Die Schleifenblume gehört zu der Gattung der Polsterstauden und kann ca. 30 bis 40 cm hoch werden, sie wird in der Regel 1-2 Jahre alt. Aufgrund der geringen Größe wird die liebliche Blume vielerorts mit dem Ziel gepflanzt, den Boden zu bedecken. Sie findet jedoch auch in Kübeln und Blumentöpfen für Terrassen und Balkone eine Verwendung.
Aussehen
Ihre Blüten sind ca. 5 cm groß und bestehen aus vielen kleinen Einzelblüten, hier dominieren die Farben rosa, rot und weiß, manche Sorten haben eine auffällige Purpurfarbe. Die Schleifenblume bildet Früchte aus, welche wie kleine Schoten aussehen. Wenn die Pflanzen ungehindert ihre Früchte entwickeln können, muss allerdings mit einer unkontrollierten und extensiven Selbstaussaat gerechnet werden, sodass die Blumen schnell den ganzen Garten bevölkern. Es gibt ca. 30 verschiedene Arten, besonders beliebt sind die immergrünen Schleifenblumen, die man im Volksmund Schneekissen nennt, und deren ledrige Blätter auch in der Winterzeit grün bleiben. Des Weiteren findet die Blume in der Naturmedizin als wirkungsvolle Heilpflanze ihren Nutzen. Für die einheimischen Hummel- und Bienenvölker ist sie eine willkommene Nährpflanze.
Optimaler Standort, Pflanzsubstrat, Ein- und Umpflanzen
Die Schleifenblume bevorzugt einen Standort mit viel Sonne, in einer nach allen Seiten offenen Lage. Aufgrund ihrer Herkunft sind warme Fels- und Steinböden ideal, weshalb sie oft in Steingärten gepflanzt wird. Sonnige Böschungen und offene Staudenrabatte liegen ihr ebenso.
Die immergrünen Sorten gedeihen auch im Halbschatten und bilden hier schöne Blüten und feste Blätter aus. Die Blumen stellen keine besonders hohen Ansprüche an die Qualität der Böden und entwickeln sich auch auf einem mageren und nährstoffarmen Pflanzsubstrat. Je nährstoffreicher der Boden ist, desto üppiger blüht und gedeiht die Pflanze, sodass es zu Wucherungen kommen kann. Der Boden sollte wasserdurchlässig und trocken sein, außerdem wenig Humus innehaben. Das Einpflanzen ist unproblematisch, genauso wie das Umpflanzen. Der Pflanzabstand sollte mindestens 25 cm betragen. Wird die Schleifenblume als Kübel- oder Topfpflanze gehalten, ist ein Umzug in den Gartenbereich in den Frühjahrs- und Sommermonaten möglich, wobei die Wurzeln beim Ausgraben nicht beschädigt werden dürfen. Im Herbst ist von einem Umpflanzen abzuraten. Die Pflanze ist relativ unempfindlich gegenüber den Auswirkungen von Umweltbelastungen, aus diesem Grund ist ein Standort in der Nähe einer vielbefahrenen Straße und Stadtgärten möglich.
- Halbschattiger bis sehr sonniger Standort, je nach Sorte
- Je mehr Sonnenstunden am Tag, desto üppiger entwickelt sich die Blume
- Kommt auch mit nährstoffarmem Pflanzsubstrat zurecht
- Bei nährstoffreicher Erde erfolgt stärkeres Wachstum, welches zu Wucherungen neigt
- Wasserdurchlässiger und humusarmer Boden, der überwiegend trocken gehalten wird
- Problemloses Ein- und Umpflanzen, wobei die Wurzeln intakt bleiben müssen
Adäquates Gießen und Düngen
Die Pflanze braucht nicht viel Wasser, bevorzugt sogar Trockenperioden zwischen dem Gießen und verträgt diese sehr gut. Ideal ist eine Trockenzeit von ca. 1-2 Wochen, danach mit einer geringen Wassermenge gießen. Wenn die Schleifenblume im Frühjahr öfter und ausgiebiger gewässert wird, blüht sie zwar später auf, dafür aber mit viel größeren Blüten. Beim Gießen muss Staunässe unbedingt vermieden werden, diese schätzt die Pflanzen gar nicht und neigt bei einem dauerhaften Auftreten zu Fäule. Mit einer Lage Kompost zwischen den Blumen wird die Feuchtigkeit besser gehalten und es muss vor allem im Sommer weniger gegossen werden. Während der Vegetationsperiode ist ein mineralischer Dünger angebracht, welcher in dieser Zeit etwa zweimal zugeführt wird, Kalk kann ebenfalls dazu gegeben werden. Herkömmlicher Flüssigdünger aus dem Handel reicht vollkommen aus. Wenn nach der ersten Blütezeit die Stängel zurückgeschnitten werden, ist eine zusätzliche Düngung erforderlich, für den Fall, dass eine zweite Blütezeit erwünscht ist.
