Sie ist ein dekorativer Blickfang für jeden Garten, denn sie verzaubert den Betrachter nicht nur mit reichhaltiger Blütenpracht, sondern sie widersteht tapfer selbst den frostigen Wintertemperaturen. Rispenhortensien bilden in kurzer Zeit einen Strauch von 1 m bis 5 m Höhe oder einen kleinen Baum, die als üppig bewachsene Zierpflanze die Herzen der Hobbygärtner im Sturm erobert hat. Dies liegt nicht zuletzt an den herrlichen weißen bis cremefarbenen Blüten an bis zu 30 cm langen Rispen, die im Verlauf der Zeit teilweise in ein zartes Rosa wechseln.
Standort und Pflanzen
Die Rispenhortensie bevorzugt einen Standort im windgeschützten Halbschatten. Zwar kommt sie auch mit einem sonnigen Standort gut zurecht; gedeiht an einem Platz, der hauptsächlich im Schatten liegt, aber nur kümmerlich. Die ideale Zeit, um Rispenhortensien im Container zu pflanzen, beginnt ab Mitte Mai, wenn plötzlicher Nachtfrost den jungen Blüten nichts mehr anhaben kann. Am gewählten Standort ist es wichtig, dass die Pflanze tief einwachsen kann. Werden mehrere Rispenhortensien gepflanzt, sollte dies in einem Abstand von etwa 1 Meter erfolgen. Da sie sich in einem nährstoffreichen, frischen, leicht sauren, kalkarmen und humosen Boden mit einem ph-Wert von 5,5 besonders gut entfalten kann, bietet es sich an, eine Mischung herzustellen aus Gartenerde, Pflanzenerde und Rhododendronerde. Idealerweise kommt noch etwas Kompost hinzu.
Während der Pflanztopf für etwa 10 Minuten ins Wasser gestellt wird, kann das Pflanzloch gegraben werden. Dieses hat die perfekte Größe, wenn es etwa doppelt so groß ist, wie der Wurzelballen. Im nächsten Schritt wird die Rispenhortensie vorsichtig aus dem Topf gehoben, in das vorgesehene Loch gesetzt und eingegraben. Die Erde wird fest angedrückt und abschließend mit reichlich Wasser gut eingeschlämmt. Eine zusätzliche Schicht Kompost sorgt von Anfang an für ein gutes Wachstum und schützt vor Austrocknung. Regenwasser ist dabei besser geeignet, als Leitungswasser, weil die Pflanze recht kalkempfindlich ist. Insbesondere in den ersten Wochen nach der Pflanzung ist auf eine reichliche Gabe von Wasser zu achten. Bei leichtem Nieselregen, der nicht bis an die Wurzeln kommt, wird daher trotzdem gegossen.
Ältere Rispenhortensien vertragen zwar auch eine kurze Zeit der Trockenheit, fühlen sich aber wohler in einem leicht feuchten Boden. Hinsichtlich der Anordnung der Rispenhortensien sind der Kreativität des Hobbygärtners keine Grenzen gesetzt. Diese Pflanze wirkt als Solitärpflanze genauso prachtvoll, wie in der Gruppe oder als Blickfang in Rabatten. Es spricht auch nichts dagegen, sie in einem großen Pflanzkübel auf Balkon und Terrasse zu platzieren, wo sie als Spätblüher bis in den tiefen Herbst hinein die Blicke auf sich zieht. Verbleiben im Winter die getrockneten Blütenstände an der winterharten Pflanze, verschönert sie ihre Umgebung, wenn die Rispen mit Raureif überzogen oder mit Schnee bedeckt sind. Übrigens geben während der Blütezeit die Rispen der Hortensie auch in der Vase eine gute Figur ab oder tragen in Trockengestecken zu einer attraktiven Dekoration des Hauses bei.
Pflege der Rispenhortensie
Neben der wohldurchdachten Wahl des Standortes, trägt eine regelmäßige Pflege zu einem gesunden und üppigen Wachstum der Rispenhortensie bei. Dabei spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:
- witterungsbedingt gießen;
- im Sommer in den Abendstunden wässern;
- bei Kübelpflanzen Staunässe vermeiden;
- im Frühling mit mineralischem Dünger versorgen;
- für den Sommer Langzeitdünger einsetzen;
- Rispenhortensien sind kalkempfindlich;
- zusätzlich organisch düngen, z. B. mit Hornspänen;
- mindestens alle 8 bis 14 Tage düngen;
- verblühte Teile regelmäßig entfernen;
- auf mögliche Schädlinge und Krankheiten untersuchen;
- im zeitigen Frühjahr schneiden.
