Der Rotdorn bezaubert durch seine leuchtende und volle Blütenpracht. Und ist dazu noch die ideale Pflanze für Anfänger und alle, die die Zeit im Garten entspannt und nicht mit aufwendiger Pflege verbringen möchten. Damit er gedeiht muss bei Pflege und Verschnitt des Rotdorns aber auf einige Punkte geachtet werden.
Standort
Beim richtigen Standort für den Rotdorn entscheiden vor allem zwei Faktoren: Der Platz und der Sonneneinfall. Als Baum oder Strauch kann die karminrot blühende Pflanze vier bis zehn Meter hoch werden und einen entsprechenden Umfang aufweisen.
Daher sollte beim Einpflanzen dringend auf ausreichend Fläche und Raum nach oben geachtet werden. Wer glaubt, dass der Baum in einer kleinen Ecke einfach öfter verschnitten werden muss, wird schnell verminderten Wuchs erleben und sich mit aufwendiger Ausgleichspflege konfrontiert sehen. Der Verschnitt ist also keine ideale Lösung, um den Rotdorn auf Dauer platzsparend zu halten.
Junge Pflanzen dieser Gattung können ebenfalls im Kübel gehalten werden. Für diese Form der Kultivierung eignen sich Sträucher oder kleine Hochstämme am besten.
In jedem Fall ist ein sonniger Standort wichtig. Halbschatten kann aber ebenso vertragen werden.
Den Rotdorn einsetzen
Wer sich für einen pflegeleichten Rotdornbaum oder -Strauch entschieden und den richtigen gewählt hat, muss den korrekten Pflanzzeitpunkt nicht haargenau abpassen. Denn die Pflanze kann das ganze Jahr über in den Garten gesetzt werden. Und auch als Kübelpflanze ausgebracht werden.
Am besten ist im Garten aber dennoch das Frühjahr oder der Herbst. Weil der Rotdorn in Kübelkultur über den Winter nach drinnen verbracht werden sollte sind hier Frühjahr oder Sommer angebrachter.
Pflege
Der Rotdorn ist recht pflegeleicht und benötigt nur wenig Aufwand, um in voller Pracht zu blühen und langfristig zu gedeihen.
Hierzu gehört bereits die Wahl des richtigen Standortes. Aber ebenso ein passendes Substrat, angepasstes Gießen und Düngen sowie das korrekte Verschneiden.
Übertrieben werden muss es dabei jedoch nicht.
Substrat
Das ideale Substrat für den Rotdornbaum ist ein kalkhaltiger Boden, der lehm- oder tonlastig ist. Durchlässig aber nicht zu leicht, muss das gewählte Substrat möglichst nährstoffreich sein.
Empfehlenswert sind:
- Mit Kompost angereicherte Gartenerde
- Rosenerde
- Gartenerde mit angerottetem Laub und Ton vermengt
- Lehmiger Mutterboden
- Kübelerde
Lehmige Erde, die beispielsweise beim Bauaushub freigelegt und normalerweise entsorgt wird, eignet sich allein oder als Basis ideal für den Rotdorn.
In jedem Fall sollte das gewählte Substrat nährstoffreich sein. Handelt es sich um Komposterde, muss dieser keine weitere Düngung zugesetzt werden. Ebenso wenig, wenn vorgedüngte Kübelerde genutzt wird. Wer hingegen auf bereits vorhandenen Gartenboden setzt, sollte ihn entsprechend anreichern. Hierfür eignen sich wiederum Kompost oder auch Rosendünger, der vor dem Einpflanzen in das vorbereitete Loch oder den Kübel eingebracht wird.
Gießen
Frei in den Garten gepflanzt benötigt der tiefwurzelnde Rotdorn lediglich beim Düngen oder in anhaltenden Trockenphasen eine zusätzliche Wassergabe. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass niemals Staunässe entsteht. Denn diese verträgt der sonst so robuste und widerstandsfähige Rotdorn nur schlecht. Allerdings gedeiht er bei stetig leicht feuchtem Substrat sehr gut. Wer das Wachstum vorantreiben möchte, darf in der warmen Jahreszeit also ruhig öfter zu Schlauch oder Gießkanne greifen. Dabei sollte aber ein Mittelmaß gefunden werden. Erhalten Baum oder Strauch zu viel Wasser, neigen sie zu Wassertrieben, die ohnehin verschnitten werden müssen.
Bei der Kultur des Rotdorns im Kübel ist eine regelmäßige Wassergabe nötig. Regenwasser ist hierbei zu bevorzugen.
Düngen
Wurde für den Rotdorn ein nährstoffreiches Substrat gewählt, kann anfangs auf eine zusätzliche Düngung verzichtet werden. Je älter oder nährstoffärmer das Substrat aber ist, desto wichtiger wird zusätzlicher Dünger für die Pflege.
