Die Schwarzäugige Susanne, deren botanischer Name Thunbergia alata lautet, ist eine wunderschöne Kletterpflanze, die sich als idealer Sichtschutz auf der Terrasse oder auf Balkonen anbietet. Die Thunbergia gehört zu der Familie der Akanthusgewächse und stammt aus den südöstlichen Regionen Afrikas. Je nach Sorte erstrahlen ihre Blüten in den Farben Gelb, Weiß, Orangegelb, Zitronengelb oder sogar in Braunorange. In der Mitte der Blüte befindet sich das markante schwarze Auge, das auch der Namensgeber der krautigen Kletterpflanze ist. Allerdings bilden nicht alle Sorten das schwarze Auge deutlich aus. Bei manchen gestaltet es sich auch etwas heller oder fehlt ganz. Hierzulande hat sich die Schwarzäugige Susanne zu einer beliebten Pflanze für Terrasse und Balkone entwickelt. Aber auch im Garten macht sie eine gute Figur und kann je nach Standort eine Höhe von 2 m und mehr erreichten. Ihre strahlenden Blüten erscheinen bis in den Herbst hinein und verzaubern jedes Gärtnerherz.
Triebe und Blätter
Die Schwarzäugige Susanne ist eine Kletterpflanze und wächst leicht krautig, aber dafür mit üppigen, 10 bis 30 cm langen, überhängenden Blütentrieben heran. Damit ist sie auch gern als Hängepflanze gesehen. Ihre Triebe können bis 4 cm dick werden. Bei Überwinterung im Haus ist die Pflanze das ganze Jahr über belaubt. Ansonsten frieren die Blätter bei den ersten Frösten ab, da die Schwarzäugige Susanne in europäischen Breitengraden nicht winterhart ist. Die Form ihrer hellgrünen, leicht behaarten Blätter ist dreieckig bis herzförmig. Die Blätter, die keine Herbstfärbung zeigen, können bis zu 7 cm lang und bis zu 3 cm breit werden.
Blüten und Samen
Von Anfang Juni bis Ende Oktober bildet die Schwarzäugige Susanne bei optimaler Pflege zahlreiche Blüten aus. Die ca. 2 bis 5 cm großen Blüten besitzen in ihrem Schlund einen schwarzen Fleck, der einen wunderschönen Kontrast zur übrigen gelben, weißen, orangefarbenen oder braunen Blütenfarbe bildet. Die Samen der Schwarzäugigen Susanne sind eine Art geflügelte Kapseln.
Beliebte Sorten
Am beliebtesten ist die Sorte mit zitronengelben Blüten und einem richtig schwarzen Auge.
Weitere Sorten:
- Thunbergia alata Bakeri – ohne Auge mit weißen Blüten
- T. alata Dodsii – mit bräunlichen Blüten
- T. alata Aurantiaca – mit orangefarbenen Blüten
Der optimale Standort
Die Schwarzäugige Susanne bevorzugt im Garten gern einen hellen, warmen, sonnigen und luftigen Standort, der zusätzlich noch genügend Schutz gegen Wind und schlechtes Wetter bietet. Auf dem Balkon kann die Thunbergia auch im lichten Halbschatten stehen, muss aber ebenso geschützt sein. Denn mit Wind, Regen und Kälte kommt die Schwarzäugige Susanne nicht so zurecht. An einem solchen Standort wächst sie zwar auch und trägt wunderschöne grüne Blätter, aber bringt kaum oder gar keine Blüten hervor. Der Boden sollte humusreich und locker sein. Er darf nicht austrocknen. Vergessen Sie sowohl im Garten als auch auf dem Balkon nicht, dass die wunderschöne Blütenpflanze eine Kletterhilfe oder eine Hängeampel benötigt, je nach Ihrem Geschmack. Die Pflanze wird es Ihnen danken und Ihr kleines Blumenreich in ein Blütenmeer verwandeln.
Pflanzung und Pflege der Schwarzäugigen Susanne
In einem nährstoffreichen und lockeren Boden fühlt sich die Schwarzäugige Susanne besonders wohl. Kompost, der unter die Erde gemischt wird, ist als Nährstoffgrundlage ausreichend. Sie können natürlich auch Hornspäne einsetzen, wenn Ihnen kein Kompostsubstrat zur Verfügung steht. Hornspäne sind immer eine gute Alternative. Für eine Auflockerung des Bodens oder des Substrates im Kübel oder Topf dient feiner Kies oder Sand. Am besten legen Sie in das Abzugsloch des Kübels noch einige Tonscherben, damit es nicht mit Erde verstopft. Ist das Abzugsloch im Topf oder Kübel verstopft, kann es zu Staunässe kommen. Diese verträgt die Schwarze Susanne nicht!
Gießen und düngen:
- Regelmäßig düngen verhilft zu zahlreichen Blüten.
- Alle zwei bis vier Wochen organischen Dünger geben.
- Normaler Dünger kann auch verwendet werden.
- Regelmäßig gießen.
- Staunässe vermeiden.