- Moderates Gießen mit einer geringen Wassermenge
- Einhaltung von Trockenzeiten zwischen den Gießvorgängen
- Staunässe vermeiden, zum Beispiel durch die Einarbeitung von Kompost
- Mineralischer Dünger mit etwas Kalk
- Düngezeit ist die Vegetationsperiode, zweimaliges Düngen ist in dieser Zeit ausreichend
- Für eine zweite Blütezeit nach dem Rückschnitt der ersten Blüten erneut düngen
Schneiden und richtig Überwintern
Für ein gesundes und ansehnliches Wachstum muss die Schleifenblume beschnitten werden. Im Frühjahr sind nach der Winterzeit die vertrockneten Triebe und Blätter abzuschneiden. Nach der Blütezeit werden die Triebe der Pflanze, je nach der Größe und dem Zustand der Verholzung, auf die Hälfte bis zu einem Drittel zurückgeschnitten. Dabei sollten mindestens 10 cm der Pflanze stehen bleiben. Je verholzter die Schleifenblume ist, desto weniger tief darf geschnitten werden. Wenn man nach der Blüte im Herbst schneidet, wird sie verjüngt und in der nächsten Saison besser gedeihen. Diesen Schnitt frühzeitig planen und vor den ersten Frostnächten durchführen.
Bei störenden Wucherungen ist der Rückschnitt dringend erforderlich, damit eine unerwünschte Ausbreitung verhindert wird. In diesem Fall bietet es sich an, die Blumen für Sträuße zu pflücken. Wenn junge Triebe gepflückt werden, blühen diese erst im Wohnbereich auf und der Blumenstrauß hält sich extrem lange.
- Nach dem Winter ist die Pflanze im Frühjahr zu beschneiden, der Beschnitt ist bis zum Herbst möglich
- Im Spätherbst nicht mehr beschneiden, da sich die Schleifenblume bis zum Wintereinbruch nicht wieder richtig erholen kann
- Wenn sich die Pflanze flächendeckend ausbreitet oder unwillkommene Standorte bevölkert, muss beschnitten oder sogar umgesiedelt werden
- Bei einer zu großen Ausbreitung können Blumensträuße gepflückt werden
- Abgestorbene, faulende und braune Blätter sind immer abzuschneiden
Die Schleifenblume ist ausgesprochen winterhart und kann Temperaturwerte bis ca. -15°C aushalten. Deshalb braucht sie normalerweise keinen zusätzlichen Winterschutz. Wird sie jedoch in einer Region mit anhaltenden Minusgraden und dauerhaften Schneefällen gehalten, ist ein vorsorglicher Schutz ratsam und hilft vor Schäden. Nadelholzreisig ist diesem Fall eine gute Hilfe, es sollte so verteilt werden, dass die Pflanze nicht erdrückt wird und noch Platz zwischen dem Reisig und den Anfängen der Triebe ist. Steht die Pflanze an einem Platz, der im Winter überflutet wird, kann dies zu einer Wachstumsstörung im nächsten Jahr führen. Dieser Faktor sollte bei der Anpflanzung bedacht und vermieden werden.
- Winterharte Pflanze, die Minusgrade ohne Schäden aushalten kann
- Für Regionen mit extrem kalten Wintern bietet sich der Frostschutz mit Nadelholzreisig an
- Im Winter überflutete Standorte vermeiden
Die Vermehrung der Schleifenblume
Die Pflanze ist selbstaussäend und vermehrt sich fleißig, wenn man sie lässt. Aufgrund ihrer Genügsamkeit bevölkert sie alle sonnigen Ecken des Gartens, sie wuchert selbst zwischen Steinfugen hervor. Wenn es zu einer Selbstaussaat kommt, erfolgt die Blüte etwas früher als mit den herkömmlichen Zuchtmethoden. Bei einer Neuanpflanzung kann sie entweder aus Samen gezogen oder durch das Setzen von Stecklingen kultiviert werden. Beides ist relativ problemlos und schnell durchführbar. Bei einer Vermehrung durch Samen sät man diese im März oder im April an den gewünschten Standorten aus. Hierfür werden Furchen in ca. 1 cm Tiefe gezogen, mit einem Abstand von etwa 15 cm zueinander. Die Samenkörner in diese Furchen dünn ausstreuen und ganz locker mit Pflanzsubstrat bedecken. Nach zwei bis drei Wochen erscheinen die Keimlinge, diese auf einen Abstand von ca. 10 cm ausdünnen. Nur die sehr kräftigen Keimlinge stehen lassen, diese haben die größten Überlebenschancen. Eine Vermehrung mit Stecklingen sollte in den Sommermonaten erfolgen, diese werden von der Pflanze an der Gabelung abgeschnitten und am besten erstmal in einen Blumentopf mit idealen Wachstumsbedingungen gesetzt. Die Stecklinge wurzeln schnell an und können dann in den Garten ausgepflanzt werden.
