Gartengestaltung Rasen

Sauerklee im Rasen: was tun? Klee in Fugen bekämpfen

Sauerklee

Sauerklee gehört zur Gattung Oxalis. In den letzten Jahren hat sich der Horn-Sauerklee mit wissenschaftlichem Namen Oxalis corniculata massenhaft in Gärten verbreitet. Hier besiedelt die ausbreitungsfreudige Art Pflasterfugen, Rasenflächen und Gartenbeete. Sie ist erkennbar an den rötlich überlaufenen Kleeblättern und den gelben Blüten. Sauerklee verbreitet sich nur, wenn die Wachstumsbedingungen stimmen. Mit verschiedenen Mitteln können sie das Unkraut bekämpfen.

Vermehrung von Sauerklee

Zwischen Juni und Oktober kommt die Pflanze zur Blüte. Sauerklee verbreitet seine Samen mit einer effizienten Strategie. Zur Fruchtreife springen die Kapseln auf, sodass die Samen über weite Entfernungen von der Mutterpflanze weggeschleudert werden. Das brachte der Art den Trivialnamen Springklee ein. Ameisen ernähren sich vom fetthaltigen Anhängsel der Samen. Sie tragen die Samen in ihre Bauten und sorgen auf diese Weise ebenfalls für eine Verbreitung. Neben der geschlechtlichen Vermehrung über Samen kann sich der Sauerklee auch über Wurzelausläufer ausbreiten. Wenn Rasenflächen und Fugen ausreichend Sonnenlicht abbekommen, dringt die Pflanze in solche Lebensräume vor.
Ungünstige Wachstumsbedingungen für Sauerklee:

  • schattige Standorte
  • zu feuchte Bodenverhältnisse
  • kalte Witterung

Unkraut jäten

Sauerklee Diese Maßnahme erweist sich als wirksam, sofern der Sauerklee noch nicht zur Fruchtreife gekommen ist. Die Pflanzen werden mitsamt ihrer Wurzeln vor dem Sommer entfernt. Dabei sollten Sie gründlich vorgehen, damit keine Wurzelausläufer zurück bleiben. Sauerklee treibt selbst aus kleinen Wurzelresten erfolgreich aus, sofern genügend Licht und nicht zu viel Feuchtigkeit vorhanden ist.

Abflammen

Als wärme- und trockenheitsliebende Art siedelt sich Oxalis bevorzugt zwischen Fugen an. Mit einem flammenwerfenden Gerät lässt sich das Unkraut bekämpfen. Halten Sie die Flamme für einige Sekunden auf die Pflanze, ohne diese direkt zu verbrennen. Durch die Hitzeeinwirkung dehnt sich die Flüssigkeit in den Zellen aus, sodass deren Wände platzen. Die Pflanze stirbt innerhalb der nächsten Tage ab. Mit dieser Methode können Sie das Unkraut nur oberflächlich bekämpfen. Die Wurzeln überleben die Hitzeeinwirkung und treiben nach kurzer Zeit erneut aus. Daher sollten Sie die Maßnahme mehrmals im Jahr wiederholen, bis die Pflanze geschwächt ist und nicht mehr wachsen kann.

Tipp: Wenn Sie keinen Bunsenbrenner oder einen speziellen Unkrautbrenner zur Hand haben, reicht auch ein Flambiergerät.

Rasen regelmäßig Mähen

Klee im Rasen kann durch Mahd eingedämmt werden. Dazu müssen Sie den Rasenmäher möglichst tief einstellen, denn die Pflanze entwickelt junge Blätter nah über der Bodenoberfläche. Kürzen Sie den Rasen in regelmäßigen Abständen und lassen Sie den Sauerklee nicht zur Samenreife kommen. Wenn die Kleeblätter kontinuierlich abgeschnitten werden, führt das langfristig zu einer Schwächung der Pflanzen. Bei dieser Maßnahme ist Geduld gefragt. Es kann mehrere Sommer andauern, bis der Klee erfolgreich aus dem Rasen verbannt wurde.

