Ein Rollrasen ist eine interessante Sache. Die Grasfläche ähnelt bei der Lieferung einem Teppich und wird ebenso im Garten entrollt. Kurze Zeit nach dem Verlegen ist die Rasenfläche betretbar. Klingt verlockend, doch die Sache hat einen Nachteil: Der Vorteil des Fertigrasens macht sich im Preis bemerkbar. Verschiedene Faktoren entscheiden über den Preis des aufgerollten Rasens. Gleichzeitig gibt es einige wichtige Punkte beim Kauf zu berücksichtigen. Komplett ohne Vorbereitung darf der vollständig durchwurzelte Grasteppich nicht verlegt werden. Bei der kompletten Aktion ist es empfehlenswert, schon im Vorfeld die anfallenden Kosten durchzukalkulieren.
Sattes Grün für den Garten
Eine dicht gewachsene, robuste Rasenfläche gehört für viele Menschen zum optischen Grundelement des eigenen Gartens. Viel Aufwand und Pflege steckt in diesen üppig grünen Teppichen. Dazu zählt nicht nur die Instandhaltung, wie beispielsweise Unkrautjäten und Moospolster entfernen. Die eigentliche Arbeit beginnt bereits beim Anlegen des Rasens. Ob Rollrasen oder das Ausbringen von Grassamen: Für beide Maßnahmen müssen Sie den Boden im Garten ausreichend präparieren und den Boden vorbereiten. Nur in einem humusreichen Substrat finden alle Rasenarten genügend Nährstoffe vor, um kräftig und widerstandsfähig zu gedeihen.
Gegenüber der Samenanzucht hat der Rollrasen einen entscheidenden Vorteil. Der Rasen ist dank seiner festen Grasnarbe ein paar Stunden nach dem Ausrollen betretbar. Nach wenigen Wochen sind die voll entwickelten Graswurzeln fest mit dem Untergrund verankert und Sie haben eine belastungsfähige Fläche. Selbst spielende Kinder und tobende Hunde können dem dichten Gras kaum Schaden zufügen. Ein selbst gesäter Rasen ist zu diesem Zeitpunkt gerade einmal vollständig gekeimt und verlangt den Gärtner noch einiges in puncto Pflege ab. Der Preis von Rollrasen ist jedoch bedeutend höher als der Kauf einer Packung Grassamen. Wer mit einem Fertigrasen liebäugelt, sollte in Bezug auf Bezugs- und Folgekosten die Augen offenhalten. Abhängig von Anspruch, Bezugsort und Sorte variieren die Preise von Rollrasen stark.
Die Menge richtig berechnen
Ein Rollrasen ist speziell für kleine Gärten bzw. Flächen geeignet. Der Aufwand für die Vorbereitung und der Bezugspreis für den Rasenteppich halten sich in überschaubaren Grenzen. Wer die Mühe und die Kosten nicht scheut, kann auch größere Gärten mit dem Fertigrasen auslegen. Der Quadratmeterpreis für den Rollrasen schwankt zwischen 5,99 und 12,99 EUR. Beim Kauf sollten Sie einige wichtige Kriterien beachten:
- Die Rasensorte muss zum Standort passen.
- Rollmaße
- Sodenstärke
- Mindestbestellmenge
Der letzte Punkt kann, abhängig vom Händler, den Verkaufspreis beeinflussen. Unter Umständen ist der Aufwand für die Vorbereitung und den Versand für den Verkäufer bei Mengen unter 30 m² zu groß. Hier lohnt es sich, die Angebote anderer Baumärkte bzw. Online-Shops miteinander zu vergleichen.
Qualität und Frische spielen eine wichtige Rolle beim Fertigrasen. Der Rollrasen sollte keine Lagerware sein, sondern unmittelbar nach der Bestellung in einer sogenannten „Rasenschule“ tagesfrisch geschält werden. Zwischen der Ernte des Rasens und der Auslieferung dürfen nur wenige Stunden vergehen. Abgelagerte Ware können Sie am geschwächten bzw. welken Zustand der einzelnen Graspflanzen erkennen. Die Dicke der Grassode entscheidet über die Wurzelmasse. Auf stark beanspruchten Flächen, wie beispielsweise einem Sportplatz, ist ein Dicksoden von mindestens 4 cm empfehlenswert. Die Art des Rasens macht sich im Kaufpreis bemerkbar. Mittlerweile erhalten Sie den teppichartigen Rasen auch für schattige Standorte.
Tipp: Rollrasen kann mit der „Sandwich-Bauweise“ auf eine alte Grasfläche gelegt werden. Dafür wird der vorhandene Rasen mit einem Spaten dicht unter der Oberfläche geschält.
Vorbereitung des Bodens
Vor dem Kauf des Rollrasens muss der Untergrund ausreichend vorbereitet werden. Dieser Arbeitsschritt ist in der Regel ohne Kosten, allerdings mit viel Muskelmasse und Zeitaufwand, verbunden. Es lohnt sich, zeitig mit dieser Maßnahme zu beginnen, damit der ausgelieferte Rasen unmittelbar nach der Ankunft verlegt werden kann. Diese Arbeiten sind das Minimum:
- Steine und Wurzeln entfernen.
- Altes Gras restlos beseitigen.
- Unebene Flächen bzw. Löcher einebnen.
