Eine Hecke muss nicht immer wirklich hoch sein, so dass man nicht mehr darüberschauen kann. Gerade innerhalb eines Gartens ist das oft gar nicht empfehlenswert. Sie ist ideal zur Abgrenzung einzelner Abschnitte und zur Schaffung von Räumen. Am beliebtesten sind schnell wachsende und immergrüne Hecken, aber auch laubabwerfende Pflanzen sollten nicht außen vor bleiben.
Vor- und Nachteile schnellwachsender Hecken-Pflanzen
Natürlich hat man bei einer schnell wachsenden Hecke schon nach wenigen Jahren einen guten Schutz vor Blicken, Lärm und Wind erreicht, aber es gibt nicht nur Vorteile.
Vorteile
- Schneller Sichtschutz
- Oft guter Lärmschutz
- Windschutz nicht bei allen Hecken, Chinaschilf und Bambus z.Bsp. sind etwas windanfällig
- Natürliche Abgrenzung
- Ist der Pflanzabstand richtig und die Hecke dicht, braucht man im Normalfall keinen Zaun
Nachteile
- hören meist nicht mit dem Wachsen auf
- schneiden, damit sie in der gewünschten Höhe bleiben
- häufig auch nicht nur einmal im Jahr
- Schnelwachsende Hecken müssen i.d.R. mehr geschnitten werden, als langsam wachsende.
- Es fällt eine Menge Heckenschnitt an. Der muss entsorgt werden.
- Abfall von Nadelhecken wegen enthaltenen Harz nicht für Kompost/zum Mulchen verwenden
- Viele Lebensbäume und auch die Leyland-Zypresse machen einen kleinen Garten sehr dunkel und lassen ihn noch kleiner aussehen
- Im Winter verändern sie ihre Farbe zu einem unattraktiven grünbraun (Ausnahme: Thuja occidentalis ’Smaragd’)
Schnellwachsende Hecken-Pflanzen
Man unterscheidet zunächst zwischen Laub- und Nadelhecken. Dann gibt es noch niedrige Hecken, Hecken bis 2 Meter Schnitthöhe und Hecken, die höher sind. Es kommt also immer darauf an, welche Höhe man erreichen möchte.
Laubhecken
Bei den Laubhecken wird noch einmal unterschieden, in sommergrüne und wintergrüne bzw. immergrüne Heckenpflanzen. Immergrüne bieten den Schutz rund ums Jahr, aber auch bei den laubabwerfenden Pflanzen gibt es einige, die das Laub sehr lange behalten, oft bis zum Neuaustrieb, so dass der Sichtschutz auch fast ununterbrochen gegeben ist. Man muss also vorher gut überlegen, welche Hecke man sich anschafft. Zu bedenken ist auch die Winterhärte. Kirschlorbeer und Glanzmispel sind eigentlich ideale Heckenpflanzen: immergrün, mit schönem Laub und tollen Blüten, schnellwachsend, schnittverträglich, recht preisgünstig und einiges mehr. Allerdings sind sie für unsere Klimabedingungen nicht wirklich ideal, es sei denn, man wohnt im Weinbauklima. Jedes Jahr im Frühjahr sieht man viele braune Glanzmispeln und Kirschlorbeerpflanzen, wo kaum noch etwas grünes zu sehen ist. In frostigen und sonnigen Wintern leiden die Gewächse sehr und überleben auch oft nicht. Die Hecke sieht schlimm aus und häufig genug müssen einige Pflanzen oder auch die gesamte Hecke erneuert werden.
Feldahorn (Acer campestre)
Ein schnell wachsendes Laubgehölz, welches durch einen jährlichen Schnitt zu einer dichten Hecke ab einer Höhe von 1,50 m gehalten werden kann. Besonders schön sind der Blattaustrieb in Bronzetönen, die zahlreichen grüngelben Blüten im Mai und die Herbstfärbung in leuchtend gelb-orange. Der Wuchs ist aufrecht. Der Feldahorn ist ein laubabwerfendes Gehölz
- Höhe: 300 bis 500 cm
- Breite: 100 bis 250 cm
- Jährlicher Zuwachs: 40 bis 50 cm
- Standort: sonnig bis schattig
- Boden: normaler Gartenboden
- Schnitt: vor dem Austrieb im Frühjahr oder im Herbst
- Pflanzenbedarf: 2 bis 3 Pflanzen pro m
Hainbuche Carpinus betulus)
Ein laubabwerfendes, zu den Birkengewächsen zählendes Gehölz, welches sehr beliebt ist als Heckenpflanze. Die Hecke treibt früh aus und das Laub bleibt im Herbst lange erhalten. Die Pflanzen sind sehr schnittverträglich, können auf jede Höhe und Breite geschnitten werden. Die Blüte im Mai ist eher unscheinbar. Ab Juli entwickeln sich geflügelte Früchte. Die Hainbuche verzweigt sich sehr dicht und ist ausgesprochen regenerationsfähig.
- Höhe: je nach Schnitt der Hecke. Kann mehrere Meter betragen.
- Breite: je nach Schnitt. Kann auch mehrere Meter betragen.
