Schnecken gibt es überall, an Land und im Wasser, mit und ohne Haus. Welche Schneckenarten bei uns heimisch sind und wie sie zu bestimmen sind, steht in dieser Liste.
Schneckenarten mit Gehäuse
Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis)
- weitere Namen: weißmündige Bänderschnecke, Garten-Schnirkelschnecke
- Größe: bis 2,5 cm
- Aussehen: Gehäuse rundlich, in der Grundfarbe entweder gelb oder bräunlich, Exemplare mit oder ohne schwarze Spiralstreifen, Körper hell oder dunkel bis schwärzlich, Mündung hell
- Nahrung: reiner Pflanzenfresser, hauptsächlich welke oder beschädigte Pflanzen
- Vermehrung: Zwitter, legt Eier, aus denen fertige Jungschnecken schlüpfen
- Vorkommen: in Deutschland überall häufig, leicht mit der Hain-Bänderschnecke in dieser Liste zu verwechseln
Gefleckte Schnirkelschnecke (Arianta arbustorum)
- weitere Namen: Baumschnecke, Baumschnirkelschnecke
- Größe: bis 2,5 cm Gehäusegröße
- Aussehen: Gehäuse rundlich, Grundfarbe hell bis dunkelbraun mit helleren Flecken oder dunkleren Streifen
- Nahrung: absterbende und abgestorbene Pflanzenteile
- Vermehrung: Zwitter, legt Eier, es schlüpfen Jungschnecken
- Vorkommen: weit verbreitet, aber selten, bevorzugt feuchte Umgebung, heimisch etwa in Wäldern an Bachufern
Gemeine Bernsteinschnecke (Succinea putris)
- Größe: bis 3 cm Gehäuselänge
- Aussehen: langgezogenes Gehäuse, bernsteinfarben, leicht durchsichtig
- Nahrung: rein pflanzlich, hauptsächlich verrottende Pflanzenteile
- Vermehrung: Zwitter, legt Eier in die verrottende Laubschicht es schlüpfen fertige Jungschnecken
- Vorkommen: überall häufig, in feuchten Gebieten
- Besonderheiten: wird von einem parasitischen Wurm befallen, dadurch kann das Aussehen besonders der Fühler groteske Formen und Farben annehmen; kann zeitweise unter Wasser leben
Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis)
- weitere Namen: Hain-Schnirkelschnecke, schwarzmündige Bänderschnecke
- Größe: bis 2,5 cm Gehäusegröße
- Aussehen: leicht zu bestimmen, ähnlich der Garten-Bänderschnecke, wesentlicher Unterschied ist die dunkle Gehäusemündung
- Nahrung: pflanzlich, hauptsächlich verrottende oder abgestorbene Pflanzenteile, auch Pilze
- Vermehrung: Zwitter, Eier werden in Erdhöhlen gelegt, Jungschnecken schlüpfen nach rund 3 Wochen
- Vorkommen: überall häufig, daher leicht zu bestimmen, verbreitet in ganz Mitteleuropa
Weinbergschnecke (Helix pomatia)
- Größe: Gehäuse bis 5 cm
- Aussehen: Gehäuse rundlich, hell bis dunkelbräunlich gefärbt, keine Flecken oder auffällige Streifen, Fuß einheitlich grau bis bräunlich
- Nahrung: Algen, welkes Pflanzenmaterial
- Vermehrung: Zwitter, legen Eier in die Erde, fertige Jungschnecken schlüpfen
- Vorkommen: in Deutschland weit verbreitet, aber seltener geworden, wärmeliebend, Verbreitung bis Südeuropa
Schnecken ohne Gehäuse
Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum)
- weitere Namen: Genetzter Ackerschnegel
- Größe: bis 6 cm Länge
- Aussehen: Grundfärbung hellbraun, mit dunkler netzartiger Zeichnung
- Nahrung: Allesfresser, vor allem lebende Pflanzen, selten auch Aas oder totes Pflanzenmaterial
- Vermehrung: legt Eier, es schlüpfen fertige Jungschnecken
- Vorkommen: weit verbreitet, gern auf Äckern oder in Gärten
Rote Wegschnecke (Arion rufus)
- weitere Namen: Große Wegschnecke
- Länge: bis 15 cm
- Aussehen: rötlicher bis bräunlicher oder oranger Körper, Mantelschild glatt, dunkle Fühler
- Nahrung: Pflanzen, Aas und Kot
- Vermehrung: Zwitter, legt Eier, aus denen fertige Jungschnecken schlüpfen
