Rhododendron wirbt mit malerischen Sortennamen, wie Goldtopas, Schneesturm oder Duftwolke. Damit der populäre Zierstrauch diesen Titeln gerecht wird, müssen alle Pflegekomponenten harmonisch aufeinander abgestimmt sein. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung übernimmt in diesem Zusammenspiel eine essenzielle Rolle. Wer seinen Rhododendron richtig düngen möchte, sollte sich vertraut machen mit zentralen Aspekten, wie dem richtigen Zeitpunkt und der angemessenen Dosierung. Wie schnell es zu einer Überdosierung kommen kann, wissen geübte Gärtner meist aus leidvoller Erfahrung. Soweit muss es nicht kommen. Im Folgenden erfahren Sie alles über die besten Rhododendrondünger und deren Handhabung für prachtvoll florierende Ziersträucher mit außerordentlichem Neidfaktor.
Rhododendron organisch düngen
Der Trend Richtung organischer Dünger im Hausgarten hält ungebrochen an. Diese Methode der Nährstoffversorgung ist nicht nur ausgesprochen umweltverträglich, sondern zugleich angenehm preisgünstig. Nunmehr wahllos zum nächstliegenden Dünger zu greifen, könnte sich indes als kontraproduktiv erweisen. Um Rhododendron richtig zu düngen, stellt sich die Sachlage ein wenig differenzierter dar. Ein Blick auf die natürlichen Standortbedingungen gibt Aufschluss über die spezifischen Anforderungen an einen Rhododendrondünger.
Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet Südostasiens regnet es sehr häufig. Somit genügt eine nur wenige Zentimeter starke Humusschicht für die angemessene Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Im Laufe der Evolution entwickelten Rhododendren folglich ein flaches Wurzelsystem mit aufwärts strebenden Faserwurzeln, um an die nahrhafte Oberbodenschicht zu gelangen. Dieses fein austarierte System für die Nährstoffversorgung funktioniert gleichwohl nur dann, wenn das humose Erdreich einen sauren pH-Wert von 4,0 bis 5,5 aufweist. In alkalischem, kalkhaltigem Substrat sind die Nährstoffe viel stärker gebunden und erfordern ein tiefergehendes Wurzelsystem. Jeglicher Rhododendrondünger wird somit ausgewählt mit Rücksicht auf die spezifischen Anforderungen des Zierstrauches.
Nach den dargestellten Rahmenbedingungen, bieten sich folgende organische Dünger für Rhododendron an:
Laubkompost
Die Blätter von Eiche, Buche und Esche ergeben als Kompost einen ausgezeichneten organischen Dünger für Rhododendron, da sie einen niedrigen pH-Wert entwickeln. Die Rotte nimmt zwar bis zu 24 Monate in Anspruch; im Gegenzug erübrigt diese Form der Nährstoffzufuhr auf Dauer die Anwendung mineralischer Dünger. Da Kalk in jeglicher Form an Rhododendren nichts zu suchen hat, wird auf eine Zugabe als Kompostbeschleuniger demnach verzichtet.
- Dosierung: Von März bis Juli/August alle 14 Tage eine 5 cm Kompostschicht verteilen
- Kosten: keine
Rindenkompost
Kompostierte Rindenhäcksel, insbesondere von Eichen- und Nadelbäumen, verfügen über eine ähnliche Strukturstabilität, wie Torf. Umweltbewusste Hobbygärtner favorisieren demnach Rindenkompost als hilfreichen Torfersatz, zumal er ebenso senkend auf den pH-Wert des Bodens einwirkt. Als alleiniger organischer Dünger ist er für Rhododendren noch anzureichern mit Lehm, kalkfreiem Gesteinsmehl sowie Sand oder Perlite für die Durchlässigkeit. Angesichts einer jahrelangen Verrottungsdauer, ist für die Verwendung im privaten Ziergarten der Erwerb von Rindenhumus empfehlenswert. Zu berücksichtigen ist die Verwechslungsgefahr mit Rindenmulch, der ausschließlich der Abdeckung des Erdreichs gegen Feuchtigkeits- und Wärmeverlust dient und dem Boden eher Nährstoffe entzieht, statt sie zuzuführen.
