Leider neigen einige Salatsorten wie der Kopf- und der Pflücksalat dazu, im Sommer zu schießen. Das bedeutet: Das optische Erscheinungsbild der Pflanze beginnt, sich zu verändern. Aus der Mitte des Salatkopfes wächst ein hoher Stängel heraus, der nur noch vereinzelte, kleine Blätter trägt und nach kurzer Zeit Blüten bildet.
Was bedeutet Schießen?
Die meisten Salatpflanzen gehören zu den einjährigen Pflanzen, die zunächst Blätter und zum Ende ihrer Vegetationsphase dann Blüten treiben, um sich zu vermehren. Bei vielen Salaten liegt – je nach Aussaatzeitpunkt – die Blüte zwischen Juni und August. Die Pflanze wird dann bis zu einem Meter hoch und bildet in der Regel viele kleine, gelbliche Blüten. Die meisten Salate werden lange vor der Blüte geerntet. Beim sogenannten „Schossen“ oder „Schießen“ kommt es zu einer frühzeitigen Blütenbildung. Der Salat verliert seine schöne Form und wächst pyramidenförmig auf. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um die ausgereifte, erwachsene Form des Salates. Das Saatgut von vorzeitig geschossenem Salat sollten Sie keinesfalls zur Nachzucht verwenden. Es besteht das Risiko, dass die Samen dieses Frühblühen von ihren Eltern vererbt bekommen.
Geschossene Salate essen
Ein Salat steckt viel Energie in die Blütenbildung, schließlich geht es um die Vermehrung und den Fortbestand der Pflanze. Sobald sich bestimmte Bedingungen einstellen (Taglänge, Temperatur), verändert sich der Stoffwechsel der Salatpflanze und es bilden sich zu viele Bitterstoffe für den Verzehr. Wie viele Bitterstoffe das sind, ist vom Reifegrad und von der Sorte abhängig. Diese Bitterstoffe dienen zum Schutz der Pflanze und ihrem Saatgut. Blühende Salate sind aber grundsätzlich nicht giftig, deshalb können sie auch weiterhin gegessen werden. Nicht alle Salate neigen gleichermaßen zum Schießen. Anfällig sind vor allem Kopfsalat, Pflücksalat und Spinat. Die unteren Triebteile beginnen zu verholzen, die Blätter werden
- kleiner
- härter
- bitter
- eventuell nicht mehr genießbar
Salat schießt – Ursachen
Die Blütenbildung wird bei vielen Salatsorten durch die Tageslänge ausgelöst. Bei mehr als 12 Stunden Sonnenlicht verändert sich der Stoffwechsel dieser sogenannten Langtagespflanzen und die Blüte- und Vermehrungsphase beginnt. Wann der genaue Zeitpunkt für den Blütenansatz ist, hängt von der Art und Sorte des Salates ab. Wenn eine Salatpflanze vorzeitig schießt, dann liegt das in dem meisten Fällen daran, dass die Temperaturen oder die Tageslänge nicht mit den normalen Wachstumsbedingungen übereinstimmen. Tritt beispielsweise in der Jugendphase im Frühjahr oder Frühsommer eine kurze Kälteperiode ein, so signalisiert das der Pflanze den nahenden Winter. Deshalb beginnt der Salat, einen Blütenansatz auszutreiben, sobald es wieder wärmer wird.
Schießt der Salat bereits vor dem eigentlichen Erntezeitpunkt, ist häufig Stress schuld. Beispielsweise zu viel Gedränge im Beet, Trockenheit oder eine Erkrankung können ausschlaggebend sein. In solchen Situationen ist das Überleben der Pflanzen bedroht. Und das löst eine vorzeitige Blüte aus. In all diesen Fällen beeilen sich die Pflanzen mit dem raschen Aufschießen, die Blütenbildung und damit die eigene Vermehrung voranzutreiben, um langfristig das Überleben ihrer Art zu sichern.
Ursachen für Stress:
- zu früh oder zu spät ausgesät
- zu wenig Platz im Beet
- kalte, wechselhafte Wetterbedingungen
- zu trockene Witterung
- zu hohe Temperaturen
- Bodenkonsistenz zu fest
- Befall der Wurzeln durch Schädlinge
Gegenmaßnahmen/Vorbeugung
Der wichtigste Faktor, vorzeitiges Schossen zu vermeiden, ist die richtige Aussaatzeit. Deshalb sollte das Zeitfenster für die Aussaat, die für die jeweilige Sorte auf der Verpackung angegeben ist, strikt eingehalten werden. Säen Sie zu früh oder zu spät aus, stimmen die Umweltfaktoren nicht mit den Bedingungen überein, die der Salat für eine ideale Entwicklung benötigt. Mit dem optimalen Saatzeitpunkt können Sie die Salatpflanzen vor Kältestress im Frühling, Hitze und Trockenheit im Sommer und eben zu langen Tagen schützen. Außerdem ist es wichtig, den Salat rechtzeitig zu ernten, denn irgendwann ist auch bei besten Bedingungen die ideale Erntezeit überschritten und die Blütenbildung setzt ein.
- Aussaatzeitfenster beachten
- Vorzucht im Haus, Frühbeet oder Gewächshaus
- Sorten, die erst spät gesät werden: Direktaussaat im Beet
- in den meisten Regionen ab Ende März möglich
- bei Kälteeinbrüchen eventuell Folientunnel benutzen
- bei später Aussaat: halbschattigen Standort wählen
- Kopfsalat: auch Sommersorten verfügbar
- Zuckerhut: erst Ende Juni aussäen
Fazit
Grundsätzlich handelt es sich beim Schießen oder Schossen von Salat um eine frühzeitige Blütenbildung. Zum Schutz vor Fressfeinden produziert die Salatpflanze dann Bitterstoffe und die Blätter werden härter, kleiner und womöglich ungenießbar. Giftig sind sie deshalb nicht. Sie können auch weiterhin gegessen werden. Ein frühzeitiges Schossen wird meist durch Stress, also ungünstige Umweltbedingungen ausgelöst. Diese gilt es zu vermeiden.