In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Raupen. Die Bestimmung ist oftmals nicht leicht. Im Folgenden finden Sie einen Überblick von Raupen mit Haaren, die Sie in Zukunft bestimmen können.
Gelbe/Grüne Raupen
Die Farbe der Raupe und Haare kann dabei helfen, die Tiere zu identifizieren. Im ersten Teil gibt es einige gelb/grüne Exemplare.
Ahorn-Rindeneule (Acronicta aceris)
- Raupe wird bis zu 40 mm lang
- die Grundfärbung der Raupe ist grau
- allerdings dominieren die mächtigen Borsten und Haare in gelber Farbe
- Anordnung der Behaarung in einzelnen Büscheln
- haarloser Rücken mit weißen Flecken
- kommen bevorzugt in feuchten Laubwäldern vor
- von Europa bis nach Westchina verbreitet
- bildet zwei bis drei Generationen pro Jahr in warmen Gefilden, im Norden lediglich eine Generation
Buchen-Streckfuß (Calliteara pudibunda)
- andere Namen sind Streckfuß, Rotschwanz oder Buchenrotschwanz
- der Schmetterling stammt aus der Familie der Nachtfalter
- Raupe erreicht eine Größe von bis zu 50 Millimeter
- weiblicher Buchen-Streckfuß ist häufig größer als der Männliche
- Färbung variiert zwischen Weißgrün und Gelbgrün
- die Behaarung befindet sich an den Seiten und am hinteren Teil des Rückens
- Haarpinsel ist rot
- zudem gibt es rote Exemplare der Raupen
- der Buchen-Streckfuß kommt in ganz Europa vor
Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae)
- bis zu 30 mm groß
- leben auf der Wirtspflanze Jakobs-Greiskraut
- Körper ist gelb schwarz geringelt
- einzelne weiße und schwarze Haare befinden sich auf der Raupe
- ist eine Unterfamilie der Bärenspinner
- die Warnfarbe weist auf die Giftigkeit hin und dient dem Schutz
- ähnliche Arten sind der Schönbär (Callimorpha dominula) und Russische Bär (Euplagia quadripunctaria)
Rote Raupen
Einfacher ist es, die roten Exemplare zu bestimmen. Schließlich sind knallig rote Tiere deutlich seltener.
Weidenbohrer (Cossus cossus)
- werden bis zu 100 mm lang
- der Rücken ist dunkelrot, ansonsten gelbe Farbe
- schwarzer Kopf und wenig weiße Farbe auf dem ganzen Rücken
- Raupe hat einen glänzenden Körper
- siedelt vorzugsweise an Laubhölzern
- typisch für die älteren Tiere ist ein Essiggeruch
Schwarze/braune Raupen
Zudem gibt es einige schwarze und braune Exemplare, die sich mit ihren charakteristischen Eigenschaften bestimmen lassen.
Brauner Bär (Arctia caja)
- werden bis zu 60 mm lang
- schwarze Grundfarbe mit weißen Warzen auf dem Rücken
- die langen Haare befinden sich auf dem Rücken der Raupe und sind schwarz-braun
- an den Seiten hat die Raupe eine rotbraune Färbung
- lebt bevorzugt an Kräutern, Sträuchern und Bäumen
- Schmetterling des Jahres 2021
- kommt in Europa, Asien und Nordamerika vor
- Raupe und Schmetterling stehen auf der Liste der besonders geschützten und gefährdeten Tierarten
Brombeerspinner (Macrothylacia rubi)
- wird bis zu 80 mm lang
- die Grundfarbe ist schwarz, orangene Einschnitte sorgen für Akzente
- wenig hellgraue Behaarung befindet sich auf der Raupe
- die Seiten der Raupe sind hellgrau
- lebt bevorzugt an krautigen Pflanzen
- Brombeerspinner fressen überwiegend die Blätter von Sträuchern
- die Raupe lebt ab August und überwintert bis April
- die Tiere kommen in ganz Europa vor
Distelfalter (Vanessa cardui)
- wird bis zu 40 Millimeter lang
- schwarze Grundfarbe, hellgelbe bis grünbraune Muster
- dunkles Muster aus Streifen und Flecken
- einzelne Dornen und Haare befinden sich auf dem Rücken der Distelfalter
- diese lebt gerne an Hülsenfrüchten oder Kreuzblütlern
- im späteren Verlauf überwiegt die helle gelbliche Färbung
- Distelfalter kommen fast weltweit vor
Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)
- die Brennhaare können beim Menschen Verletzungen verursachen
- Raupen leben von den Blättern der Bäume
- die Eichenprozessionsspinner leben überwiegend an Eichen (vorzugsweise einzelne Bäume)
- im Herbst ist der Eichenprozessionsspinner eine entwickelte Jungraupe
- diese durchlaufen fünf bis sechs Entwicklungsstufen bis zur Verpuppung
- die Raupen leben gesellig in Gruppen und begeben sich gemeinsam auf Nahrungssuche
- dunkle Rückenlinie ist rotbraun behaart
Pfeileule (Acronicta psi)
- werden bis zu 38 Millimeter groß
- schwarze Farbe und auffälliges Rückenband
- Rückenband ist bei jungen Tieren gelb, bei alten Tieren weiß
- viele weiße und wenige schwarze Haare auf dem Rücken
- in ganz Europa verbreitet
- die Pfeileule-Raupe ernährt sich vorwiegend von den Blättern der Laubbäume
- Pfeileule lebt in großen Bäumen
- tagaktive Raupe, die sich kaum versteckt
Zimtbär (Phragmatobia fuliginosa)
- zwei Generationen gibt es in Deutschland pro Jahr
- Raupen leben zwischen Juni und Juli sowie ab September
- Überwinterung findet im Raupen-Stadium statt
- die Tiere entwickeln sich im Frühjahr weiter und verpuppen sich dann im April
- Raupen werden bis zu 35 Millimeter lang
- rotbraune Haare auf schwarzer Färbung
- helle gelblicher Längsstreifen auf dem Rücken
- lebt in ganz Europa auf Wiesen, Weiden und Waldrändern
Häufig gestellte Fragen
Die Brennhaare der Raupe können Hautreaktionen verursachen, die bis zu zwei Wochen bleiben. Die betroffenen Hautbereiche jucken und sind gereizt. Zudem ist es möglich, dass Bronchitis, Husten und Asthma entstehen. Die toxische Reaktion führt selten zu allergischen Schocks und stationären Aufenthalten. Vorzugsweise setzen Sie auf Vorsichtsmaßnahmen wie das Meiden der Befalls-Gebiete, einen sofortigen Kleiderwechsel, Duschbad und Pflegemaßnahmen.
Einige Tiere sind in Deutschland gefährdet. Diese stehen dann auf der Roten Liste und unter besonderem Schutz. Bei den behaarten Tieren ist es zum Beispiel der Braune Bär. Der NaBu veröffentlichte in der Vergangenheit Studien, die davon ausgehen, dass mindestens die Hälfte aller Schmetterling-Arten in ihrem Bestand gefährdet oder zumindest nicht mehr gesichert sind. In vielen Fällen ist dies wohl auf den menschlichen Einfluss zurückzuführen.