Die Schaumblüte ist eine beliebte Gartenpflanze, die sich vor allem im Halbschatten oder Schatten von laubabwerfenden Gehölzen wohlfühlt und gut gedeiht. Es gibt nur drei Arten dieser Gattung, aber zahlreiche Sorten. Die Auswahl ist groß. Die Pflanzen unterscheiden sich hauptsächlich durch die Form und Zeichnung der Blätter und durch die Intensität der Blütenfarbe. Schaumblüten sind sehr pflegeleichte Gewächse, die nur nicht zu trocken und nicht zu nass gehalten werden dürfen. Ansonsten stellen sie nicht viele Ansprüche. Bedrohlich sind lediglich Schnecken und Dickmaulrüssler. Was man sonst noch beachten muss, lesen Sie in unserem Text.
Steckbrief
Gehört zur Familie der Steinbrechgewächse
Wird auch Schaumkerze oder Schaumkraut genannt
Gattung enthält nur drei Arten
Zwei stammen aus Nordamerika, eine aus Asien
1. Herzblättrige Schaumblüte – Tiarella cordifolia L.
2. Dreiblättrige Schaumblüte – Tiarella trifoliata L
3. Asiatische Schaumblüte – Tiarella polyphylla
Zahlreiche Sorten
Vom Namen her Verwechslungsgefahr mit der Gattung der Schaumkräuter (Cardamine)
Ausdauernde krautige Pflanzen
Ideale Bodendecker für schattige Standorte
10 bis 50 cm hoch
Bilden meist Rhizome, seltener Horste
Sowohl immergrüne Arten als auch im Winter absterbende
Herzförmige Laubblätter
Häufig gelappte Blätter
Blüte im Frühjahr, meist lange
Häufig angenehmer Blütenduft
10 bis 70 cm langer Blütenschaft mit traubigen oder rispigen Blütenständen
Recht kleine Blüten, dafür aber sehr viele
Blütenfarbe weiß bis rosafarben
Kleine Kapselfrüchte mit Samen
Interessante Tiarella-Sorten
’Black Snowflake’ – mittelgrüne Blätter, die einzelnen Blattsegmente sind bis auf den Mittelnerv eingeschnitten. Das Blatt ähnelt einem Schneekristall. Zusätzlich sind die Blattadern sehr dunkel, fast schwarz eingefärbt.
’Jeepers Creepers’ – grüne, eingeschnittene Blätter mit markanter Zeichnung, kriechende Sorte, rosa angehauchte vergleichsweise große, weiße Blüten, eignen sich zum Schnitt
’Black Velvet’ – samtige, sattgrüne Blätter, tief eingekerbt, dunkelbraune Zeichnung entlang der Blattadern, Blüten weiß mit wenig rosa, recht große Sorte mit großem Wachstumspotential
’Crow Feather’ – tief eingeschnittene, sattgrüne Blätter mit dunkler braunroter Zeichnung wie eine Feder, kleine weiße Blüten, wüchsige Sorte
’Mint Chocolate’ – minzgrüne Blätter mit braunroter Zeichnung, ähneln einem Ahornblatt, Blüten weiß mit etwas rosa, sehr schöne Sorte
’Cygnet’ – grüne Blätter mit einem violetten Strich entlang der Blattnerven, sehr tief eingeschnitten, vom Aussehen her dem Japanischen Ahornblatt sehr ähnlich. Das mittlere Blattsegment ist deutlich länger. rosafarbene, duftende Blüten
’Spanish Cross’ – grüne Blätter mit dunkler Zeichnung entlang der Blattadern, tief eingeschnittene Blattsegmente, sieht einem barocken Kreuz ähnlich, hellrosa Blüten an langen Stängeln, gut für Gefäßhaltung
’Ninja’ – grüne Blätter mit schwarzroter Markierung der Blattadern, Blätter tief eingeschnitten, weiße Blüten, korallenrosa überhaucht
’Dunvegan’ – grüne Blätter mit braunroter Zeichnung. 5 bis 7 sehr tief eingeschnittene Lappen, blassrosa Blüten an langen Stielen, blass rosa Blüten
’Pink Bouquet’ – grüne Blätter mit rotbrauner Zeichnung entlang der Blattadern, horstbildend, Blüten hellrosa und duftend, sitzen an langen Stängeln
’Inkblot’ – grüne, sternförmige Blätter mit einem großen, fast schwarzen Fleck in der Mitte, weiße Blüten
’Iron Butterfly’ – große eher hellgrüne Blätter mit einer auffälligen schwarzvioletten Zeichnung und tiefen Einkerbungen, große weißrosa Blüten mit recht starkem Duft
’Neon Lights’ – große, im Frühjahr fast neongrüne Blätter mit schwarzvioletter Zeichnung, sehr tief eingeschnitten, ähneln einem japanischen Ahornblatt, große Blüten in weiß mit etwas rosa
Es gibt zahlreiche Schaumblütensorten, welche sich zwar im Aussehen, aber kaum in der Pflege unterscheiden. Interessant bei der Schaumblüte ist, dass man die einzelnen Arten und Sorten untereinander kreuzen kann. Selbst Heucheras können dazu genutzt werden. Viele der Schaumblüten treiben Ausläufer und man muss aufpassen, dass sie sich nicht zu sehr ausbreiten.
