Die Pflanze, die zur Familie der Geißblattgewächse gehört, erreicht als Strauch eine Höhe von 1 bis 5m – je nach Art. Insgesamt sind rund 150 Arten des Schneeballes bekannt, die sich entweder als Laub abwerfender, immergrüner oder halb immergrüner Strauch präsentieren. Bestimmte Arten können auch als Topfpflanze auf dem Balkon gezogen werde. Die Pflanze benötigt nur wenig Pflege und eignet sich daher auch für Gartenfreunde, die noch über wenig Erfahrung verfügen.
Geeigneter Standort und optimale Bodenverhältnisse
Nicht jede Schneeball-Art ist gleich; das zeigt sich vor allem bei der Wahl der Pflanzerde. So bevorzugen wollige Schneeballpflanzen beispielsweise trockene, humose Erde, während für die gemeinen Schneeballbüsche ein lehmig-feuchter Gartenboden verwendet werden sollte. Das Substrat sollte insgesamt gut durchlässig sein. Bereits ein mittlerer Nährstoffgehalt der Erde ist ausreichend, damit sich die Pflanze gut entwickeln kann. Leicht saurer Boden eignet sich besonders gut. Die Wahl des Standortes kann recht flexibel gestaltet werden. So eignen sich sowohl sonnige als auch halbschattige Plätze. Einige Sorten können allerdings auch im Vollschatten gezogen werden. Wird eine sonnenverwöhnte Art in sehr schattigen Bereichen gepflanzt, lässt die Vitalität des Gewächses nach. Die Folge: verringerte Blütenbildung. Deshalb gilt: Je mehr Sonne der Schneeballstrauch dann genießen kann, umso üppiger werden sich die Blüten entfalten. Allerdings kann auch zu intensive Sonnenstrahlung Probleme mit sich bringen; vor allem die Wintersonne führt bei immergrünen Sorten schnell zu Verbrennungen. Bei der Wahl des Standorts sollte außerdem bedacht werden, dass der Schneeballstrauch am besten an einem etwas Wind geschützten Platz gedeiht.
Je nach Standort – ob halbschattig oder sonnig – muss auch die Wasserversorgung der Pflanze entsprechend angepasst werden:
- Wenn der Strauch an einem sonnigen Bereich steht, sollte intensiver gegossen werden als Arten, die im halbschatten gedeihen.
- Während der Sommerzeit sollte insgesamt regelmäßig gegossen werden.
- Bei der Bewässerung ist zu beachten, dass der Boden nie vollständig austrocknen darf.
- Allerdings sollte erst wieder gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.
- Extreme sollten vermieden werden: So verträgt der Schneeball weder Staunässe noch extreme Trockenheit.
Schneiden, Düngen, Überwintern
Wird der Schneeball an einem für seine Art geeigneten Standort gepflanzt, auf ein optimales Substrat geachtet und regelmäßig gegossen, benötigt die Pflanze weiterhin nur noch sehr wenig Pflege. Wenn der Boden nur wenige Nährstoffe enthält, kann ein Volldünger zugegeben werden. Allerdings darf der Dünger nicht zu viel Stickstoff enthalten, das dem Wachstum der Pflanze schadet. Die beste Zeit für eine Düngung ist das Frühjahr. Wenn der Strauch allerdings sorgfältig gemulcht wird, kann die Düngung komplett entfallen. Die meisten Arten müssen nicht geschnitten werden; ein gezielter Schnitt kann sich jedoch durchaus lohnen, um den gesamten Strauch in Form zu bringen. Die beste Zeit für einen Strauchschnitt ist das späte Frühjahr nach der Blütezeit (im Juni). Es sollten sich noch keine Neutriebe ausgebildet haben. Der Erste Schnitt erfolgt, wenn der Strauch ein Alter von etwa vier Jahren erreicht hat. Grundsätzlich wird nur altes Holz abgeschnitten, möglichst bodennah. Zu lange Triebe werden entsprechend eingekürzt. Außerdem wird der Strauch auf vertrocknete und quer stehende Anteile hin überprüft, die ebenfalls herausgeschnitten werden wollten. Neutriebe hingegen dürfen nicht abgeschnitten werden, weil an ihnen die neuen Blüten entstehen. Insgesamt sollte der Schnitt nur oberflächlich erfolgen, denn bei einem Radikalschnitt droht die Gefahr, dass der Strauch im Folgejahr nicht blüht. Der Schneeballstrauch verträgt alle zwei Jahre einen derartigen Formschnitt. Anschließend verzweigen sich die einzelnen Äste wesentlich besser.
