Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist als Gewürz aus der Küche nicht wegzudenken. Nur wenige Menschen wissen jedoch, dass auch die Blüten essbar sind. 7 Hinweise, wie Sie Rosmarinblüten verwenden und haltbar machen können.
Blütezeit
Rosmarin blüht in den Monaten März bis Mai, wobei es hierbei sowohl auf die Witterung als auch auf die Sorte ankommt. Manche Rosmarinsorten blühen später als andere, spezielle Varietäten sogar erst im September. Schneiden Sie abgeblühte Stängel heraus, blüht die Pflanze manchmal sogar noch ein zweites Mal.
Geschmack
Rosmarinnadeln haben ein sehr intensives, herbes Aroma, weshalb man sie nur sparsam verwenden sollten. Des Weiteren ist Rosmarin recht zäh und sollten daher mitgegart werden. Ganz anders sieht es bei Rosmarinblüten aus. Die zumeist violett blühenden Lippenblüten – manche Sorten blühen auch zartrosa oder weiß – schmecken weit weniger intensiv und können deshalb üppiger verwendet werden.
Ernten
Das beste Aroma haben Rosmarinblüten, wenn Sie sie frisch aufgeblüht an einem trockenen und sonnigen Vormittag vorsichtig vom Strauch pflücken. Dabei können Sie sie entweder einzeln ernten oder zusammen mit dem ganzen Rosmarinzweig.
Frisch verwenden
Die Blüten nach der Ernte bitte nicht waschen, sondern:
- einfach frisch über Salate, Suppen oder Süßspeisen streuen
- warme und kalte Gerichte damit dekorieren
- Butterbrot mit Rosmarinblüten oder einer Blütenmischung bestreuen
Ein ebenso besonderer wie erfrischender, sommerlicher Blickfang im Wasser oder einem anderen Kaltgetränk sind Eiswürfel mit Kräuterblüten. Hierzu geben Sie einfach einige frische Blütenkelche in einen Eiswürfelbereiter, füllen diese mit Wasser auf und stellen sie für einige Stunden in den Kühlschrank. Auch Blütenbutter – Kräuterblüten nach Belieben in weiche Butter eingeknetet – ist ein schmackhaftes Blickfest beim Grillabend.
Nicht erhitzen
Im Gegensatz zu den zähen Nadeln haben die aparten Lippenblüten ein sehr feines Aroma, das sich durch Erhitzen rasch verflüchtigt. Aus diesem Grund sollten Sie zum Kochen und Schmoren besser Rosmarinnadeln verwenden und die zarten Blütenkelche möglichst gleich nach der Ernte frisch verzehren.
Trocknen
Allerdings lassen sich die zarten Rosmarinblüten sehr gut haltbar machen, etwa durch Trocknen:
- einfach einige blühende Stängel locker zu kleinen Sträußchen binden
- kopfüber an einen trockenen, warmen und dunklen Ort aufhängen
- alternativ die gesammelten Blüten auf einem Blech oder Handtuch ausbreiten
- und in der Sonne trocknen
Natürlich ist die Trocknung im Backofen ebenfalls möglich. Hierzu trocknen Sie das Sammelgut für etwa zwei bis drei Stunden bei maximal 75 Grad Celsius. Anschließend lassen sich die Trockenblüten in einem gut verschließbaren Gefäß bis zu einem Jahr lang aufbewahren.
Rosmarinblütensalz
Gewürzsalz darf in keiner Küche fehlen. Rosmarinblütensalz sieht dabei nicht nur apart aus, sondern kann auch vielseitig verwendet werden. So bestreuen Sie damit etwa ein Butterbrot, würzen das Rührei oder geben dem Steak noch einmal den letzten Schliff. Hübsch in einem verschließbaren Glas verpackt, eignet sich ein selbst hergestelltes Rosmarinblütensalz auch als Geschenk. Das Salz ist leicht herzustellen. Hierzu müssen Sie lediglich frisch gepflückte (oder getrocknete) Lippenblüten mit grobem Salz im Verhältnis 1:3 mischen und das Gefäß anschließend gut verschließen. Besonders gut eignet sich hierfür Meersalz.
Häufig gestellte Fragen
Manche Kräuter wie Petersilie und Waldmeister verlieren nach der Blüte ihr intensives Aroma oder werden gar bitter, nicht so der Rosmarinstrauch. Die Blüte schadet dem würzigen Aroma des Krauts nicht, sodass Sie Stängel und Nadeln auch während und nach der Blütezeit ernten und nutzen können.
Wenn Sie Rosmarinblüten ernten wollen und der Rosmarinstrauch aber gar nicht blühen will, dann kann das verschiedene Ursachen haben. Meist wurde die Pflanze zu warm überwintert, weshalb sich keine Blütenansätze ausbilden konnten. Für die Ausbildung der Knospen ist eine kühle Überwinterung – frostfrei, aber nicht wärmer als zehn Grad Celsius sowie hell – notwendig. Auch ein zu dunkler Standort kann den Rosmarin am Blühen hindern.
Mit Ausnahme von Petersilien- und Waldmeisterblüten können Sie eigentlich fast jede Kräuterblüte essen. Besonders schmackhaft sind die Blüten von Basilikum, Estragon, Fenchel, Kapuzinerkresse, Lavendel, Majoran, Minze, Oregano, Salbei, Schnittlauch und Thymian. Übrigens sind die meisten Kräuter kurz vor der Blüte am kräftigsten in ihrem Aroma, da sie zu diesem Zeitpunkt den höchsten Anteil an ätherischen Ölen besitzen.