Die Rose ist unumstritten die Königin der Blumen. Das liegt nicht zuletzt an ihren großen, elegant geformten Blüten, die oft auch noch betörend duften. Blütenpracht, Duft und die Auswahl verschiedenster Sorten machen sie so beliebt und das, obwohl die Rosenpflege nicht ganz leicht ist. Bei Rosen ist die Sortenauswahl und der passende Standort extrem wichtig. Stimmen diese beiden Dinge, sind Rosen robust und pflegeleicht. Es gibt sowohl Einsteigersorten, einfach zu pflegen, als auch richtige Diven, die eine geübte Gärtnerhand benötigen. Hier erfahren Sie alles wichtige zur Rosenpflege.
Standort
Vom idealen Standort hängen Wachstum, Blütenfülle, Krankheitsanfälligkeit und Pflegeaufwand der Rose ab! Wenn kein passender Standort vorhanden ist, dann muss man die passende Rose für diesen Standort auswählen! Kompromisse bei der Rosenauswahl sind besser als kranke Rosen. Es gibt für fast jeden Standort die passende Rose, nur keine Rose für jeden Standort.
- Rosen lieben sonnige und luftige Standorte.
- Ideal ist Sonne mindestens den halben Tag lang.
- Am besten sind ost- und westexponierte Plätze.
- Südlage kann zu Hitzestau führen.
- Nicht unter Bäume pflanzen (Tropfenfall)!
- Wichtig ist, dass die Luft zirkulieren kann, damit die Blätter nach Niederschlag schnell abtrocknen können!
Pflanzsubstrat
Der richtige Boden für Rosen ist der zweitwichtigste Faktor bei der Rosenpflege. Rosen sind Tiefwurzler und Starkzehrer, weshalb einige Bedingungen eingehalten werden sollten. Stimmen Pflanzenauswahl, Standort und Pflanzsubstrat kann bei der Kultivierung der Rose gar nichts mehr schief gehen.
- Ideal ist tiefgründiger, humoser Boden.
- Kein verdichteter Untergrund!
- Wasserdurchlässiger Boden, aber nährstoffreich
- Wasserstau unbedingt vermeiden, auch in tieferen Regionen!
- Günstig ist ein pH-Wert zwischen 6 und 7.
- Bei sandigen Böden Gesteinsmehl zusetzen, bei schweren Böden Sand oder Kies.
Rosen pflanzen
Man unterscheidet wurzelnackte Rosen und Rosen mit Pflanzballen. Beim Pflanzen gibt es einige Unterschiede. Wichtig zu beachten ist folgendes: Wenn man eine Rose entfernen musste und an diese Stelle eine neue pflanzen möchte, muss das Erdreich ausgetauscht werden und zwar großflächig!
- Die beste Pflanzzeit für Rosen ist der Herbst.
- Auch im Frühjahr kann gepflanzt werden, aber die Blüte erfolgt meist später und man muss mehr gießen.
- Standort tiefgründig mit Grabegabel auflockern!
- Erde mit Kompost aufbessern (Humusanteil erhöhen)
- Wurzelnackte Rosen erst einige Stunden in Wasser stellen!
- Deren Wurzeln danach etwas einkürzen und alle Triebe auf 20 cm zurückstutzen!
- Pflanzloch mindestens 40 x 49 x 40 cm groß.
- Veredlungsstelle muss 5 cm oder eine handbreit unterhalb der Bodenoberfläche liegfen!
- Pflanzloch mit Erde-Kompost-Gemisch auffüllen, antreten und einschlämmen!
- Rosen mit Ballen ebenfalls wässern und 5 cm tief (Veredlungsstelle) einpflanzen.
- Gut angießen!
Gießen und Düngen
Rosen mögen weder zu viel Nässe, noch zu wenig. Dann geraten sie in Stress. Die Folge ist eine erhöhte Anfälligkeit für Pilzerkrankungen. Gegen das Wetter ist man machtlos, aber man kann einiges dafür tun, damit die Rose sich wohlfühlt. Wichtig bei der Rosenpflege ist, die Erdoberfläche immer schön locker zu halten, damit die Wurzeln genügend Luft bekommen und Bodenwasser nicht verdunsten kann.
- Boden stets leicht feucht halten!
- Oberste Erdschicht vor erneutem Gießen abtrocknen lassen.
- 10 bis 30 Liter Wasser pro Quadratmeter
- Besonders frisch gepflanzte Rosen benötigen reichlich Waser, bis sie angewachsen sind.
- Laub beim Gießen nicht benetzen!
- Eine Mulchschicht hält die Erde feucht, locker und krümelig.
- Wichtig ist die Düngung.
- Man verwendet organischen oder Langzeitdünger.
- Langzeitdünger besteht aus mineralischen und organischen Komponenten, wirkt sofort sowie langanhaltend.
- Ideal ist Düngung im Frühjahr zum Austrieb, dann mit reifen Kompost und einige Handvoll Hornspänen.
- Im Sommer zur Hauptblüte zweite Düngung.
