Gartengestaltung Rasen

Schattenrasen anlegen – Saatgut, Aussaat und Pflege

Schattenrasen

In jedem Garten gibt es Flächen, die im Verlauf des Tages nur einen geringen Lichteinfall haben. An diesen Stellen wächst das Gras nur sehr schlecht und der Boden sieht verhärmt und kümmerlich aus, ein Schandfleck für die meisten Gärtner. Die Gründe dafür sind vielfältig, in der Regel liegt es an großen Bäumen mit ausschweifenden Baumkronen und schattenwerfenden Hauswänden. Dazu kommt eine mit dem Schatten verbundene und andauernde Feuchtigkeit, da das benötigte Sonnenlicht für ein Austrocknen fehlt. Zu feuchte Flächen werden nach einiger Zeit vom Moos befallen, welcher schnell ausufert. Ein Schattenrasen ist die richtige Lösung für diese Stellen, eine Samenmischung mit speziellen Rasensorten, die unter diesen schwierigen Bedingungen gut gedeihen können.

Standort

Der Schattenrasen wächst auch an überwiegend schattigen Plätzen, braucht jedoch trotzdem ab und zu einige Lichtstrahlen, um prächtig gedeihen zu können. Wenn die Fläche, zum Beispiel aufgrund einer Hauswand, komplett im Schatten liegt, wird dort auch der Schattenrasen nicht viel ausrichten können. In diesem Fall ist es besser, diese Stelle mit Bodendecker-Pflanzen zu begrünen, zum Beispiel mit Efeu oder mit Johanniskraut. Diese Pflanzen vertragen auch extrem dunklen Schatten, fühlen sich hier sehr heimisch und bedecken schnell den kargen Boden mit einem satten Grün.

Rasen Des Weiteren hat der Schattenrasen unter dem Geäst von Nadelbäumen keine großen Wachstumschancen, denn bei diesen liegen die Wurzeln in der Nähe der Oberfläche, dadurch bekommen die Rasenwurzeln normalerweise nicht genug Wasser ab. Darüber hinaus werfen die meisten Nadelbäume einen sehr umfassenden und außergewöhnlich dunklen Schatten, mit dem die Bodendecker-Pflanzen besser zurechtkommen. Der Schattenrasen braucht eher einen Halbschatten, hier wächst er auch ohne einen andauernden Sonneneinfall sehr dicht und bildet bei guter Pflege eine geschlossene und ansehnliche Grasoberfläche.

  • Schattenrasen ist ideal für lichtarme Standorte
  • Gelegentlicher, wenn auch geringer Lichteinfall wird trotzdem benötigt
  • Optimal für Flächen unter Büschen und Laubbäumen geeignet
  • Halbschatten ist erwünscht
  • Stellen unter Nadelbäumen meiden und besser mit Bodendeckern begrünen

Bodenbeschaffenheit und Pflanzsubstrat

In der Regel ist der Boden an schattigen Plätzen sehr feucht und neigt deshalb zur Moosbildung. Deshalb ist der Boden vorher zu bearbeiten, damit dieser besser austrocknen kann. Der Schattenrasen braucht ausreichend Nährstoffe aus dem Erdboden, damit er langanhaltend gut gedeihen kann. Um eventuelle Mängel des Bodens herauszufinden, ist eine frühzeitige und professionelle Bodenanalyse zu empfehlen, die sowohl von privaten, als auch von staatlichen Laboren durchgeführt wird. Speziell, wenn schon einmal das Anlegen eines Schattenrasens misslungen ist, lohnt sich diese Investition.

  • Zu feuchte Böden ausgiebig auflockern und antrocknen lassen
  • Pflanzsubstrat mit ein wenig Sand vermischen
  • Sand macht den Rasen wasserdurchlässiger und somit trockener
  • Mit Teststäbchen den pH-Wert des Bodens untersuchen
  • Optimal für das Rasenwachstum ist ein neutraler Wert zwischen 6-7 pH

Aussaat und Anlegen

Rasen im Herbst säen Die Aussaat sollte sehr zeitig nach dem Winterende erfolgen, damit der Schattenrasen noch viel Sonne abbekommen kann. In dieser Phase ist der Rasen umfassend zu stärken und aufzubauen, damit er genügend Nährstoffe und Kraftreserven für magere Zeiten horten und generieren kann. Vor der Aussaat muss der Boden entsprechend bearbeitet werden, damit sich die anfangs zarten Wurzeln der Grashalme leichter entwickeln können. Für diesen Zweck wird der Erdboden vor der Aussaat ausreichend aufgelockert, am besten und einfachsten gelingt dieses Vorhaben, wenn der Boden gut antrocknet ist. Unmittelbar nach starken Regenfällen lieber einige Tage abwarten und den Boden antrocknen lassen. Die Rasenfläche möglichst früh anlegen, wenn das Laub der Bäume noch nicht so dicht ist. Auf diese Weise bekommt das Gras für seine Keimung und in der Zeit des Anwachsens noch genügend Sonnenlicht. Bei spät laubtragenden Bäumen ist der Zeitdruck nicht ganz so groß und der Schattenrasen wächst besonders gut.

