Ob als dekorative Uferbepflanzung rund um Gartenteiche oder elegante Zimmergräser – die Segge, die zu den Stauden gezählt wird, erfreut sich sowohl in heimischen Grünanlagen als auch im Haus zahlreicher Verwendungsmöglichkeiten. Dabei präsentieren sich die Gräser, die in unterschiedlichen Arten erhältlich sind, in mannigfaltigen Farbvariationen; neben klassisch grünblättrigen Gewächsen stehen Gräser mit grün-weißen, grün-gelben oder grün-weiß-braunen Blattfärbungen zur Verfügung. Pflegeleicht und robust, kommen auch Anfänger gut mit dem dekorativen Gewächs zurecht.
Segge – Arten
Seggen sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich; je nach Art bevorzugen die Riedgräser unterschiedliche Standorte. Zu den bekanntesten Seggenarten gehört die Morgensternsegge, die ursprünglich in Südamerika beheimatet ist und sehr auffällige, sternenförmige Fruchtstände bietet, die eine leicht kugelige Form annehmen. Die Pflanze, die sattgrüne breite überhängende Blätter präsentiert, erreicht während der Blüte eine Gesamthöhe von 60cm. Auch die Fuchsrote Segge wird bis zu 60cm hoch, zeigt jedoch gekräuselte oder eingerollte Blätter von rostroter Farbe, während die Blütenstände eher unscheinbar wirken und von hellbrauner Farbe sind. Nicht zuletzt wird die Japansegge häufig in heimischen Gärten kultiviert. Das Gras mit seinen immergrünen formschönen Horsten und gerandeten, übergebogenen Blättern, die je nach Art grün oder weißlich sein können, kann innerhalb der Grünanlage vielfältig verwendet werden.
Arten der Japansegge
Die Japansegge lässt sich ihrerseits nochmals in zahlreiche, sehr dekorative Unterarten aufteilen.
Bei Hobbygärtnern sehr beliebt ist die Weißbunte Japansegge „Variegata“, die einen breiten Horst ausbildet und schorfartig überhängend wächst. Im Mai bildet das Gewächs gelbliche Ähren aus, die nur leicht aus dem Blattwerk herauslugen; die Ränder der schmalen, dunkelgrünen Halme weisen eine cremig-weiße Farbe auf, die einen dekorativen Kontrast zu Rhododendren bilden. Die Sorte „Silver Sceptre“ bietet ebenfalls überhängendes Laub, das weiß-panaschiert erscheint. Unter den Japanseggen zählt diese Sorte insgesamt zu den niedrigsten Gewächsen, die nur eine Gesamthöhe von etwa 20cm erreicht. Aus diesem Grund wird das Gras besonders gerne als Bodendecker verwendet. Mit der „Everest“-Japansegge erhalten Hobbygärtner ein dekoratives grünweiß-gestreiftes Gras, das sich besonders gut für Steingärten eignet und einen hübschen Kontrast zu der Sorte „Evergold“ bietet; hierbei handelt es sich um ein besonders elegant wirkendes Gras aus der großen Vielfalt der Japansegge, das dunkelgrün gesäumte Blätter mit einem breiten, rahmgelben Mittelstreifen präsentiert. Auch diese Sorte passt hervorragend in naturnahe Steingärten und erreicht eine Höhe von bis zu 30cm. Als besonders hohes Gewächs präsentiert sich hingegen die Japansegge „Mosten“, die aufrecht überhängend wächst und zwischen März und Mai gelbbraune Blüten ausbildet. Diese robuste Sorte wird bevorzugt an halbschattigen Stellen, zum Beispiel am Gehölzrand, kultiviert.
Unterschiedliche Standorte und Substratbedingungen
Je nach Art kommen für die Riedgräser unterschiedliche Standorte in Frage. So lässt sich die Morgensternsegge am besten an einem absonnigen bis halbschattigen Bereich im Garten kultivieren, zum Beispiel am Ufer von Gewässern oder innerhalb von Sumpfbeeten. Wenn reichlich Bodenfeuchte vorhanden ist, können solche Arten auch in Staudenbeete gepflanzt werden. Besonders gut zur Geltung kommt der Morgenstern in kleinen Gruppen. Als Substrat kommt ein Boden in Frage, der folgende Eigenschaften aufweist:
- frische bis feuchte Konsistenz
- reich an Nährstoffen
- humos
Auch die Palmwedelsegge, die während der Blütezeit eine Größe von fast einen Meter erreicht und palwedelartige grazile Blätter präsentiert, bevorzugt solche Standorte und Bodenbedingungen. Sowohl die Steife Segge als auch die Scheinzypergrassegge können sogar ins Flachwasser gesetzt werden, wobei Tiefen bis 20cm vertragen werden.
