Ursprünglich ist die Ruhmeskrone in Asien und Afrika beheimatet. Doch auch in unseren Breiten kann sie zum Blühen gebracht werden. Die auch Prachtlilie, Flammenlilie oder Tigerklaue genannte Ruhmeskrone macht ihren vier im deutschen Sprachraum gebräuchlichen Namen mit ihren grazilen Blüten alle Ehre. Diese haben einen Durchmesser von 8 bis etwas über 10 cm und bestehen aus sechs schmalen, lanzettenförmigen Blättern, deren Ränder gekräuselt sind. Die Blüten erinnern aufgrund ihrer purpurroten bis violettroten Färbung mit gelben Rändern und Schlünden an lodernde Flammen. Oft sind die Spitzen der Blütenblätter nach innen oder außen gebogen, sodass die Form der Blüte einer Krone entspricht.
Haltung im Topf
Bei der Ruhmeskrone handelt es sich um eine sehr attraktive kletternde Lilie, die in Kübeln oder Töpfen als Zimmerpflanze gehalten werden kann. In den Sommermonaten sind der Garten, der Balkon oder die Terrasse ein geeigneter Standort für die exotische Zierpflanze.
Die mandelförmigen Blätter der Ruhmeskrone sind grün und glänzend. Ihre Länge beträgt etwa 15 cm. An ihren Spitzen besitzen die Blätter Fortsätze, die der Pflanze beim Klettern als Haftorgane dienen. Mit ihren bis zu 3 m langen Trieben wird die Ruhmeskrone gerne an einem Spalier gezogen. Schon ab Juni kann die exotische Pflanze Gärten und Terrassen mit ihren Blüten verschönern. Sie blüht dann bis in den August hinein. Junge Blüten sind anfangs grün, ehe sie in ihren typischen kräftigen und leuchtenden Farben erstrahlen.
Standort
Ruhmeskronen brauchen viel Licht. Sie stehen jedoch nicht so gern für längere Zeit in der prallen Sonne, denn dann kann es zu „Sonnenbränden“ kommen. Wenn die Pflanze hingegen zu wenig Licht bekommt, färben sich ihre Knospen braun. In einem solchen Fall, sollten Sie den Standort ändern. Auch Temperaturschwankungen und Schwankungen der Luftfeuchtigkeit kann die Ruhmeskrone nicht so gut vertragen. Ungünstige Standortbedingungen zeigen sich darin, dass die jungen Blätter und die Knospen der Ruhmeskrone braune Stellen bekommen. Am wohlsten fühlt sich eine Ruhmeskrone in einem Temperaturbereich zwischen 18 und 22 °C. Auch nachts sollte die Temperatur nicht unter 17 °C fallen.
Bereits ab Mitte Mai ist es möglich die Pflanze auf den Balkon, auf die Terrasse oder in den Garten an einen hellen Standort zu stellen. Den Sommer kann sie dann dort an einem windgeschützten und warmen Platz verbringen. Dann hat die Ruhmeskrone die besten Voraussetzungen, um üppig zu blühen. Zudem bildet die sie meterlange Triebe, die an einem Spalier, an Stäben, an einem Gerüst oder an der Wand hoch klettern können. An Spalieren oder Stäben können die Triebe auch angebunden werden.
Aufzucht
Die ideale Mischung der Anzuchterde für eine Ruhmeskrone ist Blumenerde oder Komposterde mit Torf oder Lauberde und Sand. Eine solche Pflanzerde ist humusreich, nahrhaft und wasserdurchlässig.
Die Pflanze wird aus Wurzelknollen gezogen, die im Handel erhältlich sind. Die Knollen haben für gewöhnlich eine längliche Form und sollten quer liegend unter die Erdoberfläche gesetzt werden. Die Knospenansätze befinden sich immer an einem der beiden Wurzelenden. Wenn die Wurzel quer in die Erde gelegt wird, kann es nicht passieren, dass das Knospenende aus Versehen nach unten kommt. Wenn Sie die Knospe an einem Ende der länglichen Wurzel der Ruhmeskrone erkennen, können Sie dieses etwas weiter nach oben legen, als das andere. Danach sollten Sie die Wurzel so mit Erde abdecken, dass sie flach (etwa 3 cm) unter der Erdoberfläche liegt. Dabei gilt es, darauf zu achten, die empfindliche Knospe nicht zu beschädigen. Sie sollte möglichst nah an der Erdoberfläche liegen. Erst wenn die Wurzel anfängt, ihre Tätigkeit aufzunehmen, bildet sich der obere Teil der Pflanze.