Boden kalken

Diese häufig empfohlene Maßnahme schafft nur bedingt Abhilfe, denn anders als der Name vermuten lässt, breitet sich Sauerklee auch auf leicht kalkhaltigen Substraten auf. Mit Kalk können Sie Wachstumsbedingungen von Gräsern verbessern, sodass das Unkraut keine Möglichkeit zur Ausbreitung findet. Überprüfen Sie den pH-Wert des Bodens und streuen Sie Gartenkalk nur nach Bedarf aus, wenn sich viele kalktolerante Gräser auf dem Rasen befinden.

Essig

Essig Mit diesem Hausmittel können Sie Sauerklee zwischen Fugen oberirdisch bekämpfen. Verdünnen Sie Essig mit Wasser und sprühen Sie die Lösung gleichmäßig auf alle Pflanzen. Die leichte Säure schädigt die Außenhaut, sodass die Pflanze innerhalb weniger Tage verwelkt und abstirbt. Die Lösung gelangt jedoch nicht in den Organismus, sondern wirkt äußerlich. Die Wurzeln werden bei dieser Methode nicht geschädigt und können erneut austreiben. Wiederholen Sie die Maßnahme, sobald sich frische Kleeblätter zwischen Fugen zeigen. Für Rasenflächen ist die Methode nicht geeignet, da auch andere Pflanzen geschädigt werden.

Vorteile der Bekämpfung mit Essig:

  • ökologische Alternative zu Herbiziden
  • Essig wird schnell im Boden abgebaut
  • Methode wirkt auch bei niedrigen Temperaturen
  • Wirkung wird bei 25 bis 30 Grad Celsius beschleunigt
Hinweis: Oft gilt der Einsatz von Essig auf befestigten Flächen als verboten. Über verbotene und erlaubte Mittel klärt das Pflanzenschutzgesetz auf.

Pelargonsäure

Diese in der Natur vorkommende Fettsäure ist ein häufiger Bestandteil in biologischen Bekämpfungsmitteln. Die Pflanzen werden mit der Lösung besprüht, sodass der Wirkstoff das Außengewebe angreift. Die Blätter verbrennen in der Sonneneinstrahlung, sodass die Pflanze nach kurzer Zeit stirbt. Da das Mittel nicht bis zu den Wurzeln vordringt, sollten Sie es regelmäßig anwenden.

Hinweis: Verwenden Sie Pelargonsäure nicht auf Terrassen, Garagenauffahrten und Wegen. Das Mittel darf auf befestigten Flächen nicht eingesetzt werden, denn es baut sich langsam ab und kann leicht in Gewässer gespült werden.

Herbizide

Chemische Bekämpfungsmittel unterscheiden in den meisten Fällen nicht zwischen Unkräutern und gewünschten Pflanzen. Sie schädigen das Ökosystem und sollten nur mit Vorsicht verwendet werden. Speziell für Rasenflächen wurden Mittel zum Bekämpfen von zweikeimblättrigen Pflanzen entwickelt. Gräser, die zu den Einkeimblättrigen gehören, werden von den Mitteln verschont. Der Einsatz von Herbiziden ist auf Fugen grundsätzlich verboten, da der nächste Regen die Mittel wegspült und sie so in offene Gewässer gelangen können.

Rasenfläche erneuern

Wenn sich der Sauerklee massenhaft auf der Fläche ausgebreitet hat, hilft nur eine tiefgründige Rasenerneuerung. Versorgen Sie die Rasenfläche mit einer dicken Kompostschicht, sodass die Gräser aufgrund des Nährstoffüberschusses üppig wachsen. Nach etwa 14 Tagen ist der Rasen gut gewachsen. Stellen Sie den Rasenmäher möglichst tief ein und mähen Sie die gesamte Fläche bis kurz über dem Boden ab. Anschließend wird die Fläche gründlich vertikutiert. Hat der Klee besonders dichte Bestände entwickelt, sollten Sie an diesen Stellen die Grasnarbe flach abschälen. Füllen Sie frischen Mutterboden auf. Anschließend wird auf der gesamten Fläche Saatgut ausgestreut. Eine durchdringende und regelmäßige Bewässerung sorgt dafür, dass die Grassamen schnell keimen und eine geschlossene Narbe entwickeln. Sauerklee verträgt keine nassen Bedingungen.

