Mit Schwimmpflanzen schafft der fantasievolle Hobbygärtner eine malerische Vegetation auf der Wasseroberfläche des Gartenteiches. Blätter und Blüten treiben dabei auf dem Wasser, während die frei schwebenden Wurzeln daraus alle wichtigen Nährstoffe entnehmen. Reichen diese bis zum Grund und wurzeln im Bodensubstrat, spricht der Fachmann von Schwimmblattpflanzen. Beide Varianten unterstreichen nicht nur den idyllischen Reiz des Weihers, sondern reduzieren zugleich unerwünschtes Algenwachstum, dienen den Teichbewohnern als Schattenspender und Versteck. Ein umfangreiches Repertoire heimischer und tropischer Schwimmpflanzen steht zur Auswahl bereit. Welche Pflege sie beanspruchen, wie sie überwintern und welche Sorten besonders beliebt sind, erfahren interessierte Gartenfreunde im Folgenden.
Ausgewogene Sortenauswahl für ein harmonisches Erscheinungsbild
Eine vollständig zugewachsene Wasseroberfläche reduziert die Wirkung eines Teiches ebenso auf ein Minimum, wie eine triste, gänzlich unbepflanzte Wasserwelt. Es gilt, eine gefällige Mischung zu schaffen aus frei einsehbaren Flächen und mit grünen oder blühenden Schwimmpflanzen besiedelte Areale. Die Erfahrung lehrt, dass ein Drittel bis maximal die Hälfte eines ruhenden Gewässers im Garten bepflanzt sein sollte. Auf diese Weise bleibt der überlebenswichtige Luftaustausch erhalten, während eine abgerundete Pflanzengemeinschaft dem Auge des Betrachters immer neue Impressionen bietet.
Blühende Schwimmpflanzen
Die folgenden Sorten haben es in der Beliebtheitsskala bis in die oberen Ränge geschafft:
Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae)
- weiße Blüten von Juni bis August
- seerosenartige Blätter
- winterhart dank Turionen
Krebsschere , Wasseraloe (Stratiotes aloides)
- weiße Blüten von Mai bis Juli
- Wuchshöhe bis 20 cm
- winterhart
Muschelblume (Pistia stratiotes)
- grüne Blüten von Juni bis August
- Wuchshöhe bis 10 cm
- nicht winterhart
Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes)
- hellviolette Blüten von Juni bis Oktober
- lange Wurzeln entziehen dem Wasser reichlich Nährstoffe
- nicht winterhart
Wassermimose (Aeschynomene fluitans)
- gelbe Blüte von Mai bis August
- entwickelt lange Ausläufer
- nicht winterhart
Grüne Schwimmpflanzen
Der Vorteil nicht blühender Teichpflanzen liegt insbesondere darin, dass sie ihre Energie nicht in die Blüte investieren, sondern verstärkt Sauerstoff produzieren.
Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
- schwebt ca. 2 cm unter der Wasseroberfläche
- dient als wichtige Ablaichpflanze den Fischen
- überwintert auf dem Boden des Gewässers
Schwimmfarn (Salvia natans)
- ideal für sonnige Bereiche
- Wuchshöhe 2 cm
- winterhart
Gewöhnlicher Wasserschlauch (Utricularia vulgaris)
- fleischfressende Pflanze
- gedeiht unter Wasser
- winterhart
Sternlebermoos (Riccia fluitans)
- reich verzweigt und ohne Wurzeln
- wächst knapp über dem Wasser
- winterhart
Schwimmende Wolfsmilch (Phyllanthus fluitans)
- schön geformte Blätter in Grün bis Rötlich
- Wuchshöhe bis 2 cm
- nicht winterhart
Blühende Schwimmblattpflanzen
Im Unterschied zu Schwimmpflanzen, bilden Schwimmblattpflanzen Wurzeln bis zum Grund des Teiches.
