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Rosen-Stecklinge in Kartoffeln ziehen | Rosen einfach vermehren

Blumenbeet Rose

Rosen-Stecklinge erfolgreich zur Vermehrung zu nutzen, ist grundsätzlich mit Glück verbunden. Vor allem veredelte Rosen sind mittels Stecklinge nur schwer auf herkömmliche Weise in der Erde zu ziehen. Ein deutlich erfolgversprechendes Ergebnis kann mit der sogenannten Kartoffel-Methode erreicht werden. Wie diese funktioniert und worauf zu achten ist, erfahren Sie im Folgenden.

Kartoffel zur Vermehrung von Rosen

Zahlreiche Hobbyzüchter und Rosenliebhaber schwören auf das Ziehen von Rosen-Stecklingen mittels Kartoffeln. Diese unterstützen das Heranwachsen von Rosen-Stecklingen, indem sie die Bewurzelung schnell vorantreiben. Dies beruht darauf, dass Kartoffeln die Stecklinge mit kontinuierlicher Feuchtigkeit sowie mit Nährstoffen versorgen. In die Erde oder einen Anzuchtkasten gepflanzt, sind sie auf die optimale Versorgung durch Sie angewiesen. Zu wenig oder zu viel Wasser und suboptimale Bodenverhältnisse sind nur einige Beispiele, die das Vermehren auf herkömmliche Weise erschweren können. Kartoffeln hingegen stellen sicher, dass Rosen-Stecklinge erhalten, was sie zum prächtigen Gedeihen in der Anzuchtphase benötigen.

Benötigte Materialien

  • Rosen-Stecklinge ziehen - Kartoffeln Geeignete Rosen-Stecklinge
  • Kartoffeln (jeweils eine pro Steckling)
  • Einen Bohrer oder Ähnliches zur Herstellung von kleinen, tiefen Löchern in den Kartoffeln
  • Ein Pflanzengefäß, wenn nicht ins Freiland gepflanzt wird
  • Anzuchterde oder hochwertiges Substrat
  • Eine leere 1- oder 2-Liter große Plastikflasche

Rosen-Steckling
Für das Ziehen von neuen Rosen mit der Kartoffel-Methode sollten die am besten geeignetsten Triebe ausgewählt und vorbereitet werden, um die Chance auf ein Angehen auf ein Maximum zu erhöhen. Zu den Anforderungen zählen:

  • Triebe müssen vollständig grün sein und dürfen keine vertrocknete oder von Mangelerscheinungen gezeichnete Stellen aufweisen
  • Sie sollten von einer kräftigen Mutterpflanze stammen
  • Junge Triebe eignen sich besser, weil sie in der Regel über mehr gespeicherte Energie verfügen

Vorbereitung von Rosen-Stecklingen

  • Rosen-Stecklinge ziehen Ist eine Knospe/Blüte vorhanden, wird diese circa drei Zentimeter unterhalb des Rosenkopfs abgeschnitten
  • Unten den Stiel so kürzen, dass der Steckling eine Gesamthöhe von ungefähr acht bis zehn Zentimeter aufweist
  • Das Stecklingsende um 45 Grad schräg anschneiden – auf diese Weise entsteht eine größere Fläche, um Feuchtigkeit und Nährstoffe aufzunehmen
  • Alle Blätter des Stecklings entfernen

Vorbereitung der Kartoffeln

  • Mittelgroße oder große Kartoffeln wählen
  • Kartoffeln von Erdresten säubern
  • Auf der längeren Seite mittig ein Loch bohren
  • Das Loch sollte so breit sein, dass der Stiel des Stecklings gerade hineinpasst
  • Steckling muss möglichst eng von den Wänden umschlossen werden, damit dieser nicht hin und her wackelt
  • Die Tiefe des Lochs sollte bis zur Mitte des Erdapfels reichen

Freiland-Pflanzung

Rosen-Stecklinge ziehen Eine Freiland-Pflanzung kommt nur infrage, wenn die Vermehrung im Frühling stattfindet. Nur dann haben die Stecklinge eine realistische Chance, bis zum Winter so stark zu verwurzeln, dass die Jungpflanzen den Winter problemlos draußen überstehen. Der beste Zeitpunkt ist das späte Frühjahr, wenn die Außentemperaturen wärmer sind. Auf keinen Fall sollte die Einpflanzung erfolgen, wenn noch mit Frost zu rechnen ist.

