Es gibt sie in vielen verschiedenen Farben, von gelb über grün bis hin zu bunt. Aus vielen der schillernden Raupen werden später schöne oder unscheinbare Schmetterlinge und Falterarten. Die folgende Liste hilft, die Raupenarten zu bestimmen.
Grüne Raupen
Bei einer grünen Raupe kann es sich in der Regel entweder um einen Schmetterling oder aber auch einen Falter halten. Die grünen Exemplare sind die, die in der Natur gefühlt am häufigsten vorkommen. Dies ist aber auch darin begründet, dass sie sich von den gelben oftmals gar nicht so einfach unterscheiden lassen und auch bei vielen bunten Raupen die grüne Farbe vorkommt:
Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)
- blaugrün oder gelbgrün
- 80 Millimeter
- kleine weiße Punkte auf dem gesamten Körper
- auffällige gelbe Seitenstreifen
- Analhorn hellblau
- Rücken hellere Farbe
- Ähnlichkeit mit Pappelschwärmer
- Lebenszeit von Juli bis September
Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
- Oberseite blaugrün
- an den Seiten weiß changierend
- Unterseite dunkelgrün
- 30 Millimeter
- Lebenszeit von Mai bis Juni
Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle)
- erst weiß bis grau, später hellgrün
- kurze, feine Haare
- Ernährung überwiegend Schlangen-Knöterich
- Lebenszeit von Juni bis August
- Puppen überwintern
Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)
- 18 Millimeter lang
- hellgrün
- dunkle Längslinie entlang Rücken
- mit hellem Saum
- jede Seite eine weiße Linie
- kleiner, rosa Zipfel am Hinterleib
- zwei Generationen
- unterschiedlich schnelle Entwicklung einzelner Tiere
- Lebenszeit über den Sommer
- bevorzugt Süßgräser
Kohlweißling (Pieris brassicae)
- grün-gelbe Farbe
- übersät mit schwarzen Sprenkeln und Flecken
- kurze Behaarung
- etwa 40 Millimeter lang
- erst Löcher in Blättern
- danach Blätter vollständig skelettiert
- für Fressfeinde ungenießbar
- enthalten Isothiocyanate
- für Menschen keine Gefahr
- zwei bis vier Generationen im Jahr
Segelfalter (Iphiclides podalirius)
- nach dem Schlüpfen schwarzgrau
- grüne Farbe nach der ersten Häutung
- bleiben bis zur Verpuppung grün
- gelbe, dünne Streifen an den Seiten
- gedrungener Körper
- 40 Millimeter lang
- Lebenszeit im Frühsommer
Schachbrett (Melanargia galathea)
- nur 28 Millimeter
- meist grün, manchmal graubraun oder gelb
- immer hellbrauner Kopf
- dunkle lange Linie am Rücken
- hell/dunkle Seitenstreifen
- Hinterleib zwei rötliche Zipfel
- Lebenszeit von Juli bis August
- bevorzugte Nahrung sind Gräser
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
- sehr auffällig und unverwechselbar
- hellgrüne Farbe
- orange schwarze Flecken
- quer über ganzen Körper in Linien angebracht
- etwa 8 Millimeter
- junge Raupe hat weißen Fleck mittig auf Rücken
- Exemplare treten nur einzeln auf
- daher kein Schädling
- bevorzugte Nahrung Doldenblütler
Schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola)
- etwa 21 Millimeter lang
- hellgrün
- dunkel eingefasster heller Streifen auf Rücken
- an den Seiten je ein heller Streifen
- braune Kopfoberseite mit zwei Streifen in gelb
- Kopfunterseite grün
- bevorzugte Nahrung Süßgräser
- Lebenszeit vom Frühjahr bis Juni
Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
