Gartengestaltung Rasen

Rasen erneuern – alten Rasen neu anlegen

Rasen erneuern

Wenn der Rasen nicht mehr gesund aussieht, wenn überall Wasserpfützen stehen bleiben oder gar kahle Stellen zu sehen sind, wenn er vermoost oder verunkrautet ist, dann ist es günstig, den Rasen noch einmal neu anzulegen. Inzwischen weiß man, wo die Tücken des Bodens oder der anderen Gegebenheiten liegen und kann gegebenenfalls Verbesserungen vornehmen, die dem Rasen später zu Gute kommen. Auch wer sehr unter Maulwürfen und Wühlmäusen zu Leiden hat, ist oft gut beraten, den Rasen einfach noch einmal neu anzulegen. Vorher muss man natürlich die Tiere vertreiben.

Voraussetzungen für einen guten Rasen

Wichtig sind vor allem die Bodenverhältnisse. Sind diese nicht gegeben, muss der Boden verbessert werden. Ideal ist ein gut durchlüfteter Boden mit feiner Krume. Lockerer Boden ist günstig für Bodenlebewesen und diese fördern die Belüftung des Substrates, die Zersetzung und Verarbeitung organischer Substanzen. Ideal ist viel Humus.

  • Der Boden muss durchlässig sein. Besonders Lehm- und Tonböden müssen dahingehend verbessert werden. Sie sind zu schwer und Wasser kann schlecht ablaufen. Es ist äußerst sinnvoll, den Böden Sand unterzumischen. Der macht das Substrat lockerer und durchlässiger. Rasen kann besser atmen.
  • Wenn Wasserpfützen auf dem Rasen stehen geblieben sind, ist es besonders wichtig, Sand unterzumischen. Allerdings muss dazu der Boden richtig umgeackert werden, also tief umgegraben. Dadurch wird die alte Grasnarbe zerstört. Der Rasen muss komplett neu angelegt werden.
  • Bei Wasserpfützen kann es auch sinnvoll sein, eine Drainage einzubauen. Auch hier muss aber eine Neuanlegung erfolgen.
  • Statt Sand können auch Lava- oder Bimssteine verwendet werden.
  • Sind die Böden dagegen zu leicht, also zu sandig, müssen sie etwas stabiler gemacht werden. Anderenfalls fließt Wasser zu schnell ab und Nährstoffe werden viel zu schnell ausgespült. Als Mittel der Wahl empfehle ich, der Erde gesiebten Ton unterzumischen. Je nach der Durchlässigkeit des Bodens reicht eine 5 bis 20 cm starke Schicht gesiebten Tons aus, welche dann in die obere Bodenschicht eingearbeitet wird.
  • Alternativ kann Betonit verwendet werden. Es staubt allerdings mächtig.
  • Um den Boden zu verbessern ist auch eine Gründüngung empfehlenswert. 

Wichtig für das Gedeihen von Rasen ist ein entsprechender Humusgehalt des Bodens. Dieser sorgt dafür, dass sich die Bodenlebewesen wohl fühlen. Für Rasen ist ein Humusgehalt von 3 bis 5 Prozent ideal. Humus kann auf verschiedene Art und Weise zugeführt werden.

  • Einarbeitung von Kompost
  • Gründüngung

Humus nur im Frühjahr beibringen, denn sonst ist die Menge an Stickstoff in der Erde zu groß.

Rasen sanieren 

Boden für Rasen vorbereiten Wenn die Bodenvorbereitung abgeschlossen ist, kann mit der Rasensanierung begonnen werden. Empfehlenswert ist, nicht mit nassem oder feuchten Erdreich zu arbeiten. Der Boden sollte gut abgetrocknet sein. Der ideale Zeitpunkt für die Sanierung ist im Frühjahr. Der Sommer ist denkbar ungeeignet. Auch der Herbst bietet sich für diese Arbeiten an. Der Rasen hat viel Zeit sich zu regenerieren, bevor im Sommer wieder Stress auf ihn zukommt.

