Der Rhododendron bringt mit seinen vielen verschiedenen Blütenfarben Farbe in ihren Garten. Der auch als Alpenrose bekannter Strauch zählt zu den anspruchsvollsten Blütensträuchern. Die richtigen Licht- und Bodenverhältnisse tragen dazu bei, dass der Strauch seine Farbenpracht entfaltet. Welche Anforderungen der Strauch an seinen Standort hat und wie Sie den Rhododendron bei nicht passenden Verhältnissen umpflanzen, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Der ideale Zeitpunkt
Bevor der Rhododendron umgepflanzt wird, sollte die Jahreszeit dafür passen. Es ist wichtig, dass sich die Wurzeln nach der Umpflanzung wieder entwickeln können. Dieses ist zweimal im Jahr möglich:
- im Frühjahr: Anfang bis Mitte April
- im Herbst: zwischen September und November
Zum Zeitpunkt der Umpflanzung sollte der Boden gut aufgewärmt sein oder es in den nächsten Tagen wärmer werden. Der Boden muss komplett aufgetaut sein und es darf keinen Frost geben.
Der Herbst ist besser geeignet, da zu dieser Jahreszeit der Boden mit einer Temperatur von 17 bis 22°C optimale Wachstumsbedingungen bietet. Die Zeit bis zum ersten Frost ist lang genug, damit sich die lebensnotwendigen Wurzeln bilden können.
1. Schritt: Die richtige Standortwahl
Bevor Sie Ihre Alpenrose ausgraben und an den neuen Standort versetzen, sollten Sie sich überlegen, wohin Sie den Rhododendron versetzen möchten.
Der Rhododendron benötigt einen möglichst kalkfreien und humusreichen Boden. Der Naturstandort des Blütenstrauchs sind lichte, kühle Laubwälder mit hoher Luftfeuchte und luftiger Boden aus Laubhumus. Der natürliche Standort sollte – soweit wie möglich – im Garten simuliert werden.
Am besten geeignet ist ein Standort im Halbschatten. Ein größerer, sommergrüner Baum bietet idealen Schutz vor starker Sonneneinstrahlung und Wind. Einige Arten vertragen auch mehr Sonneneinstrahlung, wenn der Boden ausreichend feucht ist. Bei der Auswahl eines geeigneten Schattenspenders ist darauf zu achten, dass das Wurzelwerk des Baumes nicht zu dominant ist. Hierfür eignet sich zum Beispiel die Wald-Kiefer.
Bei einem lehmigen Boden ist eine Drainage notwendig, damit nach starken Regenfällen die Wurzeln nicht im Wasser stehen. Dies kann zum Absterben der Wurzeln führen.
2. Schritt: Die Vorbereitung
Als Flachwurzler geht das Umpflanzen des Rhododendron leicht. Die zahlreichen Faserwurzeln befinden sich nur in der oberen, dicken Humusschicht und sind nicht im Unterboden verankert. Dadurch sind die Pflanzen meist nicht tief im Boden verankert und auch ältere Pflanzen können umgesetzt werden.
Bevor Sie den Rhododendron versetzen, müssen Sie den Strauch großflächig mit dem Wurzelwerk ausstechen. Dazu gehen Sie wie folgt vor:
- rund um den Strauch schräg in die Erde stechen
- Erde abgraben
- festgewachsene Wurzeln befreien
- Strauch aus der Erde ziehen
- Wurzelballen auflockern
Der Strauch sollte möglichst schnell zum neuen Platz transportiert werden. Lassen Sie den Strauch daher nach dem Ausstechen solange in der Grube stehen, bis Sie den Strauch in das neue, vorbereitete Loch hineinsetzen können.
Möchten Sie den Strauch in einen anderen Garten versetzen, müssen Sie die Wurzeln feucht halten. Wickeln Sie dazu ein Leinentuch um die Wurzeln und befeuchten dieses bei Bedarf. So verhindern Sie, dass die Wurzeln austrocknen.
3. Schritt: Der richtige Abstand
Ist der Strauch zu groß geworden, dass er nicht mehr ausreichend Platz zum Wachsen hat, sollten Sie den Rhododendron ebenfalls umpflanzen. Stehen mehrere Rhododendron-Sträucher nebeneinander, sollten Sie am neuen Platz den richtigen Abstand zwischen den Pflanzen wählen. Damit verhindern Sie, dass sich die Sträucher beim Wachstum behindern.
Der Abstand ist abhängig von der Art und dessen zu erwartender Pflanzhöhe. Die 1.000 Arten der Rhododendron-Familie haben eine Größe von 15 cm bis zu vier Meter. Bei der Wahl des Abstandes sollte der Zuwachs für die nächsten drei bis fünf Jahre mitberücksichtigt werden. Je nach Art beträgt der Pflanzabstand zwischen 30 und 100 cm.
4. Schritt: Versetzen
Das neue Pflanzloch sollte ungefähr den doppelten Durchmesser vom Wurzelballen haben. Die Tiefe der Grube entspricht der Höhe des Wurzelballens. Anschließend können Sie die Alpenrose hineinsetzen. Gehen Sie wie folgt vor:
- in das Pflanzloch setzen
- mit Erde auffüllen
- gerade ausrichten
- restliche Erde um den Stamm verteilen
- Erde leicht mit Fuß festtreten
Der Strauch sollte höher in das Loch gesetzt werden. Der Wurzelballen sollte leicht aus der Erde schauen. Wird dieser tiefer hineingesetzt, beeinträchtigt das die Sauerstoffversorgung der Wurzeln. Dies kann zum Absterben der Wurzeln führen.
5. Schritt: Wässern und Düngen
Nachdem der Rhododendron an seinem neuen Platz steht, sollte er gründlich gewässert werden.
Als Startdüngung verwenden Sie Hornspäne oder einen organischen Rhododendron-Dünger aus dem Baumarkt. Zum Schluss sollten Sie den Wurzelbereich mit circa 5 cm Rindenmulch bedecken.
Fazit
Der Rhododendron stellt hohe Standortansprüche. Entsprechen die Bodenverhältnisse nicht den Ansprüchen, macht dies ein Umpflanzen notwendig. Der richtige Zeitpunkt, eine gute Vorbereitung und die Standortwahl sind dabei von Bedeutung. Gehen Sie richtig bei der Umpflanzung vor, erfreuen Sie sich noch viele Jahre an der Blütenpracht Ihres Rhododendrons.