Egal ob Rollrasen oder Samenanzucht: Die Pflanzen brauchen ein nährstoffreiches, durchlässiges Substrat. Das erreichen Sie, indem Sie den Boden ausreichend auflockern und mit großen Mengen Humus vermischen. Abhängig von der Gartenfläche, kann sich diese Maßnahme über mehrere Stunden erstrecken. Mit einer benzinbetriebenen Motorhacke können Sie sich diese Arbeit enorm erleichtern. Abhängig vom Gerät und seiner Ausstattung, lässt es sich leicht bedienen. Eine detaillierte Einweisung erhalten Sie in der Verleihstelle. Innerhalb kurzer Zeit ist der Boden in mehreren Zentimetern Tiefe gelockert und Sie können das Substrat aufbereiten. Wenn Sie nicht vorhaben, regelmäßig größere Bodenflächen aufzulockern, lohnt sich der Kauf einer Motorhacke nicht. Der Preis für ein gutes Gerät geht in einen hohen, 4- bis 5stelligen Betrag. Für einen begrenzten Zeitraum können Sie motorbetriebene Gartengeräte in renommierten Baumärkten leihen. Die Kosten sind abhängig von der Dauer. In vielen Fällen ist der Tarif nach Stunden, Tagen oder Wochen gestaffelt. Auch wenn Sie die Motorhacke nur wenige Stunden brauchen, sollten Sie das Gerät für mindestens einen Tag leihen. Dadurch stehen Sie nicht unter Zeitdruck, die Gebühr ist nur geringfügig höher als für die Mindestleihdauer. Planen Sie für das Gerät mindestens 50 bis 80 EUR ein. Viele Händler verlangen zur Sicherheit eine Kaution. Diese richtet sich nach dem Wert der Maschine und kann bis zu 250 EUR betragen.
Fehlt der notwendige Humus bzw. Kompost als Nährstofflieferant, sollten Sie auf einen Starter Dünger aus dem Baumarkt zurückgreifen. Dieser mineralische Dünger versorgt die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen. Der Preis liegt bei ungefähr 2,50 EUR pro Kilogramm. Beim Kauf sollten Sie einen Blick auf die Zusammensetzung des Düngers werfen. Nicht jedes Produkt ist für einen neuen Rasen geeignet. Vor dem Ausbringen des Rollrasens wird der Dünger großflächig über das Substrat verteilt und zum Schutz vor starken Regenfällen leicht eingeharkt. In den ersten 6 bis 8 Wochen sind keine zusätzlichen Nährstoffe notwendig.
Tipp: Der beste Zeitpunkt zum Verlegen eines Rollrasens liegt zwischen März und Anfang September.
Notwendiges Zubehör
Nicht nur die falsche Pflege und wucherndes Unkraut können einen Rasen schnell unansehnlich machen. Wühlmäuse und Maulwürfe sind unliebsame Gartenbewohner, die den Boden in eine Krater- bzw. Hügellandschaft verwandeln können. Noch vor dem Verlegen des Rollrasens haben Sie die Möglichkeit, Vorsorge zu treffen. Spezielle, engmaschige Netze verhindern dauerhaft und wirkungsvoll ein Untergraben der Rasenfläche. Das Material besteht meist aus witterungsfesten und temperaturbeständigen Polyethylenen und wird ungefähr 10 cm tief im Boden verlegt. Die Preise für das Netz liegen bei 1 bis 3 EUR pro Quadratmeter. Der Nachteil: Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, ist das Produkt selten als Meterware erhältlich. Dadurch müssen Sie bei einer Gartenfläche von beispielsweise 30 m² ein Maulwurfs-Netz mit 78 m² kaufen. Das Ausbringen eines Hasengitters ist nicht ratsam. Zwar ist das Geflecht engmaschig genug, sodass sich wühlende Säugetiere durch das Hindernis gestört fühlen. Doch das Material korrodiert im Lauf der Zeit und kann dabei Giftstoffe an den Boden abgeben.
Damit die Wurzeln der Graspflanze nach dem Verlegen komplett Kontakt mit dem Untergrund bekommen, müssen Sie die Fläche mit einer Graswalze bearbeiten. Dieses Gerät ist handbetrieben und wird mit Wasser gefüllt. Mit gleichmäßigen Bewegungen rollen Sie die Walze über den Rasen und drücken ihn dadurch nach unten. Der festgewalzte Rollteppich ist sofort betretbar. Rasenwalzen können Sie im Baumarkt für ungefähr 12 EUR pro Tag leihen. Auch hier muss in vielen Fällen eine Kaution hinterlegt werden. Diese wird Ihnen nach Rückgabe des Geräts zurückerstattet.
Kosten für das Verlegen
Die benötigten Geräte und Materialien für den Rollrasen erhalten Sie in gut sortierten Baumärkten. Die Fläche vorbereiten und den Rollrasen verlegen müssen Sie selbst. Sollte Ihnen die Zeit dafür fehlen, können Sie spezielle Fachbetriebe mit dieser Aufgabe beauftragen. Der Stundensatz schwankt enorm. Zwischen 25 bis 65 EUR können pro Stunde anfallen. Abhängig davon, ob Sie selbst das Material stellen oder ob der Fachbetrieb Rollrasen und Zubehör organisieren muss.
Fazit
Einen Rollrasen zu kaufen ist ein kostspieliges Unterfangen. Es lohnt sich, wenn Sie schnell eine robuste und dichte Grünfläche im Garten haben möchten. Die Bezugskosten von Rollrasen, Maulwurfstopp und Leihgeräte können stark schwanken. Hier lohnt es sich, bereits bei der Planung die Augen offenzuhalten und mehrere Preise miteinander zu vergleichen.