Wer nicht die komplette Fläche neu anlegt, sondern wirklich nur saniert, sollte in folgender Reihenfolge vorgehen:

  1. Rasenfläche tief mähen und alles Schnittgut entfernen.
  2. Rasenfläche gründlich vertikutieren. Mit maximaler Arbeitstiefe vorgehe und mindestens einmal in Längs- und einmal in Querrichtung über die gesamte Fläche gehen. Ideal für derartige Arbeiten sind Profigeräte, die man sich ausleihen kann. Der normale Vertikutierer hat für solche Arbeiten nicht genug Power.
  3. Lose Pflanzenteile zusätzlich zum Vertikutieren mit einem Rechen aus dem Boden ziehen.
  4. Bodenverbesserung – also, wenn nur eine dünne Schicht Sand, Humus oder ähnliches aufgetragen werden muss, beispielsweise um Bodenunebenheiten auszugleichen oder eben den Boden zu verbessern.
  5. Boden glätten, beispielsweise mit einem Rechen
  6. Düngen
  7. Rasen einsäen. Ideal dafür sind Nachsaatmischungen. Diese sind zwar oft teurer als Mischungen für Neuaussaat, beinhalten aber vor allen Dingen Samen, die rasch aufgehen und feine Wiesengräser wie Wiesenrispen- und Strausgrasarten.
  8. Samen mit dem Rechen einarbeiten und Fläche glatt walzen.
  9. Gründlich wässern, auch in den nächsten Tagen und Wochen.

Die sanierte Fläche sollte nach Möglichkeit 6 bis 8 Wochen nicht genutzt werden.

Rasen komplett neu anlegen

Wer festgestellt hat, dass der Boden umfangreich verbessert werden muss, sollte sich die Arbeit machen und noch einmal von vorn mit dem Rasenanlegen anfangen. Zuerst wird die alte Grasnarbe entfernt. Das geht am besten bei ganz trockenem Boden. Mit einem flachen Spaten wird die Grasnarbe vom Untergrund waagerecht abgetrennt und entfernt. Viele Gartennutzer graben einfach um, ohne den Rasen zu entfernen. Das ist durchaus möglich. Ich würde es nicht so machen. Ich würde die Grasnarbe abtragen und entsorgen. Es sind immer Unkräuter bei, die würden schnell wieder aufgehen. Erst wenn der gesamte alte Rasen weg ist, gründlich umgraben.

  • Umgraben – mit dem Gärtnerspaten oder einer Grabegabel richtig tief umgraben. Auch eine Motorhacke ist geeignet. Die Erdschollen können erst einmal so grob belassen werden. Steine und grobes Wurzelmaterial soweit vorhanden entfernen.
  • Boden verbessern – wie oben beschrieben
  • Wichtig: Boden zwei bis drei Wochen (mindestens) ruhen lassen!
  • Boden aufreißen und krümeln. Geeignet sind Motorhacken und Rechen.
  • Bei Bodentemperaturen über 10°, besser über 12° C kann gesät werden.
  • Rasen erneuern Wichtig ist die gleichmäßige Aussaat, am besten mit einem Streuwagen.
  • Starterdüngung
  • Saatgut lose mit Torf gegen Vogelfraß abdecken.
  • Wässern, aber ohne die Samen gleich wieder auszuspülen.
  • In den folgenden Wochen regelmäßigweiter bewässern. Boden darf nicht austrocknen.
  • Wenn die Halme 8 bis 20 cm hoch sind, kann das erste Mal gemäht werden. Nicht zu kurz schneiden, 5 cm Höhe sind ideal. 

Welcher Rasensamen ist empfehlenswert?

Bei den Rasensamen gibt es gravierende Unterschiede, in Qualität und im Preis. Klar kann man den Samen aus den Discountern verwenden, der jährlich im Frühjahr, zur besten Saatzeit angeboten wird. Viele schwören sogar darauf. Wer aber richtig guten Rasen haben möchte, der gleichmäßig wächst und nicht so häufig gemäht werden muss, der sollte nicht in erster Linie auf den Preis achten. Wie überall im Leben gibt es verschiedene Angebote. Man muss sich nicht für die „Luxusklasse“ entscheiden, aber auch nicht für Billigangebote. Wichtig ist, dass der Rasen nicht ausschließlich in die Höhe wächst, sondern eher in die Breite. Er soll nicht lang, aber dafür dicht werden. Dafür ist die Anzahl der Triebe je Quadratmeter ausschlaggebend. Da schwanken die Angebote zwischen 20.000 und 100.000 Trieben. Klar ist, das Rasen mit 100.000 Trieben dichter ist, als wenn es nur ein Fünftel Triebe sind.