Partielle Erneuerung bei kleinflächigen Oxalis-Beständen:

  • Unkraut jätenUnkräuter mit einer Grabegabel entfernen
  • obere Bodenschichten abtragen
  • frisches Substrat auffüllen
  • Rollrasen auslegen oder Samen ausstreuen
  • Fläche gut bewässern

Vorbeugen

Besser als eine langwierige Bekämpfung ist die gezielte Vorbeugung. Achten Sie darauf, dass keine Samen eingeschleppt werden und versorgen Sie Rasenflächen mit Nährstoffen. Denken Sie bereits vor der Verlegung von Steinplatten auf Garagenauffahrten und Gehwegen über vorbeugende Maßnahmen nach.

Containerware überprüfen

Das Unkraut wird häufig durch gekaufte Topfpflanzen in den Garten eingeschleppt. Die Samen überdauern auf der Oberfläche. Kontrollieren Sie daher jede Containerpflanze auf mögliche Keimlinge und zupfen Sie diese mitsamt der Wurzel aus. Sie können eine Ausbreitung im Garten vorbeugen, in dem Sie die obere Substratschicht des Topfballens entfernen und über den Hausmüll entsorgen.

Düngen

Sauerklee hat einen niedrigen Nährstoffbedarf und gedeiht bevorzugt auf Böden, denen Stickstoff fehlt. Mit einer regelmäßigen Düngung können Sie eine Ausbreitung vorbeugen. Hornmehl ist ideal zur Verbesserung des Nährstoffhaushalts geeignet. Es zersetzt sich im Laufe der Zeit und führt dem Boden ausschließlich Stickstoff zu. Durch die langsame Zersetzung des rein biologischen Erzeugnisses entgehen Sie dem Risiko einer Überdüngung.

Fugen versiegeln

Ein Fugenmörtel kann die Ausbreitung von Sauerklee vorbeugen. Mit der Masse können Sie Fugen zwischen Natursteinen, Betonplatten und Klinkerbelägen schnell und dauerhaft versiegen. Fugenmörtel ist preisgünstig und verdichtet sich nach dem Auftragen selbst.

Vorteile der Fugenversiegelung

  • Boden Fugen Unkraut hohe Abriebsfestigkeit
  • unempfindlich gegenüber Streusalz
  • frostresistent
  • ebnet Kanten ein

Unkrautvlies gegen Sauerklee

Damit sich der Klee nicht in Fugen ausbreitet, sollten Sie vor dem Verlegen von Steinplatten oder Pflastersteinen ein Unkrautvlies auf dem Boden auslegen. Es sollte eine Materialstärke von mindestens 150 Gramm pro Quadratmeter aufweisen, damit es nicht durch kleine Steine zerrissen wird. Dunkle Materialien gewährleisten eine hohe Lichtdichtheit, damit die Samen unter dem Vlies nicht keimen können. Außerdem sollte es wasserundurchlässig und frei von chemischen Bindemitteln sein. Achten Sie auf frostbeständige und verrottungsfeste Eigenschaften.

Fazit
Der Einsatz von Herbiziden und Haushaltsmitteln ist nicht immer erlaubt. Sie sind auf der sicheren Seite, wenn Sie die Unkräuter mechanisch durch Jäten oder Rasenmähen bekämpfen. Die effektivste Methode ist das Abflammen der Unkräuter. Denken Sie über Fugenversiegelungen und Unkrautvlies nach. Eine regelmäßige Rasenpflege beugt eine großflächige Unkrautvermehrung vor.