Schnecken im Garten sind extrem unbeliebt, da sie relativ schnell zu einer regelrechten Plage werden können. Diese schleimigen Plagegeister können innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Pflanzen kahl fressen, die dann schließlich eingehen. Ein sicheres Indiz für Schnecken sind Fraßstellen und Löcher an Pflanzen. Aber auch Kot- und Schleimspuren auf den Blättern deuten auf Schnecken hin. Die Schäden, die durch diese Schädlinge entstehen, können gravierend sein. Zur Schneckenbekämpfung wird häufig auf Schneckenkorn zurückgegriffen.
Zusammensetzung
Es gibt Schneckenkorn, welches von den Schnecken oral aufgenommen wird und solches, das bei Kontakt bzw. Berührung über die Schleimhaut von der Schnecke aufgenommen wird. Teilweise sterben die Tiere noch an Ort und Stelle, teilweise tötet sie dieses Mittel erst nach Tagen, sodass sie sich noch in ihren Unterschlupf zurückziehen können, je nach Art und Wirkstoff des Schneckenkorns. Vor ihrem Tod können sie jedoch noch Eigelege hinterlassen.
- unterschiedliche Arten von Schneckenkorn mit unterschiedlichen Wirkstoffen
- Präparate enthalten: Alkaloide, Salze, hormonelle Wirkstoffe, Methiocarb oder Metaldehyd
- Andere enthalten alternativen Wirkstoff Eisen (III)-Phosphat und weitere natürliche Wirkstoffe
- Metiocarb und Metaldehyd sind sogenannte Molluskizide
- wirken im Schneckenkorn als Kontakt- bzw. Fraßgift
- sind in einer 4-6 %igen Konzentration in Schneckenkorngranulaten enthalten
- Biologisches Schneckenkorn enthält u.a. natürliche Inhaltsstoffe wie Weizen, Kartoffelflocken, Hefe, Knoblauch, Neem oder Lebermoos
- Präparate beinhalten zudem den Wirkstoff Eisen-III-Phosphat
- Dieses Schneckenkorn ist wesentlich umweltverträglicher und ungiftig.
Giftigkeit
Handelsübliches Schneckenkorn wirkt sowohl gegen Nacktschnecken als auch gegen Gehäuseschnecken wie z.B. die unter Naturschutz stehende Weinbergschnecke. Diese Form der Schneckenbekämpfung hat den Nachteil, dass sie Schnecken aus einem relativ großen Umkreis anzieht. So lockt man durchaus auch Schnecken aus der Nachbarschaft damit an. Häufig hinterlassen die Schnecken, bevor sie verenden, noch ihre Eigelege.
Schneckenkorn wird zur Schneckenbekämpfung eingesetzt. Es ist ein Fraß- und Kontaktgift, welches je nach Art des Schneckenkorns bzw. Wirkstoff, sowohl für Kinder als auch Hunde, Katzen und andere nützliche Gartenbewohner giftig ist.
Der Wirkstoff Methiocarb ist für Mensch und Tier giftig. Zudem kann es bei unsachgemäßer Anwendung ins Grundwasser gelangen. Schnecken, die dieses Gift aufgenommen haben oder damit in Kontakt gekommen sind, sondern bevor sie verenden, große Mengen vergifteten Schleim ab, welcher dann auch natürliche Fressfeinde wie Igel, Kröte oder Spitzmaus tötet.
Auch für Kinder und Haustiere wie Hunde oder Katzen ist dieser Wirkstoff im Schneckenkorn giftig. Deshalb sollte man möglichst auf Schneckenkorn mit diesen Fraßgiften verzichten, vor allem dann, wenn Kinder oder Haustiere im Haushalt leben. Rückstände von diesen Molluskiziden wurden teilweise auch in Gemüse nachgewiesen.
Die Verwendung von biologischem Schneckenkorn ist ungefährlich und eine Wartezeit bis zur Ernte ist nicht einzuhalten. Gelangt der Wirkstoff Eisen (III)-Phosphat in den Boden, zerfällt er in seine natürlichen Bestandteile Eisen und Phosphat.
Biologisches Schneckenkorn
Biologisches Schneckenkorn ist besonders umweltverträglich. Es enthält u.a. das bereits erwähnte Eisen-III-Phosphat. Sowohl Eisen als auch Phosphat kommen auch in der Natur im Boden vor, wo sie von den Wurzeln der Pflanzen als Nährstoffe aufgenommen werden.
Dieses Schneckenkorn ist wasserbeständig, sodass es sich bei Regen nicht auflöst. Es ist für Pflanzen ebenso unschädlich wie für Haustiere und andere Gartenbewohner wie Igel oder Kröte. Das Mittel wird von den Schnecken aufgenommen und führt zu einem relativ schnellen Fraßstopp. Die Tiere ziehen sich dann in ihren Unterschlupf zurück, wo sie schließlich verenden.