In Steingärten, auf Beeten und Rabatten sowie die Steppen- oder Heidebeeten kommt hingegen die Fuchsrote Segge am besten zur Geltung. Diese Art bevorzugt sonnige Freiflächen und einen humosen, nährstoffreichen und vor allem durchlässigen Boden. Ebenfalls für Steingärten und in sonniger Lage sind die kissenförmige Polstersegge und die Bergsegge; beide Varianten bevorzugen zusätzlich einen kalkhaltigen Boden.
Soll das Riedgras hingegen bevorzugt für den Gehölzrand und unter Gehölze eingesetzt werden, ist das Seggenangebot besonders groß. Zu den beliebtesten Riedgräsern, die am Gehölzrand kultiviert werden, gehört die Japansegge. Darüber hinaus kann das Gras auch in Beeten und Rabatten eingesetzt und mit Funkien, Farnen und Rhododendron kombiniert werden. Als klassischer Standort bevorzugt diese Art einen vorzugsweise halbschattigen und geschützten Bereich im Garten, der frischen bis mäßig feuchten humosen und lehmhaltigen Boden bietet.
Wird die Segge in der Wohnung gehalten, hat sich ein warmer Raum als geeigneter Standort bewährt, der im Idealfall eine leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit aufweisen sollte. Es hat sich bewährt, die Gewächse in wassergefüllte Untersetzer auf eine Schicht Kieselsteine zu stellen und die Halme regelmäßig mit kalkfreiem Wasser zu besprühen.
Gießen, Düngen, Überwintern – optimale Pflege
Während sich Arten wie die Fuchsrote Segge oder die Morgensternsegge bezüglich der Bewässerung als recht genügsamen präsentieren, sollte insbesondere die Japansegge im Sommer zusätzlich gewässert werden, insbesondere bei anhaltender Trockenheit. Allerdings ist auch bei den anderen Arten darauf zu achten, dass der Boden nie vollständig austrocknet. Wird das Gras in der Wohnung gehalten, sollte die Bewässerung zwar regelmäßig, aber nicht zu kräftig erfolgen. Dabei wird gerade so viel Flüssigkeit zugegeben, dass der Topfballen stets leicht feucht ist. Zwischen den Wassergaben muss dann die oberste Erdschicht antrocknen, bevor die Pflanze erneut gewässert wird. Sowohl die Freilandpflanze als auch das Zimmergewächs zeigt sich gegenüber durchnässtem Substrat, Staunässe oder kompletter Ballentrockenheit empfindlich.
Seggen weisen insgesamt einen niedrigen Nährstoffbedarf auf. Grundsätzlich wird empfohlen, die Gewächse zweimal jährlich mit einem Flüssigdünger zu versorgen; zusätzlich oder – je nach Boden – alternativ hat es sich bewährt, im zeitigen Frühjahr etwas Kompost auszubringen. Naturnahe Gärten bieten meist ausreichend Nährstoffe im Boden, so dass dort Seggen nicht zusätzlich gedüngt werden müssen. Eine Überdüngung ist hingegen unbedingt zu vermeiden; erhält die Segge zu viele Nährstoffe, wird das Wachstum der Pflanze derart beschleunigt, dass das Gewächs insgesamt anfälliger für Krankheiten und Schädlinge wird.
Die Überwinterung erfolgt bei den meisten Seggenarten unkompliziert. Folgende Aspekte sind zu beachten:
- Japanseggen im Winter mit Laub und Reisig abdecken
- Zimmerpflanzen sollten in 16°C kalten Räumen überwintern
- Während der Überwinterung erfolgt keine Düngung
Seggen gezielt schneiden
Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen der Seggen gehören das Auslichten der Pflanze sowie einmal jährlich auch ein gezielter Rückschnitt. Diese Maßnahme wird insbesondere notwendig, wenn die einzelnen Horste zu groß werden oder das Gras insgesamt zerzaust. Für die Schneidemaßnahmen ist das Frühjahr besonders gut geeignet; so können sich Hobbygärtner auch im Winter an den dekorativen Halmen erfreuen, die – mit Pulverschnee überzogen – einen ganz besonderen Blickpunkt darstellen. Darüber hinaus stellt das Schneiden im Frühjahr auch einen hervorragenden zusätzlichen Winterschutz dar. Im Rahmen der Schnittmaßnahmen werden zunächst abgestorbene Halme entfernt und vertrocknete oder vom Frost beschädigte Pflanzenteile abgetrennt. Anschließend erfolgt ein gezielter Rückschnitt, der bodennah erfolgen sollte. Es hat sich bewährt, das Gras vor dem Schneiden in kleineren Bündeln zusammenzuraffen, um das Schneiden zu erleichtern. Gleichzeitig wird auf diese Weise auch die Entsorgung erleichtert. Geschnitten wird entweder mit einem möglichst scharfen Messer oder aber mit Heckenschere oder dem Freischneider. Erfahrene Gärtner können hierfür auch rotierende Schnittgeräte verwenden; Anfänger sollten von derartigen Schneidewerkzeugen hingegen Abstand nehmen, da leicht die Gefahr besteht, dass Pflanzenreste oder Steine weg geschleudert werden. Für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet ist hingegen die Teleskopschere.