- Ab Ende Juli nicht mehr stickstoffhaltig düngen, damit die Triebe ausreifen können.
Schneiden
Der jährliche Pflegeschnitt ist wichtig für Rosen. Er sorgt dafür, dass die Pflanzen ihre Blühfreudigkeit und Vitalität erhalten. Man benutzt eine scharfe Schere, am besten eine Rosenschere. Geschnitten wird an einem frostfreien, niederschlagsfreien, aber bedeckten Tag.
- Im Herbst kann man die Rosen ganz leicht einkürzen.
- Der eigentliche Schnitt erfolgt im Frühjahr. Bei allen Rosen wird abgestorbenes und krankes Holz herausgeschnitten.
- Sich kreuzende, aneinander reibende Triebe werden ausgelichtet.
- Alle paar Jahre wird der älteste Trieb nah an der Basis abgeschnitten, damit die Rose nicht verkahlt und blühfreudig bleibt.
- Alle anderen Schnittmaßnahmen hängen von der Wuchsgruppe und dem Blührythmus ab.
- Wenn man Verblühtes regelmäßig abschneidet, treibt die Rose immer neue Knospen.
- Wildtriebe zeitig direkt am Ansatz entfernen!
Überwintern
Die meisten Rosen sind gut winterhart. Vor dem Einbruch des Winters hilft man in der Rosenpflege mit einigen Maßnahmen, dass sie die Frostperioden besser überstehen kann. Dabei muss besonders die Veredlungsstelle geschützt werden, die knapp unter der Erdoberfläche liegt.
- Anhäufeln – Gartenerde etwa 20 bis 25 cm hoch um den „Stamm“ anhäufeln (Hügelform)
- Edel-, Beet- und Kletterrosen zusätzlich mit Sonnenschutz versehen, damit Holz nicht durch den Kontrast von Sonne und Frost geschädigt wird.
- Zweige mit Fichtenreisig abdecken!
- Kletterosen können auch mit Jute oder Leinen abgedeckt werden.
- Hochstämme haben ihre Veredlungsstelle in der Krone. Diese muss geschützt werden.
- Reisig in die Krone stecken und ganze Krone in einen Stoff- oder Jutesack stecken.
- Keine Plastiktüte verwenden!
- Kübelrosen benötigen viel Schutz. Erdballen darf nicht gefrieren!
- Topf geschützt stellen, am besten auf Styropopr und dick einpacken!
Vermehren
Rosen können aus Samen gezogen, durch Stecklinge und durch Veredlung vermehrt werden. Veredlung ist etwas schwierig, Stecklingsvermehrung dagegen einfach. Es eignen sich allerdings nicht alle Rosensorten für die Stecklingsvermehrung und unter Sortenschutz stehende Rosen darf man so nicht vermehren.
- Stecklingsvermehrung bringt wurzelechte Rosen hervor.
- Beste Zeit zum Stecklinge schneiden ist Ende Juni bis Anfang August
- Günstig ist ein Trieb mit einer gerade abgeblühten Blüte
- Trieb sollte 5 Augen haben
- Waggerecht unter dem 5. Auge abschneiden
- Blüte abschneiden
- Untersten 4 Blätter entfernen, nur das oberste stehenlasse (Verdunstung einschränken)
- Steckling tief in Erde stecken, am besten an halbschattigem Platz im Garten
- Sauberes Einmachglas über den Steckling stülpen
- Boden ständig leicht feucht halten, er darf nie austrocknen
- Glas hin und wieder zum Lüften entfernen
- Nach Möglichkeit Steckling drei Jahre nicht umpflanzen!
Veredlung
… eine höherwertige Pflanze wird auf eine minderwertigere aufgesetzt (meist Zuchtrose auf Wildrose)
- Veredelt wird im Sommer
- Wertvolle Sorte – Zweige scheiden und Dornen und Blätter entfernen, von den Stielen die Augen entfernen (nicht zu dick und nicht zu flach)
- Wildrose – in den Stängel eine Tasche schneiden, einen T-Schnitt machen, Haut der Rose zweimal einschneiden, wie ein T, nicht zu tief schneiden!
- Das Auge (Edelrose) in die Tasche schieben und mit den aufgeschnittenen Seitenflügeln bedecken.
- Der aus der Tasche ragende Teil wird entfernt. Das eingeschobene Auge mit einem Gummiband fixieren!
- Das Auge sollte nach einigen Wochen austreiben.
- Ist das so, werden im Frühjahr die Wildtriebe oberhalb der Veredlungsstelle gekappt und die restlichen tief abgeschnitten.
Krankheiten und Schädlinge
In der Rosenpflege können Sie vielen tun, trotzdem kann die Königin der Blumen von einigen Schädlingen sowie auch Krankheiten heimgesucht werden. Gegen typische Rosenkrankheiten kann man indes schon bei der Sortenauswahl allerhand tun. Günstig ist, resisitente Sorten auszuwählen. Über eine gute Gesundheit verfügen so genannte ADR-Rosen. Sie sind getestet und für sehr gut befunden.
