Wer einen Rasen anlegen möchte, muss einiges beachten, damit das Vorhaben gelingt. Zwar ist Rasen anzulegen nicht schwierig, aber das Ergebnis kann trotzdem recht unterschiedlich ausfallen.
So ist der richtige Zeitpunkt sehr wichtig, aber auch die Rasensamenauswahl. Es gibt unterschiedliche Sorten und nicht jede ist geeignet. Ebenso sollte der Boden gut vorbereitet werden, um eine durchlässige unkrautfreie und nährstoffreiche Grundlage für die Monokultur Rasen zu erreichen.
Wie wird der Boden vorbereitet?
Bevor man mit der Aussaat beginnen kann, muss der Boden umgegraben werden, etwa spatentief. Alle Fremdkörper sind zu entfernen! Anschließend wird die Erde begradigt. Wichtig ist, dass man dann nicht gleich aussät, sonder etwa 14 Tage wartet, bis sich der Boden gesetzt hat!
Der beste Zeitpunkt
Im Prinzip kann man außer bei Frost immer aussäen, es macht nur nicht immer Sinn. Sät man nun im Frühjahr, im Sommer oder doch besser im Herbst? Wie sollten die Temperaturen und das Wetter sein?
- Für die Rasenanlage werden Bodentemperaturen über 10 Grad benötigt. Die Luft muss dazu über 14 Grad haben! Auch nachts sollten die Lufttemperaturen nicht unter 10 Grad sinken!
- Die jungen Graswurzeln benötigen gleichbleibende Temperaturen.
- Zu trocken darf der Boden allerdings auch nicht sein, was im Sommer oft der Fall ist.
- Es ist also besser, im Frühjahr oder im Herbst auszusäen.
- Ideal ist der Herbst, denn in dieser Zeit gibt es in der Regel mehr Niederschläge. Außerdem sorgt Tau für eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit.
- Da im Herbst schon mit Bodenfrost zu rechnen ist, sollte man nicht zu spät anfangen!
- Der September und der Anfang vom Oktober sind die beste Zeit für eine Rasenanlage.
- Auch das Frühjahr ist geeignet, allerdings nicht zu früh im Jahr, da noch mit Spätfrost gerechnet werden muss.
- Auch ist diese Zeit oft trockener, deshalb muss mehr gegossen werden, auch in der Folgezeit, bis der Rasen sich voll entwickelt hat.
Die richtige Auswahl der Rasensorte
Nicht jeder Rasen ist für jeden Garten geeignet. So muss man wissen, wie viel Pflege man der Grünfläche angedeihen lassen möchte. Hat man Kinder oder einen Hund, muss der Rasen widerstandsfähig sein. Schattenplätze benötigen einen anderen Rasen als Sonnenplätze. Es gibt eine große Auswahl.
Man unterschiedet Zierrasen, Gebrauchsrasen, Strapazierrasen und Extensivrasen. Zierrasen ist repräsentativ, benötigt aber auch allerhand Pflege und ist nicht sehr strapazierfähig. Gebrauchsrasen ist der normale Gartenrasen. Strapazierrasen eignet sich für Spielwiesen, strapazierte Rasenflächen. Er hält einiges aus. Sportrasen ist sehr pflegeaufwändig. Obwohl häufig angeboten, ist er für normale Hausgärten nur bedingt geeignet. Extensivrasen ist Landschaftsrasen, nicht so für Gärten geeignet. Schattenrasen für schattige Flächen ist recht unkompliziert und pflegeleicht.Im Zweifelsfall einen Fachmann nach der passenden Sorte fragen!
Möglichst frischen Samen verwenden. Er sollte nicht älter als drei Jahre sein, sonst verliert er seine Keimfähigkeit. Granulierte Rasensamen sind recht praktisch für Anfänger. Die kleinen Pellets enthalten den Samen in einer keimfördernden Bindemasse. Sie lassen sich sehr einfach ausbringen. Man kann gut kontrollieren, ob sie gleichmäßig verteilt sind. Nur Samen guter Qualität kaufen. Oft ist mehr Füllmaterial als Samen enthalten, deshalb nach der Grammzahl pro 100 Gramm auf der Packung suchen!
Regelsaatgutmischungen bieten gute Qualität. Zu erkennen am Aufdruck RSM.
Wie wird ausgesät?
Wenn man sich für eine Rasensamensorte entschieden hat, kann man mit dem Säen beginnen. Der Boden sollte entsprechend vorbereitet sein.
- Ideal ist die Aussaat mit einem Streuwagen, denn da wird richtig dosiert.
- Ansonsten kann man auch per Hand säen. Dafür eine Hand voll Saatgut auswiegen und ausrechnen, wie viel Hände für einen Quadratmeter gebraucht werden.
- Die Mengenangaben pro Quadratmeter findet man auf der Verpackung.