Da Rispenhortensien im Freiland recht widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten sind, werden sie nur selten davon befallen. Auftreten könnte die Chlorose, bei der sich die grünen Blätter gelb färben mit grünen Adern. Diese Krankheit tritt auf, wenn der Boden zu basisch ist oder zu wenig Eisen enthält. Wird sogleich ein Dünger angewendet und leicht saure Erde in Form von Rhododendronerde oder Torf untergemischt, erholt sich die Pflanze in der Regel wieder.
Rispenhortensie richtig schneiden
Damit die Rispenhortensie viele Jahre lang vital bleibt, schön groß wird und prächtige Blüten hervorbringt, ist alljährlich ein kräftiger Rückschnitt erforderlich. Dieser wird im zeitigen Frühjahr durchgeführt. Dabei werden die Seitentriebe bis auf 10 cm des Zuwachses aus dem Vorjahr und nur wenige Augen zurückgeschnitten. Eine gesunde Rispenhortensie wächst etwa 50 cm pro Jahr. Abhängig von der gewünschten Form des Strauches, kann er auch um die Hälfte bzw. ein Drittel geschnitten werden. Wer grundsätzlich einen kräftigen Rückschnitt an seiner Rispenhortensie scheut, lichtet sie einfach während des Sommers aus. Wenn dies in den frühen Morgenstunden durchgeführt wird, haben die entstandenen Wunden genug Zeit, um wieder zu trocknen.
Vermehren erfordert keine Fachkenntnisse
Die ideale Zeit, die Rispenhortensie zu vermehren, ist im Juni oder im Juli. Zu diesem Zweck wird ein weicher, einjähriger Trieb ausgesucht, der keine Blüten oder Knospen aufweist. Dieser wird in einer Länge von 15 cm unterhalb eines Blattknotens mit einem sterilisierten Messer (Alkohol) abgeschnitten. Daraufhin werden von diesem Steckling die Triebspitze und die unteren Blätter entfernt. Ebenso ist es ratsam, die dann noch vorhandenen Blätter um die Hälfte zu kürzen, damit der Steckling weniger Feuchtigkeit abgibt und nicht so schnell vertrocknen kann. Diesen jetzt einfach in ein feuchtes, nährstoffarmes, lockeres Substrat stecken, in den Schatten stellen und ihm 2 bis 3 Wochen Zeit geben, Wurzeln zu bilden. Während dieser Zeit immer das Substrat leicht feucht halten. Im September kann die junge Pflanze dann umgetopft werden in ein größeres Gefäß, wobei eine Verletzung der zarten Wurzeln unbedingt vermieden werden muss. Zudem ist darauf zu achten, dass im Pflanzgefäß ein Auslaufloch vorhanden ist, um Staunässe zu verhindern. Dieses Auslaufloch wird am besten mit einer Drainage aus Tonscherben, Kies oder einen Stück Unkrautvlies abgedeckt, damit es vom Substrat nicht verstopft werden kann. Da diese junge Rispenhortensie noch nicht wirklich winterhart ist, verbringt sie die kalte Jahreszeit in einem frostfreien Raum, wie der Garage, dem Keller oder dem ungeheizten Wintergarten. Je nach Sorte, verbleibt die Rispenhortensie die erste Sommersaison in einem Pflanzkübel oder wird ab Mitte Mai im Freiland eingepflanzt.
So überwintert die Rispenhortensie
Sie zählt zu den winterharten Gartenpflanzen und hält auch frostigen Temperaturen und Schnee tapfer stand. Trotzdem ist es empfehlenswert, die Rispenhortensie mit Reisig vor allzu kalten Winternächten zu schützen. Diese Maßnahme verhindert ein völliges Herunterfrieren der Triebe und erleichtert so den Austrieb im kommenden Frühling. Sollte im zeitigen Frühjahr eine milde Wetterperiode die jungen Triebe und Blütenansätze bereits hervorgelockt haben, droht ihnen Gefahr, wenn sich doch noch ein später Frost ankündigen sollte, wie beispielsweise zur Zeit der Eisheiligen Mitte Mai. In diesem Fall ist es unverzichtbar, die Rispenhortensie mit Vlies oder Folie vor einem Erfrieren zu schützen. Pflanzen, die in Kübeln von 30 cm bis 40 cm gehalten werden, können ebenfalls problemlos im Freien an einem windgeschützten Ort überwintern. In kleineren Töpfen sollte die Rispenhortensie den Winter in einem kalten Raum bei 3° bis 5° Celsius verbringen.
