
Die unter Gartenfreunden sehr beliebte Pflanze, die zur Familie der Malvengewächse gehört, erreicht eine Gesamtgröße von bis zu zwei Metern. Dabei kann ein Umfang von 1,5m erreicht werden. Die sehr großen Blüten können je nach Sorte unterschiedliche Farben aufweisen, zum Beispiel Weiß, Rosa, Purpurrot oder Blauviolett. Gut gepflegt und vor allem in den ersten beiden Lebensjahren sorgfältig überwintert, können sich Hobbygärtner lange an der dekorativen Pflanze erfreuen.
Standort und Bodenverhältnisse
Damit sich die Blüten des Roseneibischs optimal entfalten können, sollte der Standort der Pflanze sorgfältig gewählt werden. Das Gewächs fühlt sich sowohl in sonnigen Bereichen im Garten als auch im Halbschatten wohl. Es sollten jedoch Plätze gemieden werden, die im Vollschatten liegen; die Pflanze präsentiert sich an solchen Standorten sehr blühfaul. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass der Roseneibisch mit ausreichend Wärme versorgt wird; aus diesem Grund hat es sich als sinnvoll erwiesen, eine geschützte Lage auszuwählen. Hier ist das Gewächs vor kalten Winden geschützt, die langfristig Schäden anrichten können.
Für die Entfaltung einer reichen Blütenpracht ist neben dem idealen Standort auch die Verwendung des richtigen Substrats erforderlich. Die Pflanzenerde, die hier zum Einsatz kommt, sollte bestimmte Kriterien erfüllen:
- schwach sauer bis alkalischer pH
- durchlässig
- gleichmäßig bis mäßig feucht
- humusreich
- reich an Nährstoffen
- geringer Kalkanteil wird vertragen
Besonders gut eignen sich sandige Lehmböden, die einen guten Wasserabzug ermöglichen. Liegt ein sehr schwerer Lehmboden oder toniges Substrat vor, kann die Überwinterung gewisse Schwierigkeiten bereiten, da diese Böden frostverschärfend wirken. Dann lohnt es sich, das Substrat mit feinem Kies oder etwas Sand zu versetzen. Auch der Nährstoffgehalt des Bodens kann sich nachteilig auswirken; Besonders arme Böden können dazu führen, dass sich nur ein geringer Blütenansatz zeigt. In diesem Fall sollte das vorliegende Substrat mit Kompost und Blumenerde aufgebessert werden.
Gießen, Schneiden und Düngen – Pflege des Gartenhibiskus
Besonders junge Pflanzen sollten nicht nur mit ausreichend Wasser, sondern auch mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt werden. So setzen gezielte Düngergaben die Anfälligkeit gegenüber Blattläusen herab, die besonders häufig Pflanzen befallen, die sich noch im Wachstum befinden. Besonders bei Kübelpflanzen sollte eine zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen erfolgen, die durch einen Flüssigdünger gewährleistet werden kann. Dieser wird während der Sommermonate im Abstand von zwei bis drei Wochen ausgegeben. Zusätzlich eignet sich auch das gelegentliche Einarbeiten von Hornspänen.
Um den Austrieb zu unterstützen, hat es sich darüber hinaus als sinnvoll erwiesen, den Gartenhibiskus kräftig zu schneiden. Durch den gezielten Rückschnitt wird nicht nur die Blütenbildung angeregt, sondern auch ein besonders kompakter Wuchs erzielt. Diese Maßnahme kann im Abstand von zwei Jahren durchgeführt werden, wobei das zeitige Frühjahr eine besonders günstige Jahreszeit bietet. Allerdings sollte die Entfernung erfrorener Triebe nach dem Winter jedes Jahr erfolgen. Aufgrund der hervorragenden Schnittverträglichkeit kann der Gartenhibiskus dabei auch stark gekürzt werden. Um eine kompakte Wuchsform zu erreichen, werden etliche Triebe des Vorjahres, die sich an den dicken Hauptästen befinden, abgeschnitten. Dieses gezielte Auslichten sorgt dafür, dass die verbleibenden Triebe mit ausreichend Licht versorgt werden. Die noch vorhandenen Zweige werden anschließend um etwa ein Drittel gekürzt. Wird der Gartenhibiskus als Hochstamm gezüchtet, stehen der nackte Stamm und die runde Krone im Vordergrund. Das ganze Jahr über werden hier alle Triebe, die dem Stamm entwachsen sind, baldmöglichst entfernt. Während des Schneidens wird dabei die Kugelform beibehalten. Um ein zu dichtes Wachstum zu verhindern, können einige Triebe komplett geschnitten werden.
