Große oder kleine Blüten, ungefüllte oder gefüllte, duftende oder nicht duftende, Rosen sind in Sachen Blütenpracht kaum zu übertreffen. Damit sie sich gut entwickeln können, müssen sie regelmäßig verschnitten werden, beispielsweise beim Herbstschnitt. Dieser Rosenschnitt unterscheidet sich in Intensität vom Frühjahresschnitt.
Rosenschnitt im Herbst
Bei der Frage nach dem richtigen Schnittzeitpunkt scheiden sich die Geister. Während der Rückschnitt im Frühjahr ein gesundes Wachstum fördern soll, zielt der Herbstschnitt vor allem darauf ab, die Rosen auf den Winter vorzubereiten und den Grundstein dafür zu legen, dass sie auch im nächsten Jahr wieder üppig blühen.
Im Gegensatz zum Hauptschnitt, der im Frühjahr erfolgt, sollten die Rosen im Herbst auf keinen Fall zu stark verschnitten werden. Man lässt etwas mehr stehen als im Frühjahr. Es geht insbesondere darum, Rosenkrankheiten vorzubeugen, denn totes, krankes und faulendes Holz bzw. abgestorbenes Pflanzenmaterial bildet die perfekte Brutstätte für Schädlinge und Pilze, die im Totholz überwintern.
Wann im Herbst schneiden?
Einige Rosenarten blühen bis in den Herbst. Je nach Witterung kann die Rosensaison bis in den Dezember hinein andauern. In der Regel werden Rosen erst geschnitten, wenn sie verblüht sind. Der Rosenschnitt im Herbst sollte erfolgen, sobald der erste Frost auftritt. Der Dezember ist der späteste Zeitpunkt für einen entsprechenden Schnitt. Bei Rosen, die im Herbst noch stark austreiben, lässt sich das Triebwachstum durch einen leichten Rückschnitt der Triebspitzen unterbrechen, was wiederum das Ausreifen der jungen, weichen Triebe fördert.
Sinnvoll kann ein Rosenschnitt im Herbst auch auf dicht bepflanzten Rosenbeeten sein, da aufgrund des dichten Bewuchses ein optimaler Winterschutz in Form von Anhäufeln nur schwer möglich ist. Denn dazu ist es wichtig, an die Strauchbasis heranzukommen. Empfehlenswert ist ein herbstlicher Schnitt auch bei kränkelten Rosen, d.h., bei Pflanzen die von Krankheiten wie Mehltau oder Schädlingen befallen sind. So kann man eine Ausbreitung verhindern.
Schnitt nicht so intensiv wie im Frühjahr
Bei einem Rosenschnitt im Herbst muss man nicht so sorgfältig vorgehen wie beim Hauptschnitt im Frühjahr. Man sollte so wenig wie möglich und so viel wie nötig schneiden. Alles andere würde der Rose mehr schaden als nützen.
- Vertrocknetes und totes Holz generell komplett entfernen
- Totholz stellt eine Gefahr für Gesundheit des Rosenstocks dar
- Betreffendes Holz an dunklerer Färbung zu erkennen
- An totem Holz meist kein grünes Blatt mehr zu sehen
- Beim Schnitt immer auf Saftwaage achten
- Heißt, alle Stängel auf gleicher Höhe schneiden
- Um die Rosen auszudünnen, ältere Triebe wegschneiden
- Besonders lange Triebe im Herbst einkürzen
- Kann Schäden durch Wind und Schneebruch vorbeugen
Die Schnitte sollten immer leicht schräg gesetzt werden, damit Wasser jederzeit gut ablaufen kann. Anderenfalls können die Schnittwunden schlechter ausheilen und Krankheitskeime oder Pilze leichter eindringen. Nicht minder wichtig ist das richtige Werkzeug. Das sollte sauber und vor allem ausreichend scharf sein, um ein Ausfransen der Schnittränder zu vermeiden.
Wildtriebe immer wieder entfernen
Was man regelmäßig, also auch im Herbst entfernen sollte, sobald man sie entdeckt, sind sogenannte Wildtriebe. Sie rauben der Rose Wasser und Nährstoffe. Aber woran erkennt man derartige Triebe und wie entfernt man sie richtig?
- Bilden sich gelegentlich unterhalb der Veredlungsstelle veredelter Rosen
- Sind dünner als andere Triebe
- Blätter von Wildtrieben meist etwas heller
- Wachsen kräftiger und wesentlich schneller
- Tragen ab dem zweiten Jahr einfache, weiße oder rosafarbene Blüten
- Zum Entfernen, Veredlungsstelle und Basis des Wildtriebes freilegen
- Den stacheligen Wildtrieb mit kräftigem Ruck nach unten abreißen
- Abschließend Veredlungsstelle mit mindestens 5 cm Erde bedecken
Herbstschnitt je nach Rosensorte
Wo und wie viel man letztendlich beim Rosenschnitt im Herbst schneiden sollte, kann von Art zu Art bzw. je nach Rosensorte variieren. Dabei wird zwischen Beet- und Edelrosen, öfter und einmal blühenden Strauch- und Kletterrosen sowie Hochstammrosen unterschieden.
Beet- und Edelrosen
Bei Beet- und Edelrosen können alte Triebe direkt am Ansatz weggeschnitten werden. Zudem kürzt man kräftige Triebe auf vier bis sechs und schwache, auf drei bis vier Augen. Oder man schneidet die Trieblängen von Beetrosen etwa um die Hälfte zurück. Dabei ist darauf zu achten, dass die Triebe nach dem Schnitt etwa die gleiche Höhe haben (Saftwaage).
Einmal und öfter blühende Strauchrosen
Bei einmal blühenden Strauchrosen entfernt man beim Herbstschnitt ausschließlich kranke und trockene Triebe. Wird stärker verschnitten, bleibt die Blüte im darauf folgenden Frühjahr aus.
- Bei öfter blühenden, Triebe die älter sind als vier Jahre, komplett entfernen
- Ein Grundgerüst stehenlassen
- Alle anderen um etwa ein Drittel einkürzen
- Das soll Schneebruch vorbeugen
- Trockene und abgestorbene Triebe herausschneiden
Einmal und öfter blühende Kletterrosen
Ältere Triebe einmal blühender Kletterrosen werden bodennah abgeschnitten. Die anderen kürzt man unmittelbar nach der Blüte etwa um die Hälfte ein. Die Zweige öfter blühender Sorten schneidet man auf zwei bis vier Augen zurück und entfernt verwelkte Blüten.
Hochstammrosen
Bei Hochstammrosen entfernt man zunächst die ältesten Triebe. Alle anderen werden etwa um ein Drittel gekürzt. Für eine bessere Belüftung können einzelne Zweige herausgeschnitten werden.
Nach diesem Rosenschnitt ist ein Frostschutz unverzichtbar. Dazu ist es ratsam, den Kronenansatz in Wintervlies einzuhüllen.