Seekanne (Nymphoides pelatata)
- gelbe Blüten mit gefransten Rändern
- stark wuchernd
- winterhart
Seerose (Nymphea)
- die Königin der Teichpflanzen
- in zahlreichen Sorten erhältlich
- nur sehr selten winterhart
Teichrosen (Nuphar lutea)
- gelbe Blüten von Juni bis August
- ideal für Wassertiefen bis 120 cm
- winterhart
Wassernuss (Trapa natans)
- weiße Blüten im Juli und August
- geeignet für Wassertiefen bis 100 cm
- winterhart
Grüne Schwimmblattpflanzen
Afrikanische Wasserähre (Aponogeton distachyos)
- ovale Blätter bis 20 cm Länge
- dicker Wurzelstock
- Winterschutz erforderlich
Raues Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
- kleine, quirlige Blätter mit 2 cm Länge
- teils frei schwimmend, teils verwurzelt
- winterhart und immergrün
Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
- krautige Pflanze mit bis zu 150 cm langen Stängeln
- rötlicher Austrieb der sich grün färbt
- winterhart
Ob frei treibend oder im Boden bzw. Pflanzkorb verwurzelt; Schwimmpflanzen und Schwimmblattpflanzen können nur in stehendem oder sehr langsam fließendem Gewässer existieren. Eine Strömung würde sie mitreißen und jeder Lebensgrundlage berauben. Im Gartenteich, Terrassenteich oder Miniteich fühlen sie sich wohl und gedeihen prächtig. Im Bachlauf haben sie hingegen nichts zu suchen.
Pflege
Schwimmpflanzen bedürfen ebenso der Pflege, wie ihre Kollegen im Gartenbeet. Ohne Frage gibt es in mehrfacher Hinsicht Unterschiede zu beachten; andererseits spielen Faktoren, wie Düngen, Schneiden, Vermehren oder Überwintern bei Teichpflanzen eine ebenso essenzielle Rolle, wie bei Stauden und Gehölzen.
Düngen
Schwimmpflanzen entnehmen dem Teichwasser die Nährstoffe, die sie benötigen. Abhängig von der Art und Sorte, erfolgt dies über die Blätter, die frei treibenden oder im Boden verankerten Wurzeln. Die Tatsache, dass der Nährstoffbedarf recht umfangreich sein kann, wird dadurch bestätigt, dass in nährstoffarmen Gewässern, wie Moorseen, nur sehr selten Schwimmpflanzen anzutreffen sind. Daraus folgt nicht automatisch, dass grundsätzlich die Gabe von Dünger erforderlich ist. In einem gepflegten Gartenteich, dessen Wasserqualität sich im ökologischen Gleichgewicht befindet, könnten weitere Nährstoffe, die von außen zugeführt werden, eher kontraproduktiv wirken und Fäulnis oder Algenwachstum hervorrufen.
- Schwimmpflanzen nur bei Bedarf düngen.
- Mangelerscheinungen, wie gelbe Blätter oder kümmerliche Blüte, signalisieren Nährstoffbedarf.
- Düngekegel oder Düngestäbchen ins Substrat drücken.
- Alternativ speziellen Flüssigdünger nach Herstellerangaben dem Teichwasser zufügen.
- Düngemittel sollten nie unmittelbar mit Schwimmpflanzen in Berührung kommen.
Als Faustregel gilt, dass Nachdüngen sehr viel unkomplizierter ist, als eine Überdüngung rückgängig zu machen. Folglich geht der erfahrene Gartenfreund an dieses heikle Thema mit Bedacht heran und dosiert lieber zu knapp als zu üppig.
Schneiden
Es ist ratsam, Schwimmpflanzen regelmäßig zu schneiden und auszulichten. Spätestens wenn die Hälfte der Teichoberfläche bewachsen ist, erfolgt der Rückschnitt. Im Verlauf der Vegetationsphase sollten insbesondere wuchernde Teichpflanzen, wie die Seekanne, im Auge behalten werden, um sie mit einem beherzten Schnitt im Zaum zu halten.