Die Überwinterung des Schneeballs gestaltet sich problemlos.
- Bei zahlreichen Arten des Strauches handelt es sich um eine immergrüne Pflanze, die ohne besondere Vorkehrungen im Freien überwintern kann.
- Während der Winterzeit dürfen diese Arten dann nicht gedüngt werden.
- Einige der immergrünen Arten, die bereits im Frühjahr blühen, sind etwas empfindlicher und sollten vor Frost geschützt werden.
- Andere immergrüne Sorten (z. B. Viburnum tinus) werden am besten als Kübelpflanze kultiviert und während der Wintermonate im Kalthaus gelagert.
- Bei sehr hartem Winter sollte zusätzlich ein Windschutz angebracht werden.
Anzucht und Vermehrung
Für die Anzucht des Schneeballes stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung; so ist sowohl die Kultivierung in Pflanzkübeln als auch innerhalb der Freiflächen im Garten möglich. Soll die Pflanze als Hecke oder Strauch gepflanzt werden, muss bei der Anzucht auf einen ausreichenden Abstand zwischen den einzelnen Exemplaren geachtet werden. Die Gewächse sollten rechts und links jeweils bis zu 55cm Platz haben. Der Gemeine Schneeball wird am besten als Solitär gepflanzt. Bei der Kultivierung als Hecke oder Strauch sollte immer berücksichtigt werden, dass Wuchshöhen von bis zu 3 Metern erreichen können. Doch auch der Umfang eines Schneeballes kann beträchtliche Ausmaße annehmen.
Vermehrung
- Da nur die wenigsten Arten zu den Selbstbestäubern zählen, müssen in der Regel mehrere Exemplare gepflanzt werden.
- Die Vermehrung funktioniert sowohl mit Hilfe von Stecklingen als auch bei einigen Sorten mit Samen.
- Bei Arten, die Laub werfen, werden die krautigen Stecklinge am Besten im Sommer geschnitten. Die Gewinnung von Stecklingen ist jedoch bis zum Oktober möglich.
- Bei immergrünen Sorten wird hingegen der verholzte Steckling verwendet.
Die Vermehrung der Pflanze funktioniert ganz einfach. In einem ersten Schritt wird ein Trieb abgeschnitten. Dieser sollte anschließend auf etwa 10cm gekürzt werden. Es hat sich bewährt, große Blätter und auch die Blüten von dem Trieb zu entfernen, damit über die Pflanzenteile nicht so viel Wasser verdunstet. Als Substrat eignet sich Anzuchterde oder eine Mischung aus Blumenerde und Kies, die zu gleichen Teilen gemischt werden. Das Substrat sollte wasserdurchlässig sein. Bevor die Stecklinge ein den Boden eingebracht werden, kann eine Bearbeitung mit speziellem Bewurzelungspulver erfolgen; diese Behandlung steigert den Pflanzerfolg. Die Stecklinge werden gut angegossen und bei 20 bis 30°C angezogen, wobei die jungen Pflanzen nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein dürfen. Besonders gut gedeihen die Stecklinge, wenn sie in einem provisorischen Gewächshaus aus Folie und stabilem Draht untergebracht sind. Wenn die Jungpflanzen gut gedeihen und beginnen sich auszubreiten, können sie bei Bedarf umgetopft werden.
Beliebte Schneeballsorten – so fällt die Wahl leichter
Für den Hobbygärtner stehen zahlreiche unterschiedliche Arten des Schneeballs zur Verfügung, unter denen für jeden Pflanzenfreund etwas Passendes dabei ist. Wenn das Gewächs im Garten gepflanzt werden soll, sind besonders Arten interessant, die im Winter blühen. Die Arten unterschieden sich insbesondere in ihrer Blütengestalt voneinander.