- Vorkommen: in freiem Gelände selten geworden, in feuchten Wäldern
Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris)
- Größe: bis 15 cm
- Aussehen: ähnlich der Roten Wegschnecke, aber auch dunkle bis fast schwarze Exemplare, beide Arten leicht zu verwechseln
- Nahrung: Pflanzen und Aas, gern in Gemüsegärten, auch Schädling in der Landwirtschaft
- Vermehrung: wie Rote Wegschnecke
- Vorkommen: ursprünglich Westeuropa, eingeschleppt, sehr häufig und leicht zu bestimmen
Tigerschnegel (Limax maximus)
- weitere Namen: Großer Schnegel, Große Egelschnecke oder Tigernacktschnecke
- Größe: bis 15 cm, selten auch über 20 cm
- Aussehen: leicht zu bestimmen, Grundfärbung braun mit auffälliger, variabler dunkler Zeichnung, selten ganz weiße Exemplare
- Nahrung: hauptsächlich abgestorbene Pflanzenteile, selten lebende, andere Schneckenarten oder deren Eier
- Vermehrung: Zwitter, legt Eier, es schlüpfen fertige Jungschnecken
- Vorkommen: überall verbreitet, aber eher selten im Vergleich zu anderen Nacktschnecken
Wurmnacktschnecke (Boettgerilla pallens)
- weitere Namen: Wurmschnegel
- Größe: bis 5 cm
- Aussehen: wurmförmige Gestalt, helle Färbung, Kopf häufig etwas dunkler
- Nahrung: weiches Pflanzenmaterial, Eier anderer Schneckenarten
- Vermehrung: legt Eier tief im Boden, es schlüpfen fertige Jungschnecken
- Vorkommen: überall verbreitet, nicht so auffällig wie größere Arten, versteckte Lebensweise
Schneckenarten im Süßwasser
Gemeine Tellerschnecke (Planorbis planorbis)
- Größe: Durchmesser des Gehäuses bis 1,8 cm
- Aussehen: flach, hell bis dunkelbraun, Körper ebenfalls dunkel
- Nahrung: Algen, weiche und abgestorbene Wasserpflanzen
- Vermehrung: Zwitter, auch selbstfruchtbar, aus den Eiern schlüpfen Jungschnecken
- Vorkommen: heimisch in langsam fließenden Gewässern mit schlammigem Grunde
Ohr-Schlammschnecke (Radix auricularia)
- Größe: bis 2 cm Gehäusegröße
- Aussehen: Gehäuse länglich hell bis dunkelbraun, Mündung ohrförmig verbreitert
- Nahrung: hauptsächlich Algen
- Vermehrung: legt Eier an Wasserpflanzen, es schlüpfen Jungschnecken
- Vorkommen: häufig in stehenden Gewässern, seltener Fließgewässer
Posthornschnecke (Planorbarius corneus)
- Größe: Durchmesser des Gehäuses bis zu 4 cm
- Aussehen: Gehäuse flach, Schnecke gehört zu den Tellerschnecken, Farbe dunkelbraun, Schneckenkörper braun bis rötlich
- Nahrung: Allesfresser, abgestorbene Pflanzen und Aas
- Vermehrung: Zwitter, legt flache Eierpakete an Wasserpflanzen, es schlüpfen fertige Jungschnecken
- Vorkommen: in vielen Süßwassergewässern, auch in sauerstoffarmen, außerdem in Teichen und Aquarien
Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis)
- weitere Namen: Spitzhornschnecke
- Größe: bis 6 cm Gehäuselänge
- Aussehen: spitzzulaufendes hell bis dunkelbräunliches Gehäuse, brauner Fuß
- Nahrung: Algen, Laich, Aas, abgestorbene oder weiche Wasserpflanzenteile
- Vermehrung: Zwitter, legen Laichschnüre an Wasserpflanzen, es schlüpfen fertige Jungschnecken
- Vorkommen: heimisch in vielen Süßwassergewässern, überall in Deutschland verbreitet, auch in Gartenteichen und Kaltwasseraquarien
Stumpfe Sumpfdeckelschnecke (Viviparus viviparus)
- weitere Namen: Flussdeckelschnecke
- Größe: Gehäuse bis 4 cm hoch
- Aussehen: Gehäuse ist mehr oder weniger dunkelbraun gefärbt, besitzt mehrere dunkle Bänder und einen Deckel
- Nahrung: Algen, Wasserpflanzen, vor allem aber von verrottendem Bodenmaterial
- Vermehrung: bringt lebende Junge zur Welt
- Vorkommen: in Fließgewässern, weit verbreitet aber selten