- Der Herbst ist die ideale Jahreszeit für einen Rückschnitt.
- Vergilbte, verwelkte Blätter und Stängel abschneiden.
- Zu dichte Pflanzendecken auslichten.
Bestens geeignet für diese Arbeit sind spezielle Teichscheren. Dank ihres verlängerbaren Teleskop-Griffs erreicht der Hobbygärtner seine Schwimmpflanzen vom Teichrand aus.
Überwintern
Die Mehrzahl der einheimischen Schwimmpflanzen ist winterhart oder hat im Laufe der Evolution verblüffende Strategien entwickelt, um Frost und Schnee zu überstehen. Da bei Minustemperaturen zuerst die Wasseroberfläche gefriert, bilden die Pflanzen Überdauerungsorgane, Turionen genannt, die auf den Boden des Gewässers sinken und dort ausharren. Im nächsten Frühjahr entstehen aus den Turionen Tochterpflanzen, die aufsteigen und für eine weitere Saison an der Oberfläche gedeihen. Aus den Tropen eingewanderte Schwimmpflanzen sind hingegen ab einem dauerhaften Temperaturniveau unter 10° Celsius gefährdet und verbringen die kalte Jahreszeit in einem adäquaten Winterquartier.
- Rechtzeitig im Herbst die nicht winterharten Schwimmpflanzen umsiedeln.
- Frei schwimmende Exemplare mit dem Kescher einsammeln.
- Am Boden wurzelnde Schwimmblattpflanzen mitsamt des Pflanzkorbs aus dem Wasser heben.
- Idealerweise in einem Warmwasser-Aquarium am hellen Platz überwintern lassen.
- Alternativ einen großen Bottich oder eine Zinkwanne zum Winterquartier umfunktionieren.
Die Überwinterung empfindlicher exotischer Schwimmpflanzen ist alljährlich mit einem Risiko behaftet. Fehlt es an den passenden Räumlichkeiten oder reicht die Lichtmenge nicht aus, sterben beliebte Sorten, wie Seerosen, Wasserhyazinthen oder Wassersalat innerhalb weniger Wochen ab. Wem der Aufwand der Überwinterung exotischer Schwimmpflanzen im Haus zu aufwändig ist, kultiviert diese Sorten einjährig, da sich der Anschaffungspreis neuer Pflanzen im überschaubaren Rahmen hält.
Vermehren
Verschiedene Schwimmpflanzen neigen dazu, sich derart intensiv fortzupflanzen, dass ihnen durch einen Rückschnitt Einhalt geboten wird. Andere Sorten scheinen sich hingegen kaum selbst zu vermehren, sodass der Gartenfreund in diesem Fall aktiv werden muss, wenn er weitere Exemplare in seinem Teich ansiedeln möchte. Sortenabhängig stehen verschiedene Methoden zur Auswahl.
Teilung
Für diese Form der Vermehrung eignen sich vorzugsweise Schwimmblattpflanzen, die einen Wurzelballen bilden, wie Seerosen. Im Verlauf der Überwinterung oder im Frühjahr wird dieser Wurzelballen aus dem Pflanzkorb ausgetopft und mit einem scharfen Messer geteilt. Die Einzelstücke werden in eigene Behälter eingesetzt und schließlich am neuen Standort im Teich platziert.
Ausläufer
Bildet eine Schwimmpflanze, wie die Wasserhyazinthe, eigene Ausläufer, verwendet der erfahrene Hobbygärtner diese Pflanzenteile für die Vermehrung. Sofern sie über eigene Knospen verfügen, werden sie von der Mutterpflanze abgeschnitten und an einem anderen Platz auf der Wasseroberfläche ausgesetzt. Sie bilden innerhalb kurzer Zeit eigene Wurzeln und Triebe.