  • Frühzeitig im Frühling zu Beginn der Gartensaison aussäen
  • Markensamen von guter Qualität bevorzugen
  • Erdschicht auflockern, bis zu einer Tiefe von ca. einem halben Meter
  • Nach der Aussaat die Rasenfläche stets feucht halten
  • Gegebenenfalls mehrfach am Tag Wässern
  • Erst bei einer geschlossenen Rasenfläche nachlassen
  • ei Lücken nachsäen

Pflege und Unkrautbekämpfung

Ein Schattenrasen ist sehr pflegeleicht, außerdem siedelt sich an einem schattigen Standort bedingt durch die mäßigen Lichtverhältnisse auch weniger Unkraut an. Dieser spezielle Rasen ist jedoch viel empfindlicher als ein in der Sonne wachsender Rasen, welcher auch wildes Herumtoben von Kindern und Tieren unbeschadet überstehen kann. Deshalb ist er vorsorglich zu behandeln und vorsichtig zu betreten.

  • junger Rasen Keine besonders hohen Ansprüche bei der Pflege
  • Im Vergleich zum Sonnenrasen weit weniger belastbar
  • Eher für Dekorationszwecke als zur ausgiebigen Nutzung geeignet
  • Organischen Unkrautvernichter unter Dünger mischen
  • Rasengeflecht möglichst durchlässig halten, durch regelmäßiges Harken, Mähen und Vertikutieren

Gießen und Düngen

In der Regel neigt die Fläche für den Schattenrasen bedingt durch den fehlenden Sonnenschein eher zur Feuchtigkeit, jedoch kann auch hier der Erdboden in den heißen Sommermonaten, mit anhaltend wenigen Niederschlägen, austrocknen.

Der Schattenrasen ist mehrmals im Jahr zu düngen, damit dieser mit genügenden Nährstoffen versorgt wird. Der im Schatten liegende Rasen sollte außerdem möglichst früh zu Beginn der Gartensaison seinen Dünger erhalten, damit zur Verarbeitung des Düngers noch genug Licht einfallen kann. Ein guter Dünger fördert ein ansehnliches Erscheinungsbild mit einem satten Grün, die Gesundheit des Rasens und die Resistenz gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Ohne eine reichliche Nährstoffversorgung verliert der Schattenrasen schnell seine schöne, grüne Farbe. Eine kontinuierliche Düngergabe ist daher notwendig und beginnt mit dem Auftreten der ersten frostfreien Nächte im Frühling. Der Schattenrasen freut sich darüber hinaus auch über eine Zugabe von Kalk, durch diese wird der Säuregehalt im Boden ausgeglichen und die Bildung von Moos im Rasengeflecht deutlich minimiert.

  • Rasen nie zu trocken werden lassen
  • Während heißer Perioden mit wenig Regen zusätzlich wässern
  • Jedoch auch heißen Sommertagen nicht übermäßig gießen
  • Zu viel Feuchtigkeit und Staunässe vermeiden, vor dem Gießen mit Fingerprobe überprüfen
  • Zu feuchte Böden locken Moos an
  • Düngen im Frühjahr und im Spätsommer
  • Möglichst zeitig zu Beginn des Frühjahrs mit dem Düngen anfangen
  • Wiese düngen Hoher Stickstoffbedarf
  • Ideal ist Dünger mit langsamer und gleichmäßiger Stickstoffnachlieferung
  • Verhindert Stoßwachstum und schont mit bedarfsgerechter Freisetzung die Umwelt
  • Sparsam mit Dünger umgehen
  • Jährlich einmalig im Frühjahr Kalk ausstreuen

Saatgut, Rasensorten und Mischungen

Beim Kauf sind Markensamen von hoher Qualität zu bevorzugen, da sonst die Gefahr besteht, dass zu wenige Samen keimen und der Rasen an manchen Stellen sehr dünn wird. In diesem Fall ist dann eine weitere Saat notwendig, was zu erhöhten Kosten führt. Aus diesem Grund sollte hier nicht an der falschen Stelle gespart werden. Optimal ist eine Mischung von verschiedenen Rasensorten, damit der Schattenrasen eine satt grüne Farbe und einen dichten Wuchs erhält.