Ein weiterer Vorteil dieses umweltverträglichen Schneckenkorns ist der, dass Schnecken, die dieses Mittel aufgenommen haben, keine giftigen Schleimspuren hinterlassen, die anderen Kleintieren gefährlich werden könnten. Das Schneckenkorn Ferramol mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat hat beispielsweise von der Zeitschrift Ökotest ein sehr gutes Testurteil erhalten.
Neben diesem werden auch noch andere Produkte als biologisches Schneckenkorn im Handel angeboten. Diese Präparate enthalten u.a. Pflanzenextrakte aus Knoblauch, Neem oder Lebermoos. Diese Mittel werden entsprechend den Herstellerangaben meist mit Wasser verdünnt und die betroffenen Pflanzen damit eingesprüht.
Anwendung
Schneckenkorn sollte immer so früh wie möglich zum Einsatz kommen. Haben sich die Schnecken erst ausgebreitet, wird es immer schwieriger sie wieder los zu werden. Komplett loswerden kann man die Schnecken in der Regel allerdings nicht.
Für eine Erfolg versprechende Anwendung benötigt man bei biologischem Schneckenkorn nicht mehr als 4-6 g dieses Granulats pro Quadratmeter. Das entspricht etwa einem leicht gehäuften Teelöffel. Erhältlich ist es in unterschiedlichen Packungsgrößen.
Präparate auf Eisen-III-Phosphat-Basis sind in ihrer Anwendung besonders sicher. Das liegt daran, dass der Grundstoff dieser Produkte auch in der Natur vorkommt und demzufolge unschädlich für Mensch und Tier bzw. Nützlinge ist. Demzufolge kann es problemlos im Gemüse- und Zierpflanzenbau eingesetzt werden.
Dieses Mittel sollte großflächig verteilt werden, um den Schnecken so viele Fraßstellen zu bieten wie möglich. Das ist deshalb wichtig, weil die Schnecken, sollten sie ausreichend andere Nahrung zu sich nehmen, dieses Mittel ausscheiden und möglicherweise überleben.
Ist das Schneckenkorn am nächsten Tag größtenteils oder komplett verschwunden, deutet das auf einen relativ starken Befall hin. Demzufolge sollte nochmals nachgestreut werden. Biologisches Schneckenkorn darf entsprechend der Zulassung pro Jahr bis zu sechs Mal eingesetzt werden.
Bei Schneckenkorn mit den Wirkstoffen Metaldehyd und Methiocarb liegt die erforderliche Menge je nach Produkt bei 0,3- 0,8 g pro Quadratmeter. Das sind etwa 18- 40 Körner dieses Granulats. Präparate mit diesen beiden Wirkstoffen dürfen pro Befall maximal zwei Mal angewandt werden. Nach deren Einsatz muss eine Wartezeit von mindestens zwei Wochen eingehalten werden. Bei derartigen Mitteln ist auf einen sachgemäßen Einsatz zu achten. Die Angaben des jeweiligen Herstellers sollten unbedingt beachtet werden.
Worauf man bei der Anwendung achten sollte
- Die beste Zeit um Schneckenkorn auszubringen, ist in den Abendstunden.
- Dann werden die Schnecken aktiv.
- Beim Verteilen unbedingt Hinweise auf der Packung beachten!
- Das kann Nützlinge wie beispielsweise den Igel schonen.
- In den Packungen ist häufig eine entsprechende Dosierhilfe enthalten.
- Beim Ausbringen des Schneckenkorns immer Handschuhe tragen!
- Offene Packungen, sowie das Verschütten von Resten sollten vermieden werden.
- Löst sich das Schneckenkorn bei Regen auf, muss evtl. nachgestreut werden.
Hersteller
Schneckenkorn unterscheidet sich je nach Hersteller in Wirkungsstärke, Packungsgröße und Preis. Hersteller von Schneckenkorn sind beispielsweise die Firmen Bayer, Combo, Celaflor und Neudorff.
Besonders empfehlenswert sind Ferramol von Neudorff und Biomol von Bayer. Beide sind besonders umweltverträglich, da sie ausschließlich natürliche Wirkstoffe sowie Eisen-III-Phosphat enthalten. Die sind ungiftig für Mensch, Haustier und sämtliche Nützlinge und trotz allem sehr wirkungsvoll.
Preise
- Schneckenkorn von Combo mit dem Wirkstoff Metaldehyd ist ab 9,20 EUR pro Kilo erhältlich.
