Der Rollrasen ist für viele das frisch-grüne Schmuckstück im heimischen Garten. Doch welche Ursachen hat es, wenn er sich gelb oder braun verfärbt? Und was können Sie dann tun?
Wassermangel
Ein Rollrasen, der zu wenig Wasser zur Verfügung hat, neigt zu Farbänderungen. Der Wassermangel kann durch zu seltenes oder geringes Gießen oder durch einen mangelnden Kontakt mit dem darunterliegenden Erdreich entstehen. Auch eine zu hohe Bodendichte oder Hohlräume unter dem Rollrasen hindern den Rasen daran, ausreichend Wasser aufnehmen zu können. Sie erkennen einen Wassermangel an
- braun werdenden Blättern (beginnend an der Spitze)
- raschem Austrocknen der braunen Pflanzenteile
- einem vorhergehenden „Liegen“ der Grashalme
Folgende Maßnahmen können Sie entsprechend ergreifen:
- Gießmenge erhöhen
- Hohlstellen durch Anfüllen beseitigen
- Kontakt zum Substrat durch Anwalzen herstellen
- verdichteten Boden durch Mulchen auflockern oder sanft vertikutieren
Staunässe
Auch wenn der Rasen Wasser liebt, Staunässe im Untergrund kann ihm ebenfalls schaden. Sie erkennen diese an einem hohen Feuchtigkeitsgehalt im Boden und an gleichmäßig gelb bis braun verfärbten Halmen im Rollrasen. Staunässe entsteht durch zu intensive Wassergaben. Die Wurzeln des Rasens entwickeln dann eine Fäule und die Pflanzen sterben ab. Die Wurzeln können die Halme nicht mehr mit den notwendigen Nährstoffen versorgen. Die Halme verfärben sich. Gegen Staunässe können Sie:
- die Gießmenge reduzieren
- auf einen gut durchlässigen Boden achten
- dem Erdreich Sand hinzumengen
Nährstoffmangel
Der Rollrasen braucht wie alle Pflanzen ausreichend Nährstoffe. Vor allem Nitrat, Phosphat und Kalium sind für ihn sehr wichtig. Ein zu geringer Nährstoffgehalt im Boden oder ein mangelnder Bodenkontakt zum Erdreich sorgen dafür, dass der Rasen nicht ausreichend Nährstoffe erhält. Der Rollrasen wirkt dann schnell „energielos“. Die Halme hängen schlaff oder liegen. Mit der Zeit entsteht eine Braunfärbung. Mit folgenden Maßnahmen sorgen Sie für Abhilfe:
- Nährstoffzufuhr durch speziellen Rasendünger
- Bodenkontakt der Rasensoden erhöhen (auffüllen oder walzen)
Übersäuerter Boden
Wenn der pH-Wert zu niedrig ist, ist das Substrat unter Ihrem Rasen zu sauer. Rasenpflanzen gedeihen am besten bei einem pH-Wert zwischen 6 und 7. Ab 5,5 wird es kritisch, der Boden ist dann eindeutig zu sauer. Der Rollrasen verfärbt sich flächig gelb und verfilzt. Gelbe Moose breiten sich aus, da diese sauren Boden bevorzugen. Zu einem übersäuerten Boden kommt es vor allem nach dem ersten Winter. Um den Säuregehalt zu senken, können Sie:
- vertikutieren, um die Belüftung zu verbessern
- Kalk zugeben
Falscher Rasenschnitt
Wenn sich die Halme von den Blattspitzen her braun verfärben, kann neben dem oben beschriebenen Wassermangel auch ein falscher Rasenschnitt die Ursache sein. Dieser kann zu häufig erfolgt sein oder die Schnitthöhe wurde zu niedrig gewählt. In beiden Fällen werden die Grashalme dann zu stark belastet und sterben in der Folge ab. Sie können:
- das Mähintervall erhöhen
- die Schnitthöhe auf mindestens 4, besser 5, Zentimeter erhöhen
Zusammenspiel von Ursachen
In der Praxis liegen oft auch mehrere der genannten Ursachen vor, wenn sich der Rollrasen gelb oder braun verfärbt. Beginnen Sie am besten mit der deutlichsten Ursache und wählen Sie entsprechend die Maßnahmen. Wenn im Anschluss noch Symptome verbleiben, können Sie weitere Schritte unternehmen. Sie erkennen so deutlicher, welche Maßnahme tatsächlich zu welchem Ziel geführt hat und können durch diese Erfahrung künftig besser auf Probleme Ihres Rollrasens reagieren.
Häufig gestellte Fragen
Um die Gefahr von Verfärbungen vorzubeugen, sind vor allem die Vorbereitung des Erdreichs vor dem Verlegen sowie die richtige Verlegung der Rasensoden von Bedeutung. Das Substrat sollte durchlässig und gut belüftet sein und der pH-Wert genau eingestellt. Ein zu dichter Boden sollte vorab aufgelockert und gemulcht werden. Bei der Verlegung ist vor allem wichtig, dass keine Hohlräume entstehen und der Rollrasen einen guten Bodenkontakt hat.
Auch bei Rollrasen gibt es unterschiedliche Sorten. Je nach Bedarf können Sie Spiel- und Sportrasen, Premiumrasen, Zierrasen und Schattenrasen verwenden. Lassen Sie sich dazu am besten beim Händler beraten. Er kann Ihnen Vor- und Nachteile erklären und Ihnen den für Ihre Bedürfnisse und Gartenverhältnisse passenden Rasen empfehlen. Auch in der Pflegebedürftigkeit unterscheiden sich die Rasensorten. Vor allem für Anfänger empfiehlt sich daher eine pflegeleichte Variante.