Hinweis: Bei den Schneidearbeiten sind unbedingt Handschuhe zu tragen, da die Halme sehr scharfe Kanten aufweisen, die schnell zu Verletzungen führen können.
Pflanzen und Vermehren
Die Vermehrung der Segge erfolgt durch Teilung des Wurzelstocks. Dabei wird in einem ersten Schritt der Wurzelballen rund um die Pflanze abgestochen und anschließend der abgesteckte Bereich mit einer Grabegabel aus der Erde gehoben. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die feinen Wurzelausläufer nicht verletzt werden. Der ausgehobene Ballen wird anschließend in zwei bis drei Teilstücke zerteilt, die jeweils eine etwa faustdicke Größe aufweisen sollten. Mehr als drei Teilstücke sollten keinesfalls aus dem Wurzelballen gebildet werden, da die einzelnen Stücke zu klein wären, um optimal anzuwachsen; auch die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist dann erhöht. Vorzugsweise werden die Teilstücke aus einem jüngeren Zuwachsbereich der Wurzel gewählt. Jedes Teilstück sollte wenigstens eine Triebknospe sowie genügend Wurzeln aufweisen. Häufig muss für die Teilung ein Messer verwendet werden; unsaubere Trennstellen müssen dann erneut nachgeschnitten sowie angerissene Wurzelteile entfernt werden, damit sich keine Angriffsstelle für Krankheiten bietet. Die einzelnen Exemplare werden dann zeitnah in die vorbereitete Erde gesetzt. Das Substrat wird zum Schluss sorgfältig gewässert, damit die Pflanze gut anwachsen kann.
Sowohl erwachsene Pflanzen als auch Samen der Segge werden vorzugsweise im Frühjahr kultiviert. Im Haus werden Seggen zunächst in Blumentöpfen angezogen; hierfür kann handelsübliche Einheitserde verwendet werden. Sobald die Blätter die Erdoberfläche vollständig bedecken, können die jungen Pflanzen im kommenden Frühjahr in größere Töpfe oder aber ins Freiland umgesetzt werden. Im Freiland werden frisch gesetzt Pflanzen ausreichend gegossen.
Schädlinge
Insgesamt zeigen sich Seggen gegenüber Krankheiten und Schädlingen recht resistent. Allerdings kann bei einer übermäßigen Düngung die Anfälligkeit gegenüber Schädlingen erhöht werden; dann zeigt sich meist ein Befall mit Blattläusen, der sich anhand eines charakteristischen Schadbildes äußert:
- Befall vorzugsweise an Stängeln, dicht gedrängte sitzende Kolonien von Blattläusen
- klebrige Pflanzenteile, die häufig mit schwarzem Pilzbelag überzogen sind
- Kümmern der Pflanze
Als bewährte Erstmaßnahme hat sich das gezielte Abspritzen der Gräser mit einem kräftigen Wasserstrahl bewährt. Ist die Segge bereits stark befallen, kann auch der Einsatz von Insektiziden angezeigt sein; als nachhaltige Alternative haben sich Spritzungen mit Seifenlösungen oder Rainfarntee als sinnvoll erwiesen. Befindet sich die Segge im Garten, hilft auch der Einsatz von Nützlingen, zum Beispiel Marienkäfern.
Fazit
Seggen gehören zu den dekorativsten Gräsern im heimischen Garten, die sich in zahlreichen Bereichen der Grünanlage variabel einsetzen lassen. Diese Verwendungsvielfalt wird auch durch die unterschiedlichen Arten, die im Handel angeboten werden, ersichtlich. Als robuste Gewächse, die nur wenig Pflege bedürfen, verschönern die Gräser sowohl Teichbereiche als auch Gehölze oder sandige Freiflächen und setzen dabei immer wieder neue Akzente.