Wichtig ist auch die Frage, wie wird der Rasen einmal strapaziert? Ist es reiner Zierrasen, über den kaum mal jemand geht, oder ist es Rasen, auf dem Kinder spielen oder Sport treiben?

  • Die Dichte, also wie viele Triebe pro Quadratmeter enthalten sind, sollte so hoch wie möglich sein.
  • Wer Kinder hat oder Haustiere, die über den Rasen toben, sollte sich für sehr strapazierfähigen Rasen entscheiden.
  • Wer schattige Stellen im Rasen hat, sollte dafür schattenverträgliche Sorten auswählen. Die Angebote schwanken von gering oder mittel verträglich bis besonders hoch verträglich.
  • Auch bei der Klasse „Verunkrautung“ gibt es Unterschiede. Ich sehe das nicht so dramatisch, denn auch bei sehr gering eingestuftem Rasen siedeln sich durch Samen, die aus der Luft in den Garten gelangen, immer wieder Unkräuter an. Das lässt sich nicht verhindern.
  • Die meisten Gräsersorten sollten einmal pro Woche gemäht werden. Nur Natur-Rasen „langsam wachsend“ kommt mit ein bis zwei Schnittmaßnahmen im Monat hin.
  • Beim Wasserbedarf gibt es ebenfalls Unterschiede. Viele Gräser haben einen hohen Bedarf, es gibt aber auch trockenheitsverträgliche Sorten.
  • Auch bei der Düngung sind nicht alle Rasensorten gleich. Viele müssen bis zu vier Mal im Jahr gedüngt werden, es geht aber auch mit weniger Dünger.

Rasen erneuern Bei der Auswahl des Rasensamens sollten die eben angeführten Kriterien berücksichtigt werden. Wem 20.000 Triebe pro Quadratmeter reichen, wer also keinen wirklich dichten Rasen braucht und wen auch Unkräuter nicht stören, für den sind die Discounter-Angebote sicher eine gute Lösung. Wer höhere Ansprüche an seinen Rasen stellt, sollte einmal genau auf den Inhalt der Packung achten und sich für eine Sorte passend zu den Gegebenheiten des Gartens entscheiden. Günstig sind:

  • eine hohe Dichte
  • eine hohe Strapazierfähigkeit (wenn der Rasen genutzt wird)
  • eine hohe Schattenverträglichkeit (wenn schattige Stellen vorhanden sind)
  • eine geringe oder sehr geringe Verunkrautung
  • ein geringer Pflegeaufwand (wenig mähen, wässern und düngen)

Es gibt keinen Rasen, der all die Kriterien erfüllt. Man muss dann entscheiden, was nicht ganz so wichtig ist. Oft ist bei gutem Rasen der Wasser- und Düngerbedarf ebenso hoch, wie bei Billigrasen. Für die Rasensanierung gibt es spezielle Sorten. Sie sind auf schnelles Anwachsen angelegt und sehr zu empfehlen.

Fazit
Wer auf einen gleichmäßigen Rasen Wert legt und sich an unschönen Stellen stört, für den gibt es eine gute Alternative dazu, den gesamten Rasen noch einmal komplett anzulegen. Der Rasen kann saniert werden, einfach ausgedrückt, er wird ohne komplizierte Bodenaufbereitung verbessert. Das funktioniert sehr gut, wenn es sich um kleinere Abschnitte handelt. Sind größere Flächen betroffen, macht es Sinn, die gesamte Fläche noch einmal neu anzulegen. Man muss sich aber klar machen, wieso der Rasen so schlecht ist. Die Fehler müssen abgestellt werden. Nur Umgraben, Aussäen und Gießen bringen keinen besseren Rasen. Der Boden muss aufgewertet werden und auch der passende Rasensamen für die Fläche sind entscheidend. Das ist unter Umständen eine Menge Arbeit.