Es dauert ziemlich lange, bis sich ein erster Trieb zeigt. Aber ab dann geht es unglaublich schnell und die Ruhmeskrone wächst jeden Tag 10 cm oder mehr.
Umtopfen
Der beste Zeitpunkt, um eine Ruhmeskrone umzutopfen, ist das zeitige Frühjahr. Am günstigsten sind die Monate Februar und März, am Ende der winterlichen Ruheperiode. Im neuen Pflanzgefäß sollten die Knollen 3 bis 5 cm tief eingetopft werden.
Pflege
Da die Ruhmeskrone in unseren Breiten nicht winterhart ist, halten ihre Wurzeln einen „Winterschlaf“ bis in den Frühling. Danach beginnt die Pflanze wieder auszuschlagen. Während des Winters kann die Gloriosa in einem dunklen Raum oder im Keller stehen und bedarf keiner Pflege. Die Pflegeperiode beginnt erst im zeitigen Frühjahr, wenn die Ruhmeskrone wieder ins Zimmer geholt wird. Nun kann man anfangen, die Wurzel zu gießen und ihr ein bisschen Dünger zu geben. Wenn die Pflanze an einem etwa 20 °C warmen und hellen Ort steht, dauert es nicht lange, bis sie ausschlägt. In eineinhalb bis zwei Monaten steht sie in voller Pracht.
Wenn es draußen wärmer wird und nicht mehr mit schweren Kälteeinbrüchen zu rechnen ist, kann die Ruhmeskrone ständig im Freien stehen. Am besten eignet sich ein sonniger, windgeschützter und warmer Platz an einer Mauer oder einem Spalier, an dem sich die Kletterlilie hochranken kann. Nach der Blüte beginnen im Herbst die oberirdischen Pflanzenteile der Ruhmeskrone zu verwelken und sterben ab. Das ist kein Zeichen von schlechter Pflege, sondern ein natürlicher Vorgang. Ab diesem Zeitpunkt brauchen Sie die Pflanze nicht mehr zu gießen.
Welke Blätter können Sie selbst entfernen oder warten, bis sie eintrocknen und abfallen. Die Wurzelknollen benötigen keine Feuchtigkeit mehr. „Überirdische“ Reste der Pflanze können abgeschnitten werden. Erst im zeitigen Frühjahr des kommenden Jahres beginnt der Wachstumszyklus der Pflanze von neuem. Vorher können Sie die Wurzel bei Bedarf teilen oder umsetzen. Damit die Ruhmeskrone ab dem Frühsommer wieder neue Blüten bildet, bedarf es einer guten Pflege. Die Wurzel sollte regelmäßig gegossen werden, sodass sie ständig feucht ist. Dabei sollte jedoch mit dem Wasser etwas gespart werden, weil bei zu viel Nässe die Wurzeln faulen. Jedoch benötigt die Ruhmeskrone mit zunehmender Größe immer mehr Wasser. Deshalb müssen in dem Maße, wie die Pflanze wächst, auch die Wassergaben steigen.
Gießen und Düngen
Ab Beginn der Wachstumsperiode muss die Ruhmeskrone regelmäßig gegossen werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Wurzeln feucht, aber nicht nass sind, da die Pflanze keine Staunässe verträgt. In der Regel gießt man zweimal wöchentlich. Zudem kommt es nicht nur darauf an, dass die Pflanze von unten Feuchtigkeit erhält, sondern sie freut sich auch über eine Umgebung mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Zwischen den Wassergaben sollte die Erde nicht antrocknen.
Von Mai bis September, beziehungsweise während der gesamten Wachstumsphase, kann die Ruhmeskrone wöchentlich flüssig gedüngt werden. Wenn sich die oberen Blätter der Ruhmeskrone verfärben, leidet sie unter Stickstoffmangel. Dagegen hilft ein Dünger, in dem Stickstoff (N) enthalten ist. Bei jedem zweiten Gießen kann dem Wasser etwas schwach konzentrierte Düngeflüssigkeit beigemischt werden.