- mattgrüne Farbe
- an den Seiten schwächer
- über Füßen mattweißer Längsstreifen
- soll als Tarnung gegen Fressfeinde dienen
- sitzen meist auf Mittelrippe der Blätter
- mit bloßem Auge oft nicht zu erkennen
- Lebenszeit von Mai bis Juni
Gelbe Raupen
Die gelben Exemplare unterscheiden sich oft in der Farbe gar nicht so sehr von den Grünen. Denn die gelben sind oftmals je nach Lichteinfall auch als hellgrün zu erkennen. Ebenso können sie Flecken auf dem Körper aufweisen und werden dadurch in die Liste der bunten Raupen eingegliedert:
Dromedar Zahnspinner (Notodonta dromedarius)
- 38 Millimeter
- Oberseite gelb
- Seiten olivfarben
- Farbe verläuft nach unten ins hellgelbliche
- besitzt mehrere spitze Höcker auf dem Rücken
- rotbraun und weiß umrandet
- sowie drei rote Streifen auf Rücken
- kurz vor Verpuppung ohne Höcker und Farben
- Lebenszeit von Juni bis September in zwei Generationen
- bevorzugt Birken, Pappeln, Erlen, Weiden oder Haselnuss
Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos)
- mit 12 bis 13 Zentimeter sehr große Raupe
- grün-gelblicher Körper
- selten auch grün-orange
- hellgelbe Farbe direkt nach dem Schlüpfen
- leicht behaart
- dornförmige Tuberkel
- Analhorn ist schwarz
- ernähren sich von Nachtschattengewächsen
- Schädling auf Kartoffelfeldern oder Tomatenzuchten
Schwarze Raupenarten
Die schwarzen Raupenarten lassen sich nicht so gut in eine Gruppe von nur einer Farbe stecken. Denn die Raupen mit der schwarzen Grundfarbe haben meist viele bunte Punkte oder Streifen, so dass sie eher in die Liste der bunten Raupen gehören:
Admiral (Vanessa atalanta)
- etwa 40 Millimeter
- bedornter Körper
- grau-braun bis schwarz
- an Seite gelb-grüne Flecke
- nicht jede Raupe hat die Flecken
- Kopf schwarz, manchmal braun
- bevorzugte Ernährung große Brennnessel
- auch bei schwarmartigen Auftreten kein Schädling
- bis zu drei Generationen im Jahr
Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
- bis zu 30 Millimeter lang
- schwarz mit weißen Flecken
- mit gelben Seitenlinien
- am Bauch pupurbraun
- oftmals mit rötlicher Zeichnung
- gelbe oder schwarze Stacheln auf dem Rücken und an Seiten
- schwarzer Kopf
- zwei Generationen
- bevorzugte Nahrung große Brennnesseln
Bunte Raupen
Die bunten Exemplare können aufgrund ihrer verschiedenen Farben in der Regel einfacher zugeordnet werden. Dennoch ist es oft nicht einfach, die bunten Exemplare nicht doch nur einer Farbe zuzuordnen. Denn oftmals besitzen sie eine bestimmte Grundfarbe wie schwarz oder grün mit vielen bunten Details. Aber genau dadurch unterscheiden sie sich von den anderen Exemplaren und das Bestimmen der Art ist einfacher:
Blaukopf (Diloba caeruleocephala)
- nach dem Schlüpfen braun mit langen Borsten
- im zweiten Stadium
- schwarzer Körper mit gelben Streifen auf Rücken
- cremefarbener Kopf mit zwei schwarzen Streifen
- im dritten Stadium
- blaugrau mit gelben Bändern
- Kopf auch graublau mit zwei schwarzen Flecken
- letztes Stadium
- grüne bis blaue Grundfarbe mit gelben Flecken
Braunwurz-Mönch (Shargacucullia scrophulariae)
- bis 50 Millimeter lang
- Grundfarbe gelb-, grün-, oder blauweißlich
- gelbe Rückenlinie aus aufgelösten Punkten
- viele schwarze Flecken