- Jährlicher Zuwachs: in der Jugend 50 bis 70 cm, im Alter 20 bis 40 cm
- Standort: volle Sonne bis tiefer Schatten
- Boden: normaler Gartenboden, auch sandig oder nährstoffarm
- Schnitt: sehr schnittverträglich. Lässt sich auch auf den Stock setzen. Am besten im Frühjahr, vor Autriebsbegin schneiden!
- Pflanzenbedarf: 2 bi 3 Pflanzen pro m. Ca. die Hälfte der gewünschten Wuchshöhe, aber mindestens 50 cm
Glanzmispel ( Photinia)
Die Glanzmispel ist eine der schönsten Heckenpflanzen. Allerdings gibt es hier wieder das Problem mit der Winterhärte. Deshalb ist es für mich kein eAlternative zum Kirschlorbeer. Die Glanzmispel hatr schöne glänzende Blätter, blüht reichlich und dekorativ, der Blattaustrieb ist oft farbig und das ganze erscheinungsbild ist toll. Auch ist die Pflanze gut schnittverträglich. Für Weinbauregionen ist sie ideal, in allen anderen Gegenden mit Einschränkungen zu pflanzen.
- Höhe: bis 500 cm, meist 150 bis 300 cm
- Breite: 120 bis 180 cm
- Jährlicher Zuwachs: 20 bis 50 cm
- Standort: sonnig bis halbschattig und geschützt
- Boden: anspruchslos, aber ohne Staunässe
- Schnitt: schnittverträglich. Nach der Blüte auslichten.
- Pflanzenbedarf: 2 bis 3 Pflanzen pro m
Außerdem kann man die Rote Heckenberberitze (Berberis thunbergii ‚Atropurpurea’), den Feuerdorn Red Column (Pyracantha Red Column) und die Kartoffelrose (Rosa rugosa) als Hecke verwenden. Mit allen kann man eine etwa 2 Meter hohe gute Sichtschutzhecke erreichen. Auch Chinaschilf (Miscanthus sinensis), Bambus (Fargesiamurieliae Jumbo), Weiße Rispen-Spiere ( Spirea cinera ‚’Grefsheim’), Blut-Buche (Fagus sylvatica ‚’Purpurea), die Rotblättrige Fasanenspiere (Physocarpus opulifolius ‚’Diabolo’), der Gefüllte Gartenjasmin ‚’Schneesturm’ (Philadelphus ‚’Schneesturm’) oder der Hohe Sternchenstrauch (Deutzia magnifica) sind geeignet. Sie kommen aber nicht ganz so oft zum Einsatz, wie die ausführlich beschriebenen Gehölze.
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
Kirschlorbeer ist eine sehr beliebte Heckenpflanze. Das Problem ist die oben aufgeführte Winterhärte. Fast alle Sorten werden als ausreichend winterhart beschrieben. Allerdings stammt die Pflanze nicht aus unserem Klima. Nicht umsonst werfen die meisten Laubgehölze in Mitteleuropa ihr Laub im Winter ab. Sie fahren ihren Stoffwechsel herunter und schützen sich so. Immergrüne Pflanzen, vor allem solche mit großen Blättern tun sich da oft schwer.
Kirschlorbeer ist dekorativ, immergrün, blüht schön, viele Sorten haben einen interessanten Austrieb in Bronzetönen und atraktive Blüten. Insgesamt eine schöne Heckenpflanze, wenn das eine Problem nicht wäre.
- Höhe: als Hecke 100 bis 200 cm
- Breite: je nach Sorte. Einige sind breit- andere schmalwüchsig. 60 bis 100 cm.
- Jährlicher Zuwachs: 20 bis 30 cm, einige Sorten auch mehr
- Standort: Sonne bis Schatten
- Boden: normale, humose und Lehmböden
- Schnitt: Jährlich schneiden, am besten im März. Verträgt auch einen Radikalschnitt. Nicht mit der Heckenschere schneiden, um die Blätter nicht zu verletzen. Dort können Krankheiten eindringen.
- Pflanzenbedarf: 2 bis 4 Pflanzen pro m, je nach Größe und Sorte. Manchmal sind 80 bis 100 cm Abstand besser
Liguster (Ligustrum vulgare ’Atrovirens’)
Dieser Liguster ist ein halbimmergrüner, dicht verzweigter und extrem schnittverträglicher Strauch mit kurzen Seitentrieben und weißen Blütenrispen, der gern für Hecken eingesetzt wird. In milden Wintern bleibt die Sorte immergrün. Bei stark schwankenden Temperaturen oder viel Nässe im Winter werfen die Pflanzen oft ihr Laub ab. Der Liguster ist sehr gut winterhart.
- Höhe: 300 bis 500 cm
- Breite: 300 bis 500 cm
- Jährlicher Zuwachs: bis zu 100 cm, meist aber 40 bis 60 cm
- Standort: sonnig bis schattig
- Boden: jede Gartenerde, anspruchslos
- Schnitt: zweimal jährlich schneiden. Der erste Schnitt kurz vor Johanni (Mitte Juni), der zweite im Spätsommer. Lässt sich sehr gut schneiden.