- Dosierung: Von März bis Juli/August alle 14 Tage eine 5 cm dicke Lage ausbreiten
- Kosten: 50 Liter für ca. 7 Euro
Nadelkompost
Wenn Sie in Ihrem Garten über ein hohes Aufkommen an Fichten- und Lärchennadeln verfügen, bietet sich deren Verarbeitung zu Nadelkompost an. Dieser verfügt über ein ähnliches Wirkungsspektrum auf Rhododendren, wie Laubkompost. In Kombination mit Gartenerde, Rindermist und Hornspänen zaubern Sie daraus einen wertvollen Dünger für prächtige Ziersträucher.
- Dosierung: Im Frühling und Sommer alle 2 bis 3 Wochen um die Sträucher verteilen
- Kosten: keine
Hornspäne/Hornmehl
Unverzichtbarer Bestandteil organischer Dünger sind die stickstoffreichen Hornspäne bzw. das feine Hornmehl. Es handelt sich dabei um geschredderte Hörner und Hufe von Schlachtvieh. Eine einmalige Zugabe zum Kompost im Frühjahr genügt bereits für die Versorgung während der gesamten Vegetationsphase. Insbesondere die dickeren Hornspäne geben nur allmählich Nährstoffe ab an die Wurzeln.
- Dosierung: Im März je Rhododendron eine Handvoll oberflächlich ins Erdreich einarbeiten
- Kosten: 1 Kilogramm Qualitätsware ab 3 Euro
Alle Bemühungen, Rhododendron richtig zu düngen scheitern, wenn der pH-Wert des Bodens zu hoch ist. Es daher dringend angeraten, im Vorfeld mithilfe eines Test-Sets aus dem Fachhandel diesen Wert zu ermitteln. Chemische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, weil eine einfache Färbereaktion das Ergebnis anzeigt. Sofern das Resultat einen Wert von 7 und höher aufweist, ist organischer Rhododendrondünger alleine nicht in der Lage, diesen zu senken. Bei Bedarf lösen Sie 150 Gramm Bittersalz auf in 10 Litern Regenwasser und verteilen die Mischung auf 1 Quadratmeter. Die Behandlung senkt den pH-Wert um einen Punkt.
Die besten organischen Rhododendrondünger im Handel
Organischen Dünger selbst herzustellen in Form eines Komposthaufens erfordert einen geeigneten Platz im Garten sowie reichlich Zeit- und Arbeitsaufwand. Wo diese Kapazitäten nicht zur Verfügung stehen, gleicht Rhododendrondünger aus dem Handel den Bedarf aus. Generell sollten Sie beim Kauf von Düngepräparaten für diese Ziersträucher ein Augenmerk auf die folgenden Produkteigenschaften haben:
- senkende bzw. neutrale Wirkung auf den pH-Wert des Bodens
- möglichst arm an Salzen und Chlorid
- reich an Kalium und Phosphor
- weniger Stickstoff-betont
Vorteilhaft ist ein Anteil von Mykorrhiza, einem symbiotischen Bodenpilz. Dieser Pilz geht mit den Wurzeln eine enge Verbindung ein, von der beide Seiten profitieren. Der Rhododendron wertet die vorhandenen Nährstoffe besser aus, während der Pilz mit Zucker und Kohlehydraten versorgt wird.
COMPO NaturDünger mit Guano für Rhododendron
Als reiner Bio-Dünger für Rhododendren und weitere Moorbeetpflanzen, enthält dieses Präparat unter anderem Guano, einen der wertvollsten Naturdünger überhaupt. Neben einer gezielten Nährstoffzufuhr, aktiviert Compo Naturdünger die Mikroorganismen im Boden und fördert damit die Humusbildung.