Pflanzanleitung

  • An einem windgeschützten, hellen Standort doppelt so viel Erde ausheben, wie die Kartoffeln groß sind
  • Ein Drittel des Stecklings sollte später aus der Erdoberfläche ragen
  • Auf dem Boden des Pflanzlochs eine Drainage aus Kies oder Quarzsand legen (verhindert Staunässe und Fäulnis bei vielem Regen)
  • Erdapfel samt eingesteckten Rosen-Steckling in das Pflanzloch legen
  • Der ausgehobenen Erde eine Handvoll Anzuchterde oder hochwertiges Substrat untermischen
  • Pflanzloch mit der Erde verschließen
  • Um den Steckling herum die Erdoberfläche gut andrücken (für mehr Stabilität)
  • Mäßig angießen
  • Den Boden einer Plastikflasche abschneiden
  • Mit der unteren abgeschnittenen Seite die Flasche über den Steckling stülpen und in die Erde drücken (Mikroklimatisch-Effekt)
  • Je nach Wetterlage circa alle zwei Tage den Verschluss der Flasche öffnen und Gießwasser einfüllen
  • Den Verschluss einige Zeit offen lassen, damit ein Sauerstoffaustausch stattfinden kann
  • Zeigen sich erste neue Blätter, Plastikflasche entfernen

Topf-Pflanzung

Rosen-Stecklinge ziehen im Topf Verwenden Sie zum Vermehren von Rosen mittels Stecklingen einen Topf oder Anzuchtkasten, können Sie diese bis zum Ende der Blütezeit von der Mutterpflanze trennen und einpflanzen. Optimaler ist es, wenn sich die Rose noch in der vollen Wachstumsphase befindet. Während dieser Zeit wird die Wurzelbildung der Rosen-Stecklinge begünstigt. In Töpfe kultivierte Exemplare sollten vor dem ersten Frost entweder einen Winterschutz erhalten oder in ein frostfreies, helles Winterquartier umziehen. Im darauffolgenden Frühjahr kann die Jungpflanze ins Freiland gesetzt werden und den Winter problemlos draußen verbringen.

Pflanzanleitung

Das Einpflanzen von Kartoffeln zur Vermehrung durch Rosen-Stecklinge erfolgt im Grunde genommen genauso, wie bei der Freiland-Pflanzung. Lediglich auf folgende Besonderheiten und kleine Abweichungen sollten Sie achten:

  • Topf im Idealfall mit Anzuchterde füllen – alternativ: hochwertiges Substrat
  • Verfügt der Topf über ein Abflussloch für überschüssiges Wasser, ist keine gesonderte Drainage auf dem Topfboden notwendig
  • Nach der Entwicklung erster Blätter ist die Anzuchterde durch nährstoffreiches Substrat auszutauschen

Kartoffel nach dem Einpflanzen

Hat die Vermehrung geklappt und die Rosen-Stecklinge gedeihen prächtig, verbleiben die Kartoffeln in der Erde/dem Substrat. Im Laufe der Zeit zerfallen und zersetzen sie sich vollständig. Voraussetzung ist, dass immer eine gewisse Feuchtigkeit gegeben ist. Sollte dies nicht der Fall sein und der Boden sogar gelegentlich austrocknen, werden weder die Stecklinge angehen, noch sich die Kartoffeln vollständig auflösen. Sie können dann zusammen mit den Rosen-Stecklingen entsorgt werden.

Fazit
Kartoffeln bieten eine optimale Möglichkeit, Rosen durch die sonst so empfindlichen Stecklinge zu vermehren. Die Erfolgschancen erhöhen sich deutlich, eine prächtige Neupflanze daraus ziehen zu können. Besondere Kenntnisse und Erfahrungswerte sind nicht notwendig. Der Arbeitsaufwand ist nur geringfügig größer, als beim herkömmlichen Vermehren ohne Kartoffel. Einen Versuch ist es allemal wert.