- Pflanzenbedarf: 3 bis 5 Pflanzen pro m.
Nadelgehölze
Die Nadelgehölze haben den Vorteil, dass sie immergrün sind (Ausnahmem – Lärche). Sie bieten ganzjährig Sichtschutz, filtern Lärm und halten Wind ab. Allerdings geht diese dichte Wand zu Ungunsten der Helligkeit. Die Hecke wirkt dunkel, machmal sogar bedrohlich. Sie wirft reichlich Schatten und sieht düster aus. Allerdings tut all das der Beliebtheit keinen Abbruch.
Lebensbaum (Thuja occidentalis ‚’Brabant’)
Dieser Lebensbaum ist ausgesprochen robust und pflegeleicht. Die Thuja bildet eine dicht geschlossene Pyramide (Säule) mit straff aufrechtem Wuchs. Die Sorte ’Brabant’ verändert ihre Nadelfarbe im Winter nicht. Das satte Grün bleibt erhalten. Der Schnitt wird gut vertragen. Die Sorte wächst schmaler als andere Lebensbaumsorten, aber schnell und dicht. Die beliebte Sorte Thuja occidentalis ’Smaragd’ hat nur einen jährlichen Zuwachs von 20 c , ist aber als Heckenpflanze auch gut geeignet. Sie glänzt durch ihre schöne Färbung, die sich auch im Winter nicht verändert.
- Höhe: 200 bis 400 cm
- Breite: 70 bis 120 cm
- Jährlicher Zuwachs: 20 bis 40 cm
- Standort: Sonne bis Halbschatten
- Boden: keine Ansprüche, am besten frischer, feuchter und nährstoffreicher Boden
- Schnitt: wichtig, um eine dichte Hecke zu erreichen. Schnitt Ende Mai oder Ende August/Anfang September
- Pflanzenbedarf: 2 bis 4 Pflanzen pro m, je nach Größe
Leyland-Zypresse (Cupressocyparis leylandii)
Diese Zypresse ist sehr schnell wachsend, oft bis zu einem Meter im Jahr. Die Krone ist recht breit und die Äste sind mit dichten Nadeln besetzt. Eine Schwierigkeit gibt es wohl beim Schnitt, obwohl bei den meisten Händlern eine gute Schnittverträglichkeit angegeben wird. Sie sollte nicht zu oft geschnitten werden. Diese Gehölze reagieren bei Verletzung des Holzes manchmal empfindlich. Sie wachsen dann nicht mehr oder sterben sogar ab. Bei einem seltenen Schnitt wird diese Hecke dann natürlich enorm hoch. Einen weiteren Minuspunkt gibt es noch dafür, dass viele Menschen auf die Inhaltsstoffe der Zypresse allergisch reagieren.
- Höhe: 800 bis 2.500 cm
- Breite:150 bis 450 cm
- Jährlicher Zuwachs: in jungen Jahren bis zu 100 cm, später 40 cm
- Standort: Sonne bis Halbschatten
- Boden: nährstoffreicher Gartenboden
- Schnitt: im Frühling und jährlich, damit keine zu großen Schnittmaßnahmen nötig werden. Treibt auch aus altem Holz wieder aus.
- Pflanzenbedarf: 2 bis 3 Pflanzen pro m
Europäische Lärche (Larix decidua)
Die Europäische Lärche ergibt eine schöne dichte, allerdings sommergrüne Hecke. Sie kann gut in Form geschnitten werden. Die Verzweigung ist dicht, so dass auch im Winter ein einigermaßen guter Sichtschutz gegeben ist. Günstig ist die tolle Herbstfärnung. Schön machen sich auch die kleinen Zapfen. Die Blüte ist eher unscheinbar. Die Lärche ist sehr widerstandsfähig. Die Hecke ist ideal für Ferienhäuser, Bungalows, Gartensiedlungen, die im Sommer nicht eingesehen werden sollen. Im Winter ist es bei solchen Grundstücken eher sinnvoll, dass man sieht, was da passiert, so dass Einbrecher sich nicht verstecken können.
- Höhe: 15 bis 35 m
- Breite: 7 bis 15 m
- Jährlicher Zuwachs: 25 bis 50 cm
- Standort: sonnig und frei
- Boden: nährstoffreich, tiefgründig und feucht
- Schnitt: gut schnittverträglich. Am besten nach Triebabschluss schneiden, im Juni/Juli
- Pflanzenbedarf: 3 bis 4 Pflanzen pro m
Fazit
Es ist natürlich günstig, wenn eine Hecke schnell wächst, sodass man zügig einen Sichtschutz für sein Haus und den Garten hat. Starkwüchsige Gehölze müssen allerdings regelmäßig geschnitten werden, damit sie nicht zu groß und breit werden. So ergibt sich viel Pflanzenmüll, der entsorgt werden muss, von der ganzen Arbeit mal ganz abgesehen. Bevor man solch eine Hecke pflanzt, ist es wichtig, Vor- und Nachteile der einzelnen Pflanzen abzuwägen.