- Dosierung: 90 Gramm pro Quadratmeter alle 4 Wochen von April bis Juli/August
- Kosten: 1 Kilogramm ab 6 Euro
Neudorf Azet Rhododendron-Dünger
Eine sinnvolle Alternative für Hobbygärtner ohne Zugang zu einem Komposthaufen. Der organische Dünger ist ausschließlich zusammengesetzt aus pflanzlichen und tierischen Ingredienzien sowie lebenden Mikroorganismen. Zudem involviert er den symbiotischen Pilz Mykorrhiza zur Verbesserung der Nährstoffauswertung.
- Dosierung: 75 Gramm pro Quadratmeter im April und Juli
- Kosten: 2,5 Kilogramm ab 8 Euro
Dehner Bio-Rhododendrondünger mit Mycorrhizapilzen
Unter den wenigen Biodüngern, die es für Rhododendren auf dem Markt zu entdecken gibt, hat sich ein weiteres Produkt etabliert, das ebenfalls auf den Zusatz von Mycorrhizapilzen setzt.
- Dosierung: Alle 4 bis 6 Wochen 100 Gramm pro Quadratmeter
- Kosten: 1 Kilogramm ab 7 Euro
Die besten Langzeit-Rhododendrondünger
Wer sich mit dem zeitlichen und arbeitstechnischen Aufwand einer organischen Düngung nicht anfreunden kann, fährt bestens mit folgenden mineralisch-organischen Düngepräparaten für eine monatelange Depotwirkung.
Substral Rhodovital Bodenkur
Das Kombipräparat wirkt als Dünger und Bodenhilfsstoff. Das Bodenleben erhält neue Energie, und Mangelerscheinungen werden ausgeglichen. Das stärkt die Widerstandskraft, sodass Krankheiten und Schädlinge es schwer haben.
- Dosierung: Im Frühjahr und Herbst 200 Gramm je Quadratmeter auf den Wurzelbereich ausstreuen
- Kosten: 1 Kilogramm ab 10 Euro
SUBSTRAL Osmocote Rhododendren
Die Zusammensetzung ist dergestalt formuliert, dass eine einzige Anwendung pro Saison die Ernährung sicherstellt. Jedes Düngekorn ist umhüllt, sodass es seine Inhaltsstoffe nur allmählich abgibt. Mit zunehmender Wärme steigt der Grad der Freisetzung, sodass alle wichtigen Nährstoffe genau dann zur Verfügung stehen, wenn sie am dringendsten benötigt werden.
- Dosierung: Im April 80 Gramm pro Pflanze ausstreuen
- Kosten: 1 Kilogramm ab 6 Euro
COMPO Langzeitdünger mit Schafwolle
Der chloridarme Volldünger für Rhododendren punktet mit Schafwolle für eine lang andauernde Wirkung für bis zu 5 Monate. Dabei wird der explizite Anfangsbedarf der Ziersträucher im Frühjahr zügig gedeckt. Anschließend kommen die mit einer Wachsschicht auf der Basis von Schafwolle umhüllten Langzeitperlen zum Einsatz, die schrittweise aktiv werden. Zu Mangelerscheinungen kann es somit erst gar nicht kommen.
- Dosierung: Im Frühjahr 100 Gramm je Rhododendron ausbringen
- Kosten: 1 Kilogramm ab 5 Euro
Beckmann Rhododendron-Dünger
Ein Düngemittel mit mittlerer Wirkungsdauer bringt der Hersteller Beckmann auf den Markt. Das organisch-mineralische Präparat sichert für 3 Monate die ausgewogene Nährstoffzufuhr, aktiviert die Mikroorganismen und trägt zur Humusbildung bei. Alles Attribute, die ein verschwenderisch blühender Rhododendron begehrt.
- Dosierung: 100 bis 120 Gramm pro Quadratmeter ab April alle 3 Monate
- Kosten: 4-Kilo-Sack ab 13 Euro
Cuxin Spezialdünger für Rhododendren
Hobbygärtner, die einen Dünger suchen mit einer primär senkenden Auswirkung auf den pH-Wert des Bodens, sind mit diesem Spezialdünger gut beraten. Damit die enthaltenen Nährstoffe verlustfrei von der Pflanze verwertet werden, versauert das Präparat das Erdreich. Zugleich gibt der Dünger eine Extraportion Eisen ab, für eine atemberaubende Blüte.