Als Mittel ist handelsüblicher Rosendünger ideal, mit dem allerdings sparsam umgegangen werden sollte. Am besten wird dieser im Frühjahr und Sommer verabreicht, wenn der Rotdorn zusätzlich gegossen wird. Eine Wassergabe ist in jedem Fall notwendig, damit die Nährstoffe in konzentrierter Form nicht zu Verbrennungen an den Wurzeln führen.
Umtopfen und Umsetzen
Wird der Rotdorn im Kübel gezogen, ist das Umtopfen problemlos möglich. Und sollte immer dann durchgeführt werden, wenn der Behälter zu klein wird. Ideal ist hierzu das Frühjahr, weil der Rotdorn dann ausreichend Zeit hat, um neue Wurzeln auszubilden. Ein Umtopfen im Herbst ist aber ebenfalls möglich.
Schwieriger gestaltet sich das Umsetzen eines Baumes oder Strauchs. Denn der Rotdorn bildet sehr tiefe Wurzeln aus. Je länger der Rotdorn also an einer Stelle stand, desto geringer sind die Chancen eines erneuten Anwachsens an dem neuen Standort. Zudem sollte der Wechsel vorbereitet werden.
Dazu wird rund um den Rotdornbaum ein Graben ausgehoben. Hierbei sollten die äußeren Wurzeln abgestochen und entfernt werden. In der Folge wird der Graben mit Kompost aufgefüllt und geschwemmt. Diese ersten Schritte sollte im Herbst vollzogen werden. Etwa ein Jahr später haben sich neue Feinwurzeln ausgebildet und der Rotdorn kann umgesetzt werden.
Den Rotdorn richtig verschneiden
Ob als Strauch oder Baum – der Rotdorn benötigt einen jährlichen Verschnitt. Dieser sollte, anders als bei den meisten Hölzern, aber weder im Frühjahr noch im Herbst erfolgen. Denn dann werden die Blütenansätze leider mit entfernt.
Beim Verschnitt sollte daher auf folgende Punkte geachtet werden:
- Formgebender Schnitt direkt nach der Blüte im Sommer
- Wassertriebe entfernen
- Pflanzenteile die zu dicht stehen oder nach innen gerichtet sind radikal schneiden
- Rotdorn insgesamt als Kegel oder Pyramide formen
- Zum Schnitt nur saubere Scheren und Messer benutzen
- Radikale Schnitte werden vom Rotdornbaum gut vertragen
- Blüte zeigen sich erst an mindestens zweijährigen Trieben, Haupttriebe sollten also erhalten bleiben
Der Verschnitt sorgt beim Rotdorn dafür, dass ein dichter und kompakter Wuchs gefördert wird. Zudem werden Befälle durch Krankheiten und Schädlinge eingegrenzt. Hat sich ein solcher aber bereits ausgebildet, wird neben dem formgebenden Verschneiden auch ein rettender Pflegeschnitt nötig.
Verschneiden als Behandlungsmaßnahme
Wird der Rotdorn von Schädlingen befallen, die sich einer Behandlung durch Pflanzenschutzmittel widersetzen, sollte zur Schere gegriffen werden. Gleiches gilt, wenn Verfärbungen auf Krankheiten hinweisen.
Optimal ist in jedem Fall eine Kombination aus Verschnitt und dem Einsatz eines Schutzmittels. Auf diese Weise werden Erreger und Parasiten reduziert und das Mittel hat bessere Erfolgschancen.
Bei einem solchen Verschneiden kann und sollte beim Rotdorn ruhig radikal vorgegangen werden. Es ist aber darauf zu achten, dass nur saubere – möglichst desinfizierte – Werkzeuge dazu benutzt werden. Anderenfalls kann der ohnehin schon geschwächte Baum mit weiteren Bakterien und Viren infiziert werden. Selbstverständlich sollten Scheren und Messer auch nach dem Einsatz desinfiziert werden. Dadurch wird verhindert, dass Krankheiten an andere Pflanzen weitergegeben werden.
Überwintern
Wurde der Rotdornbaum oder -Strauch frei in den Garten gepflanzt, benötigt er keine spezielle Vorbereitung für die Überwinterung. Lediglich in sehr harten Wintern oder Bereichen ohne jeglichen Schutz vor Wind, sollte der Rotdorn Mit Vlies, Stroh und Reisig ummantelt werden.
In gemäßigten Gegenden oder geschützten Ecken kann darauf völlig verzichtet werden.
Anders sieht es bei der Kultur im Kübel aus. Hier können die Wurzeln anhaltender durchfrieren, was selbst dem extrem frostharten Rotdorn nicht immer bekommt. Daher sollte der Kübel in einen hellen und kühlen Raum verbracht werden. Ein gut isolierter Keller oder nicht beheizter Wintergarten sind ideale Standorte. Liegt die Temperatur hier über 8°C muss Rotdorn sparsam gegossen werden.
Vermehrung
Der Rotdornbaum kann über drei Arten vermehrt werden. Zum einen über die Samen, die in den runden Früchten zu finden sind. Hier ist allerdings mit langen Wartezeiten bis zu den ersten Trieben zu rechnen.
