Gartenpflanzen Kakteen & Sukkulenten

Rosetten-Dickblatt, Aeonium arboreum pflegen

Rosetten-Dickblatt

Wer sich florale Vielfalt auf der kreativen Fensterbank wünscht, kommt am Rosetten-Dickblatt nicht vorbei. Der apart verzweigte Halbstrauch besticht mit sukkulenten, endständigen Rosetten in wunderschönen Purpurtönen bis zu Dunkelrotbraun und zierlichen, gelben Blüten. Ausgestattet mit dem Potenzial zur Stämmchenbildung, kontrastieren die mediterranen Gewächse eindrucksvoll mit den klassischen Topfpflanzen auf der heimischen Blumenbank. Da Dickblattgewächse allgemeinhin als anspruchslos und genügsam gelten, reihen sie sich ohne weiteres unter die Anfänger-geeigneten Zimmerpflanzen ein. Lesen Sie hier, wie Aeonium arboreum fachgerecht zu pflegen ist.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Dickblattgewächse (Crassulaceae)
  • Bezeichnung der Art: Rosetten-Dickblatt (Aeonium arboreum)
  • Mäßig verzweigender Halbstrauch
  • Beheimatet im Mittelmeerraum
  • Wuchshöhe in Kultur bis 100 cm
  • Sukkulente Laubblätter in Rosettenform mit 10 bis 25 cm Durchmesser
  • Grüne oder purpurfarbene Blätter mit glatter Oberfläche
  • Oval geformte Blütenstände in Gelb mit 10-15 cm Durchmesser
  • Blütezeit von März bis Juni oder im Spätwinter
  • Weitere Namen: Rosettenbäumchen

Erst im fortgeschrittenen Alter lässt sich das Rosetten-Dickblatt zu einer Blüte bewegen. Wo diese erscheint, dürfen Sie sich auf bis zu 20 cm lange Blütenripsen freuen in verschiedenen Gelbtönen.

Standort

Im Rahmen der Standortwahl treffen Sie auf das erste Attribut, das zur Popularität des Rosettenbäumchens beiträgt. Mehrheitlich beharren klassische Zimmerpflanzen auf einen Fensterplatz, der vor praller Mittagssonne geschützt ist. Nicht so das Aeonium arboreum. Um seine Schönheit in Vollendung zu entfalten, kommt es auf diese Bedingungen an:

  • Vollsonnige bis sonnige Lage, gerne während der Mittagsstunden
  • Idealerweise ein Platz am Südfenster ohne jegliche Beschattung
  • Mindestens 4 Stunden Sonnenlicht am Tag
  • Von Mai bis September vorzugsweise auf dem sonnendurchfluteten Balkon

Bei Temperaturen von 18 bis 25 Grad Celsius erzielt das Rosetten-Dickblatt sein Optimum. Unter 10 Grad Celsius darf die Quecksilbersäule für das mediterrane Gewächs nicht fallen.

Tipp: Siedelt das Rosettenbäumchen im Frühling um auf die Terrasse oder den Balkon, wird eine Phase der Eingewöhnung vorgeschaltet. In den ersten beiden Wochen verweilt die Pflanze am halbschattigen bis schattigen Standort. Ein wenig Sonne am Morgen oder am Abend bereitet die Schmuckblätter schrittweise vor auf das pralle Sonnenlicht.

Gießen

aeonium arboreum Um Aeonium arboreum gekonnt zu pflegen, wird die Pflanze mäßig gegossen. Wenngleich der sukkulente Halbstrauch gegenüber der Wasserqualität tolerant eingestellt ist, empfehlen wir die Verwendung von gesammeltem Regenwasser oder entkalktem Leitungswasser. So machten Sie es richtig:

  • oberste Schicht der Erde bis etwa 2 cm Tiefe antrocknen lassen
  • gießen, wenn die Daumenprobe den Beweis für eine trockene Oberfläche bringt
  • So viel Wasser geben, dass der Ballen im Inneren gleichmäßig angefeuchtet wird
  • Die Bildung von Staunässe ist unbedingt zu vermeiden

Laufen die ersten Wassertropfen aus der Bodenöffnung heraus, beenden Sie das Gießen. Das sich daraufhin im Untersetzer angesammelte Wasser wird nach 15-20 Minuten abgeschüttet. Wahlweise gießen Sie von unten, indem wiederholt der Untersetzer mit weichem Wasser gefüllt wird, bis nichts mehr aufgesogen wird. Bei dieser Vorgehensweise ist ebenfalls dauerhaft stehendes Wasser im Topfuntersetzer zu vermeiden.

Luftfeuchtigkeit

Im Gegensatz zur großen Mehrheit anderer Zimmerpflanzen, toleriert das Rosetten-Dickblatt normale bis trockene Raumluft. Somit sind selbst während der Heizperiode keine besonderen Vorkehrungen für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit zu treffen. Dennoch trägt es zur Vitalität und Schönheit des Rosettenbäumchens bei, wenn man es hin und wieder mit einem feinen Nebel aus weichem Wasser besprüht.