- Dosierung: 100 Gramm Feingranulat alle 8-12 Wochen im Wurzelbereich verteilen
- Kosten: 1 Kilogramm ab 5 Euro
MANNA LIN Rhododendron- und Azaleendünger
Ein echter Alleskönner, der allerdings seinen Preis hat. Dieser Dünger lässt keine der erwünschten Eigenschaften vermissen, wie eine versauernde Wirkung, reichlich Eisen, wenig Salz. Pfiffige Hobbygärtner nutzen MANNA LIN Dünger ebenfalls für ihre Hortensien, denn sie nehmen nach der Verwendung eine leuchtend blaue Farbe an. Übrigens gleicht das Produkt den scheinbar höheren Preis durch eine bemerkenswerte Ergiebigkeit wieder aus. 1 Kilogramm des wasserlöslichen Granulats reicht aus für satte 500 Liter Gießwasser.
- Dosierung: Im März und April im Abstand von 10 Tagen 3 Meßlöffel auflösen in 10 Liter Gießwasser
- Kosten: 1 Kilogramm ab 10 Euro
KEYZERS Rhododendron Dünger
Hobbygärtner, die Wert auf Produkte in Premiumqualität bevorzugen und erst in zweiter Linie auf den Preis achten, werden an dieser Stelle fündig. Das mineralisch-organische Düngepräparat erfreut sich bemerkenswert guter Bewertungen. Dieser Umstand hängt in erster Linie zweifellos mit der Verwendung von ausschließlich hochwertigen Zutaten zusammen. Der ergiebige Dünger ist lediglich zwei Mal pro Saison auszubringen, aufgrund der lang anhaltenden Wirksamkeit.
- Dosierung: Im April und Juli je eine Handvoll Dünger pro Zierstrauch
- Kosten: 1 Kilogramm ab 19,90 Euro
Flüssigdünger für Rhododendron im Kübel
Cuxin Rhododendron Flüssigdünger
Mineralische Komponenten verleihen Kübelpflanzen einen raschen Start in die Saison, während organische Rohstoffe für die kontinuierliche Wirkung sorgen.
- Dosierung: Konzentrat wöchentlich 5 Milliliter in 1 Liter Gießwasser
- Kosten: 800 Milliliter ab 7 Euro
Chrystal flüssiger Rhododendrondünger
Dieser NPK-Dünger berücksichtigt den Bedarf an Vitaminen für eine prächtige Rhododendron-Blüte. Somit enthält er nicht nur Stickstoff, Phosphor und Kalium, sondern ist angereichert mit dem Vitamin Plus System von Chrystal.
- Dosierung: 1 Verschlusskappe in 1 Liter Wasser
- Kosten: 500 Milliliter ab 5,50 Euro
Fazit
Wenn Sie Ihren Rhododendron richtig düngen möchten, ist die Kenntnis über sein Wachstumsverhalten von Vorteil. Als Flachwurzler ist der Zierstrauch auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung in einem sauren Bodenklima angewiesen. Wird die Pflanze mit Kalk oder Salz konfrontiert, setzt unweigerlich eine Wachstumsdepression ein, weil die Nährstoffe zu sehr im Erdreich gebunden sind. Die besten Rhododendrondünger berücksichtigen diese Umstände und fügen weitere vorteilhafte Attribute hinzu. So verfügen erstklassige Präparate über zusätzliche Vitamine oder enthalten die nützlichen Mycorrhizapilze. Hobbygärtner mit einem knapp bemessenen Zeitrahmen für die Pflegearbeiten werden spezielle Langzeitdünger zu schätzen wissen, die in der Regel nur ein oder zwei Mal im Jahr ausgebracht werden. Anhänger organischer Dünger favorisieren für ihre Rhododendren spezielle Laub- oder Nadelkomposte mit einer Anreicherung durch Hornspäne für die Stickstoffversorgung. Es steht somit eine große Vielfalt an geeigneten Düngern zur Verfügung, die Mangelerscheinungen an Rhododendren zuverlässig vorbeugen.