Weiterhin kann Rotdorn zur Vermehrung auf Weißdorn veredelt werden. Diese Variante erfordert jedoch einiges Wissen und Fingerspitzengefühl, wodurch sie für den Hobbygärtner ebenfalls nicht empfehlenswert ist.
Bleibt noch die dritte Möglichkeit. Bei dieser werden Wurzelausläufer von der Mutterpflanze getrennt und separat eingepflanzt. Optimal ist es, diese dann zu gewinnen, wenn die Austriebe junger Pflanzen bereits an der Oberfläche sichtbar sind. Großzügig ausgegraben und an den gewünschten Standort verbracht, gedeihen die Tochterpflanzen schnell und bedürfen keiner speziellen Pflege.
Typische Schädlinge und Krankheiten
Der Rotdorn, ob als Strauch oder Baum, ist zwar eine robuste Pflanze – typische Krankheiten und Schädlinge gibt es leider dennoch.
Lästig aber nicht weiter schwierig in der Behandlung sind Blattläuse, die sich am Rotdorn ganz gerne gütlich tun. Hier reichen natürliche Mittel zur Bekämpfung meist vollkommen aus.
Ebenso treten Gespinstmotten oder genauer gesagt deren Raupen häufiger am Rotdorn auf. Die gefräßigen Tiere legen bei der Ernährung ein schnelles Tempo an den Tag, wodurch sie Baum oder Strauch erheblich schaden können. Erkennbar sind sie an den typischen Gespinsten, die an Spinnennetze erinnern und große Teile der Pflanze überziehen können. Auf den Weben zeigen sich dann sichtbar Larven und Raupen, die die darunter liegenden grünen Blätter fressen. Ein derartiger Befall kann bis zum völligen Kahlfraß führen. Leider zeigen sich, ist es erst einmal so weit gekommen, Pflanzenschutzmittel meist als wenig wirksam. Denn der Sprühnebel wird durch die Gespinste abgefangen. Besser ist es hier, zunächst die Weben zu entfernen. Das kann durch einen Stock geschehen, auf dem die Netze aufwickelt werden oder durch einen radikalen Verschnitt der betroffenen Teile. Im Anschluss müssen Larven und Pflanzenteile vernichtet und der Rotdornbaum mit entsprechenden Mitteln behandelt werden.
Dritter und damit letzter schädlicher Einfluss ist der Feuerbrand. Dieser wird durch Bakterien übertragen und führt zu einer braunen oder schwarzen Verfärbung von Blüten und jungen Trieben. Diese fallen allerdings nicht ab, selbst in der kalten Jahreszeit. Auffällig sind ebenfalls die plötzlich sehr dunklen Blattadern. Diese Erkrankung ist meldepflichtig, da sie große Schäden anrichten und sich schnell ausbreiten kann. Hier helfen wiederum ein radikaler Rückschnitt, Vernichtung der Pflanzenteile und eine Behandlung mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln. Hat sich der Feuerbrand bereits stark ausgebreitet, sollte der Rotdorn völlig vernichtet werden. Anderenfalls stellt er eine Gefahr für alle umliegenden Pflanzen dar.
Ist der Rotdorn giftig?
Die leuchtenden Farben der Rotdornblüten und die runden Früchte können vor allem kleinere Kinder dazu verleiten, sie mit leckeren Beeren oder gar Süßigkeiten zu verwechseln und in den Mund zu stecken. Sollte dies einmal geschehen, können Eltern die Ruhe bewahren. Denn weder Früchte noch Blüten sind giftig.
Bei dem Verzehr von großen Mengen oder empfindlichen Personen kann es jedoch zu Unverträglichkeiten kommen. Hautausschläge, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Fieber und Schwindel können dann die Folge sein. Treten derlei Symptome auf, sollte natürlich ein Arzt aufgesucht werden.
Vorsicht vor den Stacheln
Wenn der Rotdornbaum auch nicht giftig ist, so ist doch Vorsicht geboten. Denn Baum und Strauch tragen verhältnismäßig große Dornen, die eine Verletzungsgefahr darstellen. Gerade Kinder und Tiere, die beim Spielen im Garten unaufmerksam sind, können sich an diese stechen oder schmerzhafte Risse zuführen. Gleiches kann natürlich auftreten, wenn bei der Pflege und beim Verschneiden des Rotdorns nicht entsprechend umsichtig vorgegangen wird. Feste Arbeitshandschuhe bieten einen gewissen Schutz, zusätzlich sollte – in erster Linie beim Schnitt – eine Schutzbrille getragen werden. Durch diese können abfallende Stacheln zumindest nicht in die Augen gelangen.
Fazit
Der Rotdorn ist ein prächtig blühendes und pflegeleichtes Gewächs, das mit wenigen jährlichen Handgriffen gut auskommt. Wer Baum oder Strauch regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge überprüft, kann an ihm lange Freude und in ihm eine wunderbare Bereicherung für Garten und Balkon haben.