- Protect von Bayer mit dem Wirkstoff Metaldehyd wird ab 11,33 pro Kilo angeboten.
- Biomol von Bayer mit Eisen-III-Phosphat ist ab 9,90 EUR pro Kilo erhältlich.
- Ferramol von Neudorff mit Eisen-III-Phosphat kostet ab 6,76 EUR pro Kilo.
Vorbeugung
Um es gar nicht erst zu einem stärkeren Schneckenbefall kommen zu lassen, kann man vorbeugend einiges tun. Das beginnt schon beim Kauf von Gemüse- oder Blumensamen. Hierbei sollte man bereits schneckenresistente Sorte bevorzugen. Allerdings bietet das keinen hundertprozentigen Schutz vor diesen Plagegeistern.
Die Wege zwischen den einzelnen Beeten kann man z.B. mit Kies oder anderen rauen Materialien gestalten, das kann die Schleimer fernhalten. Um gefährdete Pflanzen herum kann man Pflanzen setzen, die die Schnecken gar nicht mögen, wie z.B. Pfefferminze, Thymian oder Knoblauch. Abschreckend wirkt auch das Besprühen der Pflanzen mit einer Lösung aus Lebermoosextrakt und Wasser.
Schnecken lieben feuchte und kühle Bereiche wie Laubansammlungen, Rindenmulch oder Kompost. Rindenmulch kann man scharfkantige Materialien wie Quarzsand, Urgesteinsmehl oder zerbrochene Eierschalen beimischen. Gießen sollte man nicht abends, sondern morgens, sodass der Boden bis zum Abend abtrocknen kann. Die Schnecken werden abends aktiv und suchen dann kühle und feuchte Bereiche. Man sollte am besten jede Pflanze einzeln und nicht großflächig gießen.
Sonnige Bereiche meiden die Schnecken in der Regel. Deshalb ist es ratsam, vorausgesetzt, die Pflanzen lassen dies zu, sowohl Blumen als auch Gemüse an sonnige Standorte zu pflanzen bzw. auszusäen.
Um mögliche Schlupfwinkel der Tiere zu zerstören, ist es empfehlenswert, den Boden regelmäßig immer gut aufzulockern. Ein Gründliches auflockern bzw. Hacken ist besonders im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr sinnvoll, da die Eigelege der Schnecken im Boden überwintern und sie dadurch zerstört werden können.
Alternativen zu Schneckenkorn
Schneckenkorn ist zwar sehr wirkungsvoll tötet aber auch die unter Naturschutz stehenden Weinbergschnecken und je nach Wirkstoff auch andere tierische Gartenbewohner. Deshalb kann es nicht schaden, sich über Alternativen zu informieren.
Natürliche Feinde ansiedeln
Um Schnecken zu bekämpfen bzw. eine Ausbreitung zu vermeiden, sollte man deren natürlichen Feinden wie z.B. Kröten, Eidechsen, Igeln, Blindschleichen aber auch verschiedenen Vogelarten, entsprechende Lebensräume bzw. Unterschlupfmöglichkeiten schaffen.
Weitere Fressfeinde sind Laufenten, Hühner oder Fasane. Allerdings benötigen diese Tiere ein entsprechend großes Grundstück und eine mardersichere Unterkunft. Zudem beschränken diese sich nicht ausschließlich auf die Schnecken, sondern finden evtl. auch das Salatbeet ganz lecker.
Schneckenzaun
Besonders gefährdete Bereiche kann man gegebenenfalls auch mit einem Schneckenzaun schützen. Diese bestehen in der Regel aus Kunststoff oder Metall und verfügen oberhalb über eine entsprechende Kante, die die Schnecken nicht überwinden können.
Bierfalle
Die Bierfalle ist ein Klassiker bei der Schneckenbekämpfung. Für eine derartige Falle füllt man einen Behälter mit Bier und gräbt diesen bis zum Rand in die Erde ein. Die Schnecken werden dann von dem Bier angelockt, fallen in den mit Bier gefüllten Behälter und ertrinken. Ab und zu muss man diesen Behälter dann entleeren und gegebenenfalls wieder neu aufstellen. Die Falle sollte möglichst nicht in der Nähe gefährdeter Pflanzen aufgestellt werden. Dann würden sich die Schnecken sicher eher für die Pflanzen entscheiden.
Salathauben
Entsprechende Salathauben können nicht nur Salatpflanzen, sondern auch andere Gemüse- und Zierpflanzen vor Fraßschäden durch Schnecken schützen. Wichtig beim Aufstellen der Hauben ist es, deren unteren Rand gut mit Erde zu bedecken, um zu verhindern, dass die Schnecken unter die Hauben kriechen können.