Sie möchten einen neuen Rasen anlegen, wissen aber nicht, wie lange er zum Keimen benötigt? Wir verraten Ihnen, von welchen Faktoren die Zeit abhängt und nennen Ihnen Beispiele für Rasensorten mit entsprechender Keimdauer.
Zeitpunkt der Aussaat
Rasensamen können Sie grundsätzlich das ganze Jahr über ausbringen, da die Samen winterhart sind. Bei Kälte dauert es allerdings sehr lange, bis die Samen keimen. Da eine rasche Keimung jedoch einen direkten Einfluss auf die Geschlossenheit der Rasenfläche hat, ist es besser, wenn Sie den Samen an wärmeren Tagen ausbringen. Der ideale Zeitpunkt für eine Rasenaussaat ist im Frühling nach Ostern oder im Sommer und Spätsommer im August und September. Die Temperatur hat dabei einen großen Einfluss auf die Keimzeit des Rasensaatguts.
- Ausbringen der Samen bei einer Bodentemperatur von über 10 °C
- ideal für viele Rasensorten 16 bis 23 °C
- Keimlinge sterben bei 45 °C und oberhalb ab
Bodenbeschaffenheit
Die Beschaffenheit des Bodens beeinflusst die Keimdauer ebenso. Damit der Rasen gut keimt kann, ist ein gleichmäßiger, gewalzter und möglichst unkrautfreier Boden erforderlich.
Der Boden sollte außerdem gut durchlüftet sein, damit die Pflanzen ausreichend Sauerstoff erhalten. Auch wenn Pflanzen Sauerstoff produzieren, sie benötigen ihn auch selbst, und zwar für ihre Zellatmung. Den Sauerstoff nehmen sie über ihre Wurzeln auf.
Wurzelstücke und größere Steine sollten herausgelesen werden. Darüber hinaus sollte die Aussaatfläche eine glatte Fläche ergeben. Wenn Unebenheiten bestehen bleiben, kann sich später Wasser darin ansammeln und die Keimung und das Wachstum des Rasens insgesamt negativ beeinflussen.
Bewässerung
Durch Wasser quillt der Samen auf und vergrößert sein Volumen. Gleichzeitig werden Enzyme aktiviert, die erst die gespeicherten Nährstoffe für den Graskeimling verfügbar machen. Erst dadurch wird der Keimungsprozess in Gang gesetzt. Es ist also unabdingbar, dass der Rasensamen für die Keimung kontinuierlich mit Wasser versorgt wird. Erhält der Keimling kein Wasser, so stirbt er ab.
Anwalzen
Damit der Rasensamen auch einen guten Kontakt zum Boden erhält, sollten Sie nach dem Einrechen des Rasensamens den Boden leicht anwalzen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Samen in kürzester Zeit das Wasser aus dem Boden aufnehmen können und keimen.
Saatgutqualität
Die Qualität des Rasensamens hat eine große Bedeutung für die Keimdauer. Merkwürdigerweise keimen preiswerte Rasenmischungen schneller als teure Mischungen. Das sieht auf dem ersten Blick weniger sinnvoll aus, macht aber durchaus Sinn. Schließlich benötigt ein dichter Rasen eine gewisse Keimzeit. Deshalb mag eine sehr schnelle Keimung im ersten Moment ungeduldige Gemüter besänftigen, aber sie führt langfristig nicht zu einem qualitativ hochwertigen und schönen Rasen.
Rasensorte
Ob der Rasen schnell oder langsam keimt, ist natürlich abhängig von der Sorte des Grases. Es gibt schnell keimende und langsam keimende Sorten.
Schnell keimende Sorten: Keimdauer 7 bis 8 Tage
- deutsches Weidelgras
- Rohrschwingel
- Rotschwingel
Langsam keimende Sorten: Keimdauer 14 bis 24 Tage
- Lägerrispe
- Wiesenripse
Häufig gestellte Fragen
Das kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel: Boden zu verdichtet, Vogelfraß, zu trockener oder zu feuchter Standort, falscher Zeitpunkt der Aussaat und langsam wachsende Sorte.
Sie können das Saatgut beispielsweise vorkeimen. Dafür können Sie Küchenpapier auf einem großen Servierteller oder auf einem Backblech auslegen, mit warmem Wasser anfeuchten und das Rasensaatgut gleichmäßig darauf ausbreiten. Stellen Sie den Teller oder das Blech auf die Fensterbank und halten Sie das Saatgut gleichmäßig feucht. Besprühen Sie es dazu am besten mit warmem Wasser aus einer Sprühflasche. Sobald das Saatgut keimt, säen Sie es im Garten aus.