Überwintern
Da die Ruhmeskrone in Mitteleuropa nicht winterhart ist, wirft sie ab September alle ihre Blätter ab, um sich auf die Winterruhe vorzubereiten. Nach der Wachstumsphase im Frühjahr und der Blütezeit im Sommer ist die Kraft der Knolle aufgebraucht und die Kletterranken trocknen ein. Am Schluss bleibt nur noch die Wurzelknolle übrig. Sie kann im Topf gelassen werden und überwintert dann im Hausflur, im Keller, in der Garage oder an einem anderen geeigneten Ort. Die Knolle benötigt während dieser Zeit weder Wasser, noch Licht. Natürlich muss sie auch nicht gedüngt werden. Die Außentemperatur kann zwischen 15 und 18 °C betragen. Wenn Sie die Knollen nicht im Topf lassen möchten, können Sie sie auch aus dem Topf nehmen und in einer Torfkiste überwintern lassen. Im Früher schlagen die Wurzeln wieder aus.
Vermehren
Die Wurzeln der Ruhmeskrone werden jedes Jahr neu gebildet. Dabei verzweigen sie sich oft ab dem Stengelansatz so, dass sie sich an der Verzweigung trennen lassen. Dabei sollten die Wurzeln nicht in zu kleine Stücke geteilt werden, denn je größer die Wurzel, desto schöner werden die Blüten. Zu Beginn des Frühjahrs werden die Wurzelstücke einzeln in separate Pflanzgefäße gelegt. Dabei muss man mit den Knollen sehr vorsichtig umgehen, denn ihre empfindlichen Triebaugen können leicht beschädigt werden. Um die Wurzeln zum Austreiben zu bringen, wird eine konstant hohe Temperatur benötigt, die etwa bei 20 °C liegen sollte.
Nicht nur durch das Teilen der Wurzel, sondern auch mit Samen lässt sich die Ruhmeskrone vermehren. Zur Samenanzucht der tropischen Pflanze wird jedoch ein beheizbares Kleingewächshaus benötigt. Als Anzuchtsubstrat verwendet man ein Gemisch aus Torf, Sand und Komposterde. Die kleinen Pflanzen müssen sehr vorsichtig behandelt werden. Ohne maßvolle Wassergaben beginnen sie schnell zu faulen oder umzufallen.
Selbst unter guten Umgebungsbedinungen gestaltet sich die Samen-Anzucht der Ruhmeskrone sehr langwierig. Eine aus Samen gezüchtete Gloriosa blüht erst zwei bis vier Jahre nach ihrer Keimung. Sollten sich nur wenige Blüten bilden, dann ist meistens der Standort zu dunkel.
Krankheiten und Schädlinge
Mitunter kommt es vor, dass die Ruhmeskrone von Blattläusen befallen wird. Deshalb sollte man die Pflanze regelmäßig auf Blattlausbefall kontrollieren. Häufig treten Blattläuse an der Ruhmeskrone auf, wenn sie längere Zeit zu kühl oder im Zug stand, denn dann verliert sie ihre Widerstandskräfte. Handelt es sich nur um wenige Blattläuse, so lassen sie sich einfach mit der Brause von der Pflanze spülen. Dabei darf aber nicht die Erde aus dem Topf geschwemmt werden. Dem können Sie vorbeugen, wenn Sie den Topf in eine Plastiktüte stecken und diese um den unteren Teil des Pflanzenstängels zubinden. Der Grund, aus dem die Pflanze häufig auf Blattlausbefall kontrolliert werden sollte ist, dass sich Blattläuse sehr schnell vermehren. Frisch angesiedelte Blattläuse pflanzen sich bereits nach zwei Wochen fort. Dabei können pro Weibchen 100 neue Blattläuse geboren werden. Sehr starker Blattlausbefall lässt sich mit einem Blattlausspray bekämpfen.
Eine von Blattläusen befallene Ruhmeskrone kann durch Speichelgifte geschädigt werden. Durch diese Giftstoffe rollen sich die Blätter ein und erhalten unschöne Flecke. Neue Blüten entwickeln sich nicht mehr so gut und wachsen verkrüppelt. Da sich Blattläuse des Öfteren häuten, deuten die weißen Abfallprodukte auf einen Blattlausbefall der Pflanze hin. Zudem scheiden Blattläuse Honigtau aus. So entsteht auf der Pflanze ein klebriger, süßer Belag, auf dem sich schnell Rußtaupilze bilden. Danach kommt es zu einer schwarzen Verfärbung der Blätter.
Fazit
Die Ruhmeskrone ist eine attraktive tropische Pflanze mit prachtvollen Blüten. Die anmutige Kletterlilie bietet an Spalieren und Mauern einen schönen Anblick. Deshalb lohnt es sich, die Pflanze aus einer Wurzelknolle zu züchten und diese nach der winterlichen Ruhepause wieder ausschlagen zu lassen.