So trägt der echte Schneeball runde Blütenstände, die ein wenig den Hortensien ähneln. Viburnum tinus hingegen – eine immergrüne Sorte, die aus dem Mittelmeer stammt – präsentiert weißrosa Blüten und blaue, metallisch glänzende Früchte. Wenn neben dem dekorativen Aspekt auch Düfte eine Rolle spielen, greifen Hobbygärtner gerne zu dem immergrünen Strauch Virbunum burkwoodii, der tiefgrüne Blätter mit hellrosa, duftenden Blüten ausbildet. Zu den besonders beliebten Laub werfenden Arten mit starker Duftbildung gehört Viburnum farreri, der ursprünglich aus China stammt. Soll es eine Sorte mit besonderen Blättern sein, kann auf den wolligen Schneeball zurückgegriffen werden, der ebenfalls Laub wirft und filzige Blätter ausbildet. Die Blüten, die sich zwischen Mai und Juni ausbilden, sind allerdings geruchlos. Werden weiße Sorten des Schneeballs bevorzugt, kann die Anzucht mit Vibrunum opulus erfolgen. Das Gewächs wirkt besonders dekorativ neben Goldregen.
Schädlinge und Krankheiten
Der Schneeballstrauch ist besonders anfällig gegenüber Blattläusen. Ob die Pflanze befallen ist, lässt sich an unterschiedlichen Merkmalen feststellen. Zum einen wachsen die betroffenen Pflanzen weniger üppig, wenn sich Parasiten ausgebreitet haben. Andererseits leiden vor allem die Blätter des Schneeballs; diese zeigen deutliche Verkrüppelung. Häufig ist der Schaden an der Pflanze so groß, dass ein totaler Blattverlust die Folge ist. Mitunter sind auch die blühenden Pflanzenteile besetzt, so dass die Blüte vollständig ausfällt.
Blattläuse können mit unterschiedlichen Methoden bekämpft werden:
- Bei der Bekämpfung von Blattläusen gilt: Je früher die Behandlung einsetzt, umso besser.
- Besonders effektiv lassen sich Blattläuse mit einem kräftigen Wasserstrahl bekämpfen, der bei frei stehenden Pflanzen mit Hilfe einer Spritztülle aufgetragen wird.
- Topfpflanzen werden mit Wasser abgebraust.
- Effektiv sind auch Schmierseifenlösungen.
- Mittel auf Ölbasis ersticken Blattläuse und sind besonders schonend für die Pflanze.
- Die Bekämpfung von Blattläusen ist auch mit Hilfe von Nützlingen möglich; hierfür eignen sich beispielsweise Marienkäfer.
- Stark befallene Triebe werden zurück geschnitten.
Um dem Befall der Schädlinge bereits im Vorfeld vorzubeugen, sollte auf einen optimalen Standort der Pflanze geachtet werden. Kommt die Pflanze beispielsweise in den Genuss von viel Sonne, wird die weniger von den Schädlingen befallen. Vor allem die Anzucht sollte in voller Sonne erfolgen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanze nicht austrocknen; lange Trockenperioden begünstigen den Schädlingsbefall. Eine Überdüngung – vor allem mit stickstoffbetontem Dünger – sollte ebenfalls vermieden werden. Bei derart gepflegten Gewächsen fällt es den Läusen schwerer, sich auf der Pflanze auszubreiten.
Der Schneeball kann darüber hinaus auch von Blattkäfern befallen werden. Hier helfen Leimringe, die am Strauchfuß angebracht sind.
Fazit
Bei dem Schneeball handelt es sich um eine sehr dekorative Pflanze, die aufgrund ihrer Artenvielfalt sehr vielseitig verwendet werden kann. Aufgrund seiner robusten und pflegeleichten Eigenschaften kann die Pflanze sowohl von fortgeschrittenen Gärtnern als auch von Anfängern kultiviert werden. Besonders hübsch wirkt der Schneeball in Gartenbeeten, aber auch die Verwendung als Sichtschutz ist möglich. Obwohl die Beeren giftig sind, werden diese beispielsweise in gekochter Form in der Naturheilkunde verwendet. Auch für die Zubereitung eines Erfrischungsgetränkes sind die Beeren geeignet. Allerdings muss beachtet werden, dass die Beeren in rohem Zustand giftig sind.