Bei der Sortenauswahl kann man sich von mehreren Faktoren leiten lassen, z.B. ob man lieber eine horstbildende Art möchte, eine mit farbigem Herbstlaub, mit stark farbigen Blattaderungen oder von der Blütenfarbe. Die Auswahl ist groß und jährlich werden es mehr. Die Pflege ist recht einfach, wenn Standort und Pflanzsubstrat stimmen.
Der Standort sollte halbschattig sein. Zu viel Sonne und zu viel Schatten sind nicht ideal. Günstig ist ein Platz unter laubabwerfenden Gehölzen, so bekommen die Pflanzen gerade in der dunklen Jahreszeit genügend Licht und in der hellen haben sie Schutz vor zu viel Sonne. Das Pflanzsubstrat darf weder zu trocken, noch zu nass sein. Wichtig ist ein lockerer, humoser und recht nährstoffreicher Boden. Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Gießen ist wichtig, wobei man immer warten sollte, bis die obere Erdschicht abgetrocknet ist. Austrocknen ist schlecht, genauso wie ständig nasser Boden. Schneiden muss man kaum und auch die Überwinterung ist meist kein Problem. Die Vermehrung ist einfach, gelingt durch Aussaat, Abtrennen der Ausläufer und Teilung der Rhizome. Krankheiten und Schädlinge sind recht selten.
Standort
Der natürliche Lebensraum der Schaumblüten sind feuchte Gebirgswälder. Die Pflanzen stehen gut unter laubabwerfenden Gehölzen. Besonders gut machen sie sich in der Nachbarschaft von Herzlilien, Lungenkraut, Dickmännchen und Farnen. Nicht ganz so günstig ist der dunkle Schatten von z.B. immergrünen Gehölzen. Wenn es zu dunkel wird, lässt die Blüte deutlich nach.
Möglichst heller Halbschatten
Im Sommer auch tiefer Schatten
Am besten unter laubabwerfenden Gehölzen
Unter dunklen Bedingungen lässt die Blüte nach
Sonne nur bei ausreichend feuchten Böden
Mittagssonne kann zu Verbrennungen auf den Blättern führen.
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat ist wichtig, dass es nicht zu trocken ist. Zu nass darf es allerdings auch nicht sein. Stehende Nässe wird nicht vertragen. Günstig ist ein etwas nährstoffreicherer Boden. Zu verdichtetes und zu stark durchwurzeltes Substrat ist eher nachteilig für die Entwicklung der Pflanzen. Besser ist ein lockerer und humoser Boden.
Locker und humos
Nicht zu trocken, aber auch nicht dauerhaft feucht bzw. nass
Nährstoffreich
Sauer, aber kalkfrei oder neutral, aber nicht kalkhaltig
Kein verdichteter oder stark durchwurzelter Boden
Schwere Böden mit Sand und Kompost auflockern.
Pflanzen
Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Zu dicht sollten Schaumblüten nicht gepflanzt werden, denn sie brauchen Platz, um sich auszubreiten. Bei Kübelhaltung empfiehlt sich eine Drainage im Topfboden.
Pflanzen im Frühjahr oder Herbst
Pflanzabstand etwa 40 cm
9 Pflanzen pro Quadratmeter
Drainage bei Gefäßhaltung
Nach dem Pflanzen gut angießen und in den nächsten Wochen nicht austrocknen lassen!
Hinweis: Der Boden muss unkrautfrei sein. Die ersten Wochen sollte man wegen der Wurzelkonkurrenz auch jegliches Unkraut entfernen. Später bilden die Pflanzen so dichte Teppiche, dass Unkräuter gar keine Chance mehr haben.