- Wichtig ist, dass der Samen gleichmäßig verteilt wird.
- Anschließend den Samen vorsichtig mit einem Rechen in den Boden einarbeiten.
- Oft wird empfohlen, den Samen festzutreten. Das kann man tun, aber besser ist, den Boden so offen zu lassen. Er kann Feuchtigkeit besser aufnehmen.
- Rasensamen benötigen Licht zum Keimen, also nicht zu tief einarbeiten!
- Rasen nicht an windigen Tagen aussäen, sonst wird die Hälfte vom Winde verweht.
Die nächsten Schritte
- Gesäte Fläche nicht austrocknen lassen. Alle zwei drei Tage gießen, wenn es nicht regnet!
- Ebenso nicht betreten, mindestens sechs Wochen nicht!
- Auch Haustiere fern halten!
- Beim Gießen keinen Wasserstrahl wählen, der spült den Samen weg. Am besten nur beregnen lassen!
Rasen erstmals mähen
- Neu angelegten Rasen erst mähen, wenn er 8-12 cm hoch ist. Dann die Hälfte der Länge abmähen!Tiefer als 5 cm sollte man nicht schneiden!
- Schnittgut keinesfalls liegen lassen, weil sonst die frischen Triebe faulen können.
- Nächster Schnitt erst nach 14 Tagen!
- Jetzt kann man schon auf 3,5 bis 5 cm schneiden.
- Nun kann ganz normal und regelmäßig geschnitten werden.
- Wichtig sind scharfe Messer beim Mähen. Stumpfe Klingen können die noch schwachen Wurzeln herausreißen.
Rasen erstmals düngen
Oftmals enthält die Rasensamenpackung gleich einen Startdünger. Das ist praktisch, denn so bekommt der Samen gleich, was er zum Wachsen braucht. Ansonsten nicht gleich düngen, denn der Dünger kann die zarten Pflänzchen verbrennen. Man wartet etwa bis nach dem dritten Mähen, bevor man mit dem Düngen beginnt. Anfangs lieber etwas unter der normalen Dosierung bleiben, als zu viel zu düngen!
Rasen ausbessern
Auch wenn man seinen Rasen noch so pflegt und hegt, kann es passieren, dass man ihn einmal ausbessern muss. Es gibt einige Faktoren, die das nötig machen. Diese Ausbesserung ist in der Regel kein Problem. Die beste Zeit für die Reparaturarbeiten ist das Frühjahr, doch nicht zu früh, da noch Spätfröste zu befürchten sind. Für die Ausbesserung gibt es spezielle Reparatursaatgutmischungen. Die darin enthaltenen Grassorten sind besonders robust und widerstandsfähig.
- Rasen so kurz wie möglich mähen!
- Anschließend vertikutieren! Unkraut, trockenes Gras und Moos werden entfernt.
- Alles mit einem Rechen entfernen!
- Die oberste Bodenschicht an den kahlen Stellen etwas auflockern.
- Rasen aussäen!
- Eine dünne Schicht Erde auf den Samen verteilen! Lichtkeimer!
- Ausgesäte Stelle immer leicht feucht halten! Vorsicht, Samen nicht ausspülen!
Kosten für die Rasenanlage
Es ist nicht schwierig, Rasen selbst auszusäen. So sind die Kosten natürlich am niedrigsten. Man kann aber auch einen Rasen anlegen lassen, das wird allerdings teurer. Auch Rollrasen ist eine Option, wenngleich auch teurer.
- Rasensamen gibt es zu recht unterschiedlichen Preisen. Eine gute RSM-Mischung kostet etwa 7 Euro pro Kilogramm. Die Menge reicht für ca. 40 Quadratmeter. (unter 20 Cent pro Quadratmeter).
- Markensamen ist teurer, aber nicht unbedingt besser.
- Beim Kauf darauf achten, wie viel Samen wirklich enthalten ist. Oft ist die Hälfte der Packung nur Füllstoff.
- Lässt man den Rasen anlegen, muss man mit Kosten von 5 bis 15 Euro pro Quadratmeter rechnen.
- Rollrasen kostet ab 3 Euro pro Quadratmeter und richtet sich oft nach der Abnahmemenge. Dazu kommen die Wasserkosten. Rollrasen muss einige Wochen stark gewässert werden.
Fazit
Einen Rasen anzulegen kann man sich in den meisten Fällen selbst zutrauen. Es ist nicht schwer, es sei denn, es sind vorher große Erdarbeiten notwendig. Wichtig ist, auf hochwertige Rasensamenmischungen zu achten. Da sollte man nicht sparen, bzw. sich später über Mängel beschweren. Wer sich für den zum Boden und der Lage richtigen Samen entscheidet, spart sich meist eine Menge Pflegeaufwand. Auch beim Rasen säen gilt daher: Gute Vorbereitung erspart Nacharbeitung!