Blattläuse
- Meist an den Triebspitzen sitzend
- Oft in Massen auftretend
- Grüne, gelbliche, rote oder schwarze Blattläuse sind möglich.
- Bei gesunden Rosen richten sie kaum Schäden an.
- Am besten man streift die Kolonien mit den Fingern ab.
- Günstig ist auch das Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl.
- Frühzeitig mit Entfernung beginnen, bevor Blattläuse sich explosionsartig vermehren!
- Natürliche Feinde fördern (Marienkäfer, Florfliegen und deren Larven und Schwebfliegenlarven).
Blattrollwespe
- Zu erkennen an Blattzigarren
- In der Röhre wachsen die kleinen grünen Larven heran.
- Eiablage Ende April bis Anfang Juni.
- Ab Juli fallen die Larven zu Boden.
- Um den Befall einzudämmen müssen die Blätter samt Larve frühzeitig entfernt werden.
Rosenzikade
- An weißen Sprenkeln auf der Blattoberseite zu erkennen.
- Besonders häufig an trockenen, heißen Standorten.
- Insekt sitzt an der Blattunterseite und springt bei Berührung des Blattes ab.
- 1. Generation von Mai bis Juni, 2. von August bis September
- Eier werden in die Triebe gelegt.
- Befallene Pflanzenteile im Herbst abschneiden!
Sternrußtau
- Pilzerkrankung
- Zuerst an der Blattunterseite braune bis schwarzviolette Flecken
- Später vergilbt das ganze Blatt
- Tritt vor allem am Saisonende auf und bei feuchten Verhältnissen
- Verbeugen durch luftigen Standort
- Blätter nach dem Abfallen einsammeln, nicht liegenlassen!
- Pilz überwintert im Boden und kann sich so gut ausbreiten
Posenrost
- Pilzkrankheit
- Zu erkennen an gelben Pusteln an der Blattunterseite
- Blattoberseite mit orangen bis bräunlichen Blattflecken
- Begünstigt durch kühles, feuchtes Wetter
- Pusteln verfärben sich schwarz und verschleudern Unmengen von Sporen
- Hilfe bringt nur das frühzeitige Entfernen befallener Teile.
Mehltau
- Echter Mehltau – zu erkennen am weißlichen Belag auf der Blattoberseite, Triebspitzen und Blütenknospen
- Besonders häufig im Spätsommer, bei trockener und heißer Witterung, gefolgt von taureichen, luftfeuchten, kühlen Nächten
- Falscher Mehltau – violette bis schwarze Blattflecken auf der Oberseite der Blätter und weißlichen Belag an der Unterseite
- Meist bei kühl-feuchtem Wetter
- Wichtig ist richtiger Standort
- Günstig ist die Verwendung von Pflanzenstärkungsmitteln
- Befallene Teile ausschneiden und entsorgen!
Rosenpflege rund ums Jahr
- Januar/Februar – Winterschutz überprüfen, Schnee von Strauch- und Hochstammrosen schütteln!
- März – Wenn Frost überstanden ist, Frostschutzmaßnahmen langsam entfernen. Jetzt wird mit speziellem Rosendünger gedüngt.
- April – Anfang des Monats abhäufeln, Zeit für den Rosenschnitt (wenn Forsythie blüht), Boden lockern, Unkraut entfernen, Mulchschicht ausbringen (bei Rindenmulch Hornspäne nicht vergessen!), zur Vorbeugung von Sternrußtau alle drei Wochen mit Mittel aus Schwarzem Holunder spritzen!
- Mai – Erde und Mulchschicht lockern. Bei Trockenheit gießen, auf Schädlinge und Krankheiten kontrollieren und Gegenmaßnahmen ergreifen, Wildtriebe entfernen
- Juni – Bodenpflege, Wildtriebe entfernen, Kontrolle, wässern, evtl. nachdüngen, Verwelktes regelmäßig entfernen
- Juli – Bodenpflege, wässern, Verblühtes entfernen, Sommerschnitt bei einmal blühenden Strauchrosen, lange Triebe von Kletterrosen anbinden
- August – nur Verblühtes regelmäßig entfernen, Kontrolle, wässern, Schnitt für einmal blühende Kletterrosen
- September – kaliumhaltig düngen, Boden nicht mehr bearbeiten, auf Pilzkrankheiten kontrollieren, betroffene Pflanzenteile entfernen
- Oktober – krankes Laub entfernen und entsorgen, Hauptpflanzzeit für Rosen
- November – Winterschutz anbringen, Ende des Monats anhäufeln
- Dezember – evtl. Winterschutz verstärken, gießen nicht vergessen
Fazit
Die Rose ist nicht umsonst die Königin unter den Blumen. Die Rosenpflege bedarf einiger Anstrengungen, aber man wird reichlich belohnt. Um immer schöne Rosen zu haben, sollte man beim Kauf einiges beachten. Bei Auswahl der passenden Sorte, dem günstigsten Standort und gutem Pflanzsubstrat ist die Rosenhaltung keine Kunst. Man muss noch nicht mal einen grünen Daumen haben.