Überwintern
Bei der Überwinterung des Roseneibischs sollten unterschiedliche Aspekte beachtet werden:
- Überwinterung ist je nach Sorte bis -20°C möglich
- buntlaubige Sorten präsentieren sich empfindlicher
- gefüllte Sorten benötigen mehr Schutz
Vermehrung und Aussaat
Die Vermehrung des Roseneibischs kann mit Hilfe unterschiedlicher Methoden erfolgen:
- Samen
- Steckhölzer
- Kopfstecklinge
Um die Vermehrung mit Hilfe von Steckhölzern zu realisieren, werden diese im Spätherbst von verholzten, einjährigen Trieben abgeschnitten. Die Verpflanzung erfolgt erst im darauf folgenden Frühjahr. Am besten werden die Stecklinge von geraden, bleistiftstarken Trieben geschnitten, die einen guten Besatz mit Augen zeigen. Die Länger der Hölzer sollte dabei rund 20cm betragen. Damit später der Wurzel- und der Sprosspol auseinander gehalten werden können, hat sich eine entsprechende Markierung bewährt. Zu diesem Zweck wird das obere Ende kurz über einem Auge gerade, das untere Ende kurz unter einem Auge in Schräghaltung geschnitten. Die Steckhölzer werden ach dem Schnitt gebündelt und an einem geschützten Platz überwintert, zum Beispiel in einem kühlen Keller. Hier können die Hölzer aufrecht in einem zur Hälfte gefüllten Behälter lagern. Im März oder April des nächsten Jahres kann die Kultivierung in große Blumentöpfe oder ins Freiland erfolgen, wobei das schräg geschnittene Ende beim Eingeben in die Erde nach unten zeigen muss. Das obere Ende ragt im Idealfall mit zwei Augen aus der Erde. Die Steckhölzer werden gut feucht gehalten; wenn der Austrieb der Laubblätter erfolgt, sind die Hölzer erfolgreich angewurzelt und können umgesetzt werden.
Krankheiten und Schädlinge effektiv bekämpfen
Der Gartenhibiskus wird von unterschiedlichen Schädlingen befallen. Zu den klassischen Schädlingen gehören Blattläuse, die vorwiegend an den Triebspitzen und Knospen auftreten. Der Befall ist anhand des charakteristischen Schadbildes leicht identifizierbar:
- stark eingerollte Blätter, teils blasig aufgetrieben
- klebrige Pflanzenteile
- kümmernde, deformierte Triebe
- dicht gedrängte Ansammlungen von Läusen an Trieben und Knospen
Um einem Befall effektiv vorzubeugen, sollten die Pflanzen insbesondere in Trockenzeiten ausreichend bewässert werden. Darüber hinaus stellen spezielle Anlockpflanzen, zum Beispiel Kapuzinerkresse, eine wirksame Präventivmaßnahme dar. Außerdem können die natürlichen Feinde der Blattlaus gefördert werden. Vor allem der Einsatz von Marienkäfern hat sich in diesem Zusammenhang bewährt. Ist das Gewächs bereits befallen, werden die betroffenen Pflanzenteile entfernt. Alternativ lohnt sich auch das gezielte Abspritzen der Pflanze mit einem kräftigen Wasserstrahl. Das wiederholte Einbringen von Rainfarntee, Seifenlösungen und Brennnesselauszug hat sich ebenfalls bewährt.
Manchmal zeigt der Gartenhibiskus jedoch auch Krankheitssymptome, die nicht mit dem Befall von Schädlingen zu erklären sind. In diesem Fall sind häufig Standort- oder Pflegefehler für die Erkrankung verantwortlich. Ein Abwurf von Knospen kann beispielsweise erfolgen, wenn der Standort sehr zugig gewählt wurde. Aber auch zu wenig Gießwasser oder ein starker Temperaturwechsel kann die Ursache sein. Zeigen hingegen die Blätter gelbe Verfärbungen, fehlen der Pflanze meist Nährstoffe. Dann ist die gezielte Gabe eines Düngers angezeigt.
Fazit
Der Gartenhibiskus stellt mit seinen großen und dekorativen Blüten eine echte Bereicherung für jeden Hausgarten dar. Hat die Pflanze erst einmal die ersten beiden Lebensjahre überstanden und ist insbesondere die Überwinterung geglückt, benötigt das Gewächs nur noch wenig Pflege. Vom Anfänger bis zum passionierten Hobbygärtner ist der Roseneibisch dann für jeden Pflanzenfreund gleichermaßen geeignet.