Ist die Erde für die Rasensaat zu planieren, kommt in der Regel eine Rasenwalze zum Einsatz. Wer diese nicht zu Hand hat, kann sich Alternativen bedienen, wie folgend beschrieben.
Alternativen zu Rasenwalze
Für das Säen von Rasen wird zur Vorbereitung der Boden zuvor gelockert und anschließend planiert. Dann folgt ein Durchharken der Erde und das Säen der Rasensamen. Damit dieser fest in der Erde verbleibt und eine möglichst gerade Ebene entsteht, ist ein erneutes Plätten der Erde erforderlich. Hier leistet eine Rasenwalze meist gute Dienste. Handelt es sich um schweren, kompakten Boden, verdichtet sich dieser unter einer gewichtigen Walze schnell. Vor allem in dem Fall sollte auf eine der folgenden Alternativen zurückgegriffen werden:
„Holzlatten-Skier“
Die Rasenwalze ist durch sogenannte „Holzlatten-Skier“ zu ersetzen. Damit wird die gesäte Fläche abgegangen und auf diese Weise der Boden geebnet und der Samen gleichmäßig tief in die Erde gedrückt. Hierbei handelt es sich um die einfachste Methode, die zügig einsatzbereit zu bekommen ist. So geht’s:
Benötigte Materialien:
- Zwei Holzlatten mit je einem Meter Länge und mindestens 15 Zentimeter Breite
- Zwei Spanngurte oder Ähnliches
- Festes Schuhwerk
Anleitung:
- Holzlatten in Längsrichtung unter die Füße legen
- Mit Spanngurt oder ähnlich geeignetem Band an den Schuhen/Füßen fixieren
- Langsam die Bodenfläche abgehen – dabei Füße gerade anheben und absetzen
- „Schlurfen“ vermeiden, da es ungleichmäßige Druckverteilung verursacht
- Fläche erst in Längslinien abgehen, anschließend in Querlinien wiederholen
- Boden sollte feucht sein, damit er gut zusammenzudrücken ist
Europalette
Ausschließlich für die Bodenvorbereitung vor dem Säen von Rasen ist die Nutzung einer Europalette zu empfehlen. Diese Methode zählt zu den besten Alternativen, weil durch die Bretter-Anordnung und die Hohlräume abgetragene Erdunebenheiten gleichzeitig alle Löcher füllen. Somit lässt sich mit einer Europalette jede noch so kleine Unebenheiten glätten. Folgendermaßen funktioniert es:
Benötigte Materialien:
- Eine Europalette
- Kräftiges, robustes Seil, etwa 1.50 bis zwei Meter lang
Anleitung:
- Europalette umdrehen (Latten zeigen zum Boden)
- Seilende mittig an vordere Verstrebung der Europalette befestigen
- Schlaufe an anderes Seilende binden (für besseren Halt beim Ziehen)
- Palette gleichmäßig und gerade hinter sich herziehen
- Sollte vollständig auf dem Boden aufliegen und nicht angehoben werden
- Kreuz und quer die Fläche abgehen
Lockere Erdunebenheiten
Geht es nicht um das Zusammendrücken von lockeren Bodenunebenheiten, sondern einzig um das oberflächliche Glätten vor dem Rasen-Säen, wie beispielsweise von Maulwurfshügeln, ist folgende Alternative ideal anzuwenden:
Harke
Hierbei kommt eine normale grobzackige Harke zur Anwendung, die mit der Rückseite flach über die Erderhöhungen gezogen wird. Eine Harke aus Metall eignet sich am besten, weil gegebenenfalls ein wenig Druck auszuüben ist.
Kleine Rasenflächen
Handelt es sich um das Ebnen, Verdichten oder Eindrücken nach dem Säen auf kleinen Flächen, können Sie wie folgt vorgehen:
Fußbearbeitung
Dabei wird einfach zur Bodenvorbereitung, nach dem Säen und für das Ebnen in kleinen Schritten über die Erde gegangen. Es ist darauf zu achten, dass ausschließlich Schuhwerk mit glatten Sohlen angezogen werden. Hieran haftet der Samen nicht. Zudem kann tiefes Profil für Unebenheiten sorgen. Um eine Verdichtung zu vermeiden, sollte ein kräftiges Aufstampfen ausbleiben.
Brettauflagen
Ähnlich wie bei den „Holzlatten-Skiern“ funktioniert die Brettauflage. Sie bietet sich aber besser für die Anwendung kleiner Rasenflächen an, weil das richtig durchgeführte Umpositionieren des Brettes auf großen Flächen viel Anstrengung erfordert. So wird für den perfekten Rasen vorgegangen:
Benötigtes Material:
- Ein Holzbrett – je größer, desto besser
Anleitung:
- Brett auf die Erde legen – immer von hinten nach vorn arbeiten und in einer Ecke beginnen
- Liegt das Holzbrett, darauf auf und ab gehen sowie gleichmäßig verteilt leicht hüpfen
- Erst in Längsbahnen Brett verlegen, anschließend in Querbahnen
- Beim Umlegen stets auf einige Zentimeter „Überlappung“ zur bereits geplättete Fläche achten (zur Vermeidung von Randerhöhungen)
- Je nach gewünschtem Verdichtungs- und Ebnungsgrad gegebenenfalls mehrfach wiederholen
Rasenwalze selber bauen
Wer nicht die hier genannten Alternativen anwenden möchte und ausschließlich auf die Funktion einer Rasenwalze setzt, kann diese auch leicht selbst bauen:
Benötigte Materialien:
- Rundes, längliches Hohlbehältnis mit glatten Wänden, wie beispielsweise Tonne mit Füllvermögen zwischen 40 und 70 Liter
- Tonne mit Deckel, wenn Sand Verwendung findet
- Sand, Beton oder Zement für 40 bis 70 Kilogramm Gewicht
- Schiebegestänge (vom alten Rasenmäher oder selbst konstruiert)
- Großen Eimer und Wasser, wenn Beton oder Zement anzugießen ist
- Silikon
Anleitung:
- Kleine Löcher in Behältnis bohren, durch welche das Schiebegestänge passt
- Gestänge einsetzen und mit Silikon Löcher verschließen
- Bei Sandfüllung Schiebegestänge im Inneren befestigen – bei Beton/Zement wird es mit einbetoniert/-zementiert
- Beton oder Zement zubereiten (Herstellerangaben über Zubereitung folgen)
- Behältnis vollständig mit Sand, Beton oder Zement befüllen
- Sand-Behältnis mit Deckel verschließen – sofort einsatzbereit
- Beton und Zement vor Nutzung gut durchtrocknen lassen – auf die Seite drehen und fertig!
Häufig gestellt Fragen
Zum Ebnen von Rasen empfiehlt sich ein Gewicht von mindestens 70 Kilogramm. Für das Eindrücken des Rasensamens reichen 40 Kilogramm aus, um den Samen nicht zu tief ins Erdreich zu bekommen und keine (zu starke) Verdichtung zu provozieren.
Indem Sie die Harke beschweren. Sie können beispielsweise einen ausgedienten Feuerlöscher vor die Zahnung der umgedrehten Harke legen. Die Harken haben dafür allerdings über eine ausreichende Länge zu verfügen, damit das Behältnis fest liegen bleibt.