- gelber Kopf mit schwarzen Punkten
- Lebenszeit von Juni bis August
- ernähren sich nicht nur von Blättern
- auch von Knospen und Blüten
- bevorzugt sind Braunwurz- oder Königskerzen-Arten
Erbseneule (Ceramica pisi)
- grüne oder rotbraune Grundfarbe
- dicke gelbe Streifen an den Seiten und dem Nebenrücken
- gelblichbrauner oder gelblichgrüner Kopf
- bis zu 45 Millimeter lang
- können sich im Garten zu Schädlingen entwickeln
Königskerzenmönche (Cucullia verbasci)
- Körper entweder weiß, gelbweiß oder grünweiß
- nebeneinanderliegende gelbe Querstreifen
- schwarze Flecken auf Rücken und Seiten
- wenige, dünne Haare
- großer gelber Kopf mit schwarzen Flecken
- bevorzugte Ernährung alle Königskerzenarten
Möndcheneule (Calophasia lunula)
- weißer bis gelber Grund
- zwei schwarze Linien an den oberen Seiten
- unterhalb der Streifen viele schwarze Punkte
- etwa 14 Millimeter
- zwei bis drei überschneidende Generationen
Rötliche Kätzcheneule (Orthosia (Monima) miniosa)
- graublauer Körper
- gelbe Streifen
- schwarze Flecken und Punktwarzen
- schwarzer Kopf
- Lebenszeit von Mai bis Juni
- immer in Gruppen zu finden
Stachelbeerspanner (Abraxas grossulariata)
- Farbe sehr variabel
- genau wie die später geschlüpften Falter
- oft blass gelb mit vielen Flecken in schwarz
- breite rotorange Linie auf den Seiten
- glänzend schwarzer Kopf
- bis 32 Millimeter
- ernährt sich von den Blättern verschiedener Beerensträucher
- Raupen sind nachtaktiv
- Lebenszeit von Juni bis August
Häufig gestellte Fragen
Viele Raupen ähneln sich, vor allem die grünen und gelben Raupen sind oft schwer zu bestimmen. Daher müssen sie hier ganz genau auf die verschiedenen Merkmale der Arten achten, wenn Sie Raupen in Ihrem Garten finden und diese bestimmen wollen.
Wenn sich die Tiere in ihren Farben und dem Muster recht ähnlich sind, dann können Sie immer noch auch nach der Behaarung schauen. So sind manche Raupenarten völlig glatt, während andere großflächig behaart sind. Hierbei kann es sich um kurze Haare, aber auch um lange Büschel handeln. Dies ist, neben den Farben, auch ein gutes Merkmal zum Bestimmen der einzelnen Arten.
Es gibt verschiedene Arten, die gefährlich für uns Menschen oder für die Pflanzen sein können. Hierzu gehört der Eichenprozessspinner, der zu Hautirritationen und Atemproblemen führen kann, wenn Sie sich in der Nähe eines Nests aufhalten. Der Buchsbaumzünsler hingegen zerstört ganze Hecken. Diese Raupen dürfen Sie nicht nur sondern müssen sie bekämpfen. Alle anderen können Sie im Garten vorsichtig absammeln und an geeigneter Stelle wieder aussetzen, damit sich die Schmetterlinge hieraus entwickeln können.
Das ist, neben den Farben und dem Aussehen, ebenfalls eine gute Möglichkeit, die einzelnen Raupenarten zumindest einzugrenzen. Denn viele haben sich auf einzelne Pflanzen zur Ernährung spezialisiert. Aber es gibt durchaus auch Raupenarten, die auf den Gewächsen zu finden sind, die ihnen gerade in der Umgebung zur Verfügung stehen.
Die grünen Exemplare werden meist erst dann erkannt oder gesehen, wenn bereits ein Fraßschaden an den Blättern der Pflanzen und Gewächsen zu sehen ist. Denn die Tiere können sich aufgrund ihrer Farbe besser verstecken, als zum Beispiel die bunten.