Verdorrte Blüten entfernen
Wie jede Kletterpflanze benötigt die Schwarze Susanne für eine andauernde und üppige Blühperiode nicht nur eine ausreichende Nährstoffzufuhr, sondern zusätzlich noch ihre tägliche Aufmerksamkeit. Die Thunbergia erfreut Sie nur mit weiteren Blüten, wenn Sie die alten und verdorrten Blüten kontinuierlich entfernen. Ebenso sollten Sie eventuell angesetzte Samenkapseln entfernen, um die Pflanze weiterhin zu stärken. Zudem fördert das sogenannte Entspitzen den Pflanzenwuchs und eine Verzweigung. Dabei werden die Triebspitzen abgeschnitten, um Seitentriebe hervorzulocken.
Kletterhilfen
Damit sich die Schwarzäugige Susanne optimal entfalten kann und üppig Blätter und Blüten ausbildet, ist es wichtig, dass sie klettern oder aus hängenden Töpfen herunter ranken kann. Wenn Sie Kletterhilfen benutzen, werden Sie sofort feststellen, dass die Thunbergia eine ganz besondere Kletterpflanze ist. Denn sie wächst nicht nur einfach in die Höhe und klettert empor, sondern sie schlängelt sich gegen den Uhrzeigersinn an der Rankhilfe nach oben. Sie ist sozusagen ein Linkswinder.
Vermehren
Die Schwarzäugige Susanne ist eine Kletterpflanze, die sich ganz leicht aus Samen oder Stecklingen vermehren lässt. Bei beiden Methoden benötigen Sie Geduld und Fingerspitzengefühl.
Vermehrung durch Samen
Sie können die Samen von Ihrer eigenen Thunbergia hernehmen oder aber im Fachhandel kaufen. Säen Sie am besten schon Ende Februar oder im zeitigen Frühjahr ungefähr Ende März aus, damit Sie die kleinen Pflanzen rechtzeitig einpflanzen können. Die Samen werden in Anzuchtschalen mit Anzuchterde ausgesät und ungefähr mit einer 1 cm dicken Erdschicht bedeckt. Nach einigen Wochen sind dann die Keimlinge so groß, dass sie vereinzelt werden können. Dazu pflanzen Sie jeweils zwei bis drei Pflanzen in einen Topf. Sollten Sie größere Pflanzschalen verwenden, so halten Sie einen Pflanzabstand der kleinen Pflanzengrüppchen von mindestens 40 cm ein. Frühestens ab Ende Mai können Sie die jungen Pflanzen in größere Töpfe oder Kübel pflanzen und ins Freie stellen. Doch wenn Spätfröste auftreten, sollten die Kübel über Nacht ins Haus geholt werden.
Vermehrung durch Stecklinge
Sie können die Schwarzäugige Susanne auch mittels Kopfstecklingen vermehren. Das ist die schnellste und einfachste Art Kletterpflanzen zu vermehren. Und so gehts:
- Schneiden Sie die Stecklinge von Januar bis März oder ab August bis zum Unterbringen im Wintergarten oder Überwinterungsort.
- Schneiden Sie nur gut ausgereifte Triebe ab, die noch nicht verholzt sind.
- Dazu am besten ein gutes, scharfes Messer oder eine scharfe Gartenschere benutzen.
- Entfernen Sie die Blätter von den Stecklingen, aber nicht vollständig.
- Faustregel: Drei Blattpaare je Steckling stehen lassen.
- Nun in einen größeren Kasten oder in kleine Töpfe mit durchlässigem Pflanzsubstrat stecken.
- ahlweise Perlit oder Sand verwenden, um dichtes Substrat etwas durchlässiger zu machen.
- Die Stecklinge leicht angießen und hell, aber nicht in die direkte Sonne stellen.
- Geben Sie über die Stecklinge im Kasten eine lockere Folie als Verdunstungsschutz oder kleine Folienbeutel über die einzelnen Töpfe.
Schneiden und überwintern
Die mehrjährige Schwarzäugige Susanne ist eine nicht winterharte Kletterpflanze und muss deshalb über die Winterzeit im Haus oder Wintergarten überwintert werden. Oft wird die wunderschöne Kletterpflanze allerdings wie eine einjährige Pflanze behandelt, da sie in unseren Breitengraden nicht ganzjährig im Garten verbleiben kann. Doch ist es möglich die Schwarzäugige Susanne erfolgreich über die kalte Jahreszeit zu bringen, indem sie eingeräumt und beschnitten wird.
Sie können die Kletterpflanze ruhig mit einer scharfen Gartenschere bis auf ca. 50 cm zurückschneiden, bevor sie ihr Winterquartier bezieht. Sie können den Rückschnitt noch nach dem Einräumen nachholen oder im zeitigen Frühjahr, falls Sie ihn beim Einräumen vergessen haben.