Schnecken im Meer
Gemeine Turmschnecke (Turritella communis)
- Größe: Gehäuselänge bis zu 6 cm
- Aussehen: Gehäuse rötlichbraun, langgezogen, spitzzulaufend, bis zu 19 Windungen
- Ernährung: kleinste Nahrungsbestandteile werden über die Mündung eingestrudelt
- Vorkommen: Nordseeküste, Atlantik, Mittelmeer, lebt im Sand eingegraben, gesellig
Gemeine Wattschnecke (Peringia ulvae)
- Größe: Gehäuse bis zu 8 mm
- Aussehen: Gehäuse braun, kegelförmig, 7 Windungen, mit Deckel verschließbar
- Nahrung: Algen und Bakterien
- Vorkommen: Nord- und westliche Ostseeküste, Atlantik, zu tausenden im Watt
Gemeine Wendeltreppe (Epitonium clathrus)
- Größe: Gehäuse bis zu 4 cm lang
- Aussehen: Gehäuse weiß bis rötlich, charakteristische, turmförmige Gestalt, leicht zu bestimmen
- Nahrung: lebt räuberisch unter anderem von Nesseltieren
- Vermehrung: ändert das Geschlecht, legt Eier, Larven gehören zum Zooplankton
- Vorkommen: Nordsee, Atlantikküste und Mittelmeer
Glänzende Nabelschnecke (Euspira pulchella)
- weitere Namen: Glänzende Mondschnecke
- Größe: Gehäuse bis 1,8 cm Größe
- Aussehen: rundliche Gehäuseform, helle Grundfärbung mit rötlich-braune Flecken
- Nahrung: frisst andere Schnecken und Muscheln, hinterlässt charakteristisches Bohrloch in der Schale
- Vermehrung: legt Eier, Larven gehören zum Zooplankton, entwickeln sich zu Schnecken weiter
- Vorkommen: Nordsee, Mittelmeer
Große Strandschnecke (Littorina littorea)
- Größe: Gehäuse bis 2 cm
- Aussehen: Gehäuse grau, Mündung innen braun, Fuß grau mit schwarzen Streifen
- Nahrung: Algen oder Pflanzenreste
- Vermehrung: eierlegend, daraus schlüpfen Larven, die erst später zu Schnecken werden
- Vorkommen: Nordseeküste, Atlantik und Mittelmeer, an Felsen, sehr gesellig
Netzreusenschnecke (Nassarius reticulatus)
- Größe: Gehäusehöhe bis 2,5 cm
- Aussehen: Gehäuse hell bis bräunlich, mit netzartiger Struktur
- Nahrung: überwiegend Aas, saugt auch Eier von Fischen aus
- Vorkommen: Nordsee, selten auch Ostsee, an Europas Küsten weit verbreitet
Pelikanfuß (Aporrhais pespelecani)
- Größe: bis zu 5 cm Gehäuselänge
- Aussehen: Gehäuse braun, gelblich, alt bläulich, charakteristische Form, die an einen Pelikanfuß erinnert, eine der auffälligsten Schnecken auf dieser Liste
- Nahrung: filtert Nahrungsbestandteile aus dem Meerwasser
- Vermehrung: legt Eier, Larven gehören zum Zooplankton
- Vorkommen: selten in der Nordsee, Atlantik, Mittelmeer
Wellhornschnecke (Buccinum undatum)
- Größe: bis 11 cm Gehäusegröße
- Aussehen: Gehäuse bräunlich, mit 8 Windungen, Gestalt mehr länglich als breit, spitz zulaufend, Schneckenkörper hell mit schwärzlicher Zeichnung
- Nahrung: Fleischfresser, frisst hauptsächlich Muscheln, aber auch Aas
- Vermehrung: getrennt geschlechtlich, Weibchen legen Eierpakete, die häufig im Sand gefunden werden können
- Vorkommen: Nordsee, Nordatlantik, in kühleren Gewässern
Häufig gestellte Fragen
Echte Schädlinge sind nur die Weg- und Ackerschnecken. Andere Nacktschnecken wie der Tigerschnegel fressen hingegen die Eier von anderen Nacktschnecken und sind daher eher Nützlinge. Gehäuseschnecken fressen nur selten lebende, gesunde Pflanzen.
Es gibt einige essbare Schneckenarten. Die beliebteste ist die Weinbergschnecke, aber auch Meeresschnecken wie die Strandschnecke werden als Delikatesse gegessen.
Ja, es gibt tatsächlich Schnecken, die im Meer leben und kein Gehäuse besitzen. Sie können sehr attraktiv gefärbt sein, sind mitunter aber auch sehr giftig. Einheimische Arten gibt es jedoch nicht.