Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Rasen nur bei hohen Temperaturen gesät werden kann. Auch gegen Ende des Jahres ist eine Aussaat möglich. Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Rasen bei unter 10 Grad säen.
Samen ist kältebeständig
Rasensamen und auch die jungen Graspflanzen sind recht frosthart. Daher können Sie Rasen prinzipiell auch bei unter 10 Grad säen. Allerdings erfolgen sowohl Keimung als auch Wachstum erst ab 10 Grad. Bei auftretendem Bodenfrost keimen die Samen folglich nicht und das Wachstum des Rasens dauert entsprechend länger.
Hier ist dann etwas Geduld gefragt. Weiterhin können zu niedrige Temperaturen den Boden austrocknen. In diesem Fall wird die Saat mit Sicherheit absterben. Sollte dennoch eine Aussaat im späten Herbst oder ab Januar, Februar oder März erfolgen, ist einiges zu bedenken:
- Bodentemperatur sollte 5 bis 10 Grad betragen
- bis in Erdtiefe von 5 cm
- Temperatur muss über 3 bis 4 Wochen stabil sein
Der tägliche Wetterbericht kann hierbei sehr hilfreich sein. Wechselhaftes Wetter, ständige Abwechselung von langanhaltender Trockenheit und Dauerregen sind keine Voraussetzungen für eine Aussaat unter 10 Grad. Die Keimung der Rasensamen würde darunter leiden. Mit anderen Worten, das Wetter muss stabil sein, dann ist auch eine späte Herbstsaat oder frühzeitige Aussaat in den Wintermonaten durchaus möglich.
Richtige Bodenvorbereitung
Säen Sie Rasen bei unter 10 Grad, ist für den Erfolg bei der Aussaat natürlich auch eine entsprechende Bodenvorbereitung notwendig. So sieht sie aus:
- sehr feste Böden 30 bis 40 cm tief umgraben
- andernfalls Erde 10 cm tief mit Gartenkralle oder Handhacke auflockern
- Steine, Unkraut, Wurzeln entfernen
- nicht bei Frost, da Wurzeln in Erde verbleiben
- Boden mit Holzrechen einebnen
- Erdreich muss trocken sein, sonst Verklumpung
- anschließend Boden 14 Tage ruhen lassen
- Erde kann sich so setzen
Bei Windstille aussäen
Für die Aussaat sollte ein windstiller und nach Möglichkeit sonniger Tag gewählt werden. Egal ob Sie den Rasen bei 30 oder bei unter 10 Grad säen, der Samen kann schnell wegfliegen und so für kahle Stellen sorgen bzw. sich dabei an anderen Orten vermehrt ansammeln. Die Aussaat kann per Hand oder mittels Streuwagen erfolgen:
- pro Quadratmeter sind etwa 20 bis 30 g notwendig
- also eine gute Handvoll
- davon jeweils die Hälfte einmal längs und einmal quer ausbringen
- Saat leicht einharken und festtreten
Samen feucht halten
Die Keimung des Samens hängt nun vom vorhandenen Sauerstoff, Wärme und Feuchtigkeit ab. Säen Sie Rasen außerhalb der Frostperioden und bei Temperaturen um die 10 Grad dauert es zwischen ein und drei Wochen bis der Samen keimt. Ist es kälter, dann entsprechend länger. Ganz wichtig für ein Auflaufen ist Feuchtigkeit. Sehr niedrige Temperaturen können schnell den Boden austrocknen. Die Folge wäre dann, dass die Saat abstirbt. Daher muss auch bei einer Rasensaat bei niedrigen Temperaturen auf ausreichend Feuchtigkeit geachtet werden:
- nach Aussaat ausreichend gießen
- auch bei tieferen Temperaturen Boden konstant feucht halten
- jedoch Staunässe vermeiden
- sonst droht Schimmel
- tagsüber, bei Sonnenschein, bewässern
- durch höhere Temperaturen kann Wasser gut in Erdreich versickern
- keimende Jungpflanzen weiterhin regelmäßig wässern
Häufig gestellte Fragen
Im Herbst ist der Boden noch gut aufgelockert und die Bodentemperatur durch die Sommerwärme noch recht hoch. Es ist noch ausreichend Restwärme gespeichert, damit der Samen zum Keimen kommen kann. So ist es durchaus möglich, noch bis in den Dezember hinein Rasen zu säen. Daneben sorgen häufige Niederschläge im Herbst, dass die Flächen entsprechend feucht sind. So kann das Wachstum positiv beeinflusst werden.
Die Lagerung ist entscheidend für eine lange Haltbarkeit und Keimfähigkeit. Dabei sollten Temperaturschwankungen tunlichst vermieden werden. Hitze ist gar nicht gut. Eine Lagerung bei Frost ist dagegen unproblematisch. Die Aufbewahrung sollte kühl und trocken in dunklen Gefäßen erfolgen. Wichtig ist auch, dass kein Kondenswasser auftritt. So kann Rasensamen bis zu drei Jahren gelagert werden, ohne seine Keimfähigkeit zu verlieren. Danach nimmt diese pro Jahr um 10 Prozent ab.