Warten Sie aber mit dem Einräumen der Schwarzen Susanne nicht zulange, denn schon Temperaturen unter 8 ° C können der Wärme liebenden Pflanze zu schaffen machen. Günstig für das Klima im hellen und frostfreien Winterquartier sind Temperaturen zwischen 8° C und 12° C. In der Zeit der Überwinterung sollten Sie nicht düngen und nur wenig gießen. Aber achten Sie darauf, dass die Erde nicht austrocknet. Zwischendurch dürfen Sie nicht vergessen, nach Schädlingen zu sehen, die sich gern im Winterquartier einnisten. Sollte die Schwarzäugige Susanne von Schädlingen befallen sein, so behandeln Sie die Pflanze am besten recht schnell und stellen sie in ein Quarantänequartier.
Bereits im Februar mag die Schwarzäugige Susanne an einem helleren Platz stehen, aber auf keinen Fall schon auf dem Balkon, auf der Terrasse oder im Garten. Im Haus an einem helleren Platz bekommt die Pflanze nun die Wärme, die sie zum Wachsen und Gedeihen benötigt, um Sie im Sommer wieder mit zahlreichen Blüten zu erfreuen. Nach den Eisheiligen dürfen Sie die wunderschöne Kletterpflanze wieder ins Freie stellen. Zuvor ist das Umtopfen noch eine gute Alternative, um den Pflanzen einen Wachstumsschub zu verleihen oder wenn der Topf oder Kübel zu klein geworden ist.
Krankheiten und Schädlinge
Im Winterquartier kann die Schwarzäugige Susanne manchmal von Spinnmilben befallen werden, wenn die Raumluft zu trocken und warm ist. Auch Blattläuse können sich angesiedelt haben, die versehentlich beim Einräumen übersehen wurden.
Spinnmilben
Warme und trockne Luft fördert den Befall mit den weichhäutigen und achtbeinigen Tieren, die gern ihre feinen Gespinste über die Blätter und Blüten legen. Spinnmilben sind wie die Blattläuse saugende Schädlinge und saugen sich bevorzugt an der Unterseite der Blätter fest. Dort stechen sie mit ihren Mundwerkzeugen in die untere Epidermis und saugen Chloroplasten sowie den zuckerhaltigen Zellsaft aus der Pflanze. Das führt zum Kollabieren der angegriffenen Pflanzenzellen und zu einer steigenden Wasseraufnahme sowie zu erhöhter Transpiration. So färben sich die befallenen Blätter fein gesprenkelt und werden nach und nach dunkler und graubraun, je länger der Befall anhält.
Die Spinnmilben können Sie aber schon mit einfachen Mitteln vertreiben. Sie müssen diese nur kontinuierlich einsetzen. Zum Beispiel hilft ein Abbrausen der betroffenen Pflanzen, am besten in der Badewanne oder Dusche. Ebenso hilft ein regelmäßiges Besprühen der Blattunterseiten mit Brennnessel- oder Basilikumtee. Neemöl oder Tee aus Neembaumsamen helfen ebenso. In gut sortierten Baumärkten und Pflanzencentern erhalten Sie fertige Präparate mit Neembaum, die ungiftig für Mensch und Haustiere sowie sehr umweltfreundlich sind.
Blattläuse
Die nur wenige Millimeter großen Blattläuse sind je nach Art schwarzbraun, grün oder rotbraun gefärbt und können schon mit dem bloßen Auge erkannt werden. Zudem leben sie gern in Gruppen auf ihrer Wirtspflanze. Auch sie haben es wie die Spinnmilben auf den zuckerhaltigen Pflanzensaft abgesehen und stechen dafür die Pflanze an. Da sie aber einen großen Teil des zuckerhaltigen Saftes wieder ausscheiden, bildet sich ein klebriger Belag auf der Pflanze.
Die Blattläuse können Sie ebenso mit einfachen Mitteln vertreiben wie die Spinnmilben. Entweder mit Gelbtafeln oder mit verdünnter Seifenlauge, mit der Sie die befallenen Blätter regelmäßig besprühen. Das ist vor allem im Überwinterungsquartier angebracht. Ebenso zweckmäßig ist eine Brühe aus Zigarettenstummeln. Dazu übergießen Sie Zigarettenstummel mit kochendem Wasser und lassen alles einige Tage ziehen. Mit der fertigen Brühe übersprühen Sie dann ebenso die befallenen Pflanzenteile. Sollte Ihre Schwarzäugige Susanne in den Sommermonaten im Freien auch von Blattläusen befallen sein, so können Sie Marienkäfer einsetzen. Ein Einziger vertilgt bis zu 100 Blattläuse am Tag.
Fazit
Die Wärme liebende Schwarzäugige Susanne ist eine wunderschöne Kletterpflanze für Garten, Terrasse und Balkon. Oft wird sie nur als Einjährige gepflanzt, obwohl sie sehr gut überwintert werden kann. Steht sie im Winter an einem nicht zu kalten und nicht zu warmen Standort, so werden Sie viele Jahre Freude an dieser hübschen Pflanze haben und können sie mittels Samen oder Stecklingen vermehren. Die verschiedenen Sorten mit verschiedenfarbigen Blüten halten für jeden Liebhaber die passende Pflanze bereit.