Bekannte und beliebte Sorten der Rispenhortensie
Das robuste und pflegeleichte Ziergehölz gibt es in zahlreichen Sorten, von denen die wichtigsten im Folgenden vorgestellt werden:
Grandiflora – der Klassiker
Ihre weißen Blütenrispen sind kegelförmig und werden bis zu 30 cm lang. Sie blüht von August bis in den tiefen Herbst hinein. Im Laufe der üppigen Blüte färben sich die weißen Blüten langsam zartrosa. Die stark verzweigte Pflanze wird bis zu 200 cm hoch.
Limelight – die Bekannte
Mit ihren creme-weißen und kegelförmigen Blütenrispen verbreitet sie einen angenehmen Duft. Im Verlauf ihrer Hauptblütezeit von Juli bis Oktober färben sich die Blüten pink-rot. Je nach Schnitt, wird sie bis 200 cm hoch und 140 cm breit.
Diamant Rouge – die Leuchtende
Wer eine Rispenhortensie mit kräftigen Farben bevorzugt, wählt diese Sorte. Ihre Blüte beginnt vergleichsweise früh bereits im Mai mit zunächst cremeweißen Blütenrispen, die sich dann allmählich in ein tiefes Erdbeerrot verwandeln. Ein echter Blickfang für jeden Garten.
Vanilla Fraise – die Französische
Diese neue Züchtung hat in Frankreich bereits die Herzen der Hobbygärtner erobert und ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Ihre Blütezeit beginnt im Juli mit einem zarten, cremeweißen Farbton, der dann in ein sanftes Rosa wechselt und sich im Oktober zu einem tiefen Purpurrot verwandelt. Der Strauch wird zwischen 150 cm und 200 cm hoch, ist von aufrechter Statur und nur mäßig stark verzweigt.
Silver Dollar – die Kompakte
Diese Zwerg-Rispenhortensie punktet mit sehr dichten Blüten, die von einem zartgrünen Ton bis zu einer satten schneeweißen Vollblüte entwickeln, die dann langsam in einer rosa Färbung ausläuft. Dank ihrer kompakten Erscheinungsform wird sie gerne als Kübelpflanze zur Dekoration der Terrasse eingesetzt oder in Gruppen im Ziergarten.
Phantom – die Zufällige
Diese prachtvoll wachsende Rispenhortensie wurde in 1990 eher zufällig von einem holländischen Züchter entdeckt und erfreut sich heute in ganz Europa großer Popularität. Es ist insbesondere ihr einmaliges Farbenspiel, das die Hobbygärtner an ihr begeistert. An ihren bis zu 30 cm langen Blütenrispen wechselt die Farbe ganz allmählich von weiß nach rosarot. Mit ihrem dichtbuschigen und aufrechten Wuchs ist sie als Solitärpflanze genauso geeignet, wie als Hecke oder in der Gruppe.
Kyushu – die Japanische
Benannt nach ihrer japanischen Heimatinsel, hat sie sich mittlerweile in Europa fest etabliert. Während ihrer gesamten Blütezeit Juli bis September erstrahlen ihre großen Blüten in einem reinen Weiß. Ihr angenehmer Duft zieht Schmetterlinge magisch an, sodass sie auch als ökologisch wertvolle Pflanze betrachtet wird. Mit einer Wuchshöhe bis zu 250 cm und einer Breite bis zu 300 cm übertrifft sie die meisten anderen Rispenhortensien sichtbar.
Fazit
Wer Rispenhortensien erst einmal kennengelernt hat, den verwundert es nicht, dass sie in so vielen privaten Gärten und öffentlichen Parkanlagen anzutreffen sind. Ursprünglich beheimatet in Japan und China, eroberte der Zierstrauch aus der Familie der Hortensiengewächse in Windeseile die Herzen der Gärtner auf der ganzen Welt. Daher wurden kreative Züchtungen in Hülle und Fülle kultiviert, von denen die populärsten an dieser Stelle vorgestellt werden. Zu welcher Sorte auch immer der engagierte Hobbygärtner persönlich tendiert. Eines haben Rispenhortensien gemeinsam: Sie sind pflegeleicht, robust, winterhart und bereichern Garten, Terrasse und Balkon mit herrlichem Blütenzauber und angenehmem Duft. In Vasen und Blumensträußen sind sie ebenfalls schön anzusehen, ebenso als dekorativer Teil kreativer Trockengestecke.