Düngen

Die Anforderungen an die Nährstoffversorgung untermauern den genügsamen Ruf des Rosettenbäumchens. Damit es dem mediterranen Halbstrauch an nichts fehlt, verabreichen Sie von März bis August jeden Monat einen handelsüblichen Flüssigdünger für Sukkulenten. Alternativ kommt die Verwendung von Düngegranulat oder Stäbchen für Kakteen mit Langzeitwirkung in Betracht, die Sie nach Dosierungsanleitung applizieren.

Schneiden

Da ein Aeonium arboreum nur sehr langsam wächst, wird jeder neue Zentimeter an Wuchshöhe freudig begrüßt. Ein Rückschnitt erübrigt sich daher. Kümmerliche oder kranke Blätter werden ausgezupft und nicht abgeschnitten, da eventuelle Reste Fäulnis auslösen könnten. Überrascht die exotische Zimmerpflanze mit einer ihrer seltenen Blüten im Frühling, schneidet man die verwelkten Blütenstände am Ende mit einer scharfen, desinfizierten Schere ab.

Hinweis: Bricht ein Trieb unter der Rosetten-Last ab, wird die Bruchstelle mit einem scharfen, desinfizierten Messer oder einer Rasierklinge geglättet und mit reinem Holzkohlepulver versiegelt. Den abgebrochenen Zweig setzen Sie in feuchte Sukkulentenerde, wo er innerhalb weniger Wochen Wurzeln schlägt.

Überwintern

Damit das Rosetten-Dickblatt seine ornamentale Statur über viele Jahre behält, wird ihm eine winterliche Ruhepause gegönnt. Nach Beendigung der sommerlichen Freiluft-Saison, tritt die Pflanze ein in ihre wohlverdiente Karenzzeit. So verläuft die Pflege sachgemäß:

  • Aufstellen am sonnigen, hellen Fensterplatz
  • Die Temperaturen pendeln zwischen 10 und 12 Grad Celsius
  • Nur so viel gießen, dass der Wurzelballen nicht austrocknet
  • Nicht düngen

Vermeiden Sie einen zu dunklen Standort, denn dort vergrünen die Blätter und vergeilen die Triebe. Im Zweifel gleicht eine Pflanzenlampe den Lichtmangel während der kalten Jahreszeit aus. Findige Hobbygärtner platzieren hinter dem Rosettenbäumchen einen Spiegel oder eine andere, reflektierende Fläche, um die Ausbeute an Sonnenlicht zu maximieren.

Ab Anfang März wird die Gießwassermenge schrittweise erhöht und die Pflanze wechselt an einen sonnigen Standort mit wärmeren Temperaturen. Zeigt sich ein frischer Austrieb, setzt die Gabe von Dünger wieder ein. Zu Beginn noch in verdünnter Konzentration, bis ab Mai die volle Ration appliziert wird.

Tipp: Der ultimative Standort für die Überwinterung befindet sich für Aeonium arboreum im unbeheizten, lichtdurchfluteten Wintergarten. Hier stehen die Chancen gut, dass die sonnenhungrige Pflanze ihre dunkelrote Blattfarbe behält und die Triebe nicht vergeilen.

Umtopfen

Im Hinblick auf das gemächliche Wachstum, ziehen 2 Jahre und mehr ins Land, bis der Topf vollständig durchwurzelt ist. Spätestens wenn die Wurzeln aus der Bodenöffnung hervorschauen, ist es an der Zeit, das Rosetten-Dickblatt umzutopfen. Wählen Sie als Substrat eine nährstoffarme, gut durchlässige Mischung, die abgestimmt ist auf die Bedürfnisse von Sukkulenten. Ein Mix aus 60 Prozent Kakteenerde und 40 Prozent Lavagranulat oder Bims-Kies erfüllen die Anforderungen ausgezeichnet. So verläuft die Pflegemaßnahme erfolgreich:

  • Im Februar/März das Rosetten-Dickblatt austopfen
  • Verdorrte Blätter abziehen und faulige Wurzeln herausschneiden
  • Im neuen Topf über der Bodenöffnung einige Tonscherben ausbreiten als Drainage
  • Darüber das empfohlene Substrat bis auf halbe Höhe einfüllen
  • Mit der Faust eine Mulde hineindrücken, um die Pflanze mittig einzusetzen
  • Unter Beibehaltung der bisherigen Pflanztiefe mit Substrat auffüllen und fest andrücken

Nachdem Sie das Rosettenbäumchen mäßig angegossen haben, verbringt es die ersten 2-3 Wochen am halbschattigen Platz, um sich vom Umzugsstress zu erholen. Erst dann bezieht die regenerierte Zimmerpflanze ihren angestammten, sonnigen Standort. Sofern Sie vorgedüngtes Substrat verwendet haben, setzt frühestens nach 6-8 Wochen die Gabe von zusätzlichen Nährstoffen ein.