Gießen und Düngen
Gießen ist wichtig. Der Boden sollte nicht austrocknen, das vertragen die Pflanzen nur sehr schlecht. Zu nass darf er aber auch nicht sein, denn stehendes Wasser ist fast genauso schlimm. Günstig ist deshalb ein gemulchter Boden, denn der trocknet nicht so schnell aus.
Gleichmäßig feuchter Boden
Keine Staunässe
Erst gießen, wenn die oberste Bodenschicht abgetrocknet ist
Im Winter besser etwas trockener halten und vor übermäßiger Nässe schützen
Wenig düngen
Als Alternative kann im Frühjahr eine Schicht reifer Kompost zwischen den Pflanzen eingearbeitet werden.
Mehr düngen ist nicht notwendig
Tipp: Im Prinzip reicht, den Boden zu mulchen oder das von den Bäumen fallende Laub nicht zu entfernen.
Schneiden
Mit dem Schneiden hat man bei der Schaumblüte kaum Arbeit. Die abgeblühten Blütenstängel können abgeschnitten werden, wenn sie stören. Man kann aber auch warten, bis sie richtig eingetrocknet sind. Dann gehen sie einfach durch Ziehen von der Pflanze ab.
Im Herbst bis zum Boden zurückschneiden, aber nur die Sorten, die kein wintergrünes Laub haben.
Bei den wintergrünen Pflanzen im Frühjahr nur die nicht mehr so gut aussehenden Blätter entfernen.
Überwintern
Die Überwinterung der Schaumblüte ist in der Regel kein Problem. Die Pflanzen sind gut winterhart. Allerdings kann es mit zu viel Feuchtigkeit Probleme geben, weshalb eine Abdeckung von Vorteil sein kann. Ansonsten ist bei der Überwinterung nichts weiter zu beachten.
Winterhart bis etwa minus 15°C
Bei zu viel Feuchtigkeit die Pflanzen abdecken, denn die Nässe bekommt ihnen nicht.
In nicht so kalten Wintern bleiben die Blätter der meisten Tiarella grün.
Nur hohe Minusgrade überstehen sie nicht.
Vermehren
Bei ausreichend Platzangebot breiten sich die Pflanzen recht schnell aus. Sie neigen zum Wuchern, besonders Tiarella cordifolia. Vermehrt werden die Pflanzen durch Teilung, Aussaat und Ausläufer. Zusätzlich wird die Schaumblüte gern mit Heucheras (Purpurglöckchen) gekreuzt. Das führt zu einer großen Vielfalt an Sorten. Die so entstandenen Hybriden nennt man Heucherella.
Oberirdische Ausläufer – können ganz einfach abgetrennt und separat wieder eingepflanzt werden.
Teilen der Rhizome– im Frühling bei Austriebsbeginn oder nach der Blüte
Aussaat – sofort nach der Reife im Herbst im kalten Kasten
Sämlinge aus dem Herbst vor Frost schützen! Am besten mit einer dicken Schicht Laub oder Reisig abdecken
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind bei guten Pflanz- und Pflegebedingungen ausgesprochen selten. Schädlinge sind auch nicht sehr häufig. Schnecken fressen ganz gern die jungen Austriebe und Dickmaulrüssler kommen recht häufig vor, lassen sich aber ganz gut im Zaum halten.
Eignet sich die Schaumblüte zur Unterpflanzung von Rosen?
Ja, wenn der Boden nicht zu trocken ist und der Standort nicht unbedingt Mittagssonne abbekommt. Für einen vollsonnigen Platz sind die Pflanzen eher ungeeignet.
Wie kommt es, dass die Schaumblüte von Jahr zu Jahr weniger wird und an einigen Stellen schon aus dem Garten verschwunden ist?
Von diesem Phänomen habe ich mehrfach gelesen. Eine gute Erklärung dafür gab es aber nie. Ich könnte mir vorstellen, dass den Pflanzen irgendetwas nicht gefallen hat. Das können aber verschiedene Dinge sein. Ich würde auf zu viel Schatten oder zu viel Sonne tippen, falscher Boden oder Bodenverdichtung. Von Wurzelkonkurrenz habe ich gegenteiliges gelesen. Häufig wird angegeben, dass die Pflanzen diese nicht vertragen, aber fast genauso häufig war von guter Verträglichkeit die Rede. Sollte es der Fall sein, dass die Pflanzen immer weniger werden, statt sich als guter Bodendecker auszubreiten, muss man etwas Ursachenforschung betreiben. Einfach die oben genannten Bedingungen mit den tatsächlichen vergleichen und evtl. verbessern.