Entscheidend bei der Mischung sind die jeweiligen Anteile der Rasensamen, da ein Schattenrasen in einer extremen Standortlage bestehen muss und hier gut wachsen soll. Das Weidelgras, welches beim Sonnenrasen mit einem hohen Prozentsatz enthalten ist, darf beim Schattenrasen nur geringfügig enthalten sein, da dieses für eine vorwiegende Schattenlage zu schnell wächst und zu viel Wasser beansprucht. Im Gegensatz dazu gibt es einen außergewöhnlich hohen Anteil an Schwingelgras, welches auch an schattigen Plätzen gut wachsen kann. Dazu werden noch spezielle Arten zugemischt, die an ihren natürlichen Standorten in dicht belaubten Wäldern oder unter wuchernden Büschen wachsen, wo nur selten die Sonne scheint.

  • Sorten, die mit besonders wenig Licht auskommen, bevorzugen
  • Ideale Samenmischung: Ausdauerndes Weidelgras, Schwingelgras und Rispengras
  • Rispengräser: Wiesen-Rispengras, Hain-Rispengras und Läger-Rispengras
  • Kleine Anteile: Rotes Straußgras und Sumpf-Straußgras
  • Anspruchslose und feinhalmige Sorten, welche sich auch bei wenig Licht im Garten wohlfühlen
  • Bei stark säurehaltigen Böden einen geringen Anteil Draht-Schmiele Gräser untermischen

Krankheiten und Schädlinge

Die heutzutage im Fachhandel erhältlichen Samenmischungen sind in der Regel gegen die üblichen Rasenkrankheiten resistent. Aufgrund seines dichten Wachstums und der Standortbedingungen ist der Schattenrasen außerdem besonders widerstandsfähig gegen Unkraut, Krankheiten und andere Schädlinge.

Moosbefall
Moos lässt sich mit vorbeugenden Maßnahmen und regelmäßiger Pflege einigermaßen erfolgreich verhindern.

  • Moos Rasendünger bevorzugt schattige und feuchte Plätze
  • liebt sauren Boden, dieser wird durch Kalk ausgeglichen
  • gute Konkurrenz sind die Draht-Schmiele Gräser

Überwintern und Schneiden

Der Schattenrasen darf und soll ruhig länger stehen, als ein normaler und sonnenverwöhnter Rasen. Ein neu angelegter Schattenrasen ist erst dann das erste Mal zu beschneiden, wenn dieser in eine Höhe von mindestens zehn Zentimetern gewachsen ist. Während der starken Wachstumsphase in den warmen Monaten ist der Rasen öfter zu mähen. Den Schattenrasen besser öfter, dafür aber weniger tief mähen. Ein dichter Rasenteppich ist nur dann zu erzielen, wenn die Gräser stets beschnitten werden und nicht übermäßig lang wachsen.

  • Schattenrasen etwas länger wachsen lassen, 6-7 Zentimeter sind ideal
  • Rasen nie kürzer als ungefähr 5 cm mähen
  • Verstärktes Wachstum zwischen Mai bis August, dann mehrmals im Monat mähen
  • Rasen vor dem Überwintern kurz schneiden

Vertikutieren und Aerifizieren

Wenn im Schattenrasen Verfilzungen auftreten, können diese durch ein Vertikutieren der Rasenfläche beseitigt werden. Unter dem Vertikutieren wird das Anritzen der Grasnarbe einer Rasenfläche verstanden, damit Mulch, altes Schnittgut und Moos entfernt werden können. Ein spezielles Vertikutiergerät aus dem Gartenfachhandel hilft bei dieser Arbeit. Beim Aerifizieren wird der Boden belüftet, um die Gräser zu stärken und eine verbesserte Wasserführung zu erzielen.

  • Rasenfilz umgehend behandeln
  • Rasenfläche von Verunreinigungen befreien
  • Für kleine Flächen gibt es Vertikutierrechen
  • Für das Aerifizieren kleine Löcher in den Boden stanzen
  • Abstand ca. 15 cm
  • Anschließend die gestanzten Löcher mit Sand auffüllen
  • Sand hält die Löcher durchlässig und fördert die Effektivität der Methode

Fazit
Mit einem Schattenrasen können dunkle Gartenflächen unter Bäumen, Sträuchern oder vor Hauswänden optimal genutzt und verschönert werden. Aufgrund der geringen Lichteinstrahlung ist dieser Rasen sehr pflegeleicht und es wächst deutlich weniger Unkraut. Wenn der Boden entsprechend bearbeitet und aufgelockert wird, wird das Wachstum von Moos verhindert und der Schattenrasen erstrahlt in einem satten und leuchtenden Grün. Wenn bei der Auswahl auf Qualität geachtet wird, keimt der Schattenrasen schnell aus und die Aussaat muss nicht mehrfach wiederholt werden.