstelle zur Verfügung.
- die zu überwindende Ansaughöhe (bei Nutzung von Saugpumpen)
Die Ansaughöhe kennzeichnet den Höhenunterschied zwischen Wasseroberfläche und Pumpe.
2. Förderleistung berechnen
Bedenken Sie, dass die Förderleistung mit zunehmender Förderhöhe abnimmt. Beim Betreiben einer Zisternenpumpe über einen großen Höhenunterschied steht nicht die angegebene maximale Förderleistung zur Verfügung.
3. Frostschutz beachten
Die Installation von Saugpumpen erfolgt außerhalb des Beckens. Im Winter ist eine vollständige Entleerung der Förderleitungen wichtig, damit sie nicht platzen können. Anschließend wird die Pumpe abgebaut und in ein frostsicheres Winterquartier gestellt.
4. Höhenunterschiede berücksichtigen
Bei Verwendung von Saugpumpen darf der Höhenunterschied zwischen Wasseroberfläche und Pumpe nur acht Meter betragen. Andernfalls ist Tauchpumpen der Vorzug zu geben. Diese können größere Förderhöhen bewältigen.
5. Platzbedarf beachten
Tauchpumpen sind platzsparend, denn sie verschwinden im Wasserbecken und erfordern keinen Platz außerhalb der Zisterne. Bei Zisternen mit geringem Fassungsvermögen sind dagegen Saugpumpen vorteilhaft. Sie benötigen aufgrund der Anbringung außerhalb der Zisterne keinen zusätzlichen Platz im Becken.
6. Materialunterschiede berücksichtigen
Pumpen in Zisternen setzen sich hauptsächlich aus einem Elektromotor und einem Pumpenkopf zusammen. Das Gehäuse besteht aus Grauguss, Kunststoff, Stahl oder Edelstahl.
Gewöhnlich wird Regenwasser transportiert. Dieses hat einen leicht sauren pH-Wert, so dass Teile aus Stahl oder Grauguss langfristig von Korrosion betroffen sind. Edelstahl- und Kunststoffgehäuse sind korrosionsbeständig und langlebiger.
7. Lautstärke einkalkulieren
Tauchpumpen arbeiten unter Wasser und sind daher deutlich leiser als Saugpumpen. Bedenken Sie vor dem Kauf, dass Saugpumpen während der gesamten Betriebsdauer Laufgeräusche entwickeln. Das kann sehr störend sein.
8. Wartungsarbeiten in die Planung einbeziehen
Zisternenpumpen benötigen hin und wieder Wartung bzw. Reparaturen. Bedenken Sie, dass Tauchpumpen schlechter zugänglich sind als Saugpumpen.
9. Zisternengröße und Anzahl der Verbraucher berücksichtigen
Saugpumpen sind für Zisternen mit einem Auffangvermögen von bis zu 5000 Litern geeignet.
Durchschnittlich lassen sich drei Entnahmestellen versorgen. Wählen Sie eine Tauchpumpe bei höheren Anforderungen.
10. Förderhöhe und Pumpendruck ins Verhältnis setzen
Je höher der Druck ist, den die Pumpe aufbauen kann, desto größere Förderhöhen können bewältigt werden. Je zehn Meter Höhe ist ein Druck von 1 bar erforderlich. Saugpumpen können dabei einen höheren Druck als Tauchpumpen aufbauen.
11. Kompatibilität mit Gartenbewässerung gewährleisten
Um den Garten bzw. das Grundstück zu bewässern, greifen Eigentümer im Regelfall auf Schläuche bzw. Leitungen zurück. Sorgen Sie dafür, dass die Pumpe Ihrer Zisterne mit den gängigen Schlauch- und Leitungssystemen kompatibel ist.
12. Auf Robustheit gegen Umwelteinflüsse achten
Eine sichere Funktionalität auch bei verunreinigtem Regenwasser muss gegeben sein. Daneben sollte die Zisternenpumpe unempfindlich gegen Algen sein und alle Bauteile sowie bei Temperaturschwankungen als auch hoher Feuchtigkeit beständig arbeiten.
Häufig gestellte Fragen
Das Regenwasser gelangt von der Dachrinne über das Fallrohr in das Rückhaltebecken, die Zisterne. Mithilfe einer Pumpe wird es von der Zisterne zu den Endgeräten, zum Beispiel der Waschmaschine, der Toilette oder in den Garten zur Bewässerung befördert. Bei Verwendung einer Saugpumpe wird das Wasser angesaugt. Tauchpumpen hingegen drücken das Wasser nach oben.
Pumpen, mit denen Wasser aus tiefen Brunnen oder Zisternen befördert werden soll, müssen mit einem zusätzlichen Druckschalter versehen sein. Dieser verfügt über eine Metallmembran, die auf den Wasserdruck am Schlauchanschluss reagiert. Wenn Sie den Schlauch öffnen, schaltet sich die Pumpe automatisch ein. Das Verschließen des Schlauches verändert den Wasserdruck und die Pumpe schaltet automatisch ab. Ein integrierter Druckschalter erhöht den Preis der Zisternenpumpe, ist jedoch sehr sinnvoll.
Bei vielen Zisternenpumpen sind Druckschalter integriert. Bei Modellen, die keinen Druckschalter enthalten, kann dieser vor der Pumpe nachträglich installiert werden.
Tauchpumpen sind mit einem Seil versehen, mit dessen Hilfe sie in das Wasser gelassen und auch wieder nach oben geholt werden können.
Die Pumpen enthalten eine Filteranlage, die Schmutzpartikel aus dem eindringenden Wasser herausfiltert. Wer stark verschmutztes Wasser zum Beispiel für die Gartenbewässerung nutzen möchte, sollte allerdings eine Schmutzwasserpumpe bevorzugen.