Beim Pflanzen Besonnenheit walten lassen
Für nahezu jede Wassertiefe ab ca. 20 cm stehen die geeigneten Schwimmpflanzen und Schwimmblattpflanzen zur Verfügung. Im Rahmen der Anschaffung sollte demgemäß detailliert nachgefragt werden, für welche Teichzonen sich die favorisierten Sorten eignen. Der Pflanzvorgang selbst stellt den Gartenfreund dann vor keine anspruchsvollen Herausforderungen:
- Frei treibende Schwimmpflanzen am geeigneten Standort auf das Wasser setzen.
- Nicht winterharte Schwimmblattpflanzen in speziellen Teichgitterkörben einsetzen.
- Als Substrat eignen sich nährstoffarme Teicherde, Tongranulat oder Kies.
- Bei der Verwendung von Erde wird diese durch Kieselsteine vor Ausschwemmung geschützt.
Tropische Schwimmpflanzen werden nicht vor Mitte Mai auf dem Teich angesiedelt, weil verspätete Bodenfröste ihnen ein frühes Ende bereiten könnten. Darüber hinaus ist es ratsam, neue Pflanzen erst dann auf der Wasseroberfläche auszusetzen, wenn sich keine jungen Fische mehr im Teich befinden. Obgleich sie sich auf diese Weise eines schützenden Verstecks und Sonnenschutzes berauben, knabbern Jungfische die zarten Triebe der Schwimmpflanzen gerne an. Ältere Fische zeigen sich in dieser Hinsicht sehr viel umsichtiger und rühren Wasserpflanzen nicht an.
Problembehandlung bei Schwimmpflanzen
In einem Gartenteich, der sich in der biologischen Balance befindet, haben Krankheiten und Schädlinge an Schwimmpflanzen kaum eine Chance. Vollkommen immun sind sie gegen einen Befall hingegen nicht, sodass der aufmerksame Hobbygärtner sie stets im Blick behält.
Schnecken
Als würden sie dem Hobbygärtner im Nutz- und Ziergarten nicht bereits genügend Ungemach bereiten, taucht selbst im Teich hin und wieder eine Schneckenart auf, die Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis). Im Allgemeinen ernährt sich diese Wasserlungenschnecke von Algen. Saftig grüne Schwimmpflanzen verschmäht sie trotzdem nicht. Damit sie sich nicht massenhaft vermehren, ist es übrigens dringend zu empfehlen, sie so schnell wie möglich herauszufischen. Als Lockmittel kann Fischfutter verwendet werden.
Blattläuse
In warmen Sommermonaten besetzen Blattläuse gerne die Blätter und Blüten von Schwimmpflanzen. Sie können mithilfe eines scharfen Wasserstrahls weitgehend eingedämmt werden.
Algen
Kaum ein Gewässer des Gartens wird von ihnen verschont. Früher oder später stellen sich Algen ein und bedrängen die Schwimmpflanzen. Grünalgen, die mit einer gehörigen Portion Geduld immer wieder herausgefischt werden, verschwinden im Laufe der Zeit vollständig. Darüber hinaus hat sich Schwarztorf als Bekämpfungsmittel bewährt, der in Säckchen ins Wasser gehängt oder auf dem Teichboden verteilt wird. Vorbeugend wirkt, wenn der Hobbygärtner streng darauf achtet, dass es zu keiner Überdüngung kommt. Zudem sollte sich die Verteilung von Fischfutter auf ein Minimum beschränken.
Fazit
Vom Miniteich bis zur imposanten Wasserwelt; ohne Schwimmpflanzen sollte kein Ziergewässer im Garten angelegt werden. Sie dienen nicht nur der naturverbundenen Dekoration, sondern leisten einen bedeutenden Beitrag zu einem funktionierenden Ökosystem, von dem Tiere wie Pflanzen profitieren. Schwimmpflanzen verbessern die Wasserqualität, verhindern Algenwachstum, dienen als Schattenspender und Versteck. Sofern sie in einem ausgewogenen Verhältnis zur Teichgröße, der Wassertiefe und des gesamten Pflanzenbestandes angesiedelt werden, hält sich der Pflegeaufwand im akzeptablen Rahmen.