- Selbstaussaat, sollte kontrolliert werden, da es ansonsten zu einem wuchernden Wachstum an unerwünschten Standorten kommt
- Unkomplizierte Vermehrung durch Samen und Stecklinge möglich
- Furchen im Blumenbeet setzen und Samen hier ausstreuen, nach dem Austrieb die Keimlinge ausdünnen
- Im Sommer Stecklinge von der Mutterpflanze abschneiden und wurzeln lassen, danach an einem geeigneten Standort anpflanzen
Blüten, Blütezeit und maximale Wuchshöhe
Durch ihre bunt gefärbten Blütenstände und der sehr leichten Anzucht ist die Schleifenblume zu einer beliebten Sommerblume in den hiesigen Breitengraden geworden. Die Blüten sind üppig und leuchten in lavendel, purpur, weiß, rot und rosa auf, die Pflanze eignet sich deshalb sehr gut als Schnittblume. Für einen Blumenstrauß werden am besten die noch nicht voll entwickelten Blüten in den frühen Morgenstunden abgeschnitten und in ein ausreichend großes Gefäß mit viel Wasser gestellt. Die Pflanze blüht normalerweise von Mai bis Ende August, mit sehr vielen zierlichen Blüten. Bei den weiß blühenden Sorten sehen diese wie kleine Schneeflöckchen aus. Die Schleifenblume kann bis zu 40 cm hoch werden, normal ist jedoch eine Wuchshöhe von etwa 30 cm. Sie wächst schnell, wenn sie an sonnigen Plätzen stehen darf. Dann kann es sogar zu einer flächendeckenden Ausbreitung kommen. Für eine Ausdehnung der Blütezeit muss die Sommerblume nach der ersten Blütezeit zurück geschnitten werden.
- Bunte und üppige Blüten in lavendel, purpur, weiß, rot und rosa
- Blütezeit ist von Mai bis Ende August
- Die Blütezeit kann durch Rückschnitt bis in den frühen Herbst verlängert werden
- Schöne Schnittblume, ideal für einen Blumenstrauß
- Maximale Wuchshöhe liegt zwischen 30-40 cm
Krankheiten und Schädlinge
Die Schleifenblume ist recht robust, deshalb treten Krankheiten nur vereinzelt auf und sie wird auch kaum von gefräßigen Schädlingen befallen. Ein Befall mit Blattläusen ist jedoch möglich, besonders wenn benachbarte Pflanzen davon betroffen sind. Ein weiteres Übel ist ein sich unterirdisch ausbreitender Pilz, der die Wurzeln dauerhaft schädigt. Dabei kommt es zu der zerstörerischen „Umfallkrankheit“, bei der die Pflanzen ohne Vorwarnung einfach umfallen und danach absterben. Die befallenen Pflanzenstöcke müssen sofort entfernt werden, eine Neuanpflanzung darf als Folge dieses Pilzbefalls nicht mehr an diesem Standort erfolgen.
Blattläuse
- Blattläuse sind häufig bei Pflanzen die im Freien stehen
- Pflanze komplett mit Wasser abspülen, die Blattläuse notfalls auch mit den Händen abstreifen
- Befallene Stellen mit einer moderat dosierten Spülmittellösung und einem geeigneten Schwamm abwaschen
Pilzbefall
- Der Pilz breitet sich unterirdisch aus und schädigt die Wurzeln permanent
- Die betroffenen Pflanzen fallen um und sterben danach, deshalb hat sich der Begriff „Umfallkrankheit“ eingebürgert
- Umgefallene Pflanzen entfernen und diesen Standort nicht mehr nutzen
Fazit
Die Schleifenblume hat durch ihre Genügsamkeit und die wunderschönen und farbenprächtigen Blüten einen hohen Beliebtheitsgrad in den heimischen Gärten gewonnen. Die mediterrane Gebirgspflanze eignet sich hervorragend für einen sonnigen Steingarten und kommt auch mit anhaltenden Trockenperioden gut zurecht. Die immergrünen Blätter sind winterhart und die zierlichen Blüten durften zart. Die Blütezeit reicht vom späten Frühling bis zum Beginn des Herbstes und kann durch einen rechtzeitigen Rückschnitt verlängert werden. Die Pflanze lässt sich leicht durch Samen und Stecklinge vermehren. Aufgrund der reichlichen Selbstaussaat ist jedoch ein auswucherndes Wachstum möglich, welches nicht jedem Gärtner gefällt. In diesem Fall muss die Vermehrung der Pflanze streng kontrolliert werden. Bei einem normalen und gut durchlässigen Erdboden gedeiht die Schleifenblume recht ansehnlich, gelegentliches Düngen unterstützt eine üppige Blütenbildung.