Vermehren

aeonium arboreum Um weitere Exemplare dieser augenfälligen Zimmerpflanzen heranzuziehen, rückt die unkomplizierte Stecklings-Vermehrung in den Fokus. Zu diesem Zweck schneiden Sie zu Beginn der Vegetationsperiode Kopfstecklinge mit einer Länge von 3-4 cm ab. Die Schnittstelle an der Mutterpflanze wird unverzüglich versiegelt mit reinem Holzkohlepulver, damit sie dort nicht ausblutet. Mit den Stecklingen verfahren Sie so:

  • Kleine Töpfchen füllen mit Pikiererde, Torf-Sand oder einem Mix aus Kakteenerde und Quarzsand
  • Darin jeweils einen Steckling zu zwei Drittel einsetzen und von unten gießen
  • Jeden Anzuchttopf mit einer transparenten Haube versehen
  • Am halbschattigen Fensterplatz aufstellen und leicht feucht halten

Innerhalb der folgenden 6 bis 8 Wochen gedeiht an den Schnittstellen ein vitales Wurzelsystem. Ein erster Austrieb signalisiert den erfolgreichen Verlauf. Ist das Anzuchtgefäß durchwurzelt, topfen Sie Ihre Zöglinge um in Sukkulentensubstrat für ein adultes Rosetten-Dickblatt.

Tipp: Die Bewurzelung sukkulenter Stecklinge verläuft reibungsloser, wenn diese nach dem Schnitt für 3 Tage am luftigen Platz antrocknen.

Krankheiten und Schädlinge

Während über Krankheiten am Rosettenbäumchen nur äußerst selten zu klagen ist, verschonen einige Schädlinge den exotischen Halbstrauch nicht. Es sind in erster Linie die beiden folgenden Gattungen, die einem Dickblatt zusetzen können:

Blattläuse

Verweilt die sukkulente Rosetten-Pflanze auf dem sommerlichen Balkon, lauern listige Blattläuse darauf, die Blätter und Triebe auszusaugen. Kontrollieren Sie daher täglich das Laub auf die winzigen Läuse, die in Grün, Braun, Schwarz oder Cremeweiß auf den Ober- und Unterseiten ihr schändliches Treiben beginnen. Bei den ersten Anzeichen bekämpfen Sie die Plage mit einem bestens bewährten Hausmittel. So gelingt es:

  • Auf 1 Liter abgekochtes Wasser 15 ml reine Schmier- oder Kernseife geben sowie einen Spritzer Spiritus
  • Einfüllt in einen Handsprüher auf die befallene Pflanze auftragen und alle 2 bis 3 Tage wiederholen

Da man die winzigen Läuse schnell übersehen kann, halten Sie bei Ihrem Kontrollgang zugleich Ausschau nach Ameisen. Diese Insekten befinden Sie stets im Gefolge von Blattläusen, weil sie ganz wild sind auf den ausgeschiedenen Honigtau.

Schmier- und Wollläuse

Das Ende des Sommers und der Beginn der Winterruhe bedeuten leider keine Entwarnung im Hinblick auf Schädlinge an Aeonium arboreum. Blattläuse werden jetzt abgelöst durch Schmier- und Wollläuse, vor allem unter dem Einfluss trockener Heizungsluft. Haben Sie die weißen, rosa oder hellbraunen Schädlinge entdeckt oder die typischen Gespinste gesichtet, gehen Sie so dagegen vor:

  • Die mit Läusen besiedelte Pflanze kopfüber abbrausen
  • Die Schädlinge mit einem Alkohol-getränkten Tuch abwischen
  • In einen Zerstäuber Melissengeist einfüllen, um die infizierte Pflanze zu besprühen

Erscheint Ihnen die Verwendung von hochprozentigem Alkohol zur Schädlingsbekämpfung zu heikel, kommt die Paraffinöl-Mischung als goldener Mittelweg in Betracht. Auf einen Liter weiches Wasser geben Sie 1 Esslöffel Paraffinöl und 1 Esslöffel Spiritus. Diesen Mix tragen Sie im Abstand von 2 Tagen so lange auf, bis keine Schmier- und Wollläuse mehr zu entdecken sind.

Hinweis: Frisches Substrat ist häufig infiziert mit Schädlings-Larven und Eiern. Vor der Verwendung wird daher die Sukkulentenerde im Backofen sterilisiert. Eingefüllt in eine feuerfeste Schale, sind bei 150 Grad Ober- und Unterhitze nach 30 Minuten alle Gefahren beseitigt.

Fazit
Mit Blattrosetten, die an Rosenblüten erinnern, kreiert Aeonium arboreum auf der sonnigen Fensterbank entzückende Blickfänge. Das aparte, mediterrane Rosettenbäumchen gilt als ideale Zimmerpflanze für Hobbygärtner, die hin und wieder das Gießen versäumen. Als Sukkulent verfügt die Pflanze über einen Vorrat an Wasser in den fleischigen Blättern, die zudem wunderschön glänzen in sattem Purpur bis Dunkelrotbraun. Je sonniger der Standort, desto prachtvoller die Farbintensität. Darüber hinaus begnügt sich die anspruchslose Pflanze mit einer monatlichen Dosis Flüssigdünger. Findet die Überwinterung bei kühlen 10 bis 12 Grad Celsius statt am hellen Fensterplatz, wiederholt sich das bizarr anmutende Schauspiel auf der Fensterbank und dem Balkon über etliche Jahre aufs Neue.