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Rosen düngen – Tipps für Rosendünger

Rosen

Die unangefochtenen Stars im Garten machen ihren stolzen Besitzern recht schnell ein schlechtes Gewissen – sobald nur ein Blättchen hängt, fühlt der Gärtner sich, als wenn er seine Königin vernachlässigt hat. Dieser Artikel soll Sie vor diesem Unbehagen bewahren, indem er die wichtigsten Fakten zum Rosen düngen zusammenfasst und einige Tipps rund um Rosendünger gibt.

Vor dem Düngen: Bodenanalyse

Der Dünger ist zusammen mit dem Wasser die Ernährung Ihrer Rosen, und am besten wird diese Ernährung natürlich zusammenzustellen zu sein, wenn Sie wissen, welche Nährstoffe bereits in Ihrem Boden enthalten sind. Dem auf die Spur zu kommen, gibt es mehrere Möglichkeiten, von denen die einen sehr genau und die anderen etwas mehr auf den generellen Überblick bedacht sind:

1. Rosen-Nährstoff-Analyse
Sie lassen eine spezielle Bodenanalyse des Bodens rund um oder für die Rosen durchführen, solche Bodenuntersuchungen werden unter den Stichworten Rosen-Nährstoff-Analyse, Rosenanalyse oder Rosennährstoffuntersuchung angeboten. Sie übermitteln eine Probe Ihres Bodens, der dann auf Vorhandensein oder Fehlen der Nährstoffe, die Ihre Rosen brauchen, untersucht wird.

Meist ist diese Analyse sehr umfassend, es werden alle möglichen Nährstoffe bis hin zu Mineralstoffen und Spurenelementen untersucht. Sie bekommen ein detailliert aufgeschlüsseltes Analyse-Ergebnis und eine ebenso detaillierte Empfehlung, welche Zusammenstellung von Dünger Ihren Rosen fehlt.

2. Die einfache Bodenanalyse
Die Mineralien und Spurennährstoffe sind wichtig, sicher. Sie sind aber auch in jedem Gartenboden, der einigermaßen normal bewirtschaftet wird, in ausreichendem Maße vorhanden. Wenn Sie eine spezielle Rosen-Nährstoff-Analyse etwas übertrieben finden, aber nicht ganz sicher sind, ob die Qualität Ihres Gartenbodens z. B. durch Überdüngung in der Vergangenheit immer noch nicht ganz optimal ist, könnten Sie auch eine einfache Bodenanalyse vornehmen lassen, Sie erfahren in Ihrer örtlichen Gemeinde, wer in Ihrem Heimatort Bodenproben untersucht.

Bodenanalyse Eine solche Probe sollte im Frühjahr zum Beginn der Vegetation genommen werden. Beim Tiefwurzler Rose sollten Sie die Probe in einer Tiefe von mindestens 60 cm entnehmen, also im Unterboden, bis in diesen erstrecken sich die Wurzeln einer Rose. Das Ergebnis der Analyse gibt Ihnen Auskunft darüber, ob mit Ihrem Gartenboden grundsätzlich alles in Ordnung ist, ob Sie in einzelnen Nährstoffbereichen Anpassungen vornehmen sollten oder ob möglicherweise eine gründlichere Bodensanierung angebracht wäre.

Mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit wird die Analyse ergeben, dass Ihr Gartenboden eher überversorgt ist – die meisten Gartenböden in Deutschland sind sowohl mit Phosphat als auch mit Kalium bereits überdüngt, das belegen die Statistiken der Bodenlabors jedes Jahr wieder aufs Neue. Die Böden unserer Hausgärten sind zum Teil sogar massiv überdüngt, vor allem der Phosphatgehalt ist sehr oft schon bedenklich stark erhöht. Das ist so, weil etwa 90 Prozent der Hobbygärtner ohne vorherige Bodenanalyse nur nach Gefühl düngen, und das auch noch sehr gerne mit mineralischen Volldüngern, die viel zu hohe Phosphat- und Kaliumgehalte aufweisen.

Eine Bodenanalyse ist also der sicherste Weg zur Bestimmung des richtigen Düngers, wie Sie aus dem Ergebnis solcher Untersuchungen Ihren eigenen Dünger zusammenstellen, erfahren Sie weiter unten, jetzt geht es erst einmal um die Zeit der Nährstoffzufuhr und die Bodenvorbereitung, die die Nährstoffzufuhr ohne Einsatz mineralischen Volldünger erleichtert:

Wann sollten die Rosen gedüngt werden?

Wie jede Pflanze brauchen die Rosen nur während der Wachstumsphase eine externe Nährstoffzufuhr, gedüngt wird deshalb ausschließlich im Frühling und Sommer, nicht im Herbst und Winter, wenn die Rosen eine Ruhephase genießen. Die letzte Düngergabe sollten die Rosen bereits Ende Juli bekommen, sonst wachsen sie ungebremst weiter, und die neuen Triebe können dann bis zum Winter nicht mehr genug verholzen, sie bleiben sehr zart und könnten erfrieren.

Gute Bodenvorbereitung sorgt für bessere Verwertung von Nährstoffen

Jede Pflanze gedeiht am besten in einem guten Boden, der für die stark wachsenden Rosen jedoch einige Nährstoffe enthalten sollte. Diese Nährstoffe werden am besten in Form einer organischen Düngung eingebracht, denn die hat neben der Nährstoffzufuhr noch andere Vorteile.

Kompost Organischer Dünger besteht in der Regel aus Reststoffen pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, in denen die düngenden Stoffe in bestimmten Verbindungen gebunden sind. Sie sind meist in einer Art enthalten, dass sie erst durch Mikroorganismen im Boden aufgeschlossen werden müssen, bevor sie für die Pflanzen zur Verfügung stehen. Deshalb wirken sie über eine längere Zeit, die Gefahr einer Überdüngung ist wesentlich geringer, sie werden damit auch weniger schnell ausgewaschen als mineralische Dünger. Der Einsatz mineralischer Dünger, in denen die Düngestoffe meist als schnell lösliche Salze gebunden sind, ist im Hausgarten nicht nur wegen der oben angesprochenen Gefahr der Überdüngung nur in Ausnahmefällen zu empfehlen, eine Darstellung der mit dem Einsatz dieser Kunstdünger verbundenen Probleme muss jedoch einem separaten Artikel vorbehalten bleiben.

Organischer Dünger ist nicht nur ein Nährstofflieferant für die Pflanze, sondern er ernährt auch gleich die Bakterien, andere Kleinstorganismen im Boden und Saprobionten wie Regenwürmer, die davon leben, tote organische Substanz zu zersetzen. Dabei spalten sie den Dünger auf, dabei werden Mineralstoffe freigesetzt, auf Dauer entsteht so ein gesunder und lebender Untergrund, der jeglichen Nährstoffeintrag optimal verwertet und außerdem das Wasser sehr gut halten kann.

Ein weiterer Vorteil organischer Dünger ist, dass er weitgehend im eigenen Garten gewonnen werden kann: Jedes abgestorbene Pflanzenteil, Kompost, Jauche und Tiermist ist Dünger. Mineralische Dünger entstehen dagegen aus durch bergmännischen Abbau gewonnenen Mineralien (also fossiler, nicht reproduzierbarer Energie), die mehr oder weniger intensiv chemisch verändert werden.

Jedem Rosenstandort tut es z. B. gut, wenn Sie vor dem Pflanzen reifen Kompost in die Erde einarbeiten. Im Pflanzjahr braucht Ihre Rose dann schon einmal keinen weiteren Dünger, die mit einer solchen Bodenvorbereitung zur Verfügung gestellten Nährstoffe reichen. Im Herbst kann Kompost rund um die Pflanzen als Frostschutz angehäuft werden. Im nächsten Frühjahr werden die Rosen dann wieder mit einer gut zentimeterdicken Schicht Kompost verwöhnt, dieser und die Reste des Komposts vom Herbst sorgen pünktlich für Nachschub an Nährstoffen, wenn die Rose wieder ins Wachstum startet.

Kompost ist ein guter organischer Dünger, der Langzeitwirkung entfaltet, weil die Nährstoffe langsam im Boden aufgeschlossen werden. Er wirkt nachhaltig, kräftigt dabei auch gleich die Rosen und wird dafür sorgen, dass sie viele gut entwickelte Blüten ausbilden. Wie viel Kompost Sie aufbringen, muss nicht genau bemessen werden, bei den organischen Substanzen können sich die Rosen quasi selbst bedienen, da die Nährstoffe nach und nach zur Verfügung gestellt werden.

Diese Nährstoffe braucht eine Rose

Kaffeesatz Bevor es an die Überlegung geht, welchen Dünger Sie Ihren Rosen geben sollten, hier ein kleiner Überblick, welche Nährstoffe Rosen verwerten:

  • Nitrat = Stickstoff: Hauptbestandteil eines jeden Düngers, zuständig für Pflanzenwachstum und grüne Blätter
  • Phosphor: Hauptbestandteil eines jeden Düngers, heute meist im Überfluss im Boden vorhanden, zuständig für Blütenbildung
  • Kalium: Dritter Hauptbestandteil in jedem üblichen Dünger, zuständig für Blütenmenge und Farbe
  • Bor: Hilft bei der Bildung von Calcium und Natrium
  • Kupfer: Mir zuständig für Eiweißaufbau, steuert verschiedene enzymatische Vorgänge, tötet Pilze
  • Mangan: Braucht die Rose für die Photosynthese, ist mitbeteiligt an der Bildung der Organellen (Zellen für die Photosynthese) und beim Eiweißstoffwechsel
  • Molybdän: Aktiviert verschiedene Enzyme, ist mitbeteiligt beim Energiestoffwechsel
  • Zink: Unverzichtbares Spurenelement
  • Magnesium: Entscheidender Baustein für das Blattgrün und zur Eiweißsynthese
  • Eisen: Ebenfalls an Bildung des Blattgrüns beteiligt
  • pH-Wert: Sollte für die meisten Pflanzen leicht sauer bis neutral sein, eine Gartenerde im pH-Wert zwischen 5 und 6,5 garantiert im Normalfall die optimale Nährstoffaufnahme.

Düngen im Zuge ständiger Bodenverbesserung

Wenn Sie ziemlich sicher sind, dass mit Ihrem Gartenboden alles in Ordnung ist, können Sie sich einfach darauf beschränken, im gesamten Garten hin und wieder organischen Dünger auszubringen, rund um die Pflanzen, die sehr stark wachsen, etwas öfter.

Organische Dünger, also Düngemittel aus Naturbestandteilen, haben „viele Gesichter“, und Sie können einige Stoffe zur Düngung einsetzen, die quasi nebenbei anfallen. Wie es der Kompost ja eigentlich auch tut, aber es gibt noch viele andere organische Düngemittel, und viele von ihnen machen viel weniger Arbeit als der Kompost:

  • Bananenschalen sind ziemlich kaliumreich, Magnesium enthalten sie ebenfalls. Kleinschneiden, mit Wasser in den Mixer, ab aufs Beet.
  • Kaffeesatz enthält eine Fülle von „Pflanzen-Köstlichkeiten“: Stickstoff und Phosphor, Kalium und Mineralstoffe, er kann einen Volldünger ersetzen.
  • Asche von unbehandeltem Holz ist ein guter organischer Kaliumdünger
  • Frischer strohiger Rindermist enthält wie Kompost alle Nährstoffe in ausgeglichener Zusammensetzung
  • Pferdemist hat ähnliche Nährstoffe, er kann als „hitziger Dünger“ im Frühjahr die Bodenerwärmung unterstützen

Allheilmittel: Jauche
Pflanzenjauche Sie können sogar Ihrem Flüssigdünger selbst herstellen, und das völlig kostenlos. Denn Jauchen aus verschiedensten Pflanzen sind kräftige Stickstoff- und Kalidünger, mit denen Sie Ihren Rosen während der Vegetationszeit einen schnellwirkenden Düngerschub verpassen können. Zu diesem Zweck wird die Jauche recht konzentriert ausgebracht, Sie können aber die Jauche auch sehr stark zu milden Jauchelösungen verdünnen. Anleitungen zur Herstellung einer Düngerjauche finden Sie im Internet, mitsamt den geeigneten Pflanzen.

Tipps für echte Rosen-Leckerbissen

Wenn Ihre Rosen ein wenig kraftlos erscheinen und Sie weder die Zeit haben, eine Jauche anzusetzen, aber auch nicht gleich zum mineralischen Flüssigdünger greifen wollen, gibt es ein paar Leckerbissen aus dem organischen Bereich, die Sie Ihren Rosen zukommen lassen könnten:

  • Wenn Sie Ihre Rosen richtig verwöhnen wollen, geben Sie ein paar Hornspäne unter Kompost oder Jauchebrühe.
  • Die Rest der Holzkohle vom letzten Grillen sollten nicht entsorgt werden, sondern unter den Rosen verstreut werden.
  • Der Kompost für Rosen im Freien kann auch mit gepresstem Rinderdung angereichert werden, das erfreut Rosen ebenfalls sehr, er ist reich an Kali.
  • Holzasche aus dem offenen Kamin haben Ihre Rosen auch gerne um sich. Holzasche ist kalireich, enthält Kalk und Spurenelemente, wirkt hemmend gegen Pilze und Fäulnis.

Dünger nach Bedarf
Wenn Sie die oben angesprochene Bodenanalyse durchgeführt haben, können Sie sich Ihren Dünger in der von Ihnen benötigten Zusammenstellung mischen lassen. In den meisten Raiffeisen-Märkten wird dieser Service zum Beispiel angeboten, Informationen bei der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG in 50668 Köln, www.rwz.de/pflanzen/duengemittel.html.

Fazit
„Den Rosendünger“ gibt es nicht, wer eine Pflanze optimal ernähren möchte, kommt nicht drum herum, zu erkunden, was diese Pflanze braucht. Wenn Sie Ihre Rosen mit möglichst wenig Informationsaufwand gut ernähren möchten, schaffen Sie das meist sehr gut mit Bodenverbesserung und organischer Düngung. Wenn Sie es genauer wissen möchten, hilft außer einer Bodenanalyse auch die Information darüber, wie sich Mangelerscheinungen und Überschüsse